NADA SURF 25. November 2005 Schorndorf Manufaktur

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  • #30047  | PERMALINK

    masureneagle

    Registriert seit: 05.11.2004

    Beiträge: 1,562

    Vorprogramm:
    Howie BECK 20:47 – 21:23 Uhr
    John VANDERSLICE 21:29 – 22:03 Uhr

    Matthew trat ans Mikrophon und kündigte einen Freund an: Howie BECK. Howie spielte sein Programm, wie ein Troubadour beim Vorsingen. Nicht besonders pointierend. Nächstes Mal käme er mit seiner Band, meinte er.

    John VANDERSLICE kommt aus Frisco und machte etwas mehr Faxen zu seine Klampfe. Aber ohne Band wirkte auch er etwas fade. Als Matthew von NADA SURF ihn begleitet, lebte sein Vortrag auf und mit allen Dreien dann war John begeistert, gab der Truppe gleich einen Bandnamen und sie gingen in die Vollen. Es war sein letzter Gig mit NADA SURF. Die Anreise im Tourbus aus Berlin war ein Erlebnis. Zum Ende waren sie voll des Lobes übereinander.

    John’s Setlist:

    1. B 1
    2. dream
    3. underneath
    4. sarah
    5. white plains
    6. angela
    7. up above
    8. exodus
    9. pale
    10. time travel

    NADA SURF
    Beginn: 22:08 Uhr
    Ende: 0:18 Uhr

    NADA SURF kommen aus Big Apple (Gründungsjahr 1996): Matthew CAWS, Daniel LORCA und Ira ELLIOT. Das klassische Trio: Gitarre, Bass und Schlagzeug.

    Inzwischen brachten NADA SURF vier Scheiben raus:
     High/Low 1996
     The Proximity Effekt 1998
     Let Go 2002
     (Aus der Reihe noch „Live in Brussels“)
     The wight is a gift 2005

    NYC ist eine Stadt der Extreme, Verrückte und Kaputte zwischen den Anzug-Trägern … Muß man ein Prolet sein in dieser Musikwelt um gehört zu werden? Rumpöppeln, Saufen, aussehen wie ein Kakadu? Matthew und seine Mannen zeigen, dass es auch anders geht. Freundlich sein und trotzdem straight ahead. Ist böse wer gut sein will? So lassen sich statements zu Bono bündeln, denen vielleicht eine zerstörte Welt auf DVD vertrauter ist. Nada Surf soll dem Spanischen entlehnt sein und die Befreiung oder Erlösung aus der Depression bedeuten. Wenn man die Jungs nun auf der Bühne werkeln sieht, dann muß das stimmen.

    Während der beats pm-Phase wurde der Gitarre häufig das Dasein gesegnet – heute fragt man sich, was war Techno?

    Daniel, der von Spanien nach Big Apple pilgerte, wirkt mit seiner verfilzten Mähne wie ein Mobwedel. Er qualmt die ganze Zeit über und umgibt sich wie Linus immer mit Nebelschwaden.

    Die Manufaktur verfügt über eine Tribüne, die heute leer war, nur bei großen Andrang geöffnet wird. Matthew amüsierte sich über die Ränge und widmete auch einen Song den ghosts dort oben.

    Erfrischend nah und direkt plaudern sie mit dem Publikum in „Stuttgart“ und erzählen, dass sie heute in einem schönen Museum waren.

    Zum Abschluß ein magisches „Love will tear us apart“. Eine Verbeugung vor Joy Division und ein Genuß in der Interpretation.

    Wer nach dem Motto in den Tag geht, es muß krachen bis die Birne brummt, der bleibt dem Gammelfleisch verfallen und wird weiterblättern. Nicht weiter schlimm. Dann bleiben die Jungs halt ohne „nenneswerte Impulse“.

    Nach dem Auftritt wandelte Matthew zwischen den Konzertgängern, klönte hier und streute dort seinen Schriftzug.

    So ein Clubkonzert verbreitet einfach eine warme Atmosphäre. Da kann Robbie Williams noch 20 Zusatzkonzerte ansetzen, so ein feeling wird sich bei ihm einfach nicht einstellen können, zu mal seine Ticketpreise scheinbar noch viel zu billig sind …

    Kommen die drei Jungs tatsächlich aus NYC? Sie wirken fast zu europäisch.

    Der Weg nach Schorndorf lohnte sich wieder ein Mal.

    Setlist:

    1. Blizzard of 77
    2. Concrete bed
    3. Happy kid
    4. Hi-speed soul
    5. What is your secret
    6. Killians red
    7. 80 windows
    8. Always love
    9. Fruit fly
    10. Imaginary friends
    11. Inside of love
    12. In the mirror
    13. Do it again
    14. Amateur
    15. Blankest year
    16. Paper boats
    17. Bacardi
    18. The way u wear ur hed
    19. Your legs grow
    20. Blonde on blonde
    21. Hyperspace
    22. Hollywood
    23. Stalemath
    24. Popular

    Encore …
    u.a. mit Love will tear us apart

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    #3909587  | PERMALINK

    masureneagle

    Registriert seit: 05.11.2004

    Beiträge: 1,562

    Großartiger Auftritt von Nada Surf

    Stuttgarter Nachrichten Dienstag, den 29. November 2005

    Auf der Sympathiewelle

    Von Oliver Stenzel

    Im Jahr 1996 hatte das Trio aus New York seinen einzigen größeren Hit, „Popular“, und dieser wird von einigen der etwa 400 Gäste am Freitag in der Manufaktur auch ausdauernd gewünscht. Ebenso ausdauernd, aber stets freundlich vertröstet Sänger Matthew Caws, ein jungenhaft aussehender 38-jähriger, auf später.

    Wozu auch unbedingt diesen einen song, wenn die Band aus dem Fundus ihrer vier Alben so viele potenzielle Hits vorlegt, dass einem schwindelig werden könne? Gewöhnlichen Indie-Gitarrenpop, mitunter punkrockig aufgeraut, könnte man Nada Surfs Stil nennen – hätten sie nicht diese großartigen Melodien, die ein beständiges Lächeln aufs Gesicht zu verzaubern mögen und mitunter Vergleiche mit den großen Bs, Beatles, Beach Boys, Byrds, angemessen erscheinen lassen. Zudem satteln sie live im Vergleich zur Platte noch eine Extraportion Härte, Tempo und Energie drauf und präsentieren einen derart satten Sound, dass man kaum glaubt, dass nur ein Trio auf der Bühne steht.

    Ist eine Band dann auch noch so sympathisch und unprätentiös, lässt die Zuneigung nicht lange auf sich warten. „I love you Matthew“, schreit es irgendwann aus dem Publikum, der angebetene Sänger antwortet verschmitzt grinsend mit einem diplomatischen: „I probably love you too, I don’t know you“.

    Als allerletztes Stück, am Ende des zweiten Zugabenblocks, spielen sie dann endlich „Popular“. Und entlassen wohl keinen einzigen Unzufriedenen in die eisige Nacht.

    --

    #3909589  | PERMALINK

    masureneagle

    Registriert seit: 05.11.2004

    Beiträge: 1,562

    das Rechner war etwas träge und hatte einen Doppelblick …

    also nehme ich den doppelten Zeitungsartikel raus

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    #3909591  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 13,381

    in hamburg wars ebenso toll. :-) fast das beste konzert dieses jahres….. wenn da nicht noch der radio eins-acoustic-gig in der trompete in berlin gewesen wäre. :sonne:

    masureneagleNada Surf soll dem Spanischen entlehnt sein und die Befreiung oder Erlösung aus der Depression bedeuten. Wenn man die Jungs nun auf der Bühne werkeln sieht, dann muß das stimmen.

    ja, so ähnlich. matthew hat in interviews erzählt, der name würde den zustand benennen, in dem er sich befindet/als jugendlicher befand, wenn er musik hört/gehört hat…. das abdriften ins nichts.

    masureneagleKommen die drei Jungs tatsächlich aus NYC? Sie wirken fast zu europäisch.

    vielleicht weil daniel gar kein festes zuhause hat und die meiste zeit am reisen ist…. und matthew eine zeitlang in frankreich zur schule ging und er und daniel in new york zusammen eine französische schule besucht haben? ;-) ist echt beneidenswert, wie gut sie französisch sprechen! das denkt wahrscheinlich insbesondere ira, der in französischen interviews immer ziemlich still ist. :D

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    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
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