Lady Gaga – Born This Way

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  • #8001899  | PERMALINK

    flint-holloway

    Registriert seit: 05.10.2007

    Beiträge: 9,981

    Herr Rossi[COLOR=“Blue“]Anthony Fantano, The Needle Drop

    Klasse Youtube-Kanal. Danke für den Link!

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #8001901  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,019

    @Flint: Gerne! Ich verfolge Fantano schon länger, auch wenn die besprochenen Alben nicht immer mein Terrain berühren, aber „The Needle Drop“ ist toll gemacht. Was er da in seinem heimischen Keller produziert, lässt Videoblogs einschlägiger Musikzeitschriften wie die Stümperei wirken, die sie sind (sagte ich gerade „Willanders Woche“?).

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    #8001903  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    kramerSo what? Randy Newman, Donald Fagen, Hal Blaine, Larry Carlton, Larry Knechtel, Jim Keltner und eine ganze Reihe anderer großer Namen spielen auch z.T. auf diversen Streisand-LPs mit. Das wird die meisten Steely Dan- oder Randy Newman-Fans auch kalt lassen. Was natürlich ein Fehler ist.

    Ich sage ja nicht, daß Otto Normalspringsteenhörer jetzt den Plattenladen deswegen stürmt – aber wenn seine Lebensgefährtin, die Friseurin, sowieso schon „BTW“ auf dem Couchtisch liegen hat und Otto dann mal aus Langeweile ins Booklet schaut und dort Big Man entdeckt, wird er sich doch wenigstens darüber freuen (nach dem ersten Schock). Und gerade „Edge of Glory“ ist doch wirklich eine ziemlich straighte Bonnie-Tyler-meets-Bruce-Springsteen-Rocksause, die unserem Otto gefallen könnte.

    #8001905  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    CassavetesUnd gerade „Edge of Glory“ ist doch wirklich eine ziemlich straighte Bonnie-Tyler-meets-Bruce-Springsteen-Rocksause, die unserem Otto gefallen könnte.

    So weit ist es mit GAGA gekommen….schlimm.

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    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #8001907  | PERMALINK

    castles-in-the-air

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 1,395

    Amerikanische Sängerin singt Fantasie-Deutsch über elektronische Beats – ein eher unbekanntes New Yorker Duo hatte diese Idee bereits 2001:

    http://www.youtube.com/watch?v=04l9g0KL2eY

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    #8001909  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    KoenigVonMuenchenDie Standardversion des Albums im Stream:

    http://www.myvideo.de/Themen/Lady_Gaga?m_id=8142220

    Der STREAM

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    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #8001911  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,019

    Alles gesagt über „Born This Way“? Ein totaler Ausfall? Viele wussten das eh schon, weil es ja Gaga ist, weil es „Kirmestechno“ ist, weil die Musik doch völlig unwichtig ist neben der Inszenierung. Aber auch manch ein Gaga-Fan zeigte sich tief enttäuscht. Das traurige Ende einer großen Liebesgeschichte zwischen Pop-Brillanz und Mainstream? Der Aktualitätsdruck versetzte einen gerade in diesem Fall in Meinungswang. Am Freitag gestreamt, am Montag veröffentlicht, am Dienstag die Urteile bereits gefällt. „The Fame Monster“ hatte es einfacher, zumindest hier im Forum, es wurde nach und nach entdeckt, ein individueller Aneignungsprozess. Es gab keinen Album-Thread und kein gespanntes Warten auf das Erscheinen. In den Jahrescharts 2009 spielte „The Fame Monster“ kaum eine Rolle, in Updates würde es jetzt sicher häufiger genannt werden.

    Beim ersten Hören von „Born This Way“ fühlte auch ich mich überrumpelt. Ein dröhnendes, pathetisches, überproduziertes Album? Doch ich wollte nicht sofort eine Meinung zu diesem Album haben, auch nicht nach zwei oder drei Durchgängen. Hier nun meine Eindrücke nach zwei Wochen mit „Born This Way“, wobei ich die Tracks vielfach auch einzeln gehört habe. Was sicher legitim ist, denn bei Gaga gibt es keine Tracks, die „nur im Albumkontext“ funktionieren. Ein guter Gaga-Track ist eine potentielle Single.

    MARRY THE NIGHT geht zu Beginn auf Nummer sicher – eine „Dancer In The Dark“-ähnliche Club-Hymne, die im Vergleich aber abfällt und es dem Hörer zu leicht macht. Gaga-Tracks wollen schließlich erobert werden! Das grandiose Finale reißt aber einiges raus. ***

    Auch wenn es Gaga-Verehrern nicht gefällt: In 20 Jahren wird man auf ü30-Partys vor allem zu BORN THIS WAY sentimental werden. „Born This Way“ ist „Imagine“ und „I Will Survive“ in Personalunion, der menschheitsumarmende Messagesong des frühen 21. Jahrhunderts, der alle kleinlichen Bedenken – klingt das nicht zu sehr nach Madonna? glaubt Gaga etwa an das „Schwulengen“? – niederwalzt. ***1/2

    Das war es dann zum Glück erstmal mit Botschaften: GOVERNMENT HOOKER ist eine angenehm dreckige, unhymnische und bass-lastige Electro-Balzerei, die man auch gerne auf „The Fame Monster“ gehört hätte. ****

    „I Get Around“? Ach komm, diese Beach Boys klingen doch immer gleich … So ungefähr lauteten die ersten Kommentare zu JUDAS. Natürlich ist das ein Gaga-Trademark-Song, der an „Poker Face“ und „Bad Romance“ anknüpft, aber mit wieviel Grandezza, Coolness und melodischer Brillanz! Auch nach 100 Spins bekomme ich nicht genug davon. ****1/2 – und bald sind es 5!

    „I met a girl in East LA, in floral shorts as sweet as May. She sang in eights in two-barrio chords, we fell in love, but not in court.“ Ein Traum von einem Intro. Aus dem man dann allerdings brutal geweckt wird. AMERICANO ist tatsächlich die Kirmes-Beschallung, die man Gaga so gerne attestiert. Vielleicht will uns die Herrin aber auch nur eine Prüfung auferlegen … **

    Und dann ist es soweit: Lady Gaga ist nicht nur Born this way, sondern auch Born to run. MY HAIR ist, den Beat und die Synths beiseite gelassen, so sehr Bruce wie der es selbst wohl nie wieder sein wird, nicht nur wegen Clarence Clemons (man achte nur einmal auf die Bridge!). Ein Teen-Drama aus dem Herzen des puritanischen Amerika. ****

    Wem das zu pathetisch war: SCHEISSE hat alles, was man sich von Gaga wünscht. Die Hooks, den Charme, das Herz und die Lässigkeit. Und nie zuvor hat jemand das Lieblingswort der Deutschen so elegant gesungen. ****1/2

    Das Album ist über weite Strecken so laut und grell, dass ein melancholischer Track wie BLOODY MARY zunächst kaum auffällt. Doch wenn man dran bleibt, entdeckt man das „So Happy I Could Die“ des Albums. Ein schönes Beispiel übrigens für Gagas durchaus nuancenreichen Gesang. Und spätestens hier sollte klar sein, dass ihre Obsession für biblische Motive weder etwas frömmelndes hat noch spekulativ provozieren will. Es sind nichts anderes als Metaphern für die Liebe. ****

    In BAD KIDS trifft die Spät-70er Donna Summer auf die Mitt-80er Madonna. ***1/2

    Gaga verbeißt sich in die Dancefloor-Rock-Hymnen mit ganz großer Geste. HIGHWAY UNICORN ist für sich genommen vielleicht nicht schlecht, aber im Albumkontext zu viel und ohne überzeugende melodische Ideen. **1/2

    HEAVY METAL LOVER bleibt trotz des Titels rockfern und erinnert an eleganten French-Filter-House vergangener Tage, wie er auch Kylie Minogue gut stand. Hat melodisch allerdings auch nicht viel zu bieten. ***

    Zu wahrer Größe findet Gaga dann wieder auf ELECTRIC CHAPEL. Die Verschmelzung von Rock und Dancefloor gelingt hier ohne schalen Pathos. ****

    Nichts gegen Robert „Mutt“ Lange und Brian May, aber sie wären besser ferngeblieben, denn Gagas Doobie-Brothers-Exkurs YOÜ AND I, aus dem etwas zu machen gewesen wäre, gerät mit Unterstützung der beiden über weite Strecken zur Inkarnation der Rockhölle. **

    Einen versöhnlichen Abschluss bietet THE EDGE OF GLORY, eine weitere Verneigung vor dem Boss, die schönste Melodie des Albums und die Rehabilitierung des Saxophons als pop-affinem Instrument ****1/2

    Aus „Born This Way“ hätte ein konsistentes, überzeugendes Mini-Album wie „The Fame Monster“ werden können, wenn man sich auf Tracks wie Hooker, Bad Kids, Bloody Mary und Electric Chapel konzentriert und das Rockpathos im Zaum gehalten hätte. Eine qualitative Berg-und-Talfahrt war auch ihr erstes Album, das ebenfalls unter der zu großen Zahl an Tracks litt. Es ist streckenweise länglich, aber nicht ärgerlich wie die Ausfälle auf „Born This Way“. Die *1/2 – **-Sterne-Wertungen von Gaga-Fans kann ich allerdings nicht nachvollziehen, dafür hat das Album zu viele große Gaga-Momente, die entdeckt werden wollen. ***1/2

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    #8001913  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    Herr Rossi

    Zu wahrer Größe findet Gaga dann wieder auf ELECTRIC CHAPEL. Die Verschmelzung von Rock und Dancefloor gelingt hier ohne schalen Pathos. ****

    Wegen dem und Marry the Night kauf ich mir die Scheibe vielleicht doch noch…..(.wenn sie nur noch 5 Euronen kostet)

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    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #8001915  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Das ist sehr schön geschrieben. Schade, dass du dich so selten dazu hinreißen lässt. Natürlich höre ich das Album vollkommen anders; macht aber nichts.

    Nur zur Sicherheit: kannst du ausschließen, dass diese Eruption keine Folge des Vatertags war? :-)

    --

    #8001917  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,019

    @Tolo: In gewisser Weise schon, ich hatte heute nachmittag endlich mal Zeit dafür. Und eigentlich würde ich gerne häufiger Musik ausführlich besprechen, ich finde es nur ganz schön schwierig.

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    #8001919  | PERMALINK

    times-achangin

    Registriert seit: 09.09.2005

    Beiträge: 2,053

    Herr Rossi………. Der Aktualitätsdruck versetzte einen gerade in diesem Fall in Meinungswang. ……

    Danke, lieber Rossi, für den höchst gelungenen und konstruktiven Beitrag.
    Leider ging es mir ja auch so….immerhin ich höre nun beide Gaga Alben (und das mit zunehmendem Genuss) , obwohl ich mich ja anfänglich fast geweigert hätte, mich mit dem Phänomen Gaga und ihrer Musik auseinanderzusetzen.

    Ich lasse mir noch Zeit, jedoch lag mein „aus dem Bauch- Gefühl“ genau da auch (in Sternen). (bei „Born This Way“)

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    #8001921  | PERMALINK

    fincky87

    Registriert seit: 30.05.2008

    Beiträge: 6,716

    Schön geschrieben Rossi, danke. Sowas wollte ich lesen. Leider gehen unsere Meinungen bzgl. einzelner Tracks absolut überraschend weit auseinander. Siehe „Hair“, „Bad Kids“, „Heavy Metal Lover“, „Highway Unicorn“ oder „Yoü And I“.

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    #8001923  | PERMALINK

    natsume

    Registriert seit: 24.07.2005

    Beiträge: 5,562

    Ach Mist, jetzt muss ich mir das Album doch anhören.

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    #8001925  | PERMALINK

    matz

    Registriert seit: 17.10.2010

    Beiträge: 2,024

    @HerrRossi:

    Ein ausführlicher und schön geschriebener Bericht, der sehr um Objektivität bemüht ist und den Verfasser dennoch klar als glühenden Gaga-Fan identifiziert. So soll es ja auch sein.:-)
    Meine Meinung zum Album hat sich leider nicht geändert. Empfinde es weiterhin als großen Murks, dessen wenige gute Ansätze durch die penetrante Instrumentierung im Keim erstickt werden.

    --

    #8001927  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,019

    Times A´Changin….immerhin ich höre nun beide Gaga Alben (und das mit zunehmendem Genuss)

    Das freut mich natürlich!

    fincky87Schön geschrieben Rossi, danke. Sowas wollte ich lesen. Leider gehen unsere Meinungen bzgl. einzelner Tracks absolut überraschend weit auseinander. Siehe „Hair“, „Bad Kids“, „Heavy Metal Lover“, „Highway Unicorn“ oder „Yoü And I“.

    Oder „Paparazzi“.;-) Bis auf „Yoü And I“ mag ich die alle durchaus, vor allem „Hair“. Dass für Dich „Heavy Metal Lover“ sogar der beste Gaga-Track überhaupt ist, überrascht mich allerdings schon.

    Matzdessen wenige gute Ansätze durch die penetrante Instrumentierung im Keim erstickt werden.

    Hast Du mal ein Beispiel? Wie gesagt, bei manchen Tracks kann ich das nachvollziehen, aber andere wären meiner Meinung nach auf den ersten beiden Alben nicht negativ wahrgenommen worden.

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