Startseite › Foren › An die Redaktion: Kritik, Fragen, Korrekturen › Das aktuelle Heft: Lob und Tadel › ROLLING STONE im August
-
AutorBeiträge
-
mozza
jesseblueDas Interessante an „The Velvet Underground & Nico“ war und ist, dass die LP inmitten der musikrevolutionären Sechziger nicht nach dem Puls der Zeit strebte, keine Erwartungen erfüllen musste und sich selbst nicht glorifizieren wollte. Das Gros der bekannten Acts lag meistens mindestens einen dieser Parameter zugrunde. Die Velvets hingegen konnten die Velvets sein. Auch, da sich 1966/67 außerhalb der Factory nur eine Handvoll für ihre Musik interessierten. Aber genau das sollte später ihr Lohn werden. Unbestritten eines der wichtigsten Alben der Musikgeschichte. Aber ob es zugleich auch das beste ist? Immer, wenn ich es höre, wüsste ich zumindest kein Argument, welches dagegen spricht.
Die Songs könnten dagegen sprechen.
Ich habe die Songs oft befragt und immer sprechen sie sich dafür aus.
Highlights von Rolling-Stone.deWelches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
So lief das erste Konzert der Rolling Stones 1962 im Marquee in London
WerbungSolche Listen nehme ich zur Kenntnis, freue mich über gewisse Nominierungen und wundere mich über andere bzw. nicht vorhandene. Ansonsten sind mir „offizielle“ Rankings aber herzlich egal, zumal mein Musikgeschmack ohnehin über jeden Zweifel erhaben ist.
Gewundert habe ich mich dennoch über die Listung von Back To Black in den Top 10. Ohne Frage ein hochklassiges Album, das ich bei Erscheinen abfeierte und auch heute nach wie vor noch immer liebend gerne auflege. Nur: Winehouse recycelte hier lediglich Glanz und Gloria des Souls der 60er und 70er Jahre. Innovativ ist da gar nichts, viel mehr ist die Scheibe ein reines Retortenwerk. Auch damit habe ich grundsätzlich kein Problem. Doch wenn derartige Alben aufgeführt werden, noch dazu in solch schwindelerregenden Höhen, die großen Originale dann aber teilweise überhaupt nicht mehr zu finden sind, dann beschert mir das doch ein wenig Bauchschmerzen und Rätselraten darüber, wie kompetent die verantwortliche Jury wirklich ist.
Nachtrag:
zuletzt geändert von gipetto
Kann es sein, dass hier auch gewürdigt wurde, dass Winehouse mit ihrem Album den alten Soul wieder ins Gedächtnis gerufen und dieses zwischenzeitlich vergessene Genre einer neuen Generation geöffnet hat?--
"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)So, habe mal Erbsenzählerei betrieben und kam zu folgendem Ergebnis: Von den 500 Alben habe ich 366 – und davon sind dann 221 mindestens „gut“ (****).
--
Jokerman. Jetzt schon 70 Jahre Rock 'n' Rollwahr
mozza
jesseblueDas Interessante an „The Velvet Underground & Nico“ war und ist, dass die LP inmitten der musikrevolutionären Sechziger nicht nach dem Puls der Zeit strebte, keine Erwartungen erfüllen musste und sich selbst nicht glorifizieren wollte. Das Gros der bekannten Acts lag meistens mindestens einen dieser Parameter zugrunde. Die Velvets hingegen konnten die Velvets sein. Auch, da sich 1966/67 außerhalb der Factory nur eine Handvoll für ihre Musik interessierten. Aber genau das sollte später ihr Lohn werden. Unbestritten eines der wichtigsten Alben der Musikgeschichte. Aber ob es zugleich auch das beste ist? Immer, wenn ich es höre, wüsste ich zumindest kein Argument, welches dagegen spricht.
Die Songs könnten dagegen sprechen.
Ich habe die Songs oft befragt und immer sprechen sie sich dafür aus.
Warum bin ich nicht überrascht…
--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen solldie extrem hohe Platzierung von „Back To Black“ hat mich echt überrascht. Um die einzuordnen, würde ich gern mal einen Blick auf die Einzellisten werfen. In meinem Umfeld spielte Amy nie eine sonderlich große Rolle, ganz im Gegensatz zu Nirvana und Cobain, was auch an meinem Umfeld liegen kann, keine Frage.
Es stimmten auch nicht wenige Personen aus der Musikindustrie mit ab, vielleicht ist Amy bei denen präsenter als bei (uns) Freaks, die zig Platten am Tag hören.
--
gipetto
Gewundert habe ich mich dennoch über die Listung von Back To Black in den Top 10. Ohne Frage ein hochklassiges Album, das ich bei Erscheinen abfeierte und auch heute nach wie vor noch immer liebend gerne auflege. Nur: Winehouse recycelte hier lediglich Glanz und Gloria des Souls der 60er und 70er Jahre. Innovativ ist da gar nichts, viel mehr ist die Scheibe ein reines Retortenwerk. Auch damit habe ich grundsätzlich kein Problem. Doch wenn derartige Alben aufgeführt werden, noch dazu in solch schwindelerregenden Höhen, die großen Originale dann aber teilweise überhaupt nicht mehr zu finden sind, dann beschert mir das doch ein wenig Bauchschmerzen und Rätselraten darüber, wie kompetent die verantwortliche Jury wirklich ist.
Nachtrag:
Kann es sein, dass hier auch gewürdigt wurde, dass Winehouse mit ihrem Album den alten Soul wieder ins Gedächtnis gerufen und dieses zwischenzeitlich vergessene Genre einer neuen Generation geöffnet hat?Deine Erläuterung im Nachtrag ist für mich auch die einzige schlüssige Erklärung. Musikalisch natürlich ein gutes Werk. Aber warum dieses für die Jury besser als die Soulplatten der 60s und 70s sein soll, würde ich auch gern wissen.
--
jesseblue Deine Erläuterung im Nachtrag ist für mich auch die einzige schlüssige Erklärung. Musikalisch natürlich ein gutes Werk. Aber warum dieses für die Jury besser als die Soulplatten der 60s und 70s sein soll, würde ich auch gern wissen.
Vielleicht kennt die Jury die Soulplatten der 60s und 70s nicht.
Ist ja auch eine Möglichkeit.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollAus dem Schwesterforum: Im RS-Podcast haben Fuß und Jekal angegeben, taktisch vorgegangen zu sein und „Aussenseiter“ benannt zu haben, um dafür ein paar Konsensplatten nicht benennen zu müssen.
Um Grönemeyer zu zitieren: Was soll das? Als Freund elaborierter Listen prangere ist das an.--
karmacoma … Im RS-Podcast haben Fuß und Jekal angegeben, taktisch vorgegangen zu sein und „Aussenseiter“ benannt zu haben, um dafür ein paar Konsensplatten nicht benennen zu müssen…
So so. Mit Wahrheit hat das nichts mehr zu tun. Überrascht aber auch nicht.
--
Jokerman. Jetzt schon 70 Jahre Rock 'n' Rollbeatgenroll
karmacoma … Im RS-Podcast haben Fuß und Jekal angegeben, taktisch vorgegangen zu sein und „Aussenseiter“ benannt zu haben, um dafür ein paar Konsensplatten nicht benennen zu müssen…
So so. Mit Wahrheit hat das nichts mehr zu tun. Überrascht aber auch nicht.
Im Grunde ist das Fuckelei.
--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollkarmacomaAus dem Schwesterforum: Im RS-Podcast haben Fuß und Jekal angegeben, taktisch vorgegangen zu sein und „Aussenseiter“ benannt zu haben, um dafür ein paar Konsensplatten nicht benennen zu müssen.
Soso, die würfeln ihre Listen also genauso aus wie ich.
--
mozza
jesseblue Deine Erläuterung im Nachtrag ist für mich auch die einzige schlüssige Erklärung. Musikalisch natürlich ein gutes Werk. Aber warum dieses für die Jury besser als die Soulplatten der 60s und 70s sein soll, würde ich auch gern wissen.
Vielleicht kennt die Jury die Soulplatten der 60s und 70s nicht. Ist ja auch eine Möglichkeit.
Vielleicht kennst du „T.V.U. & Nico“ nicht. Wie sonst könnte man das Songwriting darauf in Frage stellen?
--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102jesseblue
karmacomaAus dem Schwesterforum: Im RS-Podcast haben Fuß und Jekal angegeben, taktisch vorgegangen zu sein und „Aussenseiter“ benannt zu haben, um dafür ein paar Konsensplatten nicht benennen zu müssen.
Soso, die würfeln ihre Listen also genauso aus wie ich.
Fahren wir heute die Provoschiene?
--
Kommt bei der Podcast-Aussage darauf an, wie es gemeint ist. Wenn Platten bei mir in der etwa gleichen Gunst stehen (ich habe leider das klaus’sche System, mit etlichen Nachkommastellen nicht etabliert – gar nicht despektierlich gemeint-), würde auch ich immer den Außenseiter benennen, statt des Konsensalbums, einfach damit auch mir wichtige unbekanntere Alben Erwähnung finden. Bei Alben, die sich bei mir in der Beleibtheit deutlich unterscheiden wäre das natürlich Quatsch und würde dann wirklich eher auf „Pfuschen“ hinaus laufen.
--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!karmacomaAus dem Schwesterforum: Im RS-Podcast haben Fuß und Jekal angegeben, taktisch vorgegangen zu sein und „Aussenseiter“ benannt zu haben, um dafür ein paar Konsensplatten nicht benennen zu müssen. Um Grönemeyer zu zitieren: Was soll das? Als Freund elaborierter Listen prangere ist das an.
Ok. Gut zu wissen. Hatte mich ernsthaft gefragt warum ein Britney Spears Album in der Top 500 auftaucht. Aber das erklärt nun einiges.
--
you can't win them all -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.