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Wer kennt eigentlich diese einzigartige französische Band???
Ich stieß Ende der 70er / Anfang der 80er durch einen Artikel im „Sounds“ auf Magma und besorgte mir daraufhin sofort die darin anempfohlenen Scheiben Mekanik Destruktiw Kommandöh (1973) und Köhntarkösz (1974). Seitdem gehören die beiden zu meinen All-Time-Favorites, ungebrochen! Live sah ich Magma dreimal in den 80ern. Ich erinnere mich noch an das erste Mal. Ich hatte meinen Bruder überredet, mich zu begleiten. Wir saßen in so nem Schuppen auf einer Galerie an einem Cafetisch und verfolgten das Geschehen (denn von einem solchen mußte man sprechen) mit Blick von oben herab auf die Bühne. Was dort unten abging, war nichts anderes als ein ekstatischer, nicht enden wollender Hexensabbat, den wir ebenso gebannt wie ungläubig, mit starr aufgerissenen Augen über uns ergehen ließen. Der Drummer und Kopf der Band, Christian Vander – man kann ihn nur, im besten Sinne, als Verrückten bezeichnen -, verausgabte sich völlig, er verschliß einige Drumsticks und mußte zwei oder dreimal sein Kit verlassen, während die Band einfach weiterspielte und auf die Wiederkunft des Meisters wartete, der schließlich, wie in Trance wirkend, zurück auf die Bühne kam, seinen Platz hinter den Drums einnahm und begann, sich in die nächste Ekstase einzutrommeln. Unbeschreiblich! Mein Bruder und ich blieben nach dem Konzert so gebannt, daß wir die 10 oder 15 Minuten Wegs zur S-Bahn-Station nicht ein Wort sprachen.
Lest diese Beschreibung von Mekanik Destruktiw Kommandöh, und Ihr wißt, was auf Euch zukommt, es charakterisiert die Musik dieser Platte punktgenau:Wie nähert man sich einem solchen Monolithen und Meisterwerk? Nach den zumindest teilweise noch mit herkömmlichen Kategorien belegbaren ersten beiden „Magma“-Platten schuf Christian Vander hier mit einem Streich eine neue Art von Musik, ein komplettes Genre: „Zeuhl“.
Nach der Ablehnung der Urfassung der Musik („Mekanïk Kommandöh“; siehe auch deren Review) durch seine Plattenfirma muß er sich gedacht haben: „OK, dann blasen wir sie halt komplett weg!“ und stockte die „Mekanïk Kommandöh“-Besetzung von Baß, Drums, Klavier und Chor durch einen fetten Blechbäsersatz, Flöte, Baßklarinette, Gitarre, Orgel, Vibraphon, Xylophon und weitere Sänger auf.
Nach den kantigen Akkorden und deklamierten, geflehten, befehlenden Vocals des Anfangs beginnt eine mitreissende, majestätische Tour-De-Force, ein musikalischer Malstrom, eine wüste, erschöpfende Orgie aus hypnotischen stampfenden Rhythmen, machtvollen Bläserblöcken, unablässigem opernmäßigen Chor in einer barbarischen Phantasiesprache, treibenden, krummen Rhythmen, peitschenden Trompetenschlägen, Falsettgekreische und -gebelle, pulsierend kraftvollem Baßgeriffe, ekstatischem Schlagzeug, jaulender Gitarre mit vielen Höhepunkten und wenigen Verschnaufpausen: einmalig und vor allem großartig.
Ich kann nur sagen: einmal in seinem Leben sollte man „M.D.K.“ gehört haben und sie dann hassen oder eine neue Liebe gefunden haben. (aus untenstehendem Link)
Wer kennt diese Band (die übrigens kürzlich nach 20 Jahren wieder eine Platte herausgebracht hat). Würde mich interessieren, wie ihr sie erlebt habt/immer noch erlebt.
Grüße,
Tone
P.S.: Großartiger, sehr ausführlicher Link zu Magma: http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?content=band&bandId=20
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WerbungTone: leider kenne ich diese Band nicht, hab mich aber gerade auf den babyblauen Seiten :p etwas kundig gemacht.
Was Du schreibst und was bei Babyblau steht, liest sich aber schon sehr interessant.
Kunstsprache „Kobaianisch“, „klingonische Oper“ und massive Chor-Vocals, dazu ein Drummer in Trance.
Ich habe keine wirkliche Ahnung, wie sowas klingt. Dein Live-Erlebnis scheint jedoch ganz grandios gewesen zu sein. Magma wäre wahrscheinlich eine echte Entdeckung für mich. ;)--
Hi AulemNasioul,
ja, sieh mal zu, daß Du in Mekanik Destruktiw Kommandöh reinhören kannst :) . Beim Vinylalbum gab es als Beilage übrigens den TEXT dazu!!!!! Gott, ich kann die Phantasiesprache daraus streckenweise heute noch zitieren, damals hatte ich den Text von Mekanik vollständig intus. Einmal war ich so schräg drauf, daß ich in der S-Bahn auf dem Weg nach Hause im Geiste die komplette Platte runterleierte und mich dabei insgeheim so reinsteigerte, daß plötzlich ein dem Überdruck Tribut zollendes Tönchen nach außen drang, was mich selber sehr erschreckte, zu einem roten Kopf führte und die Sitznachbarn leicht verwunderte :p .
Grüße,
Tone
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ToneHi AulemNasioul,
ja, sieh mal zu, daß Du in Mekanik Destruktiw Kommandöh reinhören kannst :) . Beim Vinylalbum gab es als Beilage übrigens den TEXT dazu!!!!! Gott, ich kann die Phantasiesprache daraus streckenweise heute noch zitieren. Einmal war ich so schräg drauf, daß ich in der S-Bahn auf dem Weg nach Hause im Geiste die komplette Platte runterleierte und mich dabei insgeheim so reinsteigerte, daß plötzlich ein dem Überdruck Tribut zollendes Tönchen nach außen drang, was mich selber sehr erschreckte, zu einem roten Kopf führte und die Sitznachbarn leicht verwunderte :p .
Grüße,
Tone
Allein der Titel in dieser Kunstsprache klingt schon ziemlich verrückt. :lol:
Es wäre interessant, diese Texte zu lesen. Insbesondere, da ich mir diese Sprache und ihren Ursprung noch nicht richtig vorstellen kann.
Hast Du eine Ahnung, wie sie zustande kam oder was der Hintergrund dafür war ?
An irgend eine „normale“ Sprache müsste sie sich ja anlehnen, ansonsten dürfte man ja kein einziges Wort davon verstehen. ;)--
AulemNasioulEs wäre interessant, diese Texte zu lesen. Insbesondere, da ich mir diese Sprache und ihren Ursprung noch nicht richtig vorstellen kann.
Hast Du eine Ahnung, wie sie zustande kam oder was der Hintergrund dafür war ?
An irgend eine „normale“ Sprache müsste sie sich ja anlehnen, ansonsten dürfte man ja kein einziges Wort davon verstehen. ;)Man versteht ja auch nichts :) . Gut möglich, daß die Erfinder ihre Sprache verstehen, ich glaube aber nicht, daß Außenstehenden das möglich ist. Für den Außenstehenden sticht die besondere Melodik der Sprache ins Ohr, ein Gutteil ihres Zwecks (wen nicht der ganze) dürfte überhaupt darin liegen, perfekt integrierter Bestandteil der Musik zu sein. Ein bißchen was über die Hintergründe findest Du unter
http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?content=leitfaden&leitfaden=13&left=leitfaden&top=leitfaden (1. Absatz).
Über semantische Bezüge zu real existierenden Sprachen kann ich also nichts sagen, vermutlich wissen darüber nur die Erfinder selbst Bescheid.
Aus dem Gedächtnis fallen mir ein paar der ersten Sequenzen von Mekanik ein. Sie lauten in etwa (habs jetzt nicht zur Verfügung) wie folgt, wobei zu berücksichtigen ist, daß die meisten Sequenzen (Zeilen) 4, 6, 8 mal oder öfter wiederholt werden:
eléweso eléweso eléweso elówi súndi (lang ausklingendes i von „sundi“) (8 oder 12 mal wiederholt)
dá zéuhl wórtz mekánik, dá zéuhl wórtz mekánik zéuhlwórtz
wí wí éss éss dó woristóh wáhn (diese Doppelsequenz paarmal wdhlt.)
íss íss unwéhl, éss éss unwéhl (2 mal)
ál wéhr ís ún éhr (4 mal)
wí wí wí doweríssi (4 mal)
óoh sówilói, óoh sówilói
jóss! jóss! jóss! dówéhrí (4 mal)
mánem dówe wówó weristóh – jóss!
wí! wí!- dóts fúnker usw. usf.Mit den accents aigus soll die Betonung angedeutet werden. Alles natürlich ohne Gewähr, inhaltlich, was die Anzahl der Wiederholungen betrifft und insbesondere bzgl. der Orthographie: da wimmelts nur so von Accents links und rechts und Häkchen hier und dort und weiß der Deibel was. Leider kann ich im Netz keine Textbeispiele finden.
Grüße,
Tone
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Ich habe Magma und andere Zheul Sachen mal eine Zeit lang sehr gern gehört, obwohl ich den ganzen Kult um die Band nie mitgemacht habe.
„Attahk“ und „Üdü Wüdü“ gefallen mir auch heute noch recht gut, M.D.K. ist mir stellenweise etwas zu lang und zu offensichtlich bei Carl Orffs „De temporum fine comoedia“ abgekupfert.
Live waren Magma oft sehr interessant, besonders wenn Christian Vander selbst am Schlagzeug saß.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atomLive waren Magma oft sehr interessant, besonders wenn Christian Vander selbst am Schlagzeug saß.
Oha, saß denn auch mal n anderer dran :confused:
Wer war denn das?--
In den letzten Jahren war Vander gelegentlich nur kurz am Schlagzeug. Ich weiß aber nicht, wer dann für ihn getrommelt hat. Im Prinzip trat Vander ja eigentlich mit einigen Leuten einer Magma-Cover Band auf.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atomIn den letzten Jahren war Vander gelegentlich nur kurz am Schlagzeug. Ich weiß aber nicht, wer dann für ihn getrommelt hat. Im Prinzip trat Vander ja eigentlich mit einigen Leuten einer Magma-Cover Band auf.
Hm, überrascht mich ein bißchen, da Magma ohne Christian Vander ja irgendwie so ist wie Tom Petty & The Heartbreakers ohne Tom Petty ^^. Aber ok, muß trotzdem ganz gut gewesen sein, die „Cover-Band“, in einem alten Jahrespoll von 2003 weit hinten in diesem Ordner haste Magma als bestes Konzert des Jahres angegeben ;) .
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Vander war schon dabei, nur dass er nicht die ganze Zeit am Schlagzeug saß und nicht immer gesungen hat.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Habe 4 Scheiben von Magma. MDK, Kohnta…, Üdü Wüdü und Merci. Gerade Merci ist ein ziemlich ausgeflipptes Werk. Fängt ganz kommerziell an und endet in ein über 11 minütiges Mantra mit herrlichem Frauengesang (Elephas Levi)
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Popart88Habe 4 Scheiben von Magma. MDK, Kohnta…, Üdü Wüdü und Merci. Gerade Merci ist ein ziemlich ausgeflipptes Werk. Fängt ganz kommerziell an und endet in ein über 11 minütiges Mantra mit herrlichem Frauengesang (Elephas Levi)
Merci kenne ich nicht, es soll mit dem klassischen Magma-Stil allerdings wenig gemein haben. Erstaunlich deshalb, daß Du es als besonders ausgeflippt bezeichnest, dachte, ausgeflippter als MDK geht’s nicht ;) .
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ToneWer kennt eigentlich diese einzigartige französische Band???
..hier, ich! Hab allerdings nur ein Livealbum (Retrospective III) und das ewig nicht mehr gehört. Mal schauen ob das heute noch geht..
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Aimee..hier, ich! Hab allerdings nur ein Livealbum (Retrospective III) und das ewig nicht mehr gehört. Mal schauen ob das heute noch geht..
Hallo Aimee,
„Retrospektïw III“ (um die Herrschaften mal genau zu zitieren *gg*) kenne ich leider auch nicht – bin überhaupt nur im Besitz von 5 Magma-Platten – Magma, MDK, Köhntarkösz, Üdü Wüdü, Inedits -, von denen ich nur zweien wirklich anhänge. Gerade unter den Live-Sachen sollen aber großartige Aufnahmen dabei sein. Da ist also noch was für mich zu entdecken. In folgendem Link steht was zu Deiner Platte:
http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?albumId=224&content=review
Grüße,
Tone
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Hi Tone,
Tone“Retrospektïw III“ (um die Herrschaften mal genau zu zitieren *gg*)
..ich hab es nur vom Cover abgeschrieben (das heißt, da steht Vol. 3 hinter Retrospective), ist eine französische Platte.
In folgendem Link steht was zu Deiner Platte: http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?albumId=224&content=review
..oh, danke! Hm, da kommt sie ja nicht so gut weg. Schade, ich mag sie immer noch (hab grad mal die erste Seite gehört). Kenne allerdings auch keine anderen Alben, da ich relativ schnell wieder mit Prog-artigem aufgehört habe.
Jetzt überlege ich nur, woher ich Didier Lockwood sonst noch kenne..
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