Ryan Adams – LOVE IS HELL pt.2

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  • #1371897  | PERMALINK

    janpp

    Registriert seit: 28.08.2002

    Beiträge: 7,179

    Die Songs sind besser, allen voran „My Blue Manhattan“, „I see Monsters“ und „Thank You Louise“. Und die bessere Coverversion hat Part 2 auch: „Purple Rain“ heißt hier zwar „Hotel Chelsea Nights“ ist aber dennoch schön.

    Jaaa, die Songs sind ja auch an sich schön, Twice As Bad As Love ist vom songwriting her ja auch gelungen, aber die elektrische Version ist total daneben.
    Auf dem ftp-Server gibts die obengenannten Songs (bis auf Blue Manhattan) in den live-acoustic versions und die sind 10000mal besser.
    Thank You Louise in Dublin 02 ist herzzerreißend, da braucht es gar keine kitschigen Streicher-Arrangements. Und Chelsea Nights braucht auch keine nervigen gospel-artigen Background-Chöre oder verhallte E-Gitarren, in der live-version vom 17.01.03 ist es viel entspannter und besser.
    Ich würde sagen:
    pt. 1 ****
    pt. 2 *** (halber Stern Abzug wegen den bonus tracks)

    --

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    #1371899  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    Seltsam, es ist wirklich seltsam…
    Auch bei Part 2 finde ich die beiden Bonustracks mit Abstand am Besten. Und zwar gerade „Fuck The Universe“! Kann es sein, dass der gemeine Adams-Hörer ein Purist ist?
    Vom eigentlichen Album konnte beim ersten Hören nur „Please Do Not Let Me Go“ überzeugen, dass dafür aber umso mehr. „City Rain“ und „Thank You Louise“ haben gar ziemlich genervt.
    Und auch ich habe bei „Hotel Chelsea Nights“ die ganze Zeit gewartet, dass ein kleiner Gnom mit weißer Gitarre kreischt: „Honey I know, I know, I know times are changing“…

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #1371901  | PERMALINK

    gauloises

    Registriert seit: 03.01.2003

    Beiträge: 2,496

    @janpp

    ich finde I see Monsters und Thank You Louise von der Cd besser, aber Twice As Bad As Love ist vom Server wirklich grandios.
    Bleib dabei besser als der erste Teil, „fuck the universe“ ist der schlechteste von beiden teilen, auch besser vom server (da heißt er Faker)

    P.S. gerade der Gospel-Chor und das kurze Solo mit viel Hall finde ich perfekt.

    --

    The Good Times Are Killing Me
    #1371903  | PERMALINK

    moonsurfer

    Registriert seit: 29.12.2002

    Beiträge: 56

    Nach dem Durchhören aller drei Scheiben stelle ich fest, daß mir L&H 2 am besten gefällt. Seine Stimme, die Arrangements, das paßt. Es erinnert mich an Heartbreaker und Gold, ohne daß es einfach ein Abklatsch wäre. Er hat sich kreativ weiterentwickelt und ist nicht stehengeblieben.

    Er wiederholt sich nicht. Unter dieser Perspektive kann ich sogar R&R, daß mir eigentlich zu rauh und laut ist etwas abgewinnen. RA erfindet nicht den Rock neu, aber er gibt dem RaR bzw. RaB seine eigene, zunehmend unverwechselbare Stimme. Ich freue mich schon auf seine nächsten Platten!

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    #1371905  | PERMALINK

    moonsurfer

    Registriert seit: 29.12.2002

    Beiträge: 56

    Noch ein Hinweis auf eine Besprechung heute in der taz:

    zwischen den Rillen

    Tonnen von Songs

    Ryan Adams schreibt nach jeder Trennung ein Album: Nun legt der US-Songwriter gleich drei vor

    Der Mann mag nicht an sich halten. „Tonnen von Songs“, schreibt er, sagt Ryan Adams. Und die wollen an die Öffentlichkeit. Als er von New York nach Los Angeles umzog, entstanden vor lauter Aufregung in wenigen Tagen 15 Lieder über die neue Heimat. In Kneipen sitzt er an der Bar und dichtet auf Papierservietten. Hat er mal zwei Tage nichts zu tun, mietet er sich für 1.200 Dollar in ein Studio ein, zahlt mit der Kreditkarte und kommt mit einem Album wieder raus. Erzählt, wie er sich ans Klavier setzt, ein paar Noten spielt, und eine Viertelstunde später ist der Song fertig.

    Er hat Nebenprojekte laufen, drei oder vier Bands, für die er Material in Massen verfasst. Seine Auftritte dauern zwei bis drei Stunden. Mit Beth Orton nimmt er an zwei Tagen ein komplettes Album auf, und von seiner ersten Band Whiskeytown soll es noch ein paar Stunden Bänder geben, die mal jemand sichten müsste. Außerdem tippt er Kurzgeschichten in die Schreibmaschine, seit er acht Jahre alt ist, arbeitet an einem Roman, an einem Theaterstück.

    Die kreative Inkontinenz nimmt dieser Tage Besorgnis erregende Ausmaße an. Vor nur einem Monat erschienen ein reguläres Album namens „Rock n Roll“ und zusätzlich das Mini-Album „Love is Hell Part 1“, dessen zweiter Teil nun folgt. Insgesamt eine Coverversion, 31 neue Songs und die nächsten dürften schon geschrieben sein. Normalerweise, hat das Wunderkind mal erzählt, sei er sich selbst ungefähr zwei Alben voraus.

    Erstaunlich ist allerdings nicht nur der Umfang des artistischen Ausflusses des 28-Jährigen, sondern dessen Qualität. Schon der Alternative Country von Whiskeytown galt den Kritikern als Lieblingskind, auch wenn die Band den unvermeidlich scheinenden Erfolg systematisch mit internen Querelen und rüpelhaftem Verhalten torpedierte.

    Das verkaufsfördernde Rebellen-Image hat sich Adams für seine Solokarriere erhalten und so kultiviert, dass es der Vermarktbarkeit nicht mehr im Wege steht. Die freimütigen Alkoholismusgeständnisse und die in schöner Regelmäßigkeit geäußerten Distanzierungen vom Popgeschäft vervollständigen das Bild, ironischerweise gerade weil sie so glaubhaft vorgetragen werden. Selbst der Look des selbst ernannten „Zahnbelag des Alternativ-Country“ scheint mitunter bewusst zerfetzt stilisiert. Dazu passend gerinnen in seinen Songs vornehmlich die Tagebücher eines stets gerade Verlassenen zu Tönen. So gilt seit dem ersten Album unter eigenem Namen, dem gefeierten „Heartbreaker“ von 2000, der mathematische Grundsatz: Jede Trennung ein Album. Und noch das eine oder andere zwischendurch.

    Folgt man den Grundrechenarten, wäre „Rock n Roll“ eher ein Zwischenprodukt. Allerdings, so sieht es der Künstler selbst, erfindet sich Adams mit diesem Album neu. Müde sei er gewesen, sein Gefühlsleben zur Belustigung anderer Menschen auszubreiten, hat er die Erkenntnis beschrieben, wie sie ihm während der aufwühlenden Aufnahmen zu „Love Is Hell“ kam. Er beschloss, fortan nicht mehr öffentlich im eigenen Leiden zu wühlen. Oder doch zumindest weniger intensiv. Seitdem, musste er feststellen, ginge es ihm entschieden besser. Musik mache nun plötzlich sogar Spaß. Das muss die Sorte Spaß sein, die man hat, wenn man einen Abend lang die Tasten einer gut sortierten Jukebox bedienen darf.

    Während auf „Love is Hell“ der bekannte, allein gelassene Adams sein eigenes Erfolgsrezept in wundervollen, melancholischen, oft sehr reduziert arrangierten Songs noch einmal rekapituliert, singt, spielt, schreibt er sich auf „Rock n Roll“ durch die Geschichte desselben und gibt dazu das Autobiografische weitestgehend auf. Der Eröffnungssong „This Is It“ gemahnt nicht nur im Titel an das Strokes-Debut-Album „Is This It“, das darauf folgende „Shallow“ ist eine schwer stampfende Hymne mit Mitgröhlpotenzial, „Wish You Were Here“ klingt zwar nicht nach Pink Floyd, aber immerhin nach U 2. Das Assoziationsspielchen geht fröhlich weiter: „1974“, „The Drugs not Working“, „Shes Lost Total Control“ oder „So Alive“, und wenn man will, dann kann man tatsächlich die Stooges („1969“), The Verve („The Drugs dont Work“), Joy Division („Shes Lost Control“) oder Pearl Jam („Alive“) heraushören.

    Am Ende hat man es auch auf „Rock n Roll“ mit dem Adamschen Prinzip von Überwältigung durch Überangebot zu tun. Unter dessen Einsatz er hier beweist, dass er nicht nur den schwermütigen Trauerbarden und sinnierenden Singer/Songwriter geben kann, sondern ebenso problemlos eben auch den Rocker, der nach Belieben potenzielle Hitsingles schreibt. Er habe wohl schließlich doch noch kapiert, gibt er zu, kein Bob Dylan mehr zu werden und auch keines seiner anderen Idole. Irgendwo zwischen Tom Petty, Bruce Springsteen und Iggy Pop mag eigentlich kein Platz mehr sein, aber Adams ist originär genug, als dass ihm dort ein Sessel in der ersten Reihe freigeräumt werden dürfte. Immerhin hat er sich auf dem Weg in den Mainstream-Rock noch die selbstironische Distanz zum eigenen Schaffen bewahrt. Im Titelsong heißt es: „Everybodys cool playing rock n roll/ I dont feel cool at all.“ Man darf das getrost als Koketterie abtun: Ryan Adams, in welcher Erscheinungsform auch immer, gehört definitiv zum Coolsten, was man sich momentan auf den Plattenteller legen kann.“

    THOMAS WINKLER

    Ryan Adams: „Rock n Roll“, „Love is Hell Part 1“, „Love is Hell Part 2“ (Lost Higway/Universal)

    taz Nr. 7232 vom 12.12.2003, Seite 18, 181 Zeilen (Kommentar), THOMAS WINKLER, 

    --

    #1371907  | PERMALINK

    janpp

    Registriert seit: 28.08.2002

    Beiträge: 7,179

    ich finde I see Monsters und Thank You Louise von der Cd besser

    Wer sich eines Besseren belehren lassen möchte: Hier gibts ebenfalls die acoustic versions.
    http://www.redmonkeyonline.net/RyanAdams/

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    RAUSCHEN Akustische Irritationen aus Folk, Jazz & beyond. Jeden 2. und 4. Dienstag, 19 Uhr. Auf Tide 96.0. http://www.mixcloud.com/Rauschen/[/URL]
    #1371909  | PERMALINK

    gauloises

    Registriert seit: 03.01.2003

    Beiträge: 2,496

    Mich überzeugt keiner mehr :-o

    --

    The Good Times Are Killing Me
    #1371911  | PERMALINK

    jan_jan
    Chosen Undead

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 5,889

    Ich hab das Album übrigens immer noch nicht. Hat nicht irgendjemand gesagt, das Vinyl würde vor Part 2 auf CD herauskommen?? ….. :-o

    --

    Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us all  
    #1371913  | PERMALINK

    mogwai

    Registriert seit: 16.11.2003

    Beiträge: 1,876

    Ich hab das Album übrigens immer noch nicht. Hat nicht irgendjemand gesagt, das Vinyl würde vor Part 2 auf CD herauskommen?? ….. :-o

    ist es, ist es. 2 wochen nach love is hell part I kam die doppel-10“
    (die auch den zweiten teil beeinhaltet) auf den markt. ist nur leider
    nicht so gut erhältlich wie rock n roll.

    --

    #1371915  | PERMALINK

    mogwai

    Registriert seit: 16.11.2003

    Beiträge: 1,876


    Wer sich eines Besseren belehren lassen möchte: Hier gibts ebenfalls die acoustic versions.
    http://www.redmonkeyonline.net/RyanAdams/

    *mund.ganz.weit.offen.steht*

    wow, vielen, vielen dank für den link!!
    das ist ja sooo großartig. *grade.call.me.on.your.way.back.home.höre.und.fast.umkipp*

    --

    #1371917  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,468

    *immer.noch.ob.dieser.beknackten.Verbohlenung.der.deutschen.Sprache.kopfschüttel*
    :-o

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #1371919  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

    Registriert seit: 23.12.2002

    Beiträge: 14,848

    Verbohlenung.der.deutschen.Sprache

    :lol: Sehr schön gesagt!

    --

    #1371921  | PERMALINK

    blackjack

    Registriert seit: 09.03.2003

    Beiträge: 2,352

    Ich hab sie heute gekauft. Nur einmal gehört bis jetzt und als die Bonustracks anliefen musste ich essen. Naja, deswegen kann ich über die noch nicht viel sagen. Ich persönlich mag Part 2 nach diesem ersten Hören noch eien Spur mehr, als Part 1. Es ist einfach, wie schon irgendjemand hier sagte in sich geschlossener. Die Songs passen mehr zueinander und beim ersten durchhören haben mir am besten Please Do Not Let Me Go und Hotel Chelsea Nights gefallen. War es nicht auch dieses Lied, das Touch, Feel & Loose so ähnelte? Ich weiss es nimmer, auf jeden Fall ist mir das bei einem Lied aufgefallen.

    --

    "After four hundread years, we made it!" Coleman said. "You don't think it was too soon?" Duke asked.
    #1371923  | PERMALINK

    mogwai

    Registriert seit: 16.11.2003

    Beiträge: 1,876

    *immer.noch.ob.dieser.beknackten.Verbohlenung.der.deutschen.Sprache.kopfschüttel*
    :-o

    :-( habe ich einen solch schlechten ausdruck? :-(

    --

    #1371925  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,468

    *immer.noch.ob.dieser.beknackten.Verbohlenung.der.deutschen.Sprache.kopfschüttel*
    :-o

    :-( habe ich einen solch schlechten ausdruck? :-(
    In diesem Fall: Leider ja.
    Aber dass Du auch anders kannst, haben wir ja schon sehen können! :D

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
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