Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #10417909  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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    #10417913  | PERMALINK

    Anonym
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    gypsy-tail-wind Kremer kenne ich nach wie vor nicht so gut bzw. eher mit Repertoire von den Rändern als aus der Mitte. Und klar haben solche Dinge immer Wurzeln im Biographischen, und sei dieses noch so daherfabuliert und ausgeschmückt, das tut man ja auch wenn man mit sich alleine ist, man schafft sich halt seine Erzählungen – jene, die man gen aussen trägt und jene, die man für sich behält. Und bei mir spielen da die Konzerte von Bach eine keine Rolle, die Violinsonaten (also die ubegleiteten) und die Cellosuiten aber sehr wohl – letztere, mit Casals, waren eins meiner „Urerlebnisse“, womit wir wieder bei dieser Geschichte, den Geschichten sind. Das WTC von Gulda zählt da auch dazu, die Goldbergs von Gould ebenfalls (die 1955er).

    In Tautologien möchte ich uns nicht bestärken – aber das geht wohl nicht nur mir auch so wie Dir und so kann ich mich anschließen. Interessant finde ich eher den Lebenspunkt, an dem die Kunst die eigene Fabuliererei abbricht; und damit meine ich nicht das inflationäre Neue-Welt-Aufgetue. Den Einbruch und den Anspruch der Skepsis eher. Auch das bewegt sich noch im Bereich der Bildersprache, wenn man es so kurz sagt. In diesem Sinn verleiten mich die Violinsolosachen von Bach viel mehr zur Aufgabe der Selbererzählung als die Cellosuiten – obwohl ich sie mit Casals zumal immer hören kann und könnte -, und deshalb sind sie, die Violinsoli, mir auch wichtiger. Bei den Gouldgoldbergs bin ich auf der 81er-Seite, ohne die 55er-Einspielung mißachten zu wollen, keinesfalls.

    Hinter Gould muss ich mich ja wirklich einst intensiv machen … das ist eins von vielen solchen Hörprojekten (andere, ohne Reihenfolge: Walter, Bernstein, Mahler, Puccini, Callas, Tebaldi, Reiner, Munch, Monteux, Scherchen). Bisher geht es mir aber eben auch mit Goulds Einspielungen so, dass da gewisse Vorbehalte bleiben bzw. das unmittelbar angesprochen Sein fehlt.

    Das erstaunt mich ein bisschen nach älteren Mitteilungen von Dir zu Gould. Worin bestehen denn die Vorbehalte? Mir geht es wirklich nicht darum, Gould oder irgendwen in den Himmel zu loben, aber worin begründen sich Vorbehalte? Für Dich? Und doch, Gould ist eine eigene Geschichte – der Skepsis -, ohne sie übertreiben zu wollen, die Sonaten für Violine und Klavier, für Cello und Klavier – so heißen die bei mir auch heute noch – gehören sehr dazu.

    Hm, bei den Vokalwerken bin ich irgendwie völlig offen, da unterscheide ich nicht einmal zwischen richtig und falsch oder geht und geht nicht, denn irgendwie bilde ich mir da jeweils ein, das Werk hinter der Interpretation zu „erkennen“ – auch eine (Auto)Fiktion, schon klar, aber solche DInge spielen halt beim Hören eine Rolle.

    Das ist der Kern. Nicht unbedingt Fiktion, sondern die Sache der imaginären Voraussetzungen bei der Musik. Mir gehts umgekehrt wie Dir; Ausnahme ist die h-moll-Messe von Bach, mit der ich elend lange Zeit unzufrieden war, weil ich dachte, da stimmt etwas nicht in den Interpretationen, bei diesem Werk. Bis dann Corboz kam. Privatgeschichte, natürlich. Ich kann auch da anderes „schätzen“.

    Das weiss ich nun wirklich nicht mehr … aber der Pianist, der das im Film dokumentierte Konzert auf die Beine stellte (um das herum der Film ja gebaut ist), heisst Markus Pawlik (er war das mit den Pausen aber nicht, glaube ich): https://www.bechstein.com/die-welt-von-bechstein/pianisten/markus-pawlik/

    Pawlik war der Pianist in den Liedern und Einspielern, ja. Aber das Pausenzitat ist eines von Schnabel, vermutlich in einer seiner Schriften geäußert. Und Klaußner, wenn er es denn war oder ein anderer Schauspieler, hat die Rolle Schnabels eingenommen oder -gesprochen. Reality-TV, oder wie sie das nennen.

    gypsy-tail-wind@clasjaz in Sachen Jenny Abel: die beiden CDs von Podium kamen gestern an (ebenso die eine auf Hastedt/SWR) – und leider handelt es sich bei der einen um eine CD-R (immerhin aber mit dem ganzen Booklet, und dieses fühlt sich auch nicht wie eine „print on demand“-Selbstmache an). Hier die Seiten zu den beiden Alben auf der Website des Labels: http://www.podium-wendel.de/122.html http://www.podium-wendel.de/124.html Eine dritte habe ich nicht bestellt: http://www.podium-wendel.de/125.html Kann zuhause gucken, welche der beiden obigen eine CD und welche eine CD-R ist, wenn gewünscht.

    Vielleicht kannst Du mit jener Einspielung einer Soloviolinsonate von Bacewicz etwas anfangen? Auf der dritten gäbe es die Bartók …

    Deine Worte zu Kremer verstehe ich nicht wirklich: Was heißt, nur von den Rändern kennen? Das kann man doch erst sagen, wenn man „alles“ kennt? Ich kenne von gar nichts und niemandem alles. Aber ein erster Blick genügt irgendwann meist. Das ist wirklich so, nicht nur Resignation. Au contraire.

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    #10417957  | PERMALINK

    gruenschnabel

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    Vertiefte mich nochmals in das Finale von Mahler V, das mich weiterhin irritiert.

    Erst Kubelik mit dem BR-Orchester, danach Bernstein mit den N.Y. Philharmonics. Letzterer macht – auch hinsichtlich des Tempos – das Rennen. Der „giocoso“-Charakter, den ich noch nicht so ganz mit den ersten Sätzen zusammenbringe, tritt stärker heraus (die Holzbläser springen mich richtig an), die Aufnahme wirkt schlicht inspirierter und lebendiger. Wundervoll zum Schluss der Choral mit anschließender Stretta, nachdem vorher eins aufs andere folgte (nicht zuletzt die Fugati, die diesen Satz ja fast schon dominieren, aber irgendwie nicht richtig zum Ziel kommen [sollen]) in einer Art kreisendem Verlauf.

    zuletzt geändert von gruenschnabel

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    #10418005  | PERMALINK

    soulpope
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    Grossartig ….

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    #10418057  | PERMALINK

    soulpope
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    #10418187  | PERMALINK

    soulpope
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    Der Papa Haydn wird`s schon richten ….

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    #10418221  | PERMALINK

    soulpope
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    Eine dieser fabulösen Aufnahmen von Boris Berezovsky für Teldec aus den frühen 90ern ….

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    #10418277  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die Nocturnes – gestern zur Nacht die erste, jetzt die zweite CD. Das ist sehr schön, vielleicht rhythmisch etwas zu frei für meinen Geschmack … will sagen: um Nuancen zu fein (verfeinert? Zuviele Rubati, die sich mir nicht recht erklären wollen), ich mag es wohl eine Spur direkter, schnörkelloser. Fast will ich sagen, Magaloff sei mir möglicherweise eine Spur zu aristokratisch – das aber andere Weise, als wenn ich den Begriff bei Rubinstein oder Bolet verwenden würde. (Die Liner Notes im Booklet zur Box sind allerdings allerunterste Schublade mit ihren Vermischungen von russischen Eliten, die gemäss dem Schreiberling wohl gar nicht so schlimm waren, was das gute Leben auf dem Buckel der breiten Bevölkerung betrifft … nicht dass das nach 1917 sehr viel besser wurde, aber das ist nicht das Thema … und dann werden diese Russen-Aristokraten in Finnland und Paris noch rasch mit den Flüchtlingen unserer Zeit gleichgesetzt, ähm … nochmal nachdenken bitte und nächstes Mal den Text zurückweisen und einen vernünftigen Schreiberling anheuern @Universal Italy!)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10418303  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind Die Nocturnes – gestern zur Nacht die erste, jetzt die zweite CD. Das ist sehr schön, vielleicht rhythmisch etwas zu frei für meinen Geschmack … will sagen: um Nuancen zu fein (verfeinert? Zuviele Rubati, die sich mir nicht recht erklären wollen), ich mag es wohl eine Spur direkter, schnörkelloser. Fast will ich sagen, Magaloff sei mir möglicherweise eine Spur zu aristokratisch – das aber andere Weise, als wenn ich den Begriff bei Rubinstein oder Bolet verwenden würde ….

    Natürlich hier ein genutzter interpretatorischer Raum – Magaloff folgt seinem Plan und diesen setzt er konsequent um …. es ist mittlerweile auch diese Schlüssigkeit welche ich bei Musikern sehr schätze ….

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    #10418305  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    @clasjaz Danke für Deine ausführliche Antwort, und pardon für die vielen Verschreiber in meinem nebenher im Büro geschriebenen Post.

    clasjaz

    gypsy-tail-wind Kremer kenne ich nach wie vor nicht so gut bzw. eher mit Repertoire von den Rändern als aus der Mitte. Und klar haben solche Dinge immer Wurzeln im Biographischen, und sei dieses noch so daherfabuliert und ausgeschmückt, das tut man ja auch wenn man mit sich alleine ist, man schafft sich halt seine Erzählungen – jene, die man gen aussen trägt und jene, die man für sich behält. Und bei mir spielen da die Konzerte von Bach eine kleine Rolle, die Violinsonaten (also die unbegleiteten) und die Cellosuiten aber sehr wohl eine bedeutende – letztere, mit Casals, waren eins meiner „Urerlebnisse“, womit wir wieder bei dieser Geschichte, den Geschichten sind. Das WTC von Gulda zählt da auch dazu, die Goldbergs von Gould ebenfalls (die 1955er).

    In Tautologien möchte ich uns nicht bestärken – aber das geht wohl nicht nur mir auch so wie Dir und so kann ich mich anschließen. Interessant finde ich eher den Lebenspunkt, an dem die Kunst die eigene Fabuliererei abbricht; und damit meine ich nicht das inflationäre Neue-Welt-Aufgetue. Den Einbruch und den Anspruch der Skepsis eher. Auch das bewegt sich noch im Bereich der Bildersprache, wenn man es so kurz sagt. In diesem Sinn verleiten mich die Violinsolosachen von Bach viel mehr zur Aufgabe der Selbererzählung als die Cellosuiten – obwohl ich sie mit Casals zumal immer hören kann und könnte -, und deshalb sind sie, die Violinsoli, mir auch wichtiger. Bei den Gouldgoldbergs bin ich auf der 81er-Seite, ohne die 55er-Einspielung mißachten zu wollen, keinesfalls.

    Das ist interessant, denn Brüche gibt es ja immer wieder, bei mir bisher aber eher als Durchbrüche im Sinne von: Jetzt verstehe ich Werk X oder Musiker_in Y endlich. Umgekehrte Erfahrungen, dass Türen zugehen oder nur noch fussbreit offenstehen, gibt es selbstverständlich auch, aber sie sind bei mir in der Klassik noch so selten, dass mir spontan nichts in den Sinn kommen würde. Auch beim Jazz würde ich da spontan eher denken, dass sich immer mehr öffnet und nur selten etwas verschliesst – und da sind es dann Fusion-Sachen, die ich z.B. mit 15 oder 16 noch ertragen konnte bzw. sogar toll fand. Aber es geht ja nicht nur um das Öffnen und Schliessen sondern um all die Abstufungen dazwischen. Und letzten Endes ist das „immer mehr verstehen“ ja auch wieder nur eine solche Autofiktion, die natürlich mit meinem „Hunger“ nach Neuem und nach Mehr einhergeht – dem Meer von Aufnahmen, die da sind und in dem ich natürlich jederzeit ertrinken könnte, wenn ich denn wollte.

    clasjaz

    gypsy-tail-wind
    Hinter Gould muss ich mich ja wirklich einst intensiv machen … das ist eins von vielen solchen Hörprojekten (andere, ohne Reihenfolge: Walter, Bernstein, Mahler, Puccini, Callas, Tebaldi, Reiner, Munch, Monteux, Scherchen). Bisher geht es mir aber eben auch mit Goulds Einspielungen so, dass da gewisse Vorbehalte bleiben bzw. das unmittelbar angesprochen Sein fehlt.

    Das erstaunt mich ein bisschen nach älteren Mitteilungen von Dir zu Gould. Worin bestehen denn die Vorbehalte? Mir geht es wirklich nicht darum, Gould oder irgendwen in den Himmel zu loben, aber worin begründen sich Vorbehalte? Für Dich? Und doch, Gould ist eine eigene Geschichte – der Skepsis -, ohne sie übertreiben zu wollen, die Sonaten für Violine und Klavier, für Cello und Klavier – so heißen die bei mir auch heute noch – gehören sehr dazu.

    Entschuldige, das war natürlich wieder sehr missverständlich: die Skepsis bezieht sich bloss auf die Klavierkonzerte von Bach. Was ich sonst von Gould ausführlicher gehört habe – diverse Bach-Werke für Klavier solo, die Renaissance-Musik, die Sonaten von Haydn, Mozart, Beethoven: da gibt es nicht die geringsten Vorbehalte. Umso mehr irritiert es mich eben auch, dass auch bei ihm die Klavierkonzerte Bachs nicht einfach „klicken“.

    clasjaz

    gypsy-tail-wind
    Hm, bei den Vokalwerken bin ich irgendwie völlig offen, da unterscheide ich nicht einmal zwischen richtig und falsch oder geht und geht nicht, denn irgendwie bilde ich mir da jeweils ein, das Werk hinter der Interpretation zu „erkennen“ – auch eine (Auto)Fiktion, schon klar, aber solche DIinge spielen halt beim Hören eine Rolle.

    Das ist der Kern. Nicht unbedingt Fiktion, sondern die Sache der imaginären Voraussetzungen bei der Musik. Mir gehts umgekehrt wie Dir; Ausnahme ist die h-moll-Messe von Bach, mit der ich elend lange Zeit unzufrieden war, weil ich dachte, da stimmt etwas nicht in den Interpretationen, bei diesem Werk. Bis dann Corboz kam. Privatgeschichte, natürlich. Ich kann auch da anderes „schätzen“.

    Gut, bei mir kommen da noch Live-Erlebnisse mit beiden Passionen dazu: Koopman mit der Johannes, Gardiner mit der Matthäus, und grad letzteres war trotz gewissen Vorbehalten prägend. (Der KKL-Saal war einfach zu gross bzw. mein teurer Parkett-Sitzplatz zu weit weg, ich gehe da wohl künftig nur noch auf die Galerie auf Höhe der Bühne, beim „Orfeo“ mit denselben Leuten klang das dann nämlich warm und satt und grossartig, beim Bach war die Distanz so gross, dass es lange dauerte, bis ich aus dem Alltagslärm wirklich eintauchen konnte – dennoch war das ein grossartiges, bedrückend=erhebendes Erlebnis.)

    clasjaz
    Vielleicht kannst Du mit jener Einspielung einer Soloviolinsonate von Bacewicz etwas anfangen? Auf der dritten gäbe es die Bartók …

    Durchaus! Es ist diese CD übrigens, also Nr. 3 in der Reihe von Podium (und Vol. 2 von Abel bei Podium) mit BWV 1004, Bacewicz und einem neuen Werke von Ralf Emig, die nur als CD-R greifbar zu sein scheint (JPC hat wohl beim Label bestellt, denn es dauerte 1-2 Wochen bis zum Versand). Die erste CD der Reihe (Nr. 1 bei Podium und Vol. 1 von Abel) enthält die Bartók-Sonate sowie Bachs BWV 1001, die Henze Solo-Sonate und zum Auftakt die Pisendel Solo-Sonate. Da steht ein drittes Datum auf dem Cover, „03.2016“, ich nehme an, von da datiert die neuste Pressung.

    Podium 004/Abel Vol. 3 ist dann diese hier mit BWV 1005 und zwei Ersteinspielungen von Yannis A. Papaioannou:
    http://www.podium-wendel.de/125.html
    Die habe ich nicht bestellt, aber JPC würde sie wohl auch besorgen.

    Gerne hätte ich aber mehr mit Roberto Szidon. Die Schumann-Doppel-CD von Membran war ja meine erste Begegnung, jetzt liegt hier die Hastedt-CD mit Brahms‘ dritter Violinsonate, der ersten von Medtner, der einzigen von Poulenc sowie Stücken von Messiaen und Rachmaninov. Lief noch nicht, aber ich freue mich drauf. Szidons früher Tod scheint ja einschneidend gewesen zu sein – ob Abel überhaupt noch aktiv ist?

    clasjaz
    Deine Worte zu Kremer verstehe ich nicht wirklich: Was heißt, nur von den Rändern kennen? Das kann man doch erst sagen, wenn man „alles“ kennt? Ich kenne von gar nichts und niemandem alles. Aber ein erster Blick genügt irgendwann meist. Das ist wirklich so, nicht nur Resignation. Au contraire.

    Was ich sagen wollte ich bloss: ich kenne von Kremer praktisch nichts aus dem Standard-Repertoire, nur Werke „von den Rändern“, wenn man so will. (Gut: Bartók Nr. 1 mit Boulez, Brahms mit Lenny, Schumann mit Harnoncourt, Shostakovich Nr. 2 mit Ozawa … aber die hörte ich alle noch gar nie an, sonst: Weinberg, Gubaidulina, Glass, Kancheli, Silvestrov, Schnittke … auch das hörte ich noch nicht alles, die der Kammermusik ist das ähnlich, mit seinem Solo-Bach habe ich mich noch nicht befasst). Und klar kann man daraus schon einiges schliessen oder „wissen“, aber da bin ich trotz inzwischen fast zehn Jahren Auseinandersetzung mit klassischer Musik nach wie vor zurückhaltend, misstraue da und dort wohl auch den eigenen Ohren.

    Anna Stéphany hörte ich gestern als Idamante in der aktuellen Produktion von „Idomeneo“ an der Oper hier in Zürich (Giovanni Antonini am Pult, Jetske Mijnssen an der ordentlich einfallslos-kargen aber auch die wunderbare Musik nicht störenden Regie, die dann leider den Chor auch noch als Flüchtlingstreck – Zeigefinger hoch! – zeigen musste). Stéphany hörte ich schon letzte Saison als Lotte in Massenets „Werther“ und fand sie beide Male sehr, sehr gut … ihr Debutalbum erschien vor ein paar Wochen auf alpha und läuft inzwischen auch schon zum dritten oder vierten Mal und gefällt mir hervorragend (Berio!)

    Beim Guardian war die CD neulich Album der Woche:
    https://www.theguardian.com/music/2018/feb/01/classical-album-of-the-week-anna-stephany-black-is-the-colour

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10418323  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind  Anna Stéphany hörte ich gestern als Idamante in der aktuellen Produktion von „Idomeneo“ an der Oper hier in Zürich (Giovanni Antonini am Pult, Jetske Mijnssen an der ordentlich einfallslos-kargen aber auch die wunderbare Musik nicht störenden Regie, die dann leider den Chor auch noch als Flüchtlingstreck – Zeigefinger hoch! – zeigen musste). Stéphany hörte ich schon letzte Saison als Lotte in Massenets „Werther“ und fand sie beide Male sehr, sehr gut … ihr Debutalbum erschien vor ein paar Wochen auf alpha und läuft inzwischen auch schon zum dritten oder vierten Mal und gefällt mir hervorragend (Berio!) Beim Guardian war die CD neulich Album der Woche: https://www.theguardian.com/music/2018/feb/01/classical-album-of-the-week-anna-stephany-black-is-the-colour

    Die exzellente Stimme dieser Dame konnte mann bereits auch hier

    bewundern ….

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    gypsy-tail-wind
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    Konnte mich nach Lektüre von ein paar Rezensionen bisher zum Kauf keiner der beiden Händel-Releases mit Curnyn (den ich nicht kenne) durchringen (die andere is „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“ auf Wigmore). Der exzellente Zürcher „Werther“ kommt Ende Monat auf DVD/BluRay. Als Solistin in Mozarts Requiem mit Colin Davis könnte man sie auch noch hören … und in einer kleinen Rolle in „Parsifal“, doch den höre ich gleich live, zum allerersten Mal :-)

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    #10418371  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-windKonnte mich nach Lektüre von ein paar Rezensionen bisher zum Kauf keiner der beiden Händel-Releases mit Curnyn (den ich nicht kenne) durchringen (die andere is „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“ auf Wigmore). Der exzellente Zürcher „Werther“ kommt Ende Monat auf DVD/BluRay. Als Solistin in Mozarts Requiem mit Colin Davis könnte man sie auch noch hören … und in einer kleinen Rolle in „Parsifal“, doch den höre ich gleich live, zum allerersten Mal

    Ich habs ja nicht so besonders mit Barockopern und auch nicht mit Händel, aber diese Einspielung hat Fluss, ist kurzweilig und Anna Stéphany`s Stimme strahlt wie ein Leuchtturm in der Nacht ….

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    soulpope
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    Sinopoli`s wohl beste Bruckner Aufnahme ….

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    #10419091  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Nach einem Wagner-Flash („Parsifal“ unter Simone Young, u.a. mit einer überragenden Nina Stemme) das richtige, um allmählich herunterzufahren, Musik für Frauenstimmen, Hörner und Harfe (teils so arrangiert) von Schubert, Schumann, Brahms und … Wagner.

    Vielleicht nachher noch einmal etwas Magaloff/Chopin …

    Und ich überleg mir die beiden Händel-Einspielungen mit Anna Stéphany auf jeden Fall noch einmal – ich mag Händels Vokalmusik unheimlich gerne, es gibt ja kaum jemand mit so vielen Einfällen für grossartige Gesangsmelodien.

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