Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Melody GARDOT Stuttgart Jazz-Open 19. Juli 2008
-
AutorBeiträge
-
Ein wunderbarer Abend mit Überraschungen!!
Melody kam mit dem Stock auf die Bühne und sang acapella „No more my love“.
Klasse !
Melody hatte im Mai zwei Konzerte in Deutschland, am 23. Mai im Hamburger Stage Club und dann in Berlin. Aber irgendwie gingen die Konzerte an den versierten Ohren vorbei.
Hier im Forum war nichts zu lesen.
War jemand bei den Auftritten?
--
Highlights von Rolling-Stone.deDie 100 besten Schlagzeuger aller Zeiten: Charlie Watts, The Rolling Stones
Benny Andersson im Interview: Alle Infos zu „Piano“, der ABBA-Hologramm-Tour und „Mamma Mia 2“
Studie: Dies sind die beliebtesten Schallplatten
Phil Collins im Interview: „Ich gehe nicht nach Hause und ärgere mich!“
Die 100 größten Musiker aller Zeiten: Nirvana – Essay von Vernon Reid
Edgar Froese und Tangerine Dream: „Den Geruch von Krautrock mag ich nicht“
WerbungMelody GARDOT Stuttgart im BIX Club – JazzOpen 2008-
Vorgruppe: Judith GOLDBACH QUARTETT
Samstag 19. Juli 2008 Beginn 21:09 Uhr Ende 22:39 Uhr
Musiker:
Judith Goldbach bass
Claus Kieselbach vibes
Tim Hurles sax
Kristof Körner drumsMelody GARDOT
Samstag 19. Juli 2008 Beginn 23:21 Uhr Ende 0:35 Uhr
Musiker:
Melody Gardot vocals, acoustic, piano
Patrick Hughes trumpet
Ken Prendergast contrabass
Chuck Patierno drumsSetlist
1. No more my love
2. Sweet memory
3. Ain`t no sunshine
4. Worrisome heart
5. Quiet fire
6. Baby I`m a fool
7. Love me like a river does
8. My funny Valentine
9. Goodnite
10. Somewhere over the rainbowZugaben:
11. Caravan mit Roy HARGROVE
12. Hard timesRoy HARGROVE Jamsession
Sonntag 20. Juli 2008 Beginn 0:57 Uhr Ende 1:45 Uhr--
Jazz Open (III):
Melody Gardot sorgt für den krönenden Abschluss einer starken Woche im BixEine Stimme für die Sehnsucht
Die zahlreichen Besucher freuten sich auf eine junge Sängerin aus Philadelphia mit dem hübschen Vornamen Melody. Warten auf Gardot.
Melody Gardot, zuletzt beim Jazzfest von Montreux, beim North Sea Jazz Festival und beim Blue-Note-Jazz-Fest in Gent, reiste über Stuttgart weiter zum Newport Jazz Festival. Die Jazz-OpenMacher hatten also das richtige Gespür, auch wenn manche der 23-Jährigen vorwerfen, ihre Songs hätten nicht viel mit Jazz am Hut. Nun steht sie auf der Bühne im Bix. Langes blondes Haar, getönte Brille, Seidenbluse, enger Rock und Schuhe mit Absätzen, die ein Mafioso als Stichwaffen einsetzen könnte. Ihren Gehstock, den sie nach einem schweren Unfall vor vier Jahren benutzt, braucht sie eigentlich nicht mehr. Aber langes Stehen bereitet ihr Schmerzen. Also setzt sie sich mal ans Klavier oder auf einen Stuhl und begleitet sich auf der Gitarre.
Los geht es am späten Samstagabend jedoch a cappella, vom Fingerschnipsen des Publikums rhythmisiert. Und sofort ist klar: Gardot hat eine wunderbare Stimme, dunkel und weich, die für den Blues und für Sehnsuchtslieder taugt und direkt zu Herzen geht. Ausgesprochen verführerisch ist das, wenn sie mit feinem Vibrato die Wörter ausklingen lässt. Sie wischt sich eine Strähne aus der Stirn, nimmt einen Schluck Weißwein, macht einen Schmollmund und singt das erotische „Sweet Memory“. Der Kontrabassist spielt hingebungsvoll, nicht minder sensibel bürstet der Drummer seine Felle, und Patrick Hughes bläst eine gestopfte ChetBaker-Gedächtnistrompete. Sehr fein.
Der Blues entstehe aus dem Schmerz, sagt die 23-jährige Amerikanerin. Ihre Liebe zur Musik und ihr Wille zu überleben haben sie gerettet. Melody Gardot, beileibe kein Klageweib, ist eine junge, blühende Frau mit einer starken erotischen Ausstrahlung. Nicht nur durch die Stimme. Ihren zweiten Vornamen Joy trägt sie nicht umsonst. Im Bix steigt die Temperatur. „So many sexy people here“, erklärt sie die Hitze und meint wohl vor allem sich selbst. Plötzlich – sie interpretiert gerade gekonnt Ellingtons „Caravan“ – kommen zwei dunkelhäutige Jazzmusiker mit großen Sonnenbrillen auf die Bühne: Cool Cats.
Roy Hargrove als Überraschungsgast
Der eine setzt sich ans Klavier und spielt einen umwerfenden Chorus in bester Thelonius-Monk-Manier, der andere bläst mit seinem glänzenden Trompetenstrahl auf einmal die ganze Schmusestimmung weg und erntet begeisterten Beifall. Roy Hargrove, der Jazzstar vom Pariser Platz, hat für eine famose Einlage vorbeigeschaut.
Solche Jam-Sessions zu später Stunde und die außergewöhnlich guten Konzerte etwa der tollen Esperanza Spalding, des zirzensischen James Morrison, der erstaunlichen Big Band Sacre Du Tympan, der hochenergetischen Combo von James Carter, jetzt zuletzt die sexy Stimme von Melody Gardot haben das Bix zur Seele des Festivals gemacht. Hautnah erlebte das fachkundige und begeisterungsfähige Publikum in der dichten Atmosphäre des Clubs Sternstunden des zeitgenössischen Jazz. So kann; so sollte es weitergehen!
Stuttgarter Nachrichten vom 21. Juli 2008 von THOMAS STAIBER
--
-
Schlagwörter: Melody Gardot
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.