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Wobei große Werke eine gewisse „Zeitlosigkeit“ besitzen, die sie auch ohne gründliche Kenntisse der Entstehung (falls diese überhaupt existieren) genießbar machen. Gerade Shakespeare lässt sich sehr gut aus seiner Zeit entfernen, ohne an Wirkung zu verlieren.
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Werbungnail75Nimm Shakespeare: Wir wissen nur sehr unvollständig über sein Leben Bescheid und dennoch werden seine Stücke jedes Jahr tausendfach gelesen, verfilmt und gespielt. Und was wissen die Leute heutzutage schon vom 16. Jahrhundert?
MozzaGerade Shakespeare lässt sich sehr gut aus seiner Zeit entfernen, ohne an Wirkung zu verlieren.
Das meint ihr nicht ernst, oder? Ist das jetzt so ein Lieschen Müller Inside Joke?
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon DynamiteDas meint ihr nicht ernst, oder? Ist das jetzt so ein Lieschen Müller Inside Joke?
Na dann führ mal aus. Würde mich interessieren, wie jemand gegen die Zeitlosigkeit von Shakespeare argumentiert.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollMozzaWobei große Werke eine gewisse „Zeitlosigkeit“ besitzen, die sie auch ohne gründliche Kenntisse der Entstehung (falls diese überhaupt existieren) genießbar machen. Gerade Shakespeare lässt sich sehr gut aus seiner Zeit entfernen, ohne an Wirkung zu verlieren.
Ja, manche Werke besitzen eine zeitlose Aktualität, die auf die Gegenwart übertragbar ist. Andere weniger, was sie nicht zwingend schlechter macht. Ich habe in der Schule nicht „Die Leiden des jungen Werthers“ gelesen, ohne vorher Sturm und Drang durchgenommen zu haben. Ich habe nicht „Woyzeck“ gelesen, ohne etwas von Büchners Aktivitäten beim Hessischen Landboten zu kennen etc. Das sind doch enorm wichtige Grundkenntnsisse, die einem das Verständnis erst ermöglichen. Man kann diese Werke sicher auch losgelöst dieser Kontexte betrachten aber eben nicht ausreichend einschätzen oder erfassen.
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BullittAber die entsprechenden Hintergrundinformationen liefern einen Erkenntnisgewinn bei der Rezeption Guthries, da sind wir uns einig?
Und Shakespeare Werk reiße ich auch nicht aus seiner Zeit, wenn ich mich damit befasse. Ist doch selbsverständlcih, dass man bei Othello den historischen Kontext berücksichtigt, oder nicht?
Ja, sicher. Aber das muss eben nicht zwangsläufig so sein, darauf kommt es mir an. Man muss nicht die Geschichtswissenschaft als Hilfswissenschaft für die Musikrezeption benutzen. Wenn man es macht, erhält man zusätzliche wertvolle Erkenntnisse, aber man kann das auch ignorieren und einfach die Musik genießen. Und das ist nicht „geschmäcklerisch“, was immer das sein soll.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Die Frage ist doch, welche „Lesart“ man anwendet. Man kann alles gattungstheoretisch analysieren oder sprachwissenschaftlich (dann wäre Shakespeare natürlich nur in der Renaissance verhaftet etc).
Die Frage ist, welche Erkenntnisse eine solche Betrachung liefern.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Vielleicht sollte ein Mod hier mal kräftig verschieben. Einen Zielthread hatte Bullit ja schon genannt.
Obwohl ich Anhänger der ersten Stunde bin und Ferry auch schon gekonnt ein Shakespeare-Sonnet veröffentlicht hat, passt das 16. Jahrhiundert nicht so ganz hierher.
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gollum
Obwohl ich Anhänger der ersten Stunde bin und Ferry auch schon gekonnt ein Shakespeare-Sonnet veröffentlicht hat, passt das 16. Jahrhiundert nicht so ganz hierher.
Wobei wir dadurch fast die Verknüpfung hingekriegt hätten
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollnail75Man muss nicht die Geschichtswissenschaft als Hilfswissenschaft für die Musikrezeption benutzen. Wenn man es macht, erhält man zusätzliche wertvolle Erkenntnisse, aber man kann das auch ignorieren und einfach die Musik genießen. Und das ist nicht „geschmäcklerisch“, was immer das sein soll.
Kannst du mal bitte morgen zur städtischen Bibliothek radeln und dann abends hier berichten, wie weit du ohne jegliche literatur- und geschichtswissenschaftliche Vertiefung beim Genuß der Shakespeare’schen Sonette gekommen bist oder ob du auch nur zwei Sätze der York Tetralogie verstehst? Wohlgemerkt keine absonderlichen Nebenwerke, sondern meiner Meinung nach Shakespeares chef d’oeuvre.
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A Kiss in the DreamhouseAuf jeden Fall interessant, wie sehr die Meinungen bei Shakespeare auseinandergehen. An so mancher Uni ist man der Ansicht, dass die 4 großen Tragödien Shakespeares Meisterwerk(e) sind.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollOho, so manche Uni.
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon DynamiteOho, so manche Uni.
Ja. Aber ich schätze, du hast dich damit auf wissenschaftliche Weise befasst. Anglistik im Hauptfach, hoffe ich doch?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollnail75Ja, sicher. Aber das muss eben nicht zwangsläufig so sein, darauf kommt es mir an. Man muss nicht die Geschichtswissenschaft als Hilfswissenschaft für die Musikrezeption benutzen. Wenn man es macht, erhält man zusätzliche wertvolle Erkenntnisse, aber man kann das auch ignorieren und einfach die Musik genießen. Und das ist nicht „geschmäcklerisch“, was immer das sein soll.
Okay, eine rein instinktive Rezeption von Musik ist dann zumindest schwammig und macht eine weitere Auseinadersetzung im Prinzip überflüssig, weil es quasi keinerlei Anhaltspunkte gibt. Es gefällt oder eben nicht. So kann man sich natürlich mit Musik oder Kunst auseinandersetzten, besonders spannend ist das aber nicht. Die Floskel „über Geschmack lässt sich nicht streiten“ klingt da schon etwas mit.
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BullittOkay, eine rein instinktive Rezeption von Musik ist dann zumindest schwammig und macht eine weitere Auseinadersetzung im Prinzip überflüssig, weil es quasi keinerlei Anhaltspunkte gibt. Es gefällt oder eben nicht. So kann man sich natürlich mit Musik oder Kunst auseinandersetzten, besonders spannend ist das aber nicht. Die Floskel „über Geschmack lässt sich nicht streiten“ klingt da schon etwas mit.
Aber du würdest nicht sagen, dass der persönliche Geschmack keinerlei Rolle spielt oder spielen darf?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollMozzaAber du würdest nicht sagen, dass der persönliche Geschmack keinerlei Rolle spielt oder spielen darf?
Ich könnte das nicht so messerscharf trennen. Solche Kenntnisse schaffen doch selbst auch Emotionen und beeinflussen und prägen den persönlichen „Geschmack“ sehr stark. Wir reden hier doch nicht über staubtrockene Theorie, die man durchpauken oder sich anlesen muss, um Kompetenz zu trainieren. Jedes RS-Heft trägt doch z.B. zu diesem Hintergrundwissen bei oder nimm das Forum. Hier wird doch tagein, tagaus über nichts anderes diskutiert. Darüber hinaus gibts doch unendlich viele Beispiele…
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Schlagwörter: Roxy Music
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