Punk

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  • #8048509  | PERMALINK

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    Napoleon DynamiteWenn ich die letzten beiden Posts zusammenziehe, dann ist Punk also für dich ein aus einer langen amerikanischen Tradition entliehenes UK-Phänomen, das musikalisch komplett uninteressant war und lediglich seine Bedeutung als Durchlauferhitzer für Post Punk bekommt.

    Der Begriff ist entliehen, ja. Denn „Punk“ ist bekanntlich nichts anderes, als rauher, ursprünglicher Rock’n’Roll. Nur musste das Kind eben einen Namen haben: Punk.

    Napoleon Dynamite
    Britischer Post Punk entstand, weil der Boden dafür einfach sehr fruchtbar war.

    Ja, klar. Der Boden war aus verschiedenen Gründen fruchtbar dafür. Wirtschaftlich, politisch und musikalisch wohl zu jeweils gleichen Teilen.
    Ich schätze einige der 77er UK-Punk-Singles über alle Maßen. Aber die Zahl derer, die wirklich essentiell sind, kann ich an einer Hand abzählen, während ich das restliche „Punkjahr 1977“ für uninteressant und albern halte. Die Zeiten danach waren einfach viel spannender, hätten ohne Initialzündung aber so sicherlich nie stattgefunden.

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    #8048511  | PERMALINK

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    pinchDenn „Punk“ ist bekanntlich nichts anderes, als rauher, ursprünglicher Rock’n’Roll.

    So stark würde ich das nicht einschränken wollen.

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    #8048513  | PERMALINK

    Anonym
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    kramerSo stark würde ich das nicht einschränken wollen.

    Wie würdest du es definieren?

    --

    #8048515  | PERMALINK

    Anonym
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    kramerIch verstehe Punk ohnehin nicht als Genre, sondern als eine lose Bewegung Gleichgesinnter mit dennoch oft unterschiedlichen Wurzeln, Zielen und Vorstellungen. Als Gemeinsamkeiten würde ich wohl am ehesten eine reduzierte oder auf das Wesentliche konzentrierte musikalische Sprache/Ästhetik ausmachen.

    .

    --

    #8048517  | PERMALINK

    Anonym
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    „Als Gemeinsamkeiten würde ich wohl am ehesten eine reduzierte oder auf das Wesentliche konzentrierte musikalische Sprache/Ästhetik ausmachen.“

    Nichts anderes schrieb ich ja. Die verwendeten Accessoires, Pamphlete, Polemiken und dergleichen, sind allenfalls nur Dresscodes.

    Mir gefällt übrigens das von dir verwendete Henry Rollins Zitat. Es bringt in seiner ZEN-Einfachheit eigentlich alles auf den Punkt: „When someone asks you „what’s punk?“ my reply is „If you have to ask, you’re never going to know.“

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    #8048519  | PERMALINK

    wenzel

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    Beiträge: 5,945

    man sollte auch nicht soviel Gewese um den Begriff machen. Wahrscheinlich haben weder David Byrne noch Joe Strummer sich als „Punk“ bezeichnet.

    --

    #8048521  | PERMALINK

    Anonym
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    Wenzelman sollte auch nicht soviel Gewese um den Begriff machen. Wahrscheinlich haben weder David Byrne noch Joe Strummer sich als „Punk“ bezeichnet.

    „Punk was defined by an attitude rather than a musical style.“ (David Byrne)

    „Whether it’s jazz or punk or anything else, you have to fight against the purists who want to narrow the definition. That’s what kills music because it stifles it to death.“ (Joe Strummer)

    --

    #8048523  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

    Beiträge: 5,945

    kramer„Punk was defined by an attitude rather than a musical style.“ (David Byrne)

    „Whether it’s jazz or punk or anything else, you have to fight against the purists who want to narrow the definition. That’s what kills music because it stifles it to death.“ (Joe Strummer)

    okay, von wann stammen die Zitate ?

    --

    #8048525  | PERMALINK

    Anonym
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    Wenzelokay, von wann stammen die Zitate ?

    Kann ich Dir leider nicht sagen.

    --

    #8048527  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

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    edit

    --

    #8048529  | PERMALINK

    hello_skinny

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    Beiträge: 2,305

    pinch„Als Gemeinsamkeiten würde ich wohl am ehesten eine reduzierte oder auf das Wesentliche konzentrierte musikalische Sprache/Ästhetik ausmachen.“

    Nichts anderes schrieb ich ja. Die verwendeten Accessoires, Pamphlete, Polemiken und dergleichen, sind allenfalls nur Dresscodes.

    Wobei die Dresscodes bzw. das Aussehen (falls du das meinst) in erster Linie aus dem vereinigten Königreich kam. Am Beispiel Richard Hell: Sicherheitsnadeln in der Kleidung waren bei ihm kein Accessoire, sondern Notwendigkeit zum Zusammenhalt der Kleidung. In Großbritannien hingegen riss man, soweit ich gehört habe, seine Klamotten absichtlich kaputt. Überhaupt wurde der „punkige“ Kleidungsstil, z.B. Bondagehosen, von den „Punk“- Musikern der USA eher befremdlich angesehen. Jedenfalls sagt das die Doku „Punk=Attitude“.

    Meiner Meinung nach ist neben diesem Einführen einer Antimode, der Hauptunterschied an britischem und amerikanischem Punk, die musikalische Vielseitigkeit, die in den USA meiner Meinung nach früher praktiziert wurde als im Königreich, wo die Sache erst mit dem Post Punk- Begriff interessanter wurde.

    #8048531  | PERMALINK

    Anonym
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    Hello_SkinnyIn Großbritannien hingegen riss man, soweit ich gehört habe, seine Klamotten absichtlich kaputt.

    Ja, McLaren nutzte das für seine Modekampagne. Im Prinzip eine lächerliche, alles andere als rebellische Attitüde, zumal Johnny Rotten bereits von Anbeginn wie ein unfreiwillig komischer Westentaschen-Richard-Hell auftrat.

    --

    #8048533  | PERMALINK

    hello_skinny

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    pinchJa, McLaren nutzte das für seine Modekampagne. Im Prinzip eine lächerliche, alles andere als rebellische Attitüde, zumal Johnny Rotten bereits von Anbeginn wie ein unfreiwillig komischer Westentaschen-Richard-Hell auftrat.

    Erstaunlich finde ich es auch, dass so was bis heute durchgehalten hat. Herr Lydon war auch erst ab P.I.L. ein wirklich ernst zu nehmender und interessanter Musiker.

    #8048535  | PERMALINK

    Anonym
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    Hello_SkinnyHerr Lydon war auch erst ab P.I.L. ein wirklich ernst zu nehmender und interessanter Musiker.

    Klar, das war ja bei den SEX PISTOLS auch ein mehr oder weniger zusammengecasteter Haufen von Figuren. Die konnten und durften nicht so, wie sie womöglich wollten. Bis auf Sid Vicious, aber der konnte bekanntlich gar nichts.

    --

    #8048537  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,607

    pinch[…]

    Der Begriff „Punk“ wurde wohl letztlich fast ausschließlich im UK zum Namen einer bestimmten Bewegung innerhalb der Musik (und der Mode), sozusagen geborgt aus zweiter Hand. Und zweiter Hand waren auch die meisten Acts. Die ganze englische Punkbewegung Anno 1977 war musikalisch eigentlich komplett uninteressant (bis auf wenige Ausnahmen), das wirklich Interessante daran war die kreative Energie, die sie freigesetzt hat und die somit spätere Dinge möglich gemacht hat. Und das war dann Postpunk.

    Simon Reynolds, sie hier?

    Da kann ich nicht zustimmen, allein weil die vielbeschworene Energie und Schaffenskraft sich ja zuerst in Musik ausdrückte, also muss da ’77 musikalisch etwas passiert sein. Aber ich verstehe, wenn es nicht jedem gefällt.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
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