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AutorBeiträge
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Oh, das tut mir leid.
Gerade weil ich dir vorgestern noch so vorgeschwärmt habe.
Meinst, dass du am Abend noch welche bekommst, meistens werden ja noch Karten angeboten.
Schon erstaunlich, hier in München war die Halle nicht mal voll.
Obwohl es ne ziemlich kleine Halle war.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Highlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
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WerbungMal sehen, vielleicht versuch ich das ja, is ja nicht weit von hier. Aber auch wieder irgendwie typisch..
@ hoernchen: Danke
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out of the blueDer Tagesspiegel von heute:
Lammcurry Gottes
Die Ankunft eines ganz besonderen Herrn: Rufus Wainwright in der Berliner Passionskriche
Von Gregor Dotzauer
Wenn Gott in seinen Häusern schlafen geht, knipst er das Licht nicht einfach aus. Der Tag verdämmert, die Helligkeit wird abgesaugt: ein vorübergehender Weltuntergang, in Glas und Stein gefasst. Man muss nur einmal in der Berliner Passionskirche zusehen, wie sich die Rosetten nach und nach verfinstern. Die bemalten Fenster mit Jesu Gefangennahme in Gethsemane, der Kreuzigung und der Kreuzabnahme erlöschen, bis nur noch das hintergrundbeleuchtete Altarkreuz glüht. Aber Gott soll jetzt nicht schlafen gehen. Tausend Seelen wachen in dieser pseudoromanischen Backsteinburg und warten auf die Ankunft eines ganz besonderen Herrn. Die Orgelpfeifen auf der Empore bedrohliche Nachtschattengewächse, die auf Holzbänken zusammengedrängte Menschenmasse eine schemenhafte Hydra.
Dann quietscht kolophoniumverschmiertes Tierhaar über gequältem Violingedärm. Es ächzt, als würde jemand zum ersten Mal ein Streichinstrument ausprobieren, doch im nächsten Moment wogt es schon vom Flügel her, und über einem gleichmäßigen Grundton erhebt sich klagend eine Stimme, seine Stimme: „Agnus dei, agnus dei, qui tollis peccata mundi“ – Lamm Gottes, das du trägst die Schuld der Welt. Er singt es mit seiner ganzen einschmeichelnden Schärfe, ein Drittel bulgarischer Mönch, ein Drittel romantische Heulboje, ein Drittel Soubrettenbariton, drei Viertel Crooner und ein Viertel abgestürzter Rockstar – mehr als genug für ein Sängerleben.
Rufus Wainwright ist da. Und wie er da ist: in Jeans und grünem Filzjäckchen mit gerüschten Ärmeln, ein rotes Hütchen auf dem Kopf. Ich wollte ein bisschen Piraten-Jenny und Dreigroschenoper spielen, wird er gleich erklären und mit einer Puppe im Arm vor dem Mikrofon so tuntig herumzappeln, dass der liturgische Auftakt wie die pure Blasphemie wirkt. Aber das alles sind Rollen, und für fünf Minuten sind sie so ernst gemeint, wie es seine Dramolette erfordern: die Liebesarien („Vibrate“) und die sonnigen Ohrwürmer („California“), die pathetischen Vaudeville-Nummern („Cigarettes and Chocolate Milk“) und die schmissigen Balladen („Grey Gardens“). Und die sechs Musiker, die sie mit ihm zusammen zurechtzupfen und -klöppeln, allen voran Drummer Matt Johnson, geben zu Wainwrights Klavier- und Gitarrenspiel nach Bedarf das schwelgende Orchester oder die treibende Band.
Das „Agnus dei“ eröffnet auch das aktuelle Album „Want Two“ (Geffen Records), das in den vergangenen Wochen eine Hymne nach der anderen auf sich zog, als hätte der 31-jährige Songwriter aus Kanada nicht zuvor schon drei genauso eigentümlich zwischen den Genres changierende CDs aufgenommen – „Poses“ vor allem. Jetzt hat man ihn endgültig zum Weltstar erklärt, und dass auch das eine Rolle ist, in die er sich mühelos hineinfindet, gibt er inzwischen auch von der Bühne herunter zu verstehen. Und wenn es bis vor kurzem zu den vermeidbaren Standards des Rufus-Lobes gehörte, auf seine musikalische Familie hinzuweisen, so lässt er einem im Konzert gar keine Wahl mehr.
Mit einem Lied für die singende Mama Kate McGarrigle („Beauty Mark“), den singenden Papa Loudon Wainwright III („Dinner at Eight“) und die singende kleine Schwester Martha („Little Sister“), die er in einem hinreißenden Klassik-Pasticcio als Mozartsches Nannerl imaginiert, das sich mit ihm in einen pianistischen Rausch hineinspielt, in dem sich ihr Haar in eine gepuderte Perücke verwandelt – nur dass das Nannerl fünf Jahre älter war als Mozart.
Als es danach unter Jubel auf die dritte Stunde zugeht, wird es Zeit für „Old Whore’s Diet“. Wainwright, längst im ärmellosen Mackenzie-T-Shirt, nestelt an Oberteil und Hose und entblättert sich, auch die anderen stehen plötzlich nackt da. Wainwright aber, nur noch umhüllt von roten Ringelstrümpfen, einem Body mit Ausschnitt bis zum Nabel und glitzernden Pailletten im Schritt, ist schon wieder ein Stück angezogen. Auf seinem Kopf prangt eine Krone, ein Paar Schmetterlingsflügel ziert seinen Rücken, und mit dem Becken rührt er in den Latin-Rhythmen der „Hurendiät“ – nichts weiter als den Worten „I love you“. An diesem Abend schallt ihm aus einer ganzen Kirche das Hohelied der Liebe zurück.
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out of the blueAmen ! Wie war eigentlich das Konzert ?
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Some men find strength by going their lonely waysThe ImposterMal sehen, vielleicht versuch ich das ja, is ja nicht weit von hier. Aber auch wieder irgendwie typisch..
@ hoernchen: Danke
Och mensch…ich drück Dir die Daumen, dass Du doch noch ’ne Karte erhaschst.
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HenningAmen ! Wie war eigentlich das Konzert ?
Kann ich leider nix zu sagen. Hab ja dann keine Karte mehr gekriegt. Das Geschreibsel, nun ja.. scheint aber ganz schön gewesen zu sein.
@ Nes. War doch schon am Montag und wie gesagt..
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out of the blueSorry, hab ich nicht aufgepasst….
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The ImposterDer Tagesspiegel von heute:
Lammcurry Gottes? Was für eine blöde Headline. Auch sonst hinterlässt der Bericht einige Fragezeichen.
Aber danke fürs Posten, Imposter.--
Wake up! It`s t-shirt weather.Die taz schreibt da zum Glück etwas eindeutiger.
www.taz.de
Charmantes GoldstückDer talentierte Mr. Rufus Wainwright gab in der Berliner Passionskirche ein Konzert, das entgegen den Erwartungen weniger elegische Popoper war als vielmehr Moulin Rouge und glückliches Musical
VON CHRISTIANE RÖSINGER
Man konnte in letzter Zeit so viel hören und lesen über den talentierten Rufus Wainwright: Zuerst kamen die CDs „Want one“ und „Want two“ auf den Markt, dann folgten die Berichte und Geschichten über das schwule Wunderkind aus der kanadischen Songwriterfamilie, über Kindheit und Jugend, Drogen, Melancholie und Therapie des campen Wahl-New-Yorkers.Die Musik Wainwrights lässt sich als pathetisch-opulenter Folkpop oder als elegische Popoper kategorisieren. Die Texte behandeln die Schönheit von Pfirsichbäumen, den Kühlschrankinhalt alternder Sexarbeiterinnen, aber auch Familie, Drogen und Homosexualität im Allgemeinen werden verhandelt.
Mit großem Gepäck ist Wainwright auf Tour gegangen: Kontrabass, Geige, akustische und elektrische Gitarren, Backgroundsängerinnen, Banjo, Piano, Keyboard, Akkordeon, Schlagzeug, auch für die Blockflöte war noch Platz. In der ausverkauften Passionskirche, einem nüchtern-verspielten Backsteinbau, hat man sich also am Montagabend in gespannter Erwartung versammelt.
Als Rufus Wainwright dann auf die Bühne kommt, wirkt er gar nicht so exaltiert und egoman. Als Musical-Charakter stellt er sich vor: Im kurzen Bolerojäckchen mit rotem Hut und rot geschminkten Bäckchen, eine alte Puppe unter den Arm geklemmt, erinnert er an Pinocchio oder einen schwulen Hans im Glück. Dann beginnt die Show.
Dabei ist die Stimmung in der Passionskirche fast zu heilig. Natürlich hat es einen besonderen Reiz, den Song vom schwulen Messias von der Altarbühne einer Kirche zu hören, aber die eh schon recht sakrale Musik in dieser eindeutig sakralen Umgebung, die heilige Ehrfurcht der Gläubigen in den Kirchenbänken, das alles ist doch eine Spur zu gediegen. Man wagt kaum zu flüstern, so leise und ehrfürchtig geht es zu.
Aber zum Glück ist Rufus Wainwrigth ja so ein Goldstück, charmant, selbstironisch, kokett. So erzählt er nach seinen pathosberauschten Heulern kleine Geschichten von seinem ersten Besuch in Eisler-Slash-Brecht-Slash-Wagner-Slash-Germany, von Erlebnissen am Silvesterabend, die mit einem prächtigen Mantel beginnen und über eine Abfuhr im „White Trash“ – es ist ja eine typische Berliner Geschichte – mit Hundescheiße am Fuß enden. Dann wird weiter musiziert und gesungen, das heißt hochdramatisch, wunderschön, pastoral-expressiv auf hohem Niveau gejammert.
Die Band besteht durch die Bank aus ausgezeichneten Musikern, die nicht nur ihre Instrumente äußerst beseelt und präzise spielen, sondern auch noch alle sehr gut singen können, so hört man betörende Hintergrundchöre, die den Kompositionen auch live Raum und Tiefe geben. Zur Zugabe legt Wainwrigth die Kleidung bis auf die Unterwäsche ab, lässt sich die roten Pumps auf dem Silbertablett bringen, will heute die „Pirat-Jenny“ aus der Dreigroschenoper sein. Schmetterlingsflügel, Krone und Schärpe machen ihn zunächst aber zu „Miss Berlin“, und plötzlich ist auch die ganze Band im Moulin-Rouge-Outfit.
Zum Hexensabbat setzen alle spitze Hüte auf und wickeln sich in schwarze Umhänge, und schließlich stehen sie in Frotteebademänteln da, was wiederum den ehrlichen Authentizitätsschweiß der Bühnenarbeiter parodiert. So nimmt die schwere Popoper dann doch ein leichteres Musicalende. Dabei ist noch lange nicht Schluss, ein herrliches A-cappella-Duett folgt, bis die Gemeinschaft der Gläubigen endlich leicht Wainwright-overdosed, berückt, aber auch erleichtert aus der Messe entlassen wird.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Muffkimaus, was schrieb denn nun eigentlich die Allgemeine Zeitung Mainz? Hier taz-Berichte posten und bei den eigenen Sachen aufs Copyright pochen…:cool:
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futterhoernchenMuffkimaus, was schrieb denn nun eigentlich die Allgemeine Zeitung Mainz? Hier taz-Berichte posten und bei den eigenen Sachen aufs Copyright pochen…:cool:
Liebstes Hörnchen, der taz-Artikel steht allgemein zugänglich im Internet, der (im übrigen leider sehr kurze) AZ-Artikel hingegen steht zwar im Netz, war und ist dort aber nur gegen Bezahlung einzusehen.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]muffkimuffkider (im übrigen leider sehr kurze) AZ-Artikel hingegen steht zwar im Netz, war und ist dort aber nur gegen Bezahlung einzusehen.
ist es der?
Plötzlich steht ein schwuler Engel auf der Bühne. Er trägt nichts weiter als knappe Unterwäsche, eine Krone und goldene Flügel (…)--
Na gut Schatz.
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Anne Pohlist es der?
Plötzlich steht ein schwuler Engel auf der Bühne. Er trägt nichts weiter als knappe Unterwäsche, eine Krone und goldene Flügel (…)
*kicher*
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Der *mir Zugemutete* findet ihn absolut gut.
Ich kümmere mich ja jetzt darum,dass er alles bekommt, was sein Herz begehrt.
Ich kenn ja echt nur 2 Stücke von ihm..ich Lurre..
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Schlagwörter: Rufus Wainwright
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