Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #8420879  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    Da muss ich passen. Die Scarlatti-Sonaten kenne ich nur am Piano, da mag ich aber viele Aufnahmen: In erster Linie eben Horowitz für CBS, Gould, die frühen Aufnahmen von Maria Tipo aus den 50ern (Vox Records, nicht EMI), Weissenberg auf DGG. Scheußlich ist die Einspielung von Ivo Pogorelich.

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    gypsy-tail-wind
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    clasjazZu Rihm hatte ich es leider nicht geschafft, man klatschte gerade, als das Stück vorüber war. Grimaud und das Orchester im ersten Brahmskonzert waren schön, das schon. Aber so recht bewegt hat mich das nicht. Dem anschließenden Kritikergespräch wollte ich dann auch nicht mehr zuhören, nachdem Meyer-Crepon (oder Müller-Crepon?) schon nach dem Rihm-Applaus typische „Klassik-Interviews“ geführt hat mit Gaffigan und Begemann; und als er dann nach dem Brahms ihr weit fallendes Kleid – oder waren es nur Hosen? – gerühmt hat, obwohl er nicht sagen könne, ob das Leinen oder Seide oder ein Gemisch aus beiden sei … jedenfalls weiße Schuhe. Und so habe sie auch gespielt … Danach hatte ich keine Lust mehr, ihm zuzuhören. Der Rihm hätte mich aber mehr interessiert, bisher kenne ich von ihm wenige Lieder, mehr nicht.

    Statt des Kritikergesprächs habe ich dann eben später noch das zweite Brahmskonzert gehört mit Toscanini und Horowitz, 1940. So, ja! In diesen Brahmskonzerten, ob eins oder zwei, kann vor allem sich das Orchester ständig verlieren im bloßen Spiel, sich als „Teppich“ missverstehen und sogleich latscht dann auch der Pianist einfach drüber. Toscanini und Horowitz, einmal mehr – ich kann das erste Tschaikowsky-Konzert überhaupt nur mit den beiden hören – fegen das alles einfach zur Seite. Und ob es da mechanisch knistert und knattert, spielt überhaupt keine Rolle.

    Ja, bei mir war’s auch schon spät (Rihms, hallo!?). Müller-Crepon. Gute Radiostimme, gewiss kein schlechter Typ, aber wohl eben auch einer, der wegen der Stimme da ist und nicht nur wegen dem, was er so erzählt … aber mich dünkt ja gerade dieses Verfeinerte in der Klassikwelt schon ziemlich präsent – Eleganz, Värf, wie der Herr gestern meinte, dieses ganze Image drum herum, das weite Teile der Hörerschaft sehr zu pflegen scheint – das war wohl mit ein Grund, warum ich mich so lange nicht mit der Musik befassen mochte (der Hauptgrund war natürlich, dass ich schlicht zu viel Lust auf die Entdeckung der Welt des Jazz hatte in den vergangenen fünfzehn Jahren).

    Ich habe die Kritikerrunde noch angehört, das war dann besser, ging jedenfalls nicht um Leinen oder Seide. Thomas Meyer (dies der Herr ohne Radiostimme aber mit viel Inhalt) fand, dass das Orchester und Grimaud (jeweils für sich) nie in Fluss gekommen seien beim Brahms, wenigstens nicht in den ersten beiden Sätzen. Dies sei allerdings Grimauds Strategie, dieses Bremsen, Zurücknehmen, daher sei auch Gluck eine gar nicht überraschende und zu ihrer Methode äusserst passende Wahl gewesen, sei er doch genau der Komponist, der dieselbe Methode pflege wie Grimaud. Ich hoffe, dass ich das einigermassen korrekt wiedergebe.
    Das Fazit zu Rihm war ebenfalls durchzogen, Jenny Berg, die dritte in der Runde, fand, dass ihr manches zu wenig verschleiert gewesen sei, zudem dass die öffnenden Worte Rihms keine so brillante Idee gewesen wären, weil sie unweigerlich das Hören in den ersten Minuten in gewisse Bahnen gelenkt hätten.
    Beiden fanden allerdings, dass die Kombination der beiden Werke sehr gut funktioniert habe, dass man Brahms durchaus mit anderen Ohren gehört habe nach dem Rihms. Abgesehen vom Goethe-Lied wurden ja schon alle vier Teile (wo Teile drei und vier ineinander übergingen habe ich allerdings verpasst) mit der Symphonie kombiniert, die sie jeweils als Anregung nahmen, in Luzern uraufgeführt, der gestrige Abend brachte, so habe ich es verstanden, dann die erste integrale Aufführung mit dem dazwischengeschobenen Goethe-Lied (zu dem Berg fand, das hätte am Anfang oder Ende der Rihm-Symphonie stehen müssen, mittendrin habe das nicht gut gepasst).

    Ich habe jedenfalls auch Lust gekriegt, die Brahms Klavierkonzerte wieder in anderen Aufnahmen zu hören.

    So … demnächst auf Ö1:
    http://oe1.orf.at/programm/310723

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #161: David Murray - 11.3., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8420883  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Napoleon DynamiteDa muss ich passen. Die Scarlatti-Sonaten kenne ich nur am Piano, da mag ich aber viele Aufnahmen: In erster Linie eben Horowitz für CBS, Gould, die frühen Aufnahmen von Maria Tipo aus den 50ern (Vox Records, nicht EMI), Weissenberg auf DGG. Scheußlich ist die Einspielung von Ivo Pogorelich.

    Danke, Horowitz hab ich ja (auch schon gehört, gefällt mir ebenfalls sehr gut), bei Gould kommt vielleicht noch was, an Weissenberg wäre ich allenfalls interessiert, was gibt’s denn da? Ich finde grad auf die Schnelle nur diese eine:

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    gypsy-tail-wind
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    Sehr schön, die erste Catoire-Sonate – wieder mal eine Entdeckung!
    Da scheint mir Oistrach auch perfekt zu passen, meine Skepsis seiner Kammermusik gegenüber schwindet rasch.

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    gypsy-tail-wind
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    Auf SWR 2 läuft gerade Hans Rosbauds 1959er Selbstportrait – wenn nun Eigenlob stinken sollte, dann müsste momentan wenigstens der ganze Äther nach Schwefel und Gülle riechen. ;-)

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    gypsy-tail-wind
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    CD1

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    gypsy-tail-wind
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    gypsy-tail-wind
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    Heute morgen nochmal bei Horowitz‘ Liszt – streckenweise ist das grandios, gut ist wohl alles, aber – immer noch in Unkenntnis von Bolet – für mich bleibt vorderhand Cziffra der grosse Mann für Liszt (neben Nyiregyhazi zuman, und Ogdons Sonate steht auch ganz oben).

    Da es mir nach gesanglichem Piano war, jetzt:

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    #8420895  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bei Bach (die erste Solo-Sonate BWV 1001) ist mir Oistrachs Ton wohl zu weich … nachher mal CD7, da gibt’s eine der Sonaten für Cembalo und Violine (BWV 1018) und die Sonate für 2 Violinen und Continuo (BWV 1037)

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    gypsy-tail-wind
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    Und hier finde ich Oistrach wieder fantastisch, besonders in BWV 1018, aber auch in Vitalis Ciacone g-moll und der Teufelstriller-Sonate von Tartini (am Piano ist Vladimir Yampolski für Vitali und für BWV 1037 mit Sohn Igor an der zweiten Violin, in BWV 1018 ist Lev Oborin der Begleiter, für Tartini und die abschliessende Sonate D-dur von Leclair sowie die Caprice „Harmonious Labyrinth“ von Locatelli ist Frida Bauer zu hören).

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    #8420899  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    SASHA ROZHDESTVENSKY, Violine
    JOSIANE MARFURT, Klavier

    Festspiele Europäische Wochen Passau
    Burghausen, Kurfürst-Maximilian-Gymnasium, 28. Juli 2012

    Werke von Weber, Bartók, Enescu, Smetana, Dvorak, Kreisler, Brahms … sehr toller Ton an der Geige, gefällt mir!

    Ist wohl der Sohnemann von Gennadi:

    Auch Mutter und Sohn gibt’s auf CD:

    Es gibt mit Marfurt eine Tschaikowski-CD … mal schauen, ob ich da mal was ordere.

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    #8420901  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    LUDWIG VAN BEETHOVEN – Musik zu Goethes Trauerspiel „Egmont“, op. 84

    Juliane Banse, Sopran
    Bruno Ganz, Sprecher
    Lucerne Festival Orchestra
    cond. Claudio Abbado

    KKL Luzern, 8. August 2012

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    gypsy-tail-wind
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    Mozart – Requiem (K 626)

    Anna Prohaska, Sopran
    Sara Mingardo, Alt
    Maximilian Schmitt, Tenor
    René Pape, Bass

    Schwedischer Rundfunkchor
    Chor des Bayerischen Rundfunks

    Lucerne Festival Orchestra
    Claudio Abbado, Leitung

    Lucerne Festival 2012 (Eröffnungskonzert)
    Konzertsaal des KKL Luzern, 8. August 2012

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    gypsy-tail-wind
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    Arthur Grumiaux mit Beethovens Violinkonzert – erwartungsgemäss wunderbar!
    Die Platte kommt leider allerdings mit viel Oberflächengeräuschen, obwohl sie absolut sauber aussieht … das ist etwas schade.

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    gypsy tail wind

    Arthur Grumiaux mit Beethovens Violinkonzert – erwartungsgemäss wunderbar!

    Diese Einspielung kenne ich nicht, habe aber nach Langem mal wieder die mit Davis aus den Siebzigern eingelegt:

    Eine der großartigsten Eröffnungen im ersten Satz, dass das Ding Pauke heißt, wird hier erstaunlich. Grumiaux spielt in einer Souveränität, selbst in der großen Kadenz im ersten Satz, aus der er ein ruhiges Ysaye-Stück macht – überhaupt, seine Ruhe … Feinheiten in den kürzesten Strichen, aber immer ruhig. Natürlich, man kann dieses Konzert auch drängend spielen und das machen ja auch fast alle und schließlich macht das auch Sinn. Aber so wie Grumiaux und Davis das nehmen, geht es überraschenderweise auch. Vielleicht, an wenigen Stellen, könnte das Orchester (Royal Concertgebouw) ein bisschen klarer in den Bläsern sein, aber das mag einfach die Aufnahme sein. – Und dass das nicht drängend sei, stimmt auch nicht ganz, aber der Drang steht still, Grumiaux hat verdammt viel Zeit alles zu tun, was er will.

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