Kettcar – Du und wieviel von deinen Freunden

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  • #625907  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,045

    Kai BargmannNur dann, wenn Du annimmst, dass nur ein Teil von „Du” im Kuchen sein kann. Denkbar ist doch auch: Du als Ganzes und ein Teil deiner Freunde. Nicht solche Beschränkungen, etwas mehr Phantasie bitte. ;-)

    Dass das sachlich irreal ist, steht außer Frage; es ist aber sprachlich möglich, und in irgendeinem verqueren Zusammenhang vorstellbar – bei Hunter S. Thompson oder Burroughs oder so.

    Wieviel man aus dem Titel einer gar nicht besonders guten Platte herausholen kann, gell? Wenn James Joyce Deutscher gewesen wäre, hätte er diesen Satz bestimmt sehr geschätzt.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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    #625909  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,107

    @nail:

    Und in der Zwischenzeit habe ich mir auch einen sinnvollen Zusammenhang ausgedacht – ich kenne das Lied nicht, sondern erfinde etwas:

    Wenn du etwa ein vertrauliches Gespräch mit einem guten Freund darüber führst, wer Du eigentlich bist – denn jeder ist ja nicht nur von sich selbst, sondern von Umgebungen, Menschen, Erfahrungen und Einflüssen etc. abhängig. Dann könntest Du Deinen Freund fragen: Du und wieviel von Deinen Freunden steckt eigentlich in mir?

    Nicht gerade elegant, nicht unbedingt zwingend, aber möglich.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #625911  | PERMALINK

    phoenix

    Registriert seit: 28.12.2005

    Beiträge: 738

    Diese Diskussionen über deutsche Texte… Warum zum Henker müssen ausgerechnet deutsche Texte immer allen nur denkbaren Ansprüchen genügen. Sie sollen schön sein, aber bloß nicht peinlich. Sie sollen metaphorisch sein aber nicht pseudointellektuell. Die Texte sollen irgendwie eine Geschichte erzählen, aber wenn sie es tun, dann ist es nur egokranke Nabelschau.

    Die logischen Brüche und Widersprüche in den Texten von Kettcar speziell auf diesem Album finde ich hervorragend. Das waren endlich mal deutsche Texte mit Interpretationsspielraum, gepaart mit Zeilen die so konkret aus dem eigenen Leben gegriffen sein könnten, dass sie einen unvermittelt treffen. Und hinterher kommt dann wieder irgendein queres Bild, um zu verhindern, dass es peinlich werden könnte.

    Zeigt mir einen Beitrag in einem einzigen Thread, in dem die Texte eurer englischsprachigen Helden genauso pingelig nach Haaren in der Suppe durchsucht werden. Was die teilweise für einen triefenden Quark zusammentexten, das würde auf deutsch übersetzt noch nicht mal im Musikantenstadl laufen.

    --

    Love will pay the bills
    #625913  | PERMALINK

    mitchryder

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 25,961

    so in etwa…

    --

    Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.de
    #625915  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,045

    @mitch: Gibt bei mir eine Fehlermeldung

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #625917  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,015

    Nicht aufregen Phoenix, daran dürftest du dich hier gewöhnt haben.
    Natürlich war das Album damals eines der besten deutschsprachigen Alben / Debuts seit langer langer Zeit ca. „Digital ist besser“. Und das bleibt es auch heute noch!
    Und die Texte sind alles andere als schwach

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #625919  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,045

    PhoenixDiese Diskussionen über deutsche Texte… Warum zum Henker müssen ausgerechnet deutsche Texte immer allen nur denkbaren Ansprüchen genügen. Sie sollen schön sein, aber bloß nicht peinlich. Sie sollen metaphorisch sein aber nicht pseudointellektuell. Die Texte sollen irgendwie eine Geschichte erzählen, aber wenn sie es tun, dann ist es nur egokranke Nabelschau.

    Die logischen Brüche und Widersprüche in den Texten von Kettcar speziell auf diesem Album finde ich hervorragend. Das waren endlich mal deutsche Texte mit Interpretationsspielraum, gepaart mit Zeilen die so konkret aus dem eigenen Leben gegriffen sein könnten, dass sie einen unvermittelt treffen. Und hinterher kommt dann wieder irgendein queres Bild, um zu verhindern, dass es peinlich werden könnte.

    Zeigt mir einen Beitrag in einem einzigen Thread, in dem die Texte eurer englischsprachigen Helden genauso pingelig nach Haaren in der Suppe durchsucht werden. Was die teilweise für einen triefenden Quark zusammentexten, das würde auf deutsch übersetzt noch nicht mal im Musikantenstadl laufen.

    Dieser Ausbruch kann – bezüglich des Anspruchs an deutsche Texte – nicht mir gelten, denn ich gehöre nicht zu denjenigen, welche deutschsprachige Popmusik geringschätzen, im Gegenteil. Texte an sich sind sowieso nur ein Bestandteil einer gelungenen Komposition, sie müssen keinesfalls literarischen Ansprüchen genügen.

    Es gibt übrigens genügend dümmliche Lyrics in englischer Sprache. Auf „Yes“ habe ich bereits im entsprechenden Thread hingewiesen, Oasis haben auch schlimme Texte und die Texte der Popmusik vor Dylan sind größtenteils belanglos. Das hält viele Lieder dieser Zeit nicht davon, dennoch gut zu sein. Ich gebe aber gerne zu, dass viele Fans (und ich will mich dabei nicht ausnehmen) bei deutschen Texten kritischer sind als bei englischen.

    Zu Kettcar. Sie haben – wie gesagt – einige gute Songs. Selbst in „Landungsbrücken“ findet sich allerdings wirklich gruselige Texte.

    Beispielsweise:

    „wollt ich leben und sterben wie ein toastbrot im regen?
    wie ein betrunkener hund im zorn ohne grund?
    die erinnerungssplitter liegen herum
    ich tret rein

    und verblutend am elbstrand, die getränke sind alle
    noch ein allerletztes mal winken auf dem weg aus der leichenhalle
    immer zuviel oder zu wenig in mir
    als man ankam wollte man werden, die geschichte schreiben,
    die doofen sollen sterben, der plan als man damals nach hamburg kam“

    Es sollte darüber keine Diskussion geben, dass der Text große Kacke ist. Das Lied ist trotzdem ordentlich, sicherlich kein Meisterwerk, aber eine gute Single. Wenn man sich jedoch ein Album von Kettcar zur Gänze anhört, wird man jedoch mit sehr vielen schlechten Texten konfrontiert werden. Bedauerlicher als diese ist aber die Abwesenheit guter Songs und die begrenzten musikalischen Mittel der Band. Warum haben eigentliche fast alle Songs ein Tempo? Und warum kann niemand Gitarre spielen? Mir ist klar, dass Du das anders siehst, was ja auch nichts macht. Aber ganz so einfach, wie Du es Dir machst, ist es nicht.

    Auf „Von Spatzen und Tauben“ gibt es immerhin einen guten Song: „Die Ausfahrt zum Haus Deiner Eltern“, vermutlich auch ihr ehrlichster Song, zusammen mit „Landungsbrücken“.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #625921  | PERMALINK

    phoenix

    Registriert seit: 28.12.2005

    Beiträge: 738

    nail75wollt ich leben und sterben wie ein toastbrot im regen?

    riesengroße erste Zeile

    wie ein betrunkener hund im zorn ohne grund?

    kleine Metapher, okay, ist halt ein Reim. Nichts besonderes, aber auch nichts was man zerpflücken muss.

    die erinnerungssplitter liegen herum
    ich tret rein

    wer kennt und tut DAS nicht?

    und verblutend am elbstrand, die getränke sind alle
    noch ein allerletztes mal winken auf dem weg aus der leichenhalle
    immer zuviel oder zu wenig in mir
    als man ankam wollte man werden, die geschichte schreiben,
    die doofen sollen sterben, der plan als man damals nach hamburg kam“

    meiner Interpretation nach wird in dem Song (und nicht nur in diesem, sondern z.B. auch in Im Taxi weinen) das von Wiebusch vermutlich als traurig und bitter empfundene Ende seiner vorherigen Band verarbeitet. Das ist kein wirres Zeug was der da singt. Das ist riesig. Das ist Kunst. Und der Satz:

    „Immer zu viel oder zu wenig in mir“

    … Hammer!!

    --

    Love will pay the bills
    #625923  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    Fragmentiertes Gestammel hinterlässt viel Raum zum Interpretieren. Nicht weiter schlimm, solange es nicht als etwas ganz Großes verkauft wird, denn das ist es nicht.
    Und die Musik ist langweilig.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #625925  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    Phoenixz.B. auch in Im Taxi weinen) das von Wiebusch vermutlich als traurig und bitter empfundene Ende seiner vorherigen Band verarbeitet. Das ist kein wirres Zeug was der da singt. Das ist riesig. Das ist Kunst. Und der Satz:

    „Immer zu viel oder zu wenig in mir“

    … Hammer!!

    Das Ende seiner vorherigen Band interessiert mich nicht. Und wenn er lieber im Taxi weint, als im HVV-Bus ist mir das auch egal. Großkotziger Schnösel.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #625927  | PERMALINK

    phoenix

    Registriert seit: 28.12.2005

    Beiträge: 738

    KL, was ist los mit Dir? Tsss.

    --

    Love will pay the bills
    #625929  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    PhoenixKL, was ist los mit Dir? Tsss.

    Alles bestens. Nur eben schade, dass viel von der Musik, die ich mal mochte, größtenteils langweilig ist.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #625931  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    KritikersLieblingDas fängt schon bei dem Bandnamen an, der Assoziationen bei Menschen auslöst, die sich hoffentlich vom Inhalt des Albums längst entfernt haben und nicht mehr zur Käuferschicht zählen sollten, es sei denn, sie sind hoffnungslos romantisch oder treffender altbacken.

    Rekorder???

    --

    #625933  | PERMALINK

    dagobert

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 8,584

    quatsch, warum schade. bedeutet das nicht, dass parallel dazu andere musik an wert gewinnt? man überlegt sich ja nicht aus heiterem himmel heraus, dass eine seiner lieblingsbands plötzlich murks ist.

    --

    #625935  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,579

    Ich warte ja noch auf das Eingeständnis, dass Tocotronic musikalisch gesehen oft pure Langeweile verbreiten.

    --

    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
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