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Großartiger Auftritt von Nada Surf
Stuttgarter Nachrichten Dienstag, den 29. November 2005
Auf der Sympathiewelle
Von Oliver Stenzel
Im Jahr 1996 hatte das Trio aus New York seinen einzigen größeren Hit, „Popular“, und dieser wird von einigen der etwa 400 Gäste am Freitag in der Manufaktur auch ausdauernd gewünscht. Ebenso ausdauernd, aber stets freundlich vertröstet Sänger Matthew Caws, ein jungenhaft aussehender 38-jähriger, auf später.
Wozu auch unbedingt diesen einen song, wenn die Band aus dem Fundus ihrer vier Alben so viele potenzielle Hits vorlegt, dass einem schwindelig werden könne? Gewöhnlichen Indie-Gitarrenpop, mitunter punkrockig aufgeraut, könnte man Nada Surfs Stil nennen – hätten sie nicht diese großartigen Melodien, die ein beständiges Lächeln aufs Gesicht zu verzaubern mögen und mitunter Vergleiche mit den großen Bs, Beatles, Beach Boys, Byrds, angemessen erscheinen lassen. Zudem satteln sie live im Vergleich zur Platte noch eine Extraportion Härte, Tempo und Energie drauf und präsentieren einen derart satten Sound, dass man kaum glaubt, dass nur ein Trio auf der Bühne steht.
Ist eine Band dann auch noch so sympathisch und unprätentiös, lässt die Zuneigung nicht lange auf sich warten. „I love you Matthew“, schreit es irgendwann aus dem Publikum, der angebetene Sänger antwortet verschmitzt grinsend mit einem diplomatischen: „I probably love you too, I don’t know you“.
Als allerletztes Stück, am Ende des zweiten Zugabenblocks, spielen sie dann endlich „Popular“. Und entlassen wohl keinen einzigen Unzufriedenen in die eisige Nacht.
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