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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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sellerieTocotronic haben im RS-Interview glaube ich Wilco als Inspirationsquelle erwähnt. Hört man (z.B. bei Chloroform).
passender Titel.
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puh, also mit dem sound werde ich nicht warm.
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Look out kid You're gonna get hitIch nehme meine Kritik zurück – das wird groß!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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sebsemiliapuh, also mit dem sound werde ich nicht warm.
nee, für mich ist das auch nix.
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Das letzte hörbare Tocotronic-Album war für mich damals „Es ist egal, aber“. Danach wurde mir die Band zu theaterhaft und abgehoben.
Der Snippets-Stream des neuen Albums im Zuckerberg-Universum tönt musikalisch ganz okay. Ertrage aber die Stimme einfach nur sehr sehr schwer. Über die ersten zeilen „Hey hey, jetzt bin ich alt, hey hey bald bin ich kalt“ hörte ich noch halb hinweg, bei den Zeilen „Ich bin ein Neutrum / mit Bedeutung“ musste ich dann aber ausmachen. Und wenn man dann das Interview auf welt.de mit ihnen liest – meine Fresse, was sind die unlocker und selbstgerecht.
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Do you believe in Rock n Roll?captain kiddÜber die ersten zeilen „Hey hey, jetzt bin ich alt, hey hey bald bin ich kalt“ hörte ich noch halb hinweg, bei den Zeilen „Ich bin ein Neutrum / mit Bedeutung“ musste ich dann aber ausmachen.
Hoffentlich mußt Du niemals „Diamonds“ von Rhianna hören.
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Monroe Stahrnee, für mich ist das auch nix.
das wirkt doch alles arg gewollt und angestrengt… Klinke mich mit Schall & Wahn aus den von mir gutierten Alben aus
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SPON:
spiegel.de
Als jemand, dessen Körper sich erbitterte Schlachten mit einem Grippevirus liefert, während der Geist gleichzeitig versucht, sich auf diese Zeilen zu konzentrieren, kann ich Dirk von Lowtzows Wort vom „Wesen, von dem uns Abgründe trennen“ ziemlich gut verstehen: Der Körper, das ist dieser Fremde, mit dem wir kaum in der Lage sind, selbst Kontakt aufzunehmen, der aber immer öfter und vehementer Kontakt zu uns aufnimmt, je älter – und fragiler, gebrechlicher – wir werden. „Die Revolte ist in mir“ heißt dieser Umstand in einem der neuen Tocotronic-Songs.Um Körper und um Befreiung gehe es auf „Wie wir leben wollen“, dem zehnten Album im 20. Jubiläumsjahr der Band, sagt von Lowtzow im Erklärtext zur Platte – und schlägt einen Bogen zum „K.O.O.K.“-Album von 1999, das einst ebenso „eine Schwelle im eigenen Kosmos“ markierte. Nach vollendeter Auslotung der eigenen Virtuosität mit der Berlin-Trilogie steht die Band nun also erneut vor einem Paradigmenwechsel und demonstriert dies mit hinreichend bekannter Opulenz (Doppelalbum, über eine Stunde Spielzeit) und Gewichtigkeit (99 Thesen zum Album, Info-Overkill zur analogen Aufahmetechnik mit Vierspur-Equipment aus den Sechzigern, etc.).
Davon (und von der ewigen Verkünstelung, der Manieriertheit, dem angestrengt Anti-Modernen, dem Schnöselhaften) kann man, wie mancher Kollege, rechtschaffen genervt sein, und sich einmal mehr die Frage stellen, warum eine Band wie Tocotronic eigentlich so wichtig im deutschen Pop-Diskurs werden und bleiben konnte. Die Antwort liegt auf der Hand: Es gibt, mit Ausnahme vielleicht von Kante, keine andere Band, die es besser versteht, die Angst des Bildungsbürgers vor dem animalischen Rock-Gestus mit Intellektualität und Schöngeist zu lindern – und gleichzeitig der streng narzisstischen Nabelschau ihres Klientels immer einen Schritt voraus zu sein:
Es geht nie darum, wie die Welt beschaffen ist, nur darum, wie ich mich zu ihr positioniere und wie ich mich dabei fühle. Insofern sind Tocotronic wie die Grünen, indem sie von der Sponti-Haftigkeit der wilden ersten Slogan-Jahre über die Phase des ehrlichen, handwerklich orientierten Muckertums nun gemeinsam mit ihrer Wählerschaft in einem Zustand kleinbürgerlicher Erschöpfung angekommen sind. Und damit natürlich auch gleich wieder hadern, sich zerquälen: Was sollte das jetzt alles? Wer bin ich geworden? Was ist greifbar geblieben? Viele Metaphern auf „Wie wir leben wollen“ handeln vom Eintauchen, ob unter die Erde („Pfad der Dämmerung“) oder unter Wasser („Warte auf mich auf dem Grund des Swimmingpools“), in die Behaglichkeit des sozialen Wohnungsbaus („Warm und Grau“), unter den Sand oder in den Keller, wo schon die „Version“ wartet, „die mich ersetzt“.
2013 wollen Tocotronic Teil einer Stofflichkeit sein, so scheint es. Sie wollen den beeindruckenden Bedeutungs- und Resonanzraum, den sie vor allem im vergangenen Jahrzehnt um sich herum geschaffen haben, erforschen, erriechen, haptisch erfahrbar machen. Und gehen an diese Aufgabe mit den vielleicht besten Songs und der dichtesten, wirkmächtigsten Musik, die sie bisher geschaffen haben. Die Existenzangst, die bei Tocotronic immer mitschwang, hat jetzt auch den Körper erreicht. Gesundheit!
(9.5) Andreas Borcholte
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captain kiddDas letzte hörbare Tocotronic-Album war für mich damals „Es ist egal, aber“. Danach wurde mir die Band zu theaterhaft und abgehoben.
Ganz im Gegenteil. Richtig gut wurden sie erst ab „Tocotronic“, ganze drei Alben lang. „Schall & Wahn“ war bereits wieder ziemlich schwach und enthält mit „Bitte oszillieren Sie“ und „Macht es nicht selbst“ zwei der dämlichsten Songs der Band.
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Grauenhaft.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Mich nerven Plattenbesprechungen immer mehr, in denen kein Wort zur Musik gesagt wird.
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Look out kid You're gonna get hitBeides falsch. Mit „Kapitulation“ und „Wir Kommen Um Uns Zu Beschweren“ leisten beide Bandphasen ihren Anteil an den schlechtesten Tocotronic-Alben
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!weilsteinGanz im Gegenteil. Richtig gut wurden sie erst ab „Tocotronic“, ganze drei Alben lang. „Schall & Wahn“ war bereits wieder ziemlich schwach und enthält mit „Bitte oszillieren Sie“ und „Macht es nicht selbst“ zwei der dämlichsten Songs der Band.
Richtig gut wurden sie ab K.O.O.K, Schall & Wahn war nicht schwach. Darüberhinaus sind „Bitte oszillieren Sie“ und „Macht es nicht selbst“ nicht dämlich, wenn überhaupt dann ein wenig albern.
Ich hoffe, ich strafe die frühen Alben im Alter nicht auch so ab und sie erinnern mich in 10 Jahren doch daran, wie es ist (war), jung zu sein.
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Schlagwörter: 2013, antideutsch ist nicht okay, deutsch, Ich find Deutschland okay, Tocotronic, Tocotronic finden Antideutschland okay (vielleicht)
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