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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@friedrich: Ich habe gerade leider keine Zeit. Ich antworte Dir morgen oder übermorgen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich sah Alan Vega zweimal live, beide Male in der Bochumer Zeche. Das erste Konzert war wohl 1982, das zweite ein Jahr später, zumindest ergibt die google-Suche die beiden Termine. Ganz sicher bin ich meiner Erinnerungen nicht, immerhin sind seitdem über 30 Jahre vergangen. Mag sein, dass Zeitungsartikel und gesehene Videos (war Alan Vega nicht auch im Rockpalast?) sich im Laufe der Zeit in das Erlebte einschleichen und die Eindrücke etwas verdrehen.
Ich meine, der 82er Gig war mit einer kleinen Band, Schlagzeug, Bass, Gitarre und Alan am Mikro. Ich denke auch, dass Mark Kuch, der Gitarrist von „Collision Drive“ und „Saturn Strip“, dabei war. Mark Kuch war auf jeden Fall bei einem der Gigs dabei, wenn nicht sogar bei beiden. Gespielt wurden Tracks der ersten beiden Soloalben, alles eher noch reduzierter als auf den Alben, auch bedingt durch die Besetzung. Auf „Collision Drive“ finden sich ja einige Gitarrenoverdubs und auch elektronische Sounds, die haben live weitgehend gefehlt.
Ein Jahr später standen die Tracks von „Saturn Strip“ im Mittelpunkt. Ich bin mir unsicher, ob ein Drummer dabei war, ich glaube, es waren nur Alan und ein Gitarrist auf der Bühne. Ein Großteil der Musik wurde vom Band abgespielt, Alan sang, schrie, wimmerte dazu, meist mit viel Hall und/oder Echo auf der Stimme und der Gitarrist spielte ein wenig mit, doppelte hier und da auch eine Gitarrenspur, auf dem eingespielten Band war jedenfalls schon Gitarren drauf.Beide Gigs gefielen mir sehr (gut, mit 19/20 war fast jedes Konzert ein Wahnsinnserlebnis), ich kann mich auch an keine ablehnenden oder gar feindlichen Reaktionen des Publikums erinnern, die wohl bei Suicide-Gigs aufkamen. Den Bochumern hat’s gefallen.
Alan war eine unglaublich beeindruckende Erscheinung, in voller Montur mit lila Jederjacke und Stirnband, wie aus einer anderen Welt. Meine Freunde und ich waren hin und weg. Eine Riesenpersönlichkeit.
Zu Klaus Walters Sendung: Die Wortbeiträge fand ich, wie eigentlich immer, sehr stark. Ich mag das sehr, wenn der Radiomoderator auch ein wenig redet und erläutert, ein Buch empfiehlt, seine Konzerteindrücke schildert und ähnliches. Da verzichte ich gerne auf den ein oder anderen Musiktrack, der er noch hätte spielen können.
Ich hätte allerdings auch gerne mehr aus der Nach-Suicide Zeit gehört, die kam definitiv zu kurz, was Klaus auch selbst gegen Ende der Sendung angemerkt hat.Das Springsteen Cover fande ich ebenso wie Du wahnsinnig toll, das kannte ich vorher noch gar nicht.
Zur „Cubist Blues“ melde ich mich später, bin noch nicht dazu gekommen, die nochmal zu hören.
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P.S.
Ich mag diese fünf Minuten aus Paris ganz gerne:
„Drop names!“ „Näää…“
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How come the lights dim every time I plug you in?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Nice!
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@keksofen
Danke für Deinen ausführlichen Post. Ich selbst habe Alan Vega ja leider nie live erleben dürfen, aber Deine Schilderung klingt beeindruckend. Saturn Strip war meine erste selbstgekaufte LP von Alan Vega. Steht bei mir immer noch im Regal. Frühere Alben, auch von Suicide, hatte ich mir von Schulfreunden ausgeliehen und auf Cassette überspielt. So war das damals. Saturn Strip ist heute aber so gut wie nicht digital erhältlich, glaube ich. Wenn da jemand aushelfen könnte …
Die Sendung von Klaus Walter haben wir offenbar sehr ähnlich wahrgenommen. Das war schon eine recht gute Annäherung an Alan Vega und bei nur einer Stunde Sendezeit muss man wohl auch Mut zur Lücke haben.
Das kleine Alan Vega-Interview ist nett. Danke dafür @Delia Hardy:
„Maybe you are too avantgarde?“
(…)
„Nobody can be in the future, just the rest of the world is living in the past.“
Vielleicht erklärt das den ausgebliebenen kommerziellen Erfolg der ersten beiden Suicide-Alben ganz gut.
Edit: Höre gerade das zweite Suicide-Album. Aus heutiger Sicht kaum zu verstehen, dass das damals keinen Erfolg hatte. Vielleicht lebte das Publikum tatsächlich zu sehr in der Vergangenheit. Aus heutiger Sicht passt diese Musik perfekt ins Milieu der späten 70er/frühen 80er in NYC. Vor meinem geistigen Ohr läuft ein Mixtape (oder sogar eine Clubnacht 1980 in New York!) ab. Grace Jones‘ Warm Leatherette, Once In A Lifetime von den Talking Heads, Blondie, der DJ hat eine Platte einer deutschen Gruppe namens Kraftwerk mitgebracht, früher Hip Hop und mittendrin Suicide. Großartig, aber leider bloß eine Fantasie.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme) -
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