Judith Holofernes – Ich bin das Chaos

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  • #10123593  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

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    Ich denke, das hier ist die logische Fortsetzung des abrupten Helden-Endes, als sie richtig interessant wurden. Die erste Solo-Arbeit der Helden-Frontfrau war so gar nicht meins. Aber dieses Teil präsentiert ein in sich geschlossenes Paket, in dem sich alle Zutaten aus „Bring mich nach Hause“ finden.

    Der Opener „Der letzte Optimist“ ist ein Traum aus Streichern, Klavierballade und wundervollen Refrain. Die beiden anderen Fünf-Sterner sind „Der Krieg ist aus“ (Der Mann mit dem Megaphon ruft „Alles muss raus“ – und malt ein Kreuz an mein Haus) und die Schlussnummer „So weit gekommen“. Die größtenteils feinen und klugen Lyrics passen hervorragend in die Stimmungen der Songs. Das zarte, ungemein zerbrechliche „Die Leiden der jungen Lisa“ schmachtet und haucht JH derartig, dass man sich an das unerhörte Helden-Erlebnis „Meine Freundin war im Koma und alles, was sie mir mitgebracht hat, war dieses lausige T-Shirt.“ erinnert fühlt, das wohl die gespenstischste Nahtoderfahrung der zumindest deutschsprachigen Musikgeschichte darstellt.
    Wall of Sound gibt es aber auch. „Analogpunk“ ist ein irrer Streifzug durch die moderne Kommunikationswelt, und das Titelstück bläst im Refrain durch vermutlich 73 Spuren.
    Bleiben noch ein paar unaufregendere Songs, in denen zwar z.B. ein Westernpiano vertraut und schlüssig klingt, sich aber als Füllstoff herausstellt. Wer sich noch an den Acapella-Chor im „Sowieso“-Opener „Ode an die Freude“ erinnert, bekommt diesmal „Oder an die Freude geboten. Originell, aber schnell abgenutzt.

    Insgesamt sollte die Platte aber für **** gut sein und für den irgendwie verpeilten Vorgänger entschädigen. Lieferbar sind Vinyl und CD, auf die große Kartonbox hat man diesmal verzichtet.

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    #10123613  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,921

    Kann ich alles genauso bestätigen. Sie macht den Ausfall des Vorgängers wirklich wett. Teitur, der bei mir sogar mal ein Album des Jahres platzieren konnte, hat an nahezu allen Songs mitgeschrieben. Nur mal so nebenbei.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
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