Paul Weller – A Kind Revolution

Startseite Foren Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat Aktuelle Platten Paul Weller – A Kind Revolution

Ansicht von 15 Beiträgen - 1 bis 15 (von insgesamt 25)
  • Autor
    Beiträge
  • #10174743  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,380

    Sein 25. Album insgesamt, das 13. als Solokünstler. Ich bin beim zweiten Durchlauf, der erste hat mich schon begeistert, jetzt beim zweiten verdichtet sich da noch einiges. Tolle Platte, eine durch und durch gelungene Mischung aus klassischem Weller mit Referenzen zu all‘ seinen Perioden und den Stilen, die sie geprägt haben, aber auch immer mit überraschenden Momenten, wo man merkt, dass er immer noch weiter will und das liebe ich an ihm. My man.

    Wie bewertest Du das Album?1. *****
    2. ****1/2
    3. ****
    4. ***1/2
    5. ***
    6. **1/2
    7. **
    8. *1/2
    9. *

    Tracklist „A Kind Revolution“
    1. Woo Sé Mama
    2. Nova
    3. Long Long Road
    4. She Moves With The Fayre
    5. The Cranes Are Back
    6. Hopper
    7. New York
    8. One Tear
    9. Satellite Kid
    10.The Impossible Idea

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #10175135  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,380

    Großartige Platte. Übertrifft „Saturns Pattern“ und das hatte ich nicht unbedingt erwartet.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #10175393  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,368

    Es ist die beste Platte der Ära nach „As is now“.
    Sein Drang zum Experimentieren ist hier endlich in die richtigen Bahnen gelenkt und funktioniert prächtig im Rahmen seiner Songideen, die dieses Mal unheimlich viel Deep House und Soulanleihen atmen. Der straight rockende 90s Weller findet quasi nicht mehr statt und endlich habe ich pers. kein Problem mehr damit, weil er die Songs unheimlich geschmeidig gestaltet. Ich bekomme Gänsehaut wenn ich Weller zusammen mit der zerschossenen Stimme von Boy George auf dem Late-80s Dancefloor-Smasher „One Tear“ höre. „The Cranes are back“ ist ein gospelartiger Geniestreich, „The impossible idea“ ein kruder Walzer der berührt und „Satellite Kid“ hieft das alte Bluesschema in neue Dimensionen. Er schafft es hier wirklich vom klassischen Weller-Songwriting wegzugehen und die Songs endlich mal homogen mit Loops und Breaks aufzubrechen und wieder zusammenzusetzen, was ihm ihn den letzten Jahren m.E. nicht immer gut gelang.
    Das hier hat den guten Ansatz von „Saturn’s pattern“ konsequent weiterentwickelt und verfeinert.

    zuletzt geändert von dennis-blandford

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #10175419  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ja. Ich wünsche Weller noch viele kreative Lebensjahre, aber diese Platte ist vielleicht sein spätes Masterpiece. Ich stimme Dennis komplett zu. Alle Einflüsse, derer Weller sich bedient, werden in einem Guß zusammengeführt. Großartig für mich auch das funkig / jazzige „She Moves with the Fayre“.  Ich bin begeistert.

    Mehr später.

     

     

     

    --

    #10175427  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,380

    He’s the man. Viele nennen ihn den „Modfather“, weil es halt ein cooles Label ist und ihnen sonst nichts besseres einfällt. Die wenigsten, die diese Phrase bemühen, wissen wie sehr sich Paul Weller diesen Titel verdient hat, wie verdammt konsequent er seine persönliche Weiterentwicklung als Künstler, als Modernist, wofür „Mod“ steht, betreibt und somit eine Idee aus den 1960s in das Heute überführt. Sein Interview aus dem Jahr 1991, als er seine Solokarriere begann, in dem er sagt, dass er immer ein Mod sein wird („You can bury me a mod“) spricht da Bände und formuliert ein Manifest, das immer noch sein persönlicher Masterplan ist.

    In den Neunzigern brauchte er eine Ära der Erdung mit seinen Wurzeln nachdem er sich in den Achtzigern mit seiner zweiten Band The Style Council schon einmal so weit vor gewagt hatte, dass ihm seine Fans nicht mehr folgen konnten. Aber spätestens mit seinem Doppelalbum „22 Dreams“ 2007 läutete er eine Phase ein, in der er auch musikalisch wieder verstärkt neue Wege ging und versuchte seinen Sound in viele Bereiche zu erweitern. Dass dabei die Gefahr des Scheiterns besteht, nahm er in Kauf. Er scheiterte durchaus in einigen Momenten. Aber er schuf sich auch Freiheiten, die ihn kreativ beflügelten und dann zu erstaunlichen Ergebnissen führten.

    Sein letztes Album (wenn man den just erschienenen Soundtrack zu dem Film „Jawbone“ nicht in Betracht zieht) „Saturns Pattern“ von 2015 war bislang der Höhepunkt dieser Entwicklung und jetzt kommt “ A Kind Revolution“ und setzt noch einen oben drauf. Der Opener „Woo Sé Mama“ ist jetzt nicht so weit von „Peacock Suit“ entfernt, so dass der Fan des Solo-Frühwerks hier viel besser ins Album kommt als bei dem seltsam fremden „White Sky“, das „Saturns Pattern“ eröffnete. „Nova“ korrespondiert mit „I’m Where I Should Be“ des Vorgängers, sprich es hat Momente, die auch schon auf „Sound Affects“ greifbar waren, geht aber dann auch in andere Postpunk-Richtungen und erinnert an den Bowie aus der Berlin-Triologie.

    „Long Long Road“ ist dann klassischer Weller, eine wunderbare Soulballade mit allem was sie haben muss: E-Piano, Streicher und diese Stimme, die noch immer berührt. Großes Kino. Sehr viel spannender wird der folgende Track: “ She Moves With The Fayre“ – von der Anlage her ein James Brown-Groove, der von Drums, Bass und Gitarre getragen wird. Schön versponnen, wie der andere Godfather es auch gern gemacht hat. Nur kommt hier dann als wunderbar eingebauter Kontrapunkt dann die Bridge, die Robert Wyatt singt und unmittelbar danach ein Trompetensolo von ihm. Besser kann man die späten 60s mit der Jetztzeit nicht in einem Groove vereinen.

    „The Cranes Are Back“ ist wieder eine Nummer für die Sorte Weller-Fans, die den neuen Wegen, die er seit 10 Jahren wieder geht, skeptisch gegenüber stehen. Diese Nummer hätte auch auf „Stanley Road“ erscheinen können und sie ist toll, insbesondere die Bridge, bzw. das Outro funktioniert wahnsinnig gut. „Hopper“ nimmt seine Inspiration aus dem berühmten Bild „Nighthawks“ und zieht das Album nach New York, wo auch der folgende Song beheimatet ist. Beides sind absolut überzeugende Tracks, die mit Wellers unerfüllter Inspiration mal in den USA ein Album zu produzieren, korrespondieren.

    „One Tear“ hat dann den nächsten prominenten Gast – Boy George – den man, wenn man den Vergleich mit den Culture Club-Hits der 80s sucht, stimmlich kaum wieder erkennt. Mit tiefer, aber nicht minder souligen, Stimme singt er die ersten Zeilen bevor Weller den Song übernimmt und souverän nach Hause holt. „Satellite Kid“ mit dem 21-jährigen Leadgitarrist von The Strypes, Josh McClorey, ist dann ein weiterer Höhepunkt, bevor „The Impossible Idea“ das Album zu einem überzeugenden Ende führt.

    Paul Weller haut zum 40sten Jubiläum seines Debüts „In The City“ nicht nur ein Album raus, das dieses bei weitem übertrifft, sondern legt auch seinen Zeitgenossen aus der „Class of 1977“ die Latte entsprechend hoch. Hear this, Elvis Costello!

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #10175457  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,503

    Sehr schöne Beschreibungen, in denen ich mich gut wiederfinde. Ganz tolle Scheibe, könnte eventuell auf Augenhöhe mit „As Is Now“ sein, vielleicht sogar noch besser. Hole mir gleich die LP…

    Ach und Leute, habe ich das jetzt richtig mitbekommen, es gibt keine 45 zum neuen Album, oder?

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #10175465  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 62,204

    Schöne Beschreibung, Jan. Thx.

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #10175471  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,380

    clauSehr schöne Beschreibungen, in denen ich mich gut wiederfinde. Ganz tolle Scheibe, könnte eventuell auf Augenhöhe mit „As Is Now“ sein, vielleicht sogar noch besser. Hole mir gleich die LP… Ach und Leute, habe ich das jetzt richtig mitbekommen, es gibt keine 45 zum neuen Album, oder?

    Kommende Woche soll ja das komplette Album auf 5 10″s kommen, die dann hoffentlich auf 45 laufen.

     

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #10175473  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,503

    Ja, schon. Aber die Box ist nicht das, was ich mir unter einer Single Veröffentlichung vorstelle. Ich glaube, da bin ich raus.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #10175479  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,368

    songbird Großartig für mich auch das funkig / jazzige „She Moves with the Fayre“. Ich bin begeistert.
    Mehr später.

    Absolut, hier auch. Kleinen Abzug gibt es von mir für „Nova“ und „New York“, die nicht ganz meinem Gusto entsprechen.
    Und natürlich hat J.W. in seiner Albumkritik die 35 Jahre Wellererfahrung schön auf die Waage gebracht. Good one, mate!
    5 x 10″ ist Pflicht, Clau. Ich will da nichts Gegenteiliges lesen.

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #10175491  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,503

    Okay, tut mir leid, Den. Wird bestellt.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #10175829  | PERMALINK

    liam1994

    Registriert seit: 31.12.2002

    Beiträge: 1,859

    Großartiges Album. Der einzige Song, mit dem ich noch etwas fremdele, ist „She Moves With The Fayre“, aber ansonsten ist das alles tadellos. Meine Highlights nach einem Tag: Nova (die letzten Weller-Songs, die mich so gekriegt haben, waren die ersten beiden Singles von As Is Now), Hopper und The Impossible Idea.

    Die Bonus-CD-Sachen sind teils/teils. Die Instrumental-CD ist überflüssig. Bei den Remixen ist allerlei Unnötiges dabei aber die beiden von „She Moves With The Fayre“ gefallen mir prima vista besser, als das Original. Der einzige Zusatz-Song, Alpha, ist ein unerhebliches Instrumental.

    zuletzt geändert von liam1994

    --

    Nie mehr Zweite Liga!!!
    #10175919  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,380

    Tolle Making-of-Doku:

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #10176167  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,368

    Cool, Danke.
    Andy Crofts ist neben Weller die Schlüsselfigur auf dieser Platte.
    Die Gesangsharmonien sind der Wahnsinn.
    Am besten hört man den alten Weller gesangstechnisch auf „Long Long Road“.
    Das hätte echt auf „Stanley Road“ gepasst, auch von der Stimme her.
    Mich kicken anderswo die dezenten Houseeinflüsse tierisch, vermitteln total das Gefühl von 89-91.

    zuletzt geändert von dennis-blandford

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #10176291  | PERMALINK

    marbeck
    Keine Lust, mir etwas auszudenken

    Registriert seit: 27.07.2004

    Beiträge: 23,973

    dennis-blandford
    Mich kicken anderswo die dezenten Houseeinflüsse tierisch, vermitteln total das Gefühl von 89-91.

    Diese Phase war in jeder Hinsicht der Tiefpunkt in Wellers Karriere.

    --

    "I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
Ansicht von 15 Beiträgen - 1 bis 15 (von insgesamt 25)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.