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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Der Triumph des Proberaums: Robert Forster in Berlin
Wenn Musik vom Band aus den Boxen schallt, ist das normalerweise das Signal zum Aufbruch: Jetzt kommt nichts mehr, das Konzert ist endgültig vorbei. Doch an diesem Abend liegt ein Hauch von freundlicher Ekstase in der vom Regen zugleich abgekühlten und durchtränkten Luft. Anderthalb Ron-Sexsmith-Stücke johlt und pfeift das Publikum entschieden nieder, noch nicht bereit den Abend als beendet hinzunehmen – und dann ist er auf einmal wieder da. Robert Forster, bekannt für seine makellose Distinguiertheit, hat sein weißes Hemd abgelegt. Zur Anzughose trägt er jetzt das hellblaue T-Shirt des Wassermusik-Festivals, das ihn auf die Dachterrasse verschlagen hat. Nichts stimmt eigentlich an diesem Outfit, das man in seiner Nachlässigkeit so gar nicht mit Forster in Verbindung bringt – und doch passt es perfekt in den Moment. Offenkundig überwältigt, geradezu befreit lachend, tapert er auf das Mikrofon zu.
Gute drei Stunden zuvor: Noughts and Exes müssen ihren gut durchdachten und selbstbewusst dick aufgetragenen Indie-Folk noch bei Nieselregen spielen. Hätten Damien Rice und Glen Hansard ihr Pathos ein bisschen besser im Griff, würden sie vielleicht klingen wie diese mit konzentrierter Musikalität und dem Gespür für das richtige Maß an Pomp gesegnete Band aus Hongkong. „Sorry about the rain“, entschuldigt sich Sänger Joshua Wang – und kann letztlich doch ein paar anerkennend applaudierende Zuschauer unter den Schirmen der Bierstände in die ungeschützte Fläche vor der Bühne locken.
Nach der Pause aber ist der Himmel aufgeklart. Robert Forster kommt zunächst allein auf die Bühne und singt zwei Lieder zur Gitarre: Mit „Baby Stones“, der trotzig-ätzenden Schmähung einer Verflossenen, setzt er geschickt einen crowdpleaser von seinem Solodebüt an den Anfang. „Spirit“ vom 2000er Reunion-Album der Go-Betweens klingt dann allerdings noch karger als auf der Platte, aber eben auch intensiver. Weil es sich so leicht als Liebeserklärung an den zweiten Go-Between Grant McLennan lesen lässt, weist es auf das Loch hin, das seit dessen Tod vor mittlerweile sieben Jahren klafft.McLennan ist allgegenwärtig an diesem Abend, auch wenn sein Name nur ein einziges Mal fällt, als Forster „Too Much of One Thing“ als „The Ballad of the Go-Betweens“ ankündigt. Doch sein Fehlen drückt die Stimmung nicht. Der Respekt seiner Leistung gegenüber scheint unausgesprochener Konsens auf der Bühne zu sein, auch als zum dritten Song Forsters Band dazukommt. Die drei Berliner Musiker, zwei von ihnen Mitglieder der Band Die Türen, drängen sich nicht in die Lücke, die Grant McLennan hinterlassen hat. Die backing vocals etwa sind so dezent in den Hintergrund gemischt, dass man nie versucht ist, Vergleiche anzustellen.
Die drei erstarren aber auch nicht in Ehrfurcht, setzen mit Paraphrasen, eingeworfenen Licks oder rhythmischen Variationen kleine eigene Akzenten. Und das hat einen erfrischenden Effekt. Jeder Song bleibt im Direktvergleich mit dem Original klar erkennbar. Doch die kleinen Ergänzungen sorgen mit dafür, dass der Abend niemals Gefahr läuft, Forsters und McLennans musikalisches Erbe nur zu verwalterisch auszustellen.
Auch die Songauswahl trägt dazu bei. Forster und seine Band spielen kraftvolle Versionen offenkundiger Hits wie „Spring Rain“, „Heart Out to Tender“ oder „Here Comes a City“, bringen aber auch sperrigere Songs wie „Draining the Pool for You“ oder „Your Turn My Turn“ zum Schimmern. Mit „People Say“ hat er ein ganz frühes Stück aus den 1970er Jahren auf die Setlist gesetzt, die neuesten Stück stammen vom letzten Go-Betweens-Album Oceans Apart (2005). Forsters mittlerweile fünf Jahre altes jüngstes Soloalbum The Evangelist wird ausgespart, ebenso wie die neuen Songs, die er im nächsten Jahr auf der nächsten Platte zu veröffentlichen hofft.
Die ganze Woche über hat Forster mit Bassist und Keyboarder Michael Mühlhaus (ehemals Blumfeld), Schlagzeuger Robert Kretzschmar und Gitarrist und Bassist Ramin Bijan in Berlin für diesen Abend geprobt. Nicht alles läuft glatt. Mal drosselt Forster mit Gesten die Lautstärke, mal erkundigt er sich, welches Lied als nächstes dran ist, immer wieder sagt er spontan an, wenn ein Refrain noch einmal wiederholt werden soll. Und als er die drei ganz am Ende ausführlicher vorstellen will, muss er sich zweimal mit Nachfragen an Bijan wenden.
Gerade dieses Unfertige, diese Spontaneität, diese durchschimmernde Proberaumatmosphäre machen das Konzert zu einem der besten der vergangenen Jahre. Das Publikum ist begeistert, die Band lässt ihre Coolness fallen und freut sich bisweilen wie eine Gruppe Schuljungs. Und auch Forster wirkt überaus zufrieden.
(auch hier nachzulesen, inklusive einiger Bilder und einer Ankündigung, die sich gewaschen hat.)
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Klasse Bericht! Danke schön!
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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August RamoneKlasse Bericht! Danke schön!
Dem schließe ich mich an. Ärgere mich sehr, die Gelegenheit verpasst zu haben. Möge sie bald wiederkommen, vielleicht, wenn die neue Platte draußen ist.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Hamburg war auch sehr schön. Robert solo (vor ausverkauftem Haus), das Publikum bestens gelaunt. Ich hätte gerne mehr ältere Go Betweens Songs gehört (gespielt wurden 4x 16 LL; Head full of steam, Spring Rain, Part Company, People Say, Rocknroll Friend).
Einen unveröffentlichten/neuen Song gab es auch--
Erzähl mal von dem neuen Song, bitte!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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puh, das ist natürlich nicht so ganz einfach, da akustik-version. Der Song hat einen besonderen Gitarrenriff, erinnerte mich ein wenig an den Anfang von „German Farmhouse“ (aber doch anders). Im Song gab es recht häufig die Zeile (wenn ich mich recht erinnere) „I love myself and i always did“.
Edit: .. den Song hat er schon 2011 live gespielt:
http://www.youtube.com/watch?v=vfTtwBxn0Ig&hd=1Edit2: waren wohl nur 3 16 LL songs: Dive for your memory, clouds und I´m alright.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Hab die Setlist im Internet gefunden:
Baby Stones
Spirit
Clouds
Born To A Family
Head Full Of Steam
Surfing Magazine
Darlinghurst Nights
I Love Myself And I Always Have
(New Song)
I Can Do
German Farmhouse
Danger in the Past
Rock ’n‘ Roll Friend
I’m Alright
Dive For Your Memory
121
He Lives My Life
Here Comes A City
Encore:
Part Company
People Say
Encore 2:
Heart Out to Tender
Encore 3:
Spring Rain--
Danke thokei! Scheint eher nicht einer seiner stärkeren Songs zu sein, oder?
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Wo du die Setlist für Hamburg gefunden hast, gab es dort auch die für Berlin?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Bei Einschätzungen von Akustikversionen, gerade wenn sie von nur einem Musiker dargeboten werden, bin ich sehr vorsichtig.
Das kann als Bandversion ein grossartiger Song werden, oder auch nicht.Die HH-Setlis gab es hier (Berlin bisher aber nicht)
http://www.setlist.fm/setlist/robert-forster/2013/nachtasyl-hamburg-germany-bc6e116.htmlDas Hemd zur letzten Zugabe wurde in HH übrigens auch gewechselt, allerdings kein T-Shirt, sondern ein grob-kariertes (Holzfäller-)Hemd.
Ich war darüber erstaunt, daß RF keinen Song von The Evangelist gespielt hat (auch in Berlin?). Auch BYBO fand keine Beachtung.
Hattest DU die Gelegenheit, RF vor dem Konzert zu interviewen? (get happy)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Berlin:
Baby Stones (solo acoustic)
Spirit (solo acoustic)
I Can Do
Surfing Magazine
German Farmhouse
Your Turn My Turn
I’m Alright
Head Full Of Steam
121
Rock ’n‘ Roll Friend
People Say
Draining The Pool For You
Heart Out to Tender
Here Comes A City
Dive For You Memory (solo acoustic)
Too Much Of One Thing
Born To A Family
Spring Rainone last unplanned encore:
Darlinghurst Nights (solo acoustic)--
Cool, vielen Dank! Damit ist deine Frage nach Stücken von „The Evangelist“ auch beantwortet. Nope, kein einziges.
Kleiner Fehler in der Liste: Mit „Dive for Your Memory“ begann der erste Zugabenteil.
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Schlagwörter: Australia, Australien, Brisbane, Down Under, Go-Betweens, Konzerte, Robert Forster, The Go-Betweens
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