Julian Casablancas "Phrazes for the Young"

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  • #7373185  | PERMALINK

    juan

    Registriert seit: 20.07.2009

    Beiträge: 523

    tolomoquinkolomNein, der Besprechung von Torsten Gross kann ich nicht zustimmen. Im Gegenteil, sie hat mich erschreckt. Die gedankenlosen Phrasen in Bezug auf Oscar Wilde sind dem journalistischen Methapernwald geschuldet und die Wahl zum Album des Monats dürfte weniger mit Musik, als mit Prominentenstatus und der im Hinterkopf herumturnenden medialen Vorabpositionierung für das nächste Strokes-Album zu tun haben. Die ****½-Sternebewertung für die musikalische Wiederaufbearbeitungsanlage PHRAZES FOR THE YOUNG, das viertlangweiligste Album dieses Jahres, an der Grenze zu inkommensurablen Sphären anzusiedeln, halte ich für absurd.

    Das Soloalbum von Julian Casablancas ist ein Desaster und mitnichten ein “Meisterwerk aus dem Nichts”. Das hat nicht nur mit der platten His-Masters-Voice-Plattitüde des Schnösels mit Hündchen auf dem Cover zu tun. Casablancas, der engelsgesichtige Blender und Plagiator hat kürzlich selbst eingeräumt, dass er das Album aus reiner Langeweile einspielte, wirklich Lust dazu hatte er keine. Prima Voraussetzungen und unglaublich innovativ. Gut aussehen tut er aber, der Julian. Immerhin. Vielleicht sollte er – wie dieser Gallagher auch – Designer-Klamotten für das Personal von China-Restaurants “erfinden”.

    Besonders frech finde ich, dass der Bube aus reichem Elternhaus sein 11th DIMENSION als eigenen Song ausgibt, obwohl wesentliche Teile des Neneh Cherry Hits BUFFALO STANCE äußerst großzügig übernommen wurden. Auch sein “leichtfüßiges Zauberwerk” OUT OF THE BLUE ist eher von Aly & AJ geklaut als genial. Bei 4 CHORDS OF THE APOCALYPSE wurde TIME IS ON MY SIDE mit einem beliebigen Bubblegumknödel, bei RIVER OF BRAKELIGHTS Gary Numan mit der Zukunft des Pop geklont und LEFT & RIGHT IN THE DARK dürfte von den Fans von Ultrafox gerne gehört werden, werden sie doch damit an DANCING WITH TEARS IN MY EYES erinnert.

    Bei solchen Vorwürfen („geklaute“ Songs und gutaussehender Sänger, oh weh!) bin ich nicht sicher, ob du das Wesen von Pop überhaupt verstanden hast. Und warum soll Casabalancas nicht aus Langeweile eine Platte aufnehmen? Seit wann braucht man denn hochtrabende Ambitionen, um Popmusik zu machen?

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    #7373187  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Das Album besteht aus weniger zusammengeklauten Elementen als der obige Text von tolomoquinkolom. Was seine Herkunft („Bube aus reichem Elternhaus“) mit der Musik zu tun hat, ist mir allerdings unbegreiflich. Vielleicht ist tolomoquinkolom ein wenig neidisch? Ach ja – die Band, bei der Casablancas sich angeblich bedient hat, heisst „Ultravox“.

    Ich schätze weder Casablancas noch The Strokes sonderlich, aber dieses Album ist ziemlich okay.

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    #7373189  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    zumindest ist es sicher auf der Haben-Seite für dieses Jahr, bei mir auch.

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    #7373191  | PERMALINK

    rheinbogen

    Registriert seit: 06.07.2007

    Beiträge: 502

    Den Vorwurf (so ist das wohl gemeint) mit dem reichen Elternhaus habe ich (in Bezug auf die Strokes) schon zuvor gehört – ich mag die Strokes sehr gerne, die Elternhäuser der Bandmitglieder interessieren mich nicht einmal am Rande.

    Dieses Solo-Album hat bei mir bisher noch nicht gezündet. Nur der Song „Tourist“ fiel dabei sehr positiv aus dem Rahmen. Ich werde es mir allerdings noch einige Male anhören, bevor ich mir eine Kritik anmaße. Momentan halte ich Albert Hammond Jrs erstes Soloalbum „Yours To Keep“ für besser (sein zweites kenne ich noch nicht). Vorläufiges Fazit für „Phrazes For The Young“: Ok, aber nicht herausragend.

    --

    Shut up, I'm thinking...
    #7373193  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    juanBei solchen Vorwürfen („geklaute“ Songs und gutaussehender Sänger, oh weh!) bin ich nicht sicher, ob du das Wesen von Pop überhaupt verstanden hast. Und warum soll Casabalancas nicht aus Langeweile eine Platte aufnehmen? Seit wann braucht man denn hochtrabende Ambitionen, um Popmusik zu machen?

    Von Casablancas hätte ich keinen platten Auswurf erwartet, der nur auf das Geld der aufs neue Strokes-Album wartenden Fans zu schielen scheint. Die Beschäftigungstherapie mit gerade einmal acht Songs, zum Album PHRAZES zusammengelötet, ist nicht nur aus Langeweile geboren, sie klingt auch so. „Ziemlich okay“ ist für mich so ein Produkt dann nicht gerade, auch wenn der Titel irgendwie passt. Wer nichts zu sagen hat, könnte auch schweigen. Das gilt auch für Künstler (und unabhängig von ihrem Aussehen). Wenn Ambitionslosigkeit und das Fehlen eigener Ansprüche von Künstlern die künftige Richtung von Popmusik darstellt, wird Casablancas sicher zu den Pionieren gehören.

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    #7373195  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    RheinbogenDen Vorwurf (so ist das wohl gemeint) mit dem reichen Elternhaus habe ich (in Bezug auf die Strokes) schon zuvor gehört – ich mag die Strokes sehr gerne, die Elternhäuser der Bandmitglieder interessieren mich nicht einmal am Rande. Dieses Solo-Album hat bei mir bisher noch nicht gezündet. Nur der Song „Tourist“ fiel dabei sehr positiv aus dem Rahmen. Ich werde es mir allerdings noch einige Male anhören, bevor ich mir eine Kritik anmaße. Momentan halte ich Albert Hammond Jrs erstes Soloalbum „Yours To Keep“ für besser (sein zweites kenne ich noch nicht). Vorläufiges Fazit für „Phrazes For The Young“: Ok, aber nicht herausragend.

    Der Verweis auf das reiche Elternhaus ist kein Vorwurf, sondern steht für die Möglichkeiten Casablancas, die anderen jungen Musikern nicht zur Verfügung stehen. Es ist auch vollkommen in Ordnung wenn andere mit PHRAZES FOR THE YOUNG zufrieden sind. Nichts dagegen zu sagen, wenn pinch das Album genießen kann, Du noch nicht so überzeugt davon bist oder wenn kramer, der weder Casablancas noch The Strokes sonderlich schätzt, es “ziemlich okay” findet (was auch immer das bedeuten mag). Mich hat es interessiert, was Julian Casablancas in der Strokes-Pause wohl bringen wird, war dann allerdings vom Ergebnis enttäuscht (auch vom Oscar-Wilde-Vergleich im Rolling Stone). Mehr Songs wie TOURIST hätten dem Album sicher gut getan.

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    #7373197  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    tolomoquinkolomDer Verweis auf das reiche Elternhaus ist kein Vorwurf, sondern steht für die Möglichkeiten Casablancas, die anderen jungen Musikern nicht zur Verfügung stehen.

    welche Möglichkeiten stehen anderen Musikern einer Band, die das Jahrzehnt mitgeprägt hat, nicht zur Verfügung, die Casablancas aufgrund seiner reichen Eltern hätte?

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    #7373199  | PERMALINK

    rheinbogen

    Registriert seit: 06.07.2007

    Beiträge: 502

    tolomoquinkolomDer Verweis auf das reiche Elternhaus ist kein Vorwurf, sondern steht für die Möglichkeiten Casablancas, die anderen jungen Musikern nicht zur Verfügung stehen. Es ist auch vollkommen in Ordnung wenn andere mit PHRAZES FOR THE YOUNG zufrieden sind. Nichts dagegen zu sagen, wenn pinch das Album genießen kann, Du noch nicht so überzeugt davon bist oder wenn kramer, der weder Casablancas noch The Strokes sonderlich schätzt, es “ziemlich okay” findet (was auch immer das bedeuten mag). Mich hat es interessiert, was Julian Casablancas in der Strokes-Pause wohl bringen wird, war dann allerdings vom Ergebnis enttäuscht (auch vom Oscar-Wilde-Vergleich im Rolling Stone). Mehr Songs wie TOURIST hätten dem Album sicher gut getan.

    Natürlich meinst du das als Vorwurf, nach dem Motto: „Der Schnösel hat doch einen reichen Papi, was will der im Rock-Business, der soll mal lieber Golf spielen gehen, musikalisch kann der gar nichts draufhaben“. Oder?

    Ich finde übrigens, dass das Album durchaus was hergibt. Mittlerweile gefällt es mir doch besser. Für eine endgültige Bewertung lasse ich mir noch Zeit.

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    Shut up, I'm thinking...
    #7373201  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    John Billwelche Möglichkeiten stehen anderen Musikern einer Band, die das Jahrzehnt mitgeprägt hat, nicht zur Verfügung, die Casablancas aufgrund seiner reichen Eltern hätte?

    Von The Strokes war nicht die Rede.

    RheinbogenNatürlich meinst du das als Vorwurf, nach dem Motto: „Der Schnösel hat doch einen reichen Papi, was will der im Rock-Business, der soll mal lieber Golf spielen gehen, musikalisch kann der gar nichts draufhaben“. Oder?

    Ich finde übrigens, dass das Album durchaus was hergibt. Mittlerweile gefällt es mir doch besser. Für eine endgültige Bewertung lasse ich mir noch Zeit.

    Iwo. Das mit dem Golfspielen würde ich ja befürworten, wäre da nicht Casablancas Talent im Bandkontext bei The Strokes. Dort wird deutlich, dass er was kann, wenn er Lust hat. Ansonsten darfst Du natürlich hineininterpretieren was Du möchtest. Auf Deine Bewertung von PHRAZES bin ich jedenfalls gespannt.

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    #7373203  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    tolomoquinkolomVon The Strokes war nicht die Rede.

    ach so, du beurteilst Casablancas ohne seine musikalische Vergangenheit aber mit den finanziellen Möglichkeiten seiner Eltern. Dass dann nur Unfug rauskommen kann, müssen wir nicht weiter ausführen.

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    #7373205  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Ich habe jetzt nur in die Songs reingehört, aber es klingt für mich vom ersten Eindruck her eher wie ein belangloses Solowerk.

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    #7373207  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,807

    Nein, belanglos sind vielleicht einige Stücke. Andererseits ist 11th dimension schon einer der besten Songs 2009. Und auch River of Brakelights sticht hervor. Für mich kein Meisterwerk, aber ein hörenswertes Album.

    --

    #7373209  | PERMALINK

    chocolate-milk

    Registriert seit: 29.01.2006

    Beiträge: 16,109

    John Billzumindest ist es sicher auf der Haben-Seite für dieses Jahr

    Dieses Album ist sehr langweilig, wenn man die Alben der Strokes kennt, was ist los mit dir und pinch!? Warum seid ihr so dermaßen kritisch gegenüber einem Jochen Distelmeyer solo und drückt aber an dieser Stelle alle Augen zu die ihr zur Verfügung habt?

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    #7373211  | PERMALINK

    ursa-minor

    Registriert seit: 29.05.2005

    Beiträge: 4,499

    Die Diskussion hier hat mich neugierig gemacht. Unter anderem deshalb, weil es eine klare Trennung zwischen weiblichen und männlichen Hörern des Albums zu geben scheint.

    Nachdem ich es mir jetzt mal angehört habe (zugegebenermaßen nicht allzu intensiv), kann ich sagen, dass „Phrazes for the Young“ meiner Ansicht nach das ist, was man im Englischen einen „acquired taste“ nennt. Ich habe das Gefühl, Casablancas hat kein Album für die „Jungen“ gemacht, wie der Titel fälschlicherweise behauptet, sondern für diejenigen, die sich noch an ihre Jugend erinnern.

    Meine (zu weit hergeholte?) These ist, dass diejenigen, die in ihrer Jugend stundenlang Gameboy- und Atari- oder Commodore-Spiele mit ihrem unsäglichen Soundteppich ertragen haben, das Album gut finden und dass diejenigen, die dieses Computergedudel nicht länger als 2 Minuten ertragen können, das Album furchtbar finden. Insofern ist es ein Album für all diejenigen, die in den 80ern „young“ waren.

    Pièce de résistance ist hier natürlich „River of Brakelights“. Fühlt sich hier jemand an Gran Turismo (oder wie auch immer der Vorgänger dieses Spiels hieß) erinnert? Zunächst kann es sich rhythmisch überhaupt nicht entscheiden, wohin es gehen soll, dann heißt es „getting the hang of it“ und plötzlich „fließt“ es, das Auto ist unter Kontrolle. Und wer sich beim Interlude bei ca. 2:20 nicht an Super Mario erinnert fühlt, dem kann ich auch nicht helfen.

    Ich finde es eigentlich ganz witzig. Die Instrumentierung ist unterirdisch schlecht, Casablancas Stimme ist meist so abgemischt, dass man gar nicht so genau auf die Texte achtet, und wenn man dann doch mal hinhört, gruselt es einen sofort.

    Aber all das scheint Absicht zu sein. Alles an diesem Album schreit „80er“. Ich finde die Idee witzig. Werde das Album aber sicher nicht allzu oft auflegen. Die ersten beiden Lieder finde ich allerdings gar nicht so schlimm, wenn auch „schlimm geklaut“. Aber die sind doch ganz launig. Im Ganzen finde ich das Album weniger langweilig als nervend.

    Im Übrigen hat sich jeder, der sich „4 chords of the apocalypse“ komplett angehört hat oder es sogar mehrmals erträgt, meinen Respekt verdient. Ich musste leider recht schnell die Skip-Taste drücken und werde das Lied auch in Zukunft großräumig umfahren.

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    C'mon Granddad!
    #7373213  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    @chocolate milk: Ich musste bei „Phrazes“ keine Augen zudrücken, da weder STROKES- noch Casablancas-Fan. In meinem Fall also kein Grund, mich mit der Vergangenheit über Kreuz legen zu müssen. Sicherlich gute Voraussetzungen, aber die Platte ist tatsächlich sehr gelungen.

    ursa minorGameboy- und Atari- oder Commodore-Spiele mit ihrem unsäglichen Soundteppich

    Kennst du das „Blue Sunshine“ Album von THE GLOVE? Das wäre meine spontane Assoziation gewesen. So halbwegs jedenfalls. Da und dort zumindest.

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