Ndorphin

Ansicht von 1 Beitrag (von insgesamt 1)
  • Autor
    Beiträge
  • #31601  | PERMALINK

    klienicum

    Registriert seit: 14.03.2005

    Beiträge: 7,451

    …das neue jahr beginnt hier mit…

    ndorphin-header.gif Ndorphin.org

    die frage, ob es sich bei einem netlabel um ein in- oder ausländisches handelt, hat bisher bei der bewertung noch keine große rolle gespielt. vielleicht hört man aber etwas aufmerksamer hin, wenn das label deutscher herkunft ist. wie im vorliegenden fall, da ndorphin ein süddeutsches label repräsentiert: „Ndorphin.org is a southgermany-based non-profit
    netlabel, focused on experimental electronic, a pdf-mag & related art-projects. Ndorphin.org supports artists from around the world.“

    die genre- einordnung der hier ansässigen künstler orientiert sich vor allem an den unterschiedlichen termini elektronischer musik: techno, house, ambient, minimal sowie diverse verquickungen derselben. um es vorweg zu nehmen: ndorphin steht anderen labels in nichts nach, hat hochwertige qualität anzubieten, einige hervorragende künstler „unter vertrag“. im folgenden eine kleine auswahl:

    labelnummer künstler – werk (jahr) bewertung

    ndn006 tekstorm – ndorphines (2004) **
    zackiger beat, flaschiger, klöppelnder sound übergehend in den krachigen, wüsten modus der frühen neunziger. knarzen und kleine melodienfolgen können diesen track nicht retten.
    wer so auf ndorphin abgeht, wird lange nicht gesund werden.
    cover_kl_tekstorm.gif

    ndn008 reinart – ep01 (2004) ***1/2
    töne wie eine weissagung, die sich nur merklich formen, fast bewegungslos, rein den raum bewohnen
    ein förmiges innehalten, anschwillen, niedere, freundliche töne, die sich furcht einflößend gerieren „01
    maßloses horizontales dasein, pluralität an den rändern des stereophonen
    themen der achtziger, die sich einnisten im warmen horst frisch gebetteter soundwaben „03
    eine dreieinhalberbewertung gab es in diesem genre bisher nicht!!

    ndn009 synchroton – modular spring ep (2004) ***
    – weiche, warme, schwebende sequenzen
    – mit feinen bassläufen unterlegt
    – konterkariert durch ambitioniertes, rollendes bongoschlagen, jazziges klaviercord
    – „hülsenfrüchte der saison“ macht laune (***1/2)
    – transkaukasien: entzückt mit schönen samples (trumpet), einem versteckten beat und einem geschmackvoll rhythmisierten schlurfen
    – „golem“ ist eindringlicher, rauer, fast schon martialisch
    – „itze“ lebt von der schönen stimme, die sich fügt im strings- gewitter
    cover_kl_synchroton.gif

    ndn012 nikki – the infamous often (2004) **1/2
    die wiederholung der immer gleichen sequenz steht im vordergrund bei der arbeit von nikki.
    sind es trommelwirbel, sprachsample und tastenanschlag im titel eins, die sich zum stumpfen dahinstarren eignen, so blechert es in „blue night“ auf die immer wieder sich selbst erzeugende weise. eintönigkeit, die sich nur bedingt gegen einen wendet. verlieren kann man sich darin (und überall) allemal. aufgrund des mangels an aggressivität ist glaubwürdiges abdriften möglich. nur nicht immer.
    concentrated“ ist der schönste teil des gebäcks, vermutlich der innere, der einzige, der von der gesammelten anstrengung des bäckers zu berichten weiß, flusiger unter-, knackiger oberton, schöne klaviereinspielung.

    ndn013 reko – soul input (2004) **1/2
    filigranbeat gesteuerte melodiöse produktion, die weite bögen spannt, sich formt und bewegt, das statische scheut und dadurch sehr eingängig wirkt.
    vokalsamples sorgen für abwechslung, erinnernd an moby u.a., aber auch an die vor einigen jahren so bombastisch einschlagenden franzosen… neu ist das nicht, aber auch nicht verdrießlich machend.
    eingebung“ ist vielleicht das spannendste stück, weil es in melodieführung und begleitsequenzen die stärkste variabilität aufweist.

    ndn018 the lounge – klangwelten (2004) ***
    eine klangwelt: „37“, die von einem wage schwebenden sound und eingängigen melodien lebt. letztere gehen prima ins ohr, sind unaufdringlich & harmonisch.
    „seven o´clock“: wellenschlag und hupen, vertraute momente spülen heran und wieder ab, die gefedert gespielte gitarre wirkt zögerlich wie ein sich zierendes weib.
    „shitpill“: soundlaboratorium, testphase.
    cover_kl_the_lounge.gif

    ndn021 likewise – ideas ep (2004) **1/2
    – wechsel zwischen musischen sequenzen, federndem blubbern und grazilem beat, der von streichern begleitet wird
    – sehr kurzweilig, nicht auf ein thema beschränkt
    – poplastig, melodiesuchend, variabel
    – heranrollender trommelschlag, hellfarbiger synthesizer, double beat dienen und genügen als verweise

    ndn025 xu – singing rust (2005) **
    – hier offenbart sich kein durchgehendes konzept
    – „alderholmen“: ist bswp. ein sehr ruhiges, getragenes stück
    – „aurora“ & „the other side“ dagegen arbeiten mit dem beat der achtziger, depeche mode- bzw. sirenengleichem gesang
    – „singing rust“ trägt wiederum experimentellen charakter

    fazit:
    die downloads sind unterschiedlich gestaltet, bei mancher veröffentlichung müssen die titel einzeln gezogen werden, bei anderen steht das gesamte werk zur verfügung. bei letzterer methode sind allerdings kaum hintergrundinfos dabei, auch kein cover. dieses gilt es ebenso extra zu downloaden. die covergestaltung selbst ist inspiriert, engagiert und modern. sie passt ins das gesamtkonzept einer schön gestalteten internetseite. die neben der musik zu mehr einlädt! deshalb: reinschauen, bitte!
    aufgrund der homogenität und hohen qualität des auswurfs darf man gespannt auf kommendes sein.

    Highlights von Rolling-Stone.de
      Werbung
    Ansicht von 1 Beitrag (von insgesamt 1)

    Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.