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AutorBeiträge
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@mick67: Stimmt, die reflexhafte Lobhudelei darf einen wirklich skeptisch stimmen. Allerdings scheinen mir die Einsterner nicht weniger reflexhaft abzustimmen. Clau setzt sich wenigstens mit dem Album auseinander, obwohl die Tatsache, dass er die Interpretin offensichtlich nicht ausstehen kann, auch wiederum die Frage stellt, warum er sich die „Mühe“ überhaupt macht.
Binsenweisheit: Wenn man die Stimme nicht ab kann, kann man die Stimme nicht ab.
Allerdings ist es schon auch wieder spannend, wie anders sich Newsoms Stimme mittlerweile anhört. Ich sehe da große Unterschiede zwischen „The Milk-Eyed Mender“, „Ys“ und diesem Album. Teilweise klingt das wie Kate Bush, teilweise wie Joni Mitchell, teilweise aber auch wieder unverkennbar Newsom, das hab ich auf den ersten beiden Alben nicht so deutlich gehört (erinnert „Good Intentions Paving Company“ noch jemanden so an Joni Mitchell?).
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WerbungCrazyBird(erinnert „Good Intentions Paving Company“ noch jemanden so an Joni Mitchell?).
Keine Ahnung, ich kenne Joni Mitchells Stimme nicht gut genug. Aber was ich weiß: Auf dem Song sind zwei, drei Kiekser zu hören…und es ist fantastisch! Der Song hat eine komplexe Struktur, mehrere Ebenen. Und nicht nur der Groove („And it’s my heart, not me, who cannot ply […]“), sondern auch der mehrstimmige Gesang der verschiedenen Instrumente gegen Ende des Songs laden zu intensivem Hören ein. Was mir insgesamt sehr gut gefällt, ist dass die Höhepunkte gut gewählt sind, dass Instrument, aber auch Gesang nicht ins Extrem gleitet wie auf Milk-Eyed Mender, aber auch nicht ausufert wie auf Ys. Es wirkt natürlich. Harfe und Joanna bilden eins. Endlich.
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nail75…
Wer immer nur an der Oberfläche paddelt, wird die Wunder der Tiefsee nie entdecken. ;-)…Genau, frei nach Mike Krüger: „dann bekommt er auf die Schnauze bis er lacht“. Irgendwann wenn die Nerven zerfetzt sind, finden wir es alle ganz toll.
Ich habe mir gerade die Kritik von Hentschel und auch den Bericht von Brüggemeyer durchgelesen. Ich lese nicht einen einzigen Grund, warum ich mich mit der Musik und ihrer Interpretin weiter beschäftigen soll. Und meine Hormone habe ich auch im Griff.@crazybird
Die Referenz Joni Mitchell macht es für mich keinen Deut besser.--
Welche Sängerinnen schätzt du denn, Mick?
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Eine Frage: ist man nicht mehr Rock N Roll oder Indie, wenn man zugibt, bei „In California“ immer wieder den Tränen nahe zu sein, manchmal sogar diese Grenze überschritten zu haben?
Man sollte vielleicht gar aufhören, diese Platte zu besternen, zu bewerten, festmachen zu wollen, und sich ganz auf die immense emotionale Ebene dieses Albums einlassen.--
Even I, as sick as I am, I would never be you... (Morrissey)John The RelevatorThis is the end my friend!
Ich verstehe Dich, John.
coleporterHach, herrlich, wie open-minded hier alle sind… :sonne:
Wenn open-minded hier heisst, in die Lobpreisungen einstimmen zu müssen, um als vorurteilsfrei zu gelten, mache ich nicht mit.
nail75Sollte das zeigen, dass Du auch etwas richtig Bescheuertes schreiben kannst, wenn Du willst? Versuch geglückt, jetzt bitte wieder normal werden.
Es ist nicht schlimm, dass Du das Album nicht magst, aber wie Du das schreibst legt nahe, dass Du besser mal kalt geduscht hättest anstatt Deine platten Vorurteile hier gassi zu führen.
Aha, Vorurteile. Warum? Weil er seine Meinung gesagt hat?
tugboat captainDas eigene Missfallen zu äußern ist und war hier noch niemals tabu und wird auch in den allermeisten Fällen mit Interesse gelesen. Es braucht aber keine zu kurz gedachte Analyse wie diese hier: „Fantasy für kleine Mädchen und für zurückgebliebene Jungs.“ Die eigenen Grenzen umzumodellieren und daraus „Angriff ist die beste Verteidigung“ zu basteln – sowas habe ich noch nie verstanden.
nikodemusIch werde mich bei Gelegenheit noch intensiver äußern, Johnny kann also beruhigt sein. Kritik finde per se auch vollkommen in Ordnung, allerdings ist die vorgebrachte ja noch substanzloser als die Lobhudelei. Außer Kate-Bush-Quitsch-Stimme und Elfen-Esoterik hab ich noch nichts gelesen.
Was ist den an Quietsch-Stimme und Elfen-Esoterik kein persönlich empfundenes Statement? Es scheint mir im Forum auch immer die Frage zu sein, wer an welchem Album Kritik übt. Ich habe schon anderswo deutlich substanzlosere Kritik wahrgenommen.
FranzKafka79Erstaunlich, welche Ablehnung diesem Werk entgegenschlägt.
Erstaunlich, welche Begeisterung diesem Werk entgegenschlägt.
FranzKafka79In meinen Ohren, neben Scott Walker „The Drift“ und eben „Ys“ von Newsom selbst, eines der besten Alben seit sehr sehr langer Zeit.
Das erklärt manches.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killSlow TrainWelche Sängerinnen schätzt du denn, Mick?
Es sollte schon ein wenig rauchiger sein, Klein-Mädchen Gekiekse geht gar nicht. Marianne Faithfull, Lucinda Williams, Annie Lennox, Alison Moyet, Aretha Franklin, Candi Staton to name but a few
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Die Newsom-Ultras sind ganz schön aggro.
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Mir ist das alles viel zu aufgeblasen und angeberhaft.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Elfen-Vergleiche sind doch, spätestestens mit dieser LP, eh hinfällig und ich würde auch gern wissen, wo man diese an „Have One On Me“ festmachen kann?
Auf der textlichen Ebene sicher nicht mehr, an den neuen Fotos von ihr auch nicht, allein an der Stimme? Weil sie hohe Töne singt?--
pipe-bowlWenn open-minded hier heisst, in die Lobpreisungen einstimmen zu müssen, um als vorurteilsfrei zu gelten, mache ich nicht mit.
Nein, es heißt nur, das Album nicht mit alberner Polemik schlechtzumachen, nur weil man es nicht mag…
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)FranzKafka79Erstaunlich, welche Ablehnung diesem Werk entgegenschlägt.
Interessanter wäre wohl zu analysieren, WARUM eine solche Ablehnung überhaupt aufkommt.
Newsom exponiert sich auf diesem Werk nahezu vollständig, wagt sich an ein fragiles und emotionales Werk heran, das natürlich dazu einlädt, ver- und zerrissen zu werden, weil es offen und angreifbar vor einem liegt. Wenn die „Seele“ so offen vor einem liegt, dann ist die Reaktion sich darüber lächerlich zu machen?
Traurig, aber die Verrohung scheint auch in Sachen Musikrezeption voranzuschreiten.
Um es anders zu sagen: wenn man Musik, die „anders“ ist nicht mal mehr versucht zu verstehen, sondern diese nur mit Spott und Häme überzieht, dann empfinde ich das als absolutes Armutszeugnis..Ein Armutszeugnis ist Dein Statement. Nur weil sie (angeblich) seelisch blank zieht, erhebt sie das über jede Kritik? Blanker Unsinn!
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@mick: Nein, aber es ist deutlich, dass hier gerne Werke verrissen werden, in denen sich ein Künstler exponiert.
Ich denke nur z.B. an Jochen Distelmeyer und sein großartiges „Heavy“, an das radikale Statement eines Künstlers wie Scott Walker „The Drift“ usw. usw.
Ohne einen direkten Vergleich zu ziehen ist es interessant, dass ausgerechnet fragile und radikale künstlerische Platten zerrissen werden.
Und das lehne ich ZUTIEFST ab.--
Even I, as sick as I am, I would never be you... (Morrissey)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
coleporterNein, es heißt nur, das Album nicht mit alberner Polemik schlechtzumachen, nur weil man es nicht mag…
stattdessen sollte man kommentarlos seine Rolle als kleines stummes Dummerchen wahrnehmen, das einfach keinen Zugang findet. Denn das Album ist ja nicht schlecht, nur kann das wohl nicht jeder erkennen…
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John BillDenn das Album ist ja nicht schlecht, nur kann das wohl nicht jeder erkennen…
Selbst, wenn das Album schlecht WÄRE, könnte man versuchen, die Polemik trotzdem stecken zu lassen, oder…?
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531) -
Schlagwörter: Mick sagt "nö"
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