Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › „Sterne an“ – das nüchterne Bewertungsforum › Track by Track: Alben unter der Lupe › The Rolling Stones – Emotional Rescue
-
AutorBeiträge
-
Als ich mir damals zeitnah zur Veröffentlichung das Album holte, kriegte ich das kalte Grausen, analog zu dem billigen Videomaterial in fröstelndem Kachelambiente. Das war also die Neue der die Stones, mit Bee Gees- Falsettgesang und billigem Anbiedern an den eben erfundenen „Zeitgeist“? No f***in way.
Durch eine Freundin, die die Platte dann auf Endlosschleife hörte, konnte ich mich damit „arrangieren“. An dem Status hat sich seitdem nicht wirklich was geändert. Eine meiner wenigen 3- Sterner. Vorne noch das zugegeben recht läppische „Send it to me“ und die ganz ordentlichen „Down in a Hole“ und „She’s so cold.“ Das Zitat vom Meister passt dann:
Diedrich Diederichsen beklagte in seiner Rezension in der Sounds, die Rolling Stones hätten jeden Biss verloren:
„Aus jedem Song grunzt eine saturierte, grienende Lebensfreude von Leuten, denen es an nichts fehlt und die sich […] weit vom Gefühl des Mangels oder des Selbstzweifels entfernt haben.“[1]--
Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”Highlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
So klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
WerbungSchön formuliert von DD aber die Schlussfolgerung daraus ist die falsche. Der Jetset lässt den Champagner fließen, hat ganz junge Dinger am Start und lässt die Sau aus der Stallung. Sollten sie sich bedürftiger stellen als sie waren? Von Anfang an habe ich allergrößte Freude an der Dreckigkeit und Dreistigkeit von „Where the boys go“, „Summer Romance“, „Send it to me“ oder „Down in the hole“, könnte ständig mit dem Arsch wackeln und wippen zu „Dance“ oder die Spätsiebziger-Disco betreten zum Titelsong bei dem sich Jagger echt was traut. 1-2 ruhigere Songs funktionieren nicht so für mich aber das schlimmste überhaupt ist, dass ich als Jugendlicher das beiliegende Poster zerschnitten habe weil es mir zu großformatig war.
--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Wer den grandiosen Bass von dem Titelsong preisen will, sollte auch den Instrumentalisten würdigen, der Ron Wood heißt!
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueExakt!:-)
--
Schwächste Stones LP.
--
How does it feel to be one of the beautiful people?Stormy MondayEine meiner wenigen 3- Sterner. Vorne noch das zugegeben recht läppische „Send it to me“ und die ganz ordentlichen „Down in a Hole“ und „She’s so cold.“ Das Zitat vom Meister passt dann:
Diedrich Diederichsen beklagte in seiner Rezension in der Sounds, die Rolling Stones hätten jeden Biss verloren:
„Aus jedem Song grunzt eine saturierte, grienende Lebensfreude von Leuten, denen es an nichts fehlt und die sich […] weit vom Gefühl des Mangels oder des Selbstzweifels entfernt haben.“[1]Wenn man etwas ausführlicher aus Diederichsens Rezension zitiert, liest sich das aber anders, nämlich positiv:
„EMOTIONAL RESCUE ist das kompositorisch und produktionstechnisch nicht weniger brillante Folgealbum und Plagiat von SOME GIRLS. Aus jedem Song grunzt eine saturierte, grienende Lebensfreude von Leuten, denen es an nichts fehlt und die sich so weit vom Gefühl des Mangels oder des Selbstzweifels (der auf SOME GIRLS oft zum Ausdruck kam) entfernt haben, dass der Unterschied zu Paul McCartney nur noch im Material liegt. Immerhin lassen die Stones zu, dass man ihnen in die Karten schauen kann.“
Das nennst du positiv?
--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famemotörwolfDas nennst du positiv?
Ja. Differenziert, aber positiv. „Nicht weniger brillant“ als Some Girls, aber eben andere Lebensumstände reflektierend (saturiert, etc.)
wahrJa. Differenziert, aber positiv. „Nicht weniger brillant“ als Some Girls, aber eben andere Lebensumstände reflektierend (saturiert, etc.)
Und Begriffe wie Plagiat und grunzen ignorierst du? Und auch saturiert kenne ich nicht als positiv besetzten Ausdruck. Auch der Vergleich mit MaCartney klingt für mich eher nach einer Spitze gegen beide, da müßte man mal zur Überprüfung dieses Eindruckes Diederichsens Texte zu Macca aus der Zeit lesen. Allein, der letzte Satz mit dem einleitenden immerhin deutet für mich jedenfalls nicht darauf hin, diese Wertung positiv zu sehen.
--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famewahrJa. Differenziert, aber positiv. „Nicht weniger brillant“ als Some Girls, aber eben andere Lebensumstände reflektierend (saturiert, etc.)
Stimmt. Differenzierter ist er schon, der ganze Text. Wie man die Platte allerdings als nicht weniger brillant als „Some Girls“ hören kann, verstehe ich nun gar nicht.
--
Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”Stormy MondayStimmt. Differenzierter ist er schon, der ganze Text. Wie man die Platte allerdings als nicht weniger brillant als „Some Girls“ hören kann, verstehe ich nun gar nicht.
Ich verstehe nicht mal, wie ein Plagiat als nicht weniger gut als das Original betrachtet werden kann. Für mich ist das unlogisch. Unabhängig vom hier verhandelten Objekt.
--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famemotörwolfUnd Begriffe wie Plagiat und grunzen ignorierst du? Und auch saturiert kenne ich nicht als positiv besetzten Ausdruck. Auch der Vergleich mit MaCartney klingt für mich eher nach einer Spitze gegen beide, da müßte man mal zur Überprüfung dieses Eindruckes Diederichsens Texte zu Macca aus der Zeit lesen. Allein, der letzte Satz mit dem einleitenden immerhin deutet für mich jedenfalls nicht darauf hin, diese Wertung positiv zu sehen.
Ich ignoriere nichts. Vielleicht muss man da ein wenig Diederichsen-sozialisiert sein. Wenn man seinen Stil ein bisschen kennt, dann kann man die Rezension eben insgesamt wohlwollend bis positiv sehen, trotz grunzen, saturiert sein, Plagiat, etc. Zumal Diederichsen selbst noch mal in einem späteren Kommentar zur eigenen Rezension den Satz fallen ließ: „Noch dieses Review zeigt mich erstaunlich milde“. Aber gerne kann das auch anders interpretiert werden.
Diederichsen-Texte kenne ich zwar ein paar wenige (und die oft nur in Auszügen), aber das war es dann auch schon. Mein echtes Interesse für Musik hat sich erst entwickelt, als er sich schon aus dem Redaktionsalltag bei der Spex zurückgezogen hat. Zudem gefiel mir die Spex nicht, ich habe zu der Zeit eher Musikexpress/Sounds gelesen, und noch viel mehr über Freunde kennengelernt. Daher ist eine Fehlinterpretation des Textes durch mich freilich denkbar. Für sich genommen sind aber sowohl die Passage aus der Kritik als auch der Kommentar dazu kein Zeichen von großer Wertschätzung des Albums.
Aber da es hier ja um das Album und nicht um Diederichsen geht, soll es das für mich dazu gewesen sein. Ich bin jetzt eh mal raus, das Wetter genießen--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameA1: Dance * * * * 1/2
A2: Summer Romance * * * *
A3: Send It To Me * * * 1/2
A4: Let Me Go * * * *
A5: Indian Girl * * * *B1: Where The Boys Go * * * 1/2
B2: Down In The Hole * * * * 1/2
B3: Emotional Rescue * * * * 1/2
B4: She’s So Cold * * *
B5: All About You * * * 1/2--
...see i ain't getting better, i am only getting behind...Wahnsinn. Den besten Track mit den wenigsten Sternen bedacht…. Bzw. den einzigen wirklichen Kracher auf dem Album. Der Rest läuft so durch…
--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll -
Schlagwörter: 1980, Emotional Rescue, The Rolling Stones
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.