Mia Doi Todd

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  • #6455961  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,768

    Die Behauptung, dass die Texte „assoziativ“ seien, entschuldigt freilich nicht für ihre mangelnde Güte. Im Falle von „Old World“ konntest Du nicht schreiben, dass ich den Text aus dem Kontext gerissen habe, denn mehr als das, was ich zitiert habe, enthält er nicht. Das ist mir (wie gesagt) zu dünn.

    Ich wundere mich schon ein wenig, wieso jemand, der angeblich eine klassische Ausbildung genossen hat, so wenig Ausdruck und Volumen in der Stimme haben kann. Man stelle sich mal vor, wie die Frau mit ihrem Stimmchen eine Opernarie singen will. Das ist keine Kritik an ihrer Stimme auf ihrem Album, es erregt aber meinen Argwohn. Einige Gesangsstunden bei einem Privatlehrer stellen jedenfalls keine klassische Gesangsausbildung dar.

    Was Du über „River Of Life“ schreibst, stimmt weitgehend. Und für die Hälfte der Dauer funktioniert das lediglich, dann aber wiederholt er sich nur noch. Es gibt einfach keinen Grund, schon einmal gesagtes fast endlos zu wiederholen. Und einige der Songs sind in Ordnung. Aber nicht „Can I Borrow You“, das ist – wie ich finde – sogar ein Negativbeispiel für das Album. Mich langweilt das Lied nur, einen fieberhaften Drive kann ich nicht entdecken, höchstens die mantraähnliche Wiederholung der Lyrics. Ich hätte eine herkömmliche Songstruktur bei weitem vorgezogen.

    Mit der Stimme habe ich kein Problem, auch wenn ich sie gerne ausdrucksstärker hätte. Ich habe ein Problem mit dem Songwriting und der generellen verhuschten, insubstantiellen Form des Albums. Nun gut, wenn mehrere intensiv musikhörende Menschen zu so unterschiedlichen Ergebnissen kommen, dann nennen wir es „Geschmackssache“ ;-)

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    #6455963  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,824

    Man kann es ja „Vorliebe“ nennen, wenn man schon nicht mit der Vokabel „Geschmack“ hantieren wird. An mir fließt das Album komplett vorbei, vielleicht mag ich mich auch einfach nicht drauf einlassen. Es enthält nichts, was mich neugierig auf den nächsten Track macht. Ich habe aber auch schon Schwierigkeiten mit der Stimme, die mir allzu „schön“ daherkommt. Vielleicht gibt es einfach Musik (+ text), die den einen berührt, den anderen nicht.

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    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #6455965  | PERMALINK

    mueti

    Registriert seit: 09.11.2007

    Beiträge: 1,047

    Der verhaltenen Kritik von nail und Mista kann ich mich anschließen. Das Album gibt mir nichts, „vorbeifließen“ trifft es ganz gut.

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    #6455967  | PERMALINK

    gastrisches_greinen

    Registriert seit: 19.09.2005

    Beiträge: 2,471

    nail75Die Behauptung, dass die Texte „assoziativ“ seien, entschuldigt freilich nicht für ihre mangelnde Güte. Im Falle von „Old World“ konntest Du nicht schreiben, dass ich den Text aus dem Kontext gerissen habe, denn mehr als das, was ich zitiert habe, enthält er nicht. Das ist mir (wie gesagt) zu dünn.

    Old World ist sicherlich kein textlicher Höhenflug, obwohl er als Abschluß des Albums Sinn macht. Ich möchte Mia auch nicht als große Lyrikerin darstellen, wenn bei mir ihre Texte auch durchaus verfangen. Man kann etwa bei einem Text wie In The End monieren, daß er von den philosophischen Erkenntnissen etwas unbeholfen wirkt (die Frage nach der Evolution, die so naiv wirkt, aber damit zusätzlich auch Hilflosigkeit unterstreicht, den Versuch rational zu begreifen, was nicht rationalisierbar ist), dennoch erscheint er mir in der Verwirrtheit und Traurigkeit über das Nichterwiedertwerden von Liebe, die Einseitigkeit des Empfindens berührend. Das ist im Grunde das Motiv, daß das ganze Album durchzieht, der Versuch, Emotionen durch den Verstand zu bremsen, zu kontrollieren und das Scheitern und sich Abarbeiten daran. Banal, weil häufig behandelt, dennoch findet Mia Doi Todd Wege, die ich besonders finde.

    Ich wundere mich schon ein wenig, wieso jemand, der angeblich eine klassische Ausbildung genossen hat, so wenig Ausdruck und Volumen in der Stimme haben kann. Man stelle sich mal vor, wie die Frau mit ihrem Stimmchen eine Opernarie singen will. Das ist keine Kritik an ihrer Stimme auf ihrem Album, es erregt aber meinen Argwohn. Einige Gesangsstunden bei einem Privatlehrer stellen jedenfalls keine klassische Gesangsausbildung dar.

    Nun, verbuch’s unter: Ein Text auf einer Homepage ist ein Werbetext und man packt alles hinein, was sich in einer Biographie ausstaffierend erwähnen läßt. Klassische Gesangsausbildung als Teenager… Mia Doi Todd ist dreißig und hat sich offensichtlich in der Folgezeit nicht wesentlich für den klassischen Gesang interessiert. Auf der anderen Seite finde ich aber gar nicht, daß sie ein dünnes Stimmchen hat, sondern eine sehr warme, schöne Stimme, die sensibel ist für kleine Nuancierungen.

    Mit der Stimme habe ich kein Problem, auch wenn ich sie gerne ausdrucksstärker hätte. Ich habe ein Problem mit dem Songwriting und der generellen verhuschten, insubstantiellen Form des Albums. Nun gut, wenn mehrere intensiv musikhörende Menschen zu so unterschiedlichen Ergebnissen kommen, dann nennen wir es „Geschmackssache“ ;-)

    Weniger Geschmackssache, als ein Unterschied in der Beurteilung, in der Herangehensweise. Für mich ist die Musik des Album nicht verhuscht, auch wenn ich keinerlei Probleme mit skizzenhafter Musik habe, sondern ein angemessener Ansatz, das Thema des Albums zum Ausdruck zu bringen. Es ist eben auch nicht alles bei der Musikrezeption rationalisierbar. Warum kann mich ein Stück Musik berühren, das weder kompositorisch noch vom technischen Gesichtspunkt gesehen besonders zu sein scheint, bei dem ich aber trotzdem nicht einen Moment empfinde, daß das ein Nachteil ist? Mich hat Gea unmittelbar und vom ersten Hören an in den Bann geschlagen. Ich habe vielleicht grundsätzlich ein Problem mit allgemeiner Bewertung, sie interessiert mich auch wenig. Wenn mir ein Rezensent zu beweisen versucht, warum man ein Stück gar nicht gut finden kann, dann finde ich das recht anmaßend, viel mehr interessiert mich, wenn mir derjenige seinen Ansatz erklärt und dann Kritik übt, versucht nachvollziehbar zu machen, warum aus seiner Sicht etwas gelungen oder mißlungen ist. An dem Zustand meiner Berührtheit von der Musik ändert das freilich gar nichts, aber es stößt eine Reflektion darüber an, was eigentlich ich so sehr anders empfinde bei der Musik als das Gegenüber.

    MistadobalinaMan kann es ja „Vorliebe“ nennen, wenn man schon nicht mit der Vokabel „Geschmack“ hantieren wird. An mir fließt das Album komplett vorbei, vielleicht mag ich mich auch einfach nicht drauf einlassen. Es enthält nichts, was mich neugierig auf den nächsten Track macht. Ich habe aber auch schon Schwierigkeiten mit der Stimme, die mir allzu „schön“ daherkommt. Vielleicht gibt es einfach Musik (+ text), die den einen berührt, den anderen nicht.

    Absolut. Vorliebe ist das Wort, das ich auch angemessener finde. Und den letzten Satz unterstreiche ich komplett.

    #6455969  | PERMALINK

    natsume

    Registriert seit: 24.07.2005

    Beiträge: 5,562

    The Golden State ****
    Manzanita ***1/2
    Gea ****

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