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@keksofen
Danke für Deinen ausführlichen Post. Ich selbst habe Alan Vega ja leider nie live erleben dürfen, aber Deine Schilderung klingt beeindruckend. Saturn Strip war meine erste selbstgekaufte LP von Alan Vega. Steht bei mir immer noch im Regal. Frühere Alben, auch von Suicide, hatte ich mir von Schulfreunden ausgeliehen und auf Cassette überspielt. So war das damals. Saturn Strip ist heute aber so gut wie nicht digital erhältlich, glaube ich. Wenn da jemand aushelfen könnte …
Die Sendung von Klaus Walter haben wir offenbar sehr ähnlich wahrgenommen. Das war schon eine recht gute Annäherung an Alan Vega und bei nur einer Stunde Sendezeit muss man wohl auch Mut zur Lücke haben.
Das kleine Alan Vega-Interview ist nett. Danke dafür @Delia Hardy:
„Maybe you are too avantgarde?“
(…)
„Nobody can be in the future, just the rest of the world is living in the past.“
Vielleicht erklärt das den ausgebliebenen kommerziellen Erfolg der ersten beiden Suicide-Alben ganz gut.
Edit: Höre gerade das zweite Suicide-Album. Aus heutiger Sicht kaum zu verstehen, dass das damals keinen Erfolg hatte. Vielleicht lebte das Publikum tatsächlich zu sehr in der Vergangenheit. Aus heutiger Sicht passt diese Musik perfekt ins Milieu der späten 70er/frühen 80er in NYC. Vor meinem geistigen Ohr läuft ein Mixtape (oder sogar eine Clubnacht 1980 in New York!) ab. Grace Jones‘ Warm Leatherette, Once In A Lifetime von den Talking Heads, Blondie, der DJ hat eine Platte einer deutschen Gruppe namens Kraftwerk mitgebracht, früher Hip Hop und mittendrin Suicide. Großartig, aber leider bloß eine Fantasie.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)