Muse | The 2nd Law

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  • #83093  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    01. Supremacy
    02. Madness
    03. Panic Station
    04. Survival (Prelude)
    05. Survival
    06. Follow Me
    07. Animals
    08. Explorers
    09. Big Freeze
    10. Save Me
    11. Liquid State
    12. The 2nd Law: Unsustainable
    13. The 2nd Law: Isolated

    Nach dem für meine Ohren sehr enttäuschendem letzten Album „The Resistance“ und jeder Menge Vorschussgurken für das aktuelle Werk hab ich mich beinahe nicht getraut, „The 2nd Law“ Gehör zu schenken, habe mich dann aber doch überwunden. Zum Glück, kann ich nun sagen, denn trotz (oder gerade wegen?) Bombast und Kitsch und Größenwahn in der Klinikpackung hab ich inzwischen einen Heidenspaß mit dem Teil!

    Gleich der Opener „Supremacy“ quiekt und fiedelt mit Vollgas und großer Geste aus den Boxen und macht klar, dass hier nach dem Motto „alles oder nichts“ musiziert wird. Ein Eindruck, den die nachfolgenden Tracks „Madness“, „Panic Station“ und vor allem das großartig überkandidelte „Survival“ in Beton gießen. Kann man albern, lächerlich und unterirdisch finden, vollkommen nachvollziehbar. Ich betrachte es lieber von der anderen Seite der Medaille, auf der „wenn die das ernst meinen, haben die eins an der Waffel, ich schüttel derweil breit grinsend mein Haupt im Takt“ eingraviert ist. Klasse erste Hälfte des Albums!

    Der Rest ist dann überwiegend etwas weniger auf die Zwölf, mit „Big Freeze“ gibt es einen gar garstigen U2-Gedenk-Copycat-Song, für den ich die komplette Band ohne Abendbrot ins Bett schicken möchte, und die beiden letzten Instrumentaltracks geben mit Elektrogebratze und Sphärentönen noch einmal alles.

    Doch, das haben sie gut gemacht, von mir gibt es locker **** für ein Album, das ich als meine persönliche positive Überraschung des Jahres werte. Auch wenn ich nach einem Blick auf diverse Musikportale damit sehr alleine dastehe.

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    #8648125  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    Der U2-Song ist der Höhepunkt (Einen INXS-Gedächtnis-Song hat es übrigens auch noch drauf). Super, ich dachte wirklich Bono singt. Album insgesamt, wie schon das Letzte, sehr gut.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #8648127  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Hätten sie einen Song verzapft, der nach den sehr frühen U2 klingt, hätt ich es vielleicht noch verkraftet. Aber nicht Joshua-Tree-und-schlimmer-U2, damit kann man mich jagen.

    Da ich nur ein frühes Album von INXS kenne, ist mir dieser Gedenksong entgangen. Welcher ist’s denn?

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    #8648129  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    „Panic Station“ hat einen sehr starken „What You Need“ oder „Need You Tonight“-Groove. Zumindest hatte ich nach dem ersten Mal Hören die ganze Zeit INXS im Ohr.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #8648131  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    „What You Need“ mag ich sehr, davon hör ich aber höchstens Anflüge im Drumsound. Verwechslungsgefahr besteht da in meinen Ohren jedenfalls nicht.

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    #8648133  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    Es ist wahrscheinlich mehr zweiteres oder eine Mischung aus anderen INXS Songs. Im Prinzip ist es eher diese typische Sound, dazu der teilweise staccatohafte Gesang in den Strophen. Das hat schon ziemliche Ähnlichkeit ohne natürlich Plagiat eines bestimmten Songs zu sein. es ging wirklich mehr um den Sound an sich.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #8648135  | PERMALINK

    fictionmaster

    Registriert seit: 28.07.2006

    Beiträge: 1,561

    Ich hatte auch schon einige Male überlegt, einen Thread zur Platte aufzumachen. Aber nachdem sich das Interesse an Muse im RS-Forum immer recht zurückhält, hatte ich es doch gelassen. Freut mich aber, dass jemand den Schritt gewagt hat. Nachfolgend meine Einschätzung der CD:

    Was haben „Hot Space“ von Queen, „Give me fire“ von Mando Diao und das letzte Linkin-Park-Album gemeinsam? Es sind alles sehr poppige Ausrutscher von Bands, die eigentlich für Rockmusik bekannt sind. „The second law“ von Muse darf sich bedenkenlos ebenfalls in diese Riege einordnen.

    Freilich, die Musik muss sich weiterentwickeln. Ein zweites „Showbiz“, „Origin“ oder „Absolution“ wäre langweilig, weil es bloß ein Aufwärmen der alten Sachen wäre. Die Experimentierfreude der Jungs begrüße ich auch sehr. Dennoch ist das neue Album weit von dem entfernt, was Muse früher einmal ausmachte.

    Natürlich sind sie im Laufe der Jahre poppiger und radiofreundlicher geworden. Dennoch stellten diese Lieder auch auf „Black holes“ und „The resistance“ eher Minderheiten dar. Diesmal sind es die Rocksongs, die nur spärlich gesäht sind.

    Ich bin Muse-Fan seit dem ersten Album und kann normalerweise mit Dance-Musik nicht viel anfangen. Wäre „The 2nd Law“ nicht von Muse, würde ich mich mit der Platte sicher nicht länger beschäftigen. So hingegen läuft sie und läuft und langsam gewöhne ich mich daran. Ein Meisterwerk wird die neue Platte dennoch nie werden.

    Den ersten Song „Supremacy“ finde ich (trotz seines arg gewöhnungsbedürftigen Refrains) inzwischen richtig cool. Es würde gut als Soundtrack in einen Bond-Film oder für „Wanted 2“ passen.

    Aber die Sachen, die danach folgen? „Madness“ und „Panic Station“ klingen nach Pet Shop Boys, der oben genannten Queen-Platte und schlechten Killers-Experimenten. In „Follow me“ und „Big freeze“ denkt man, der 80er-Jahre-Elektro-Pop wäre zurückgekehrt.

    Mit dem Lied „Survival“ gibt es zwar ein kurzes Aufatmen, aber auch dieser Song zündet mit seinen verbissenen Kampfparolen nicht wirklich. Als Glanzlichter des Album kommen die normalen Muse-Songs „Explorers“ und „Animals“ dazu. Leider sind sie aber viel zu wenig für ein gutes Gesamturteil.

    Die zwei von Chris gesungenen Lieder „Save me“ und „Liquid State“ überraschten mich positiv. Singen kann der Bassist auf jeden Fall. Das erste seiner beiden Stücke finde ich recht gut. Bloß das zweite klingt (auch von der Abmischung her) wie ein misslungener 80er-Hard-Rock-Song.

    Bleiben noch die beiden Instrumental-Stücke am Schluss. Sie erinnern an die Symphonie vom Vorgängeralbun und sind recht gut gelungen.

    Dennoch bleibt man mit einem Mischung aus Verstörung und Enttäuschung zurück. Es bleibt die Hoffnung, dass sich die nächste CD wieder mehr vom radiotauglichen Mainstream abwendet. Wie gesagt, gegen Experimente ist nichts einzuwenden. Aber nicht ein solches Anbiedern. Eine Bluesrockplatte zum Beispiel würde Muse sehr gut stehen…

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    #8648137  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    Jetzt weiß ich, warum ich die Platte so stark finde, Danke.

    Bluesrock, um Himmels willen.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #8648139  | PERMALINK

    fictionmaster

    Registriert seit: 28.07.2006

    Beiträge: 1,561

    TheMagneticFieldBluesrock, um Himmels willen.

    Das war meine ehrliche Hoffnung, nachdem Matt vor einem Jahr verkündete, die Band will weg vom Stadionrock und wieder mehr Musik für kleinere Locations schreiben. Nun ja, clubtauglich ist „The 2nd law“ definitiv. ;-)

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    #8648141  | PERMALINK

    dengel

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 77,995

    Wer es bombastisch liebt, ist mit dieser Scheibe bestens bedient.

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