pm 2 34

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  • #7234519  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

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    Nice, tolo, ehrlich! Beak> habe ich mir damals wegen Deiner schönen Review zugelegt.

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    How does it feel to be one of the beautiful people?
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #7234521  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

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    tolomoquinkolom.

    Nach meinem Entschluss ‘weniger Politik, Zeitgeschichte und blaue Flecken, mehr Musik und neue Albentipps’ geht es nach einjähriger Pause hier und mit pm 2 34 weiter. Beim Neustart wird es zunächst auch noch etwa eine Handvoll Alben geben, die bereits in der Großen Pause veröffentlicht wurden, mir aber noch wichtig genug sind, sie kurz zu erwähnen.

    ClauNice, tolo, ehrlich! Beak> habe ich mir damals wegen Deiner schönen Review zugelegt.

    Wie jeder andere Virus auch, freue ich mich sehr über jeden Angesteckten; besonders natürlich, wenn es sich bei dem Infizierten auch noch um einen versierten und sowieso bestens informierten Musikhörer handelt. Dankeschön für die Rückmeldung.

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    #7234523  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    THE BONGOLIAN – Bongos For Beatniks

    01 The Riviera Affair
    02 Moscow Queen
    03 Strange Lovers
    04 V.C.O.
    05 Hamlet’s Playground
    06 Give It To Me (On The Left Side)
    07 Jackies Half Nelson
    08 Lauren’s The Clock Maker
    09 The Ballad Of Lily Kensington
    10 Pretty Bertie
    11 Doktor Of Eastern Promise
    12 Bongolian Dream
    13 Tortoise Walk

    Kong of Bongo Bong.

    Nasser Bouzida, Multiinstrumentalist mit Ska-Wurzeln und sonst Boss von Big Boss Man, trägt meist eine Riesenbrille, die mindestens ebenso imposant ist, wie die von Jimi Tenor. Auf seinem vierten Album BONGOS FOR BEATNIKS swingt dieser Bouzida unter seinem Alter ego The Bongolian lustvoll zu allem was sich irgendwie umtrommeln lässt. Der Albumtitel ist selbstverständlich geschwindelt, denn die wilden 13 sind natürlich nicht nur für Beatniks.

    Die ausgewählten Songs erinnern zuweilen an Serge Gainsbourg, Sergio Mendes, Peter Thomas oder Ennio Morricone, gerne auch gleichzeitig, und überhaupt an das Flirren der Sechziger, die seinerzeit noch nicht nostalgisch waren, sondern einfach inn. Wer sich von Bongo-craze, funky Hammond-Groove, schmatzendem Soul und psychedelischem Sci-Fi Boogaloo, nebst allerlei Special effects auf BONGOS FOR BEATNIKS nicht auf die eine oder andere Weise anstecken lässt, ist selbst schuld. Oder ein Frog.

    http://www.bongolian.com/
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    #7234525  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

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    THE ETTES – Wicked Will

    01 Teeth
    02 Excuse
    03 The Pendulum
    04 You Were There
    05 My Heart
    06 You Never Say
    07 One By One
    08 Trouble With You
    09 Don’t Bring Me Down
    10 Stay Where You Are
    11 I Stayed Too Late
    12 My Baby Cried All Night Long
    13 The Worst There Is
    14 Enyobeno

    Back to basics, more dust.

    Aus Nashville, Tennessee kommen nicht nur alte und junge jodelnde Cowboys mit lustigen Hütchen oder zwitschernde Goldlockenvögelchen für Männerträume, sondern auch die Kalifornier Coco, Poni und Jem mit einer alternativen Alternative. Ihr Album WICKED WILL hat einmal mehr Liam Watson produziert, der so etwas unter anderem auch schon bei The Kills und The White Stripes gemacht und sogar überlebt hat.

    Im stilvollen und ansteckenden musikalischen Orbit von The Ettes tummeln sich gleichberechtigt Beat, Punk, Fuzz und Garage-Rock, schwirrt sehr sympathischer Dirty-Pop nebst anderem verhexten Teufelswerk um Lindsay Coco Hames’ Stimme, die fast wie Wanda Jackson nur mit weniger Twang klingt. Verdammt magnetisch das.

    http://www.theettes.com/shows/
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    #7234527  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

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    LANA DEL REY – Born To Die

    01 Born To Die
    02 Off To The Races
    03 Blue Jeans
    04 Video Games
    05 Diet Mountain Dew
    06 National Anthem
    07 Dark Paradise
    08 Radio
    09 Carmen
    10 Million Dollar Man
    11 Summertime Sadness
    12 This Is What Makes Us Girls

    Wild at heart – und auf der Suche nach Mr Right.

    Das Albumcover ist brillant, auch wenn der erste Gedanke ist: she looks like one of the Stepford wives. Dieser Cybill-Shepherd-Blick direkt in die Augen des Betrachters/der Betrachterin ist nicht der einer retortischen Pop-Sensation, sondern der einer introvertierten Künstlerin. Vielleicht ist dies nicht die Geburt eines Megastars, eines enormen Songwriter-Talents schon. In den melancholischen Mini-Dramen des Albums geht es ausgiebig um Bilder und Gefühle in Moll – Klavier, epische Streicherarrangements, Twang-Gitarren, Loops, nostalgisches Hollywood-Flair der fünfziger/sechziger Jahre. Singing in the old bars, swinging with the old stars. Das was Elizabeth Grant als Lana Del Rey in ihren Songs und mit den Lyrics erzählt, ist bewegend, besitzt da und dort unerwartet Tiefe.

    Musikalisch nicht unbedingt Neuland, sind acht der Songs dennoch makellos, deren soghafte Melodien und emotionale Kraft – auch dank der Refrains – magic. Beeindruckend auch der Einsatz von hoher und tiefer Gesangsstimme; im Film arbeitet man hier mit Rückblenden. Diese Analepse erlaubt Elizabeth Grant ihre Geschichten auf zwei Ebenen gleichzeitig zu erzählen. I know what the boys want. I’m not gonna play. Hier wird nicht mit der Liebe gespielt, sie wird Ernst genommen. Dennoch: sometimes love’s not enough. Die Grant’schen Liebesgeschichten sind bereits zu Ende, auch wenn dies den beteiligten Personen noch nicht bewusst ist. That’s where the beginning of the end begun. Was bleibt sind bittersüße Erinnerungen. Like a fucking dream I’m living in. Mr Right was Mr Wrong. Kiss me hard before you go.

    http://www.lanadelrey.com/
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    #7234529  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

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    NENEH CHERRY & THE THING – The Cherry Thing

    01 Cashback
    02 Dream Baby Dream
    03 Too Tough To Die
    04 Sudden Moment
    05 Accordion
    06 Golden Heart
    07 Dirt
    08 What Reason Could I Give

    Heiße Kirsche, Martini, geschüttelt und gerührt.

    THE CHERRY THING ist ein bemerkenswertes Album, das auch Non-Jazzer in den Bann zu ziehen vermag. Mich selbst hat nicht zum ersten Mal die Stimme von Neneh Cherry angelockt, bei der stets auch ein zarter Hauch von Billie-Holiday-Tristesse mitzuschwingen scheint. Vollends in das Album hineingezogen haben mich dann ein präzises Schlagzeug, aber vor allem ein wunderbar gezupfter Kontrabass (sowieso ein großartiger Klangkörper). Überhaupt eine ganz vorzügliche Rhythmus-Gruppe. Wenn Saxophonisten ihr Mundstück hinten und das Hörnchen vorne zur Umsetzung eigener Selbstverwirklichung verwenden, finde ich dies wenig begeisternd (das Saxophon-Solo in SUDDEN MOVEMENT tut dem Song nicht gut). Nicht nur im Opener CASHBACK gelingt es andererseits dem auf Albumlänge stets präsenten Saxophon ein Gegengewicht entgegenzustellen. Neben dem bereits erwähnten SUDDEN MOVEMENT empfinde ich nur das caravaneske GOLDEN HEART als ebensolche Enttäuschung. Bleiben sechs großartige Hörerlebnisse.

    Dass sich kontrolliertes und im positiven Sinn überwältigendes Chaos auch anders entfalten kann, zeigt sich auf diesem Album auch. Kraftvoller und sinnlicher als in DIRT kann man ein Festbankett wohl kaum abräumen, um selbst zum Fest zu werden. Nicht weniger elegant, jedoch in anderem Licht oder besser gesagt in der Schwärze eines Film Noirs zeigt sich ACCORDION. Der Kontrabass hat hier für mich seinen schönsten und anziehendsten Auftritt. Weitere Highlights: das dschungelhafte DREAM BABY DREAM, als Song ein wilder Wolfsjunge oder Nachfahre von Bogus man, mit einnehmender Melodie und einem scheuen Xylophon, das sich nicht aufdrängen will. Bei TOO TOUGH TO DIE wandelt Cherry auf Ono-Pfaden; musikalisch werden positive Erinnerungen hervorgeholt, die an ein Zwischenetage-Album mit Nashornkäfer, aber auch an den purpurnen König (nur ohne Violine) denken lassen. Mit WHAT REASON – eine Art Reminiszenz an (SOMEWHERE) OVER THE RAINBOW – endet diese Reise schließlich im Wunderland der Liebe: “How many times must I die for love, only when I’m without you”. Schön. Ein Werk das man wachsen hören kann, sofern es regelmäßig gegossen wird.

    http://www.thingjazz.com/
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    #7234531  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

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    HABIB KOITE & ERIC BIBB – Brothers In Bamako

    01 On My Way To Bamako
    02 L.A.
    03 Touma Ni Keelen/Needed Time
    04 Tombouctou
    05 We Don’t Care
    06 Send Us Brighter Days
    07 Nanile
    08 Khafole
    09 With My Maker I Am One
    10 Foro Bana
    11 Mami Wata
    12 Blowin‘ In The Wind
    13 Goin Down The Road Feelin‘ Bad

    Lieder und Melodien für die hellen Tage.

    Ein sehr schönes und sympathisches Album, das ich auf anhieb mochte. Es erzeugt angenehme Geborgenheit und entlässt in gelassene Stimmung. Falls es mal nicht regnet (oder vielleicht auch gerade dann) ist das die ideale Begleitung durch einen lässig verträumten Sommertag, die sich nicht nur im richtungsweisenden Songtitel SEND US BRIGHTER DAYS manifestiert, sondern für das komplette Album gilt. So entspannt wie die beiden Herren des Albumcovers auf einer Holzbank sitzend musizieren, sind auch alle Songs auf BROTHERS IN BAMAKO.

    Die im Grunde einfachen Lieder und Melodien mit Gitarrenbegleitung, Percussion und Stimmen entfalten ihre Schönheit gerade durch ihren auf das Wesentliche reduzierten Vortrag. Habib Koité, der Griot aus Westafrika und Eric Bibb, der Folk-Blues-Mann aus Nordamerika ergänzen sich auf einnehmende Weise; singen sie gar im Wechsel oder Duett rühren sie an Bereiche der Verzauberung. Das Einfache ist oft das Schönste. Das Album von Habib Koité und Eric Bibb kann problemlos neben einer anderen Musikgrenzen und Kontinente übergreifenden Sternstunde mit ähnlicher Atmosphäre bestehen: TALKING TIMBUKTU von Ali Farka Touré (ebenfalls aus Mali) und dem Kalifornier Ry Cooder.

    http://www.habibkoite.com/
    http://www.ericbibb.com/
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    #7234533  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,570

    Du hast das Album schon? Erscheint doch erst Ende September…

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    If you stay too long, you'll finally go insane.
    #7234535  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

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    sparchDu hast das Album schon? Erscheint doch erst Ende September…

    Ja, allerdings nur als Billig-Pappteil ohne Booklet oder Texte. Habe es beim 2nd-Händ-ler im Wühlkarton mit seinen Promos gefunden und gleich mitgenommen.

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    #7234537  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,570

    Ok, das was Du schreibst entspricht etwa meinen Erwartungen. Freue mich auf das Album. Kennst Du Koités Solowerk?

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    If you stay too long, you'll finally go insane.
    #7234539  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    sparchOk, das was Du schreibst entspricht etwa meinen Erwartungen. Freue mich auf das Album. Kennst Du Koités Solowerk?

    Nur sein Album BARO.

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    #7234541  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,307

    Schöne Besprechungen, tolo! Vor allem zu „Born To Die“ nach allem noch etwas eigenständiges zu schreiben, ist nicht einfach, Chapeau! Was mir besonders gefällt, dass Du nicht noch mal die ganze „Hype“-Geschichte aufgreifst, sondern Dich ganz auf das Album konzentrierst.

    In „Bongos for Beatniks“ werde ich reinhören.

    --

    #7234543  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

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    THE EXCITEMENTS – The Excitements

    01 Take The Bitter With The Sweet
    02 I Don’t Love You No More
    03 I Do The Jerk
    04 Never Gonna Let You Go
    05 Wait A Minute
    06 Let’s Kiss And Make Up
    07 Fat Back
    08 Won’t You Let Me Know
    09 From Now On
    10 I Want To Be Loved
    11 If It Wasn’t For Pride
    12 Love Is Here To Stay

    Hot, Funk, Rhythm & Soul – Stay true to the roots.

    Let’s kiss and make up. The Excitements machen genau jene Art von wundervoller Soul music, die ich am liebsten mag. Ihr Debüt klingt schwarz, stolz und sexy, nach fünfziger und sechziger Jahre, nach Memphis, Detroit und Chicago, nach Afro-Look und Black Power. Die Herrschaften der R&B-Bläserei sorgen dabei für ein tadelloses Fundament auf einem gleichfalls tadellosen Album. Und im Zusammenhang mit Sharon Jones, Miss Lavelle White, Muddy Waters, The Fabulous Ottomans oder Speedo dürften für manche Hörer einige Personalien auch nicht ganz unbekannt sein.

    Bei diesem Soul in Mono (mit einem Hauch Rock ‚N‘ Roll) tropfen nicht nur Schweiß und Temperamente; auch die Seele ändert ihren Aggregatzustand und wird ein Gefühl, dass man tanzen kann. Dass Sugar Pie DeSanto, Ika & Tina Turner, Etta James und James Brown die großen Helden der wirbelnden Dame (Koko-Jean Davis) und der groovenden Herren von The Excitements sind, ist unverkennbar. Darüber hinaus höre ich nicht nur bei NEVER GONNA LET YOU GO (Little Richard), FROM NOW ON (Nathaniel Mayer) oder WAIT A MINUTE (Barbara Stephens) wo die Band hin möchte und mich dabei mitnimmt. Love is here to stay. Vinyl gibt es übrigens auch.

    http://www.myspace.com/theexcitements

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    #7234545  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    tolomoquinkolom Vinyl gibt es übrigens auch.

    Und sogar Singles mit Kussmund von Koko! Jedenfalls wenn man sich den enormen Spaß gönnt, mal ein Konzert der Band zu besuchen. Die Lady ist auf der Bühne ein veritabler Wirbelwind und transportiert so viel „excitement“, dass man sich eigentlich keine Gedanken mehr macht, ob das nun Originale oder Wiederauflagen sind. Für das nächste Biopic von Tina Turner würde ich sie sofort casten. Auf Platte finde ich das allerdings nicht ganz so überzeugend, da höre ich schon deutlicher das Gefälle gegenüber den großen Vorlagen, gerade stimmlich ist die gute Koko schon vergleichsweise limitiert. Und eine Platte (fast?) nur mit Coverversionen, wenn auch gut gewählten, finde ich ohnehin selten zwingend – allenfalls als schönes Souvenir zum Konzert.
    Bei mir wären das also ca. ***, und bei Dir?

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    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #7234547  | PERMALINK

    joshua-tree
    Back from the Grave

    Registriert seit: 17.05.2005

    Beiträge: 17,455

    Mir gefällt das Album besser als alles von Sharon Jones.

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