Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Julian Casablancas "Phrazes for the Young"
-
AutorBeiträge
-
John Billbei mir ist jede Jacke eng…
Ob die „Brigitte-Diät“ da hilft….?
--
Shut up, I'm thinking...Highlights von Rolling-Stone.deMusiksammlung: So sortieren Sie ihre Schallplatten, CDs und Kassetten am besten
Prince: Dies sind seine entscheidenden Alben
Queen: Darum war ihr Live-Aid-Konzert nicht wirklich spektakulär
Fakten-Check: Alle peinlichen Fehler im Queen-Film „Bohemian Rhapsody“
ROLLING-STONE-Guide: Alle Alben von Radiohead im Check
Wie aus dem verwunschenen „Get Back“ das letzte Album der Beatles wurde
Werbung
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
RheinbogenOb die „Brigitte-Diät“ da hilft….?
ich hab schon die Stulpen an, um gleich Aerobic mit Jane Fonda zu machen…
--
ursa minor hat bereits einige wichtige Dinge, die für dieses Album charakteristisch sind sehr gut erkannt und beschrieben. Wahrlich kein „typisches“ Album für die „typische“ Jugend des zuende gehenden Jahrzehnts, sondern für diejenigen, die ihre historisch geprägten Vorlieben hegen (und pflegen) – und sich trotzdem mit einigem Selbstvertrauen (bei einigen dürfte auch Selbstüberschätzung vorliegen…) im musikalischen Hier und Jetzt wähnen. Mittlerweile sind ja die Jahre in gewisser künstlerischer/musikalischer Hinsicht (manchmal zum Glück) relativ austauschbar geworden, ob es einem gefällt oder nicht: so kann 2009 durchaus klingen wie 1984 – und umgekehrt hatte man gerade in den Achtzigern schon immer mit Vorliebe eine vage Vorstellung davon, wie die Zukunft klingen könnte. Eine (auch aus damaliger Sicht) durchaus denkbare ist eben „Phrazes for the young“.
Und richtig, wer als „richtiger Strokes-Fan“ (gibt’s die überhaupt?) mit zittriger Erwartungshaltung dieses Album auflegt, der kann erst einmal richtig schön ernüchtert werden, so ganz „Out of the blue“ (muhaha – den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen, sic…).
Ohnedies bilden die drei ersten Stücke ein sehr stimmiges und beschwingtes Trio, das von dem wirklichen Absturz-Kandidaten und dünnem Peinlich-Halbrocker „4 Chords Of The Apocalypse“ heftig ausgebremst wird. Aber vielleicht habe ich auch den Witz dahinter nicht verstanden…Nein, kein Dancefloor, wie hier im Thread irgendwo zu lesen war, aber schierer Pop, clevererweise an bestimmten Stellen auf schräg gestellt und hier und dort wohlweislich nicht bis zum bitteren Ende durchproduziert. Ja, die („künstlichen“) Musik-Achtziger sind natürlich auch dabei, aber nicht die wirklich schlimmen, man kann aufatmen. Also nicht das, was manche der damals auf „flippig“ aufgemachten Amis für „New Wave“ hielten, sondern irgendwie wird man das Gefühl nicht los, als hätten mit der Materie eher vertraute Gesellen wie Ric Ocasek oder gar Alan Vega dem Herrn Casablancas hier und dort das Händchen geführt haben können.
Eine Nummer wie „11th Dimension“ könnte man den New Order einer anderen Zeit zur Bearbeitung übergeben, „Ludlow St.“ erinnert entfernt an den späteren Frank Tovey, ca. „Bridge Street Shuffle“. „River Of Brakelights“ wurde hier schon entsprechend gewürdigt – und ja, ich habe das Stück heute morgen in entsprechender Umgebung auf mich wirken lassen – es funktioniert tatsächlich…
--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadDas klingt doch alles ziemlich vieversprechend. Werde das Album mal genauer unter die Lupe nehmen.
--
Bender Rodriguez
Ohnedies bilden die drei ersten Stücke ein sehr stimmiges und beschwingtes Trio, das von dem wirklichen Absturz-Kandidaten und dünnem Peinlich-Halbrocker „4 Chords Of The Apocalypse“ heftig ausgebremst wird. Aber vielleicht habe ich auch den Witz dahinter nicht verstanden…Wo du so überall den Einfluss böser Rockmusik witterst. Der Anflug eines Gitarrensolos ist doch hier, wie so vieles auf dem Album, nur ein beiläufiger Klecks in der Collage und muss deshalb doch sicher keine allergischen Reaktionen hervorrufen.
--
Bender Rodriguez
Und richtig, wer als „richtiger Strokes-Fan“ (gibt’s die überhaupt?)…Gibt’s denn „falsche“?
Bender RodriguezOhnedies bilden die drei ersten Stücke ein sehr stimmiges und beschwingtes Trio, …
Stimmt! Es ist kein Geniestreich, aber macht doch Spaß.
Bender Rodriguez…das von dem wirklichen Absturz-Kandidaten und dünnem Peinlich-Halbrocker „4 Chords Of The Apocalypse“ heftig ausgebremst wird. Aber vielleicht habe ich auch den Witz dahinter nicht verstanden…
Wenn es einen Witz dahinter gäbe, wäre es dann erträglicher? Und ist es wirklich so schlimm? Nein. Das Stück passt sich nicht so recht ein, ist aber für sich genommen nicht uninteressant. Keinesfalls aber peinlich.
--
Shut up, I'm thinking...Weil weiter vorne Torsten Gross’ Rezension (Rolling Stone) zu PHRAZES FOR THE YOUNG erwähnt ist, hier die von Albert Koch (musikexpress):
Scheitern mit Stil. Der Strokes-Sänger jodelt sich auf seinem Solodebüt durch den immer gleichen Song. Spätestens nach drei Liedern gehen diese gelangweilte Stimme, dieses Auf-und-Ab-Gejodel der immer gleichen Melodie, diese Unfähigkeit, einmal einen anderen Song zu machen, gehörig auf den Sack. Gebremste Strokes-Lieder werden in überperfektem Sounddesign umarrangiert und die entstandene Soundmauer lässt in keiner Ritze mehr Platz. Nicht einmal für Songs. So gesehen bleibt Casablancas der Strokes-Tradition treu: mehr Fassade als Architektur, mehr “Style” als Inhalt. Aber: super Albumcover.
[Zitatauszug]
--
Dazu * * 1/2 Sterne. Prima Wertung also, wenn Koch die Platte zereißt, ist das doch verlässlicherweise ein gutes Zeichen.
--
and now we rise and we are everywhere
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Sehr, sehr schlechte Schreibe, Albert Koch!
--
pinchSehr, sehr schlechte Schreibe, Albert Koch!
Jepp. Völlig unabhängig vom Album (das ich nicht gehört habe).
--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"BullittWo du so überall den Einfluss böser Rockmusik witterst.
Sachte, sachte! Ich habe mich hier lediglich auf die Bewertung eines einzelnen Stückes beschränkt – und nicht eine der kulturellen Stützen des Abendlandes in Bausch und Bogen verdammt. Alleine meine Wortwahl „Halbrocker“ kann letztendlich auch als Aufwertung des eigentlichen „Rock“ aufgefasst werden, dem ich keinesfalls per se so negativ entgegenstehe, wie es wohl flächendeckend hier immer gedeutet wird. Jedoch gebe ich zu, dass alleine das Wort
Gitarrensolo
bei mir sehr oft schon ungute Gefühle weckt – und wenn es selbst „Anflüge“ davon sein mögen.
Zurück zu „4 Chords…“, ein kurzer „deftiger“ „Abrocker“ (…) hätte mich an der Stelle weniger gestört, als dieses gezierte Angedeute. That’s all.
--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadLeider kann ich dem Album nichts abgewinnen. „Glass“ und „Out of the blue“ stechen für mich hervor. Trotzdem möchte ich Euch nicht die Begeisterung für das Album nehmen, nur verwundert es mich, dass gerade dieses Album so geschätzt wird.
--
Begeisterung und Wertschätzung halten sich aber doch ziemlich in Grenzen….
--
Shut up, I'm thinking...Bender RodriguezSachte, sachte! Ich habe mich hier lediglich auf die Bewertung eines einzelnen Stückes beschränkt – und nicht eine der kulturellen Stützen des Abendlandes in Bausch und Bogen verdammt. Alleine meine Wortwahl „Halbrocker“ kann letztendlich auch als Aufwertung des eigentlichen „Rock“ aufgefasst werden, dem ich keinesfalls per se so negativ entgegenstehe, wie es wohl flächendeckend hier immer gedeutet wird.
Hab tatsächlich den Eindruck, dass du dein Terrain immer wieder gerne recht deutlich absteckst und nachdem du zwei Posts weiter vorne erst wieder die „HaudenLukas-Neo-Rock-Kraftmeier und Crossoverkasper“ der 90er herauf beschwört hast, kam prompt folgerichtig die Bemerkung zu Casablancas losem Rockzitat, aber wenn das so ist….
Bender Rodriguez
Zurück zu „4 Chords…“, ein kurzer „deftiger“ „Abrocker“ (…) hätte mich an der Stelle weniger gestört, als dieses gezierte Angedeute.….habe ich das womöglich wirklich falsch interpretiert.
--
Ich verweise mal auf das Pop Briefing zu der Casablancas-LP im neuen SPEX, online habe ich es leider nicht gefunden. Überhaupt sehr begrüßenswert: die Abkehr von den herkömmlichen reviews. Ich hatte mich schon über mich gewundert, dass ich fast gar keine reviews mehr lesen mag. Die SPEX macht das (Be)sprechen über/von neue/n Alben wieder erlebenswert.
Bei mir kommt das Casablancas-Album übrigens gar nicht an – es prallt völlig an mir ab. Überflüssig und nicht mal lustig. Ich brauche keine Pop-Collagen aus den 80ern.
--
When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857) -
Schlagwörter: Julian Casablancas, The Strokes
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.