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AutorBeiträge
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Liszt ? Da musste vorhin Berman her …. :
Und wir fuhren nach „Suisse“
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Und Teile hievon …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)CD1 inkl. Italienisches Konzert
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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„Les Années de Pèlerinage“ schiebe ich hier auch regelmäßig ein …
Entscheidender allerdings für mich gestern:
Das „Officium Breve“, der kurze Dienst. In memoriam des ungarischen Komponisten Endre Szervánszky. 15 Sätze auf etwa 13 Minuten. Eine einzige Kompression der Verwandlungen, d. h. Aufgreifen und Aneignung, Hingabe und Weitergabe der Musik an – wen auch immer, zumindest an Szervánsky. Die Hauptbezüge liegen bei Anton von Webern und eben Szervánsky, der im Schlusssatz mit dessen Serenade für Streichorchester (ein frühes Werk) wörtlich zitiert wird. Aber mit dieser Wörtlichkeit steht es eigen. Ich kannte und kenne Szervánszky überhaupt nicht, habe mir die Serenade aber ausschnittsweise angehört – denn gut ertragen konnte ich sie nicht, obwohl das Zitierte bei Kurtág von größter Feinsinnigkeit oder Innigkeit ist. Und das ist das Eigenartige. Die Serenade ist mir viel zu einfach, viel zu „gerade“, und ich wäre von selbst nie darauf gekommen, dass Kurtág sie zitiert und das abschließende Arioso (bei Szervánszky der dritte Satz, nicht der Schlusssatz) nicht von ihm selbst ist. Was geht da vor sich? Die Anverwandlung eines anderen Komponisten (S.) durch hoch konzentrierte eigene (K.) Arbeit, sodass keiner von beiden verloren geht, sondern sie eher, eben verwandelt, gemeinsam weitergetragen werden? – Das ist dann wahrhaftig ein Dienst.
Heute abend die nächste Überraschung, gleichsam im Gebirge:
Die Werke sind so komplex, dass mir je nach Verfassung immer etwas anderes auffällt. Ugorskaja macht im dritten Satz der „Hammerklavier“ sehr schnell deutlich, dass es jetzt nicht mehr um Zeit geht, jedenfalls soll sie keine Macht mehr ausüben. Man kann dafür alle möglichen Vokabeln gebrauchen, Aufhebung, Versenkung und dergleichen. Frappierender finde ich, dass ja nach menschlichem Maßstab trotzdem irgendetwas übrig bleiben muss, und das ist nicht, wenn man nicht gerade Parsifalianer ist, der Raum. Für mich ist das bei Ugorskaja das völlige Gleichgewicht zwischen Zögern und Erfüllung, zwischen Zurücknahme und einem seltsamen Auf-etwas-zu-Laufen, das sich, noch seltsamer, durch eine stille Freude oder Feier – Betonung auf „still“ – auszeichnet.
Nach dem dritten Satz – was soll da kommen? Bekanntlich diese seltsame Einleitung zur großen stürmischen Fuge, und Ugorskaja, die Vielgewandte, hat sich mit ihrer Weise, den dritten Satz zu spielen, gleichsam alle feinen Stäbchen hingelegt, um in dieser Einleitung fast meditieren zu können, mal in die Richtung gespielt, mal in die andere, dies ausprobierend, dann das. So wie man spät nach Hause kommt und noch ein bisschen die Hände aufs Klavier legt. Schlüssig nach dem dritten Satz. Wenn man nicht aufpasst, könnte das noch lange so weitergehen. Umso größer die Wucht, mit der dann die Fuge einsetzt, und wie Ugorskaja da durch geht, ließ mich nur staunen.
Markant sind die ständigen, oft abrupten Wechsel in Dynamik und Tempo (Letzteres aber eher in op. 111), bei gleichzeitigen langen, sehr langen Phrasen. Der große Bogen ist klar, so wie man unten vor einem Felsgelände steht und zwar bereits weiß, dass man da oben auf die Spitze möchte und der Luftweg auch recht übersichtlich aussieht. Beim Los- und Weitergehen tun sich dann noch zig Nebentäler und Zwischenberge auf, durch und über die zu gehen ist – und zwar teilweise sogar zurück, wenn man weiterkommen möchte. Und dieses Irren oder Gehen gestaltet Ugorskaja so unbeirrt fein, als ob es klar sei, dass die Spitze zu erreichen sei, und sei es durch die Luft.
Dasselbe in der letzten Sonate, besonders im zweiten Satz. Mir fallen für die Arietta alle möglichen Worte ein – aber zum ersten Mal hier bei Ugorskaja habe ich den Eindruck von – Großherzigkeit. Ein langes Officium.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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clasjaz„ ….. Heute abend die nächste Überraschung, gleichsam im Gebirge:
Die Werke sind so komplex, dass mir je nach Verfassung immer etwas anderes auffällt. Ugorskaja macht im dritten Satz der „Hammerklavier“ sehr schnell deutlich, dass es jetzt nicht mehr um Zeit geht, jedenfalls soll sie keine Macht mehr ausüben. Man kann dafür alle möglichen Vokabeln gebrauchen, Aufhebung, Versenkung und dergleichen. Frappierender finde ich, dass ja nach menschlichem Maßstab trotzdem irgendetwas übrig bleiben muss, und das ist nicht, wenn man nicht gerade Parsifalianer ist, der Raum. Für mich ist das bei Ugorskaja das völlige Gleichgewicht zwischen Zögern und Erfüllung, zwischen Zurücknahme und einem seltsamen Auf-etwas-zu-Laufen, das sich, noch seltsamer, durch eine stille Freude oder Feier – Betonung auf „still“ – auszeichnet. Nach dem dritten Satz – was soll da kommen? Bekanntlich diese seltsame Einleitung zur großen stürmischen Fuge, und Ugorskaja, die Vielgewandte, hat sich mit ihrer Weise, den dritten Satz zu spielen, gleichsam alle feinen Stäbchen hingelegt, um in dieser Einleitung fast meditieren zu können, mal in die Richtung gespielt, mal in die andere, dies ausprobierend, dann das. So wie man spät nach Hause kommt und noch ein bisschen die Hände aufs Klavier legt. Schlüssig nach dem dritten Satz. Wenn man nicht aufpasst, könnte das noch lange so weitergehen. Umso größer die Wucht, mit der dann die Fuge einsetzt, und wie Ugorskaja da durch geht, ließ mich nur staunen. Markant sind die ständigen, oft abrupten Wechsel in Dynamik und Tempo (Letzteres aber eher in op. 111), bei gleichzeitigen langen, sehr langen Phrasen. Der große Bogen ist klar, so wie man unten vor einem Felsgelände steht und zwar bereits weiß, dass man da oben auf die Spitze möchte und der Luftweg auch recht übersichtlich aussieht. Beim Los- und Weitergehen tun sich dann noch zig Nebentäler und Zwischenberge auf, durch und über die zu gehen ist – und zwar teilweise sogar zurück, wenn man weiterkommen möchte. Und dieses Irren oder Gehen gestaltet Ugorskaja so unbeirrt fein, als ob es klar sei, dass die Spitze zu erreichen sei, und sei es durch die Luft. Dasselbe in der letzten Sonate, besonders im zweiten Satz. Mir fallen für die Arietta alle möglichen Worte ein – aber zum ersten Mal hier bei Ugorskaja habe ich den Eindruck von – Großherzigkeit. Ein langes Officium.
Danke für Deine Gedanken … sollte ich wohl nachholen/-hören ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Nachtmusik aus den Zwanzigern … nicht nur eine Schnabel-Verwandte (Hess) sondern auch noch eine Hubay-Geige (Jelly D’Aranyi), die natürlich an Szigeti gemahnt (dessen great-grand-niece – wie übersetzt man das korrekt, bitte unter Beibehaltung der Differenz von „great“ und „grand“! – ich gerade mal wieder im Tonhalle-Orchester gehört habe), spitz und schlank im Ton. Und die Mutter des britischen Cellisten im Trio (Felix Salmond) war Schülerin von Clara Schumann. Aber das ist alles Wurst, denn die spielen halt einfach, und das gefällt – auch wenn (oder gerade weil) es in wohl jeder Hinsicht ein Gruss aus einer anderen Epoche ist.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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Kein Schlaf aber …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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Kaffee mit …. :
Daraus Elgar ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Schließlich Beethoven to go …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)--
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Nachmittags eine weiter „Liszt Sause“ mit Jorge Bolet …. :
Pflichtscheibe ohne wenn und aber ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Weiters erklang auch die Göttin …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Eine überaus interessante Veröffentlichung, auf der Peter Serkin die letzten sechs spielt, auf CD 1 gibt es Op. 90, dann das Rondo Op. 51/1, gefolgt von Opp. 109 und 106, CD 2 beginnt mit Op. 101, gefolgt vom Rondo Op. 51/2 und den Sonaten Opp. 110 und 111. Serkin spielt einen Hammerflügel von Graf. Die Aufnahmen entstanden Mitte der 80er und erschienen damals auf dem Label ProArte (zwei LPs, eine CD), die Doppel-CD von Musical Concepts ist von 2007 und wurde mir vor einigen Jahren mal anderswo empfohlen.
Hervorgeholt habe ich sie, weil ich gerade las, dass Peter Serkin vor ein paar Tagen verstarb – und das hier meine einzige CD von ihm ist (er taucht noch bei seinem Vater Rudolf, bei A. Schiff, bei Abbado usw. auf, aber stets als zweiter Pianist und/oder Begleiter).
Hier der Nachruf aus der NYTimes:
https://www.nytimes.com/2020/02/01/arts/music/peter-serkin-dead.html--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaGroßartig und sehr zugänglich – auch mit Stücken für Violine solo (u.a Airs dans le genre roumain).
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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