Heinz Rudolf Kunze

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  • #933505  | PERMALINK

    wilbur

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    Komm soooo alt biste ja auch noch nicht. Und wenn es mit dem Lesen nicht klappt, dann warte aufs Hörbuch.

    Au ja. Gelesen von Dieter Bohlen und Verona Feldbusch.

    --

    Gefundene Rechtschreibfehler dürfen behalten werden! Ich habe keine Verwendung dafür. Und übrigens: "Optimismus ist nur ein Mangel an Information"
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #933507  | PERMALINK

    kritikersliebling

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    Von Kunze natürlich.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #933509  | PERMALINK

    wilbur

    Registriert seit: 07.06.2004

    Beiträge: 335

    Von Kunze natürlich.

    Hm..wenn's gut ist, übersetzt er's bestimmt ins Serbo-Kroatische und macht 'n Musical draus…

    --

    Gefundene Rechtschreibfehler dürfen behalten werden! Ich habe keine Verwendung dafür. Und übrigens: "Optimismus ist nur ein Mangel an Information"
    #933511  | PERMALINK

    kritikersliebling

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    Originally posted by Wilbur©@17 Jun 2004, 16:42

    Hm..wenn's gut ist, übersetzt er's bestimmt ins Serbo-Kroatische und macht 'n Musical draus…

    Anschließend übersetzt Peter Maffay es zurück und macht Tabaluga rasa.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #933513  | PERMALINK

    wilbur

    Registriert seit: 07.06.2004

    Beiträge: 335

    :lol:

    --

    Gefundene Rechtschreibfehler dürfen behalten werden! Ich habe keine Verwendung dafür. Und übrigens: "Optimismus ist nur ein Mangel an Information"
    #933515  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    Haben Sänger eine Botschaft?

    Heinz Rudolf Kunze – Dein ist mein ganzes Herz

    Ich glaub es geht los
    Guten Abend, Grugahalle!
    Fühlt Ihr Euch im Recht?
    Ich weiss, es interessiert Euch nicht,
    aber mir ist schlecht.
    […]

    Doch die Sehnsucht ist groß,
    und ich glaub, es geht los.
    Ich glaube ganz fest, es geht los.
    [..]
    Einmal Vollbedienung.
    Alkohol und Rock.
    Siebentausend Geißlein
    und ich der Blaue Bock.

    So viel Blut für jeden Sieg,
    und ich vermisse dich so sehr.
    Dies ist der Heilige Krieg.
    aber du verstehst mich nicht mehr.

    Alles voller Mikros:
    Jetzt weiß ich, was mich stört!
    Hütet Eure Zunge, Jungs,
    wir werden abgehört…
    […]

    Kommentar:
    Der treibende Beat, die Bläser, alles deutet auf Rock’n Roll und Selbstbewusstsein hin und so wird es auch. Zunächst wähnt man sich beim Konzert-Opener, kalkulatorisch, berechnend, mit Holzknüppel eingebläut. Wer es jetzt noch nicht gemerkt hat, hier ist Heinz. In der ersten Strophe und im zweiten Teil der zweiten Strophe ist es schon selbstironisch, eine Unfassbarkeit, danach die dämlichste Bridge, mit dem dämlichsten Gereime, das HRK wohl jemals ersann (bitte um Aufklärung über soviel Zusammenhanglosigkeit). Dann noch die Sach emit den Mikros. Ein Sänger unter Verfolgungswahn, dabei will doch keiner was von ihm. Schlimm, dass ein eigentlich guter Rocksong textlich so überladen wird.

    Vertriebener

    Ich bin nicht aus Bochum und nicht aus Berlin,
    nicht aus Frankfurt und erst recht nicht aus Köln.
    Ich bin nicht aus Hamburg (wie viele Leute glauben),
    nicht aus München und auch nicht aus Mölln.
    […]
    Ich bin auch ein Vertriebener.
    Ich will keine Revanche, nur Glück.
    Ich bin auch ein Vertriebener.
    Fester Wohnsitz Osnabrück.

    Meine Mutter war so treu, daß mir schwindlig wird.
    Mein Vater war bei der SS.
    Ich heiß Heinz wie mein Onkel, der in Frankreich fiel,
    und Rudolf wie Rudolf Heß.
    […]
    Zuhause ist, wo man mich hört

    Kommentar:
    Die erste Strophe ist eigentlich überflüssig, denn ich will ja nicht wissen, wie man Ortsnamen zusammendichtet, hier ganz schlimm die Köln/Mölln-Sache, wobei er auch noch nicht wissen konnte, dass Mölln mal auf einer Landkarte wichtig wird. Kunze ein Seher? Mitnichten. Er ist ein Vertriebener und vertreibt mit einem Lied darüber alles Ernsthafte. Modethema. Die zweite Strophe dann mit mitleidserregender Wortwahl, obdachlos geboren und nie Boden unter die Füße bekommen. Dann der Refrain. Es reimt sich nicht viel auf Osnabrück, weshalb man es vermeiden sollte, diese Stadt ans Ende eines Reimes zu setzen. Das lernt man schon, wenn man überhaupt mal Teste schreibt. Saarbrücken ist ein ähnlich gelagerter Fall – übrigens. In der dritten Strophe wieder diese Unart, 33-45 anzusprechen. Entweder in einem ganzen Lied für sich, aber nicht immer in Sprenkeln. Er hats halt immer schon schwer gehabt., der Heinz. Jetzt wohnt er in Hannover, can you here me?

    Dein ist mein ganzes Herz
    Wir haben uns auf Teufel-komm-raus geliebt.
    Dann kam er, und wir wußten nicht mehr weiter.
    Du machtest Dich nicht gut als sterbender Schwan,
    ich hab versagt als finsterer Reiter.
    Statt Pech und Schwefel plötzlich nur noch Gletscher und Geröll.
    Wir haben so viel Glück auf dem Gewissen.
    Ich brauche jeden Morgen Deinen Nachtgeruch
    und keine falschen Wimpern auf dem Kissen.

    Dein ist mein ganzes Herz.
    Du bist mein Reim auf Schmerz.
    Wir werden Riesen sein.
    Uns wird die Welt zu klein.

    Was sind das bloß für Menschen, die „Beziehungen“ haben?
    Betrachten die sich denn als Staaten?
    […]

    Kommentar:
    Das ist der Songanfang überhaupt. Zweimal zwei Takte und diese kehlige Kopfstimme, mitten in die Fresse rein, äh ins Format-Radio. Gleich die ersten Zeilen beeindruckten mich damals, was aber dann merklich nachließ. Die gesamte erste Strophe ein auf und ab und hin und her und immer nur Wortspielerei im Sinn in Aufzählmanier. Dass ganze zu treibender Rockmusik, die fast schlageresk wirkt. Wo du nicht bist kann ich nicht sein. Ja, Verzweifelte schreiben so. Aber alles in allem der konsequenteste Song in Thema und Musik.

    Väter
    […]
    Väter
    Väter
    Was immer sie treiben: Getriebene Täter
    Sobald sie beginnen zu bleiben: Verräter
    Es kann ja nicht jeder
    nachdem er gezeut hat
    die Zelte verlassen
    die Erdumlaufbahn
    Doch es wäre vielleicht
    nicht die schlechteste Lösung

    Kommentar:
    Es kann ja nicht jeder eine schlechte Kindheit gehabt haben. Hier steht für mich die Provokation ganz klar vor der Biografie. Und was den Schluss angeht: Ganz arme Vorstellung, so und so. Das dichte ich ihm um, wenn es sein muss in zehn Minuten, mit Rotwein und Baby. Und die Musik? Was soll das denn bitte sein? Sie klingt, Entschuldigung, aber hochschwanger, schon nach drei Monaten. Hier ist Herr Oberschlau aber in erster Reihe. Scheusslich, so was will keiner hören. Musste wohl sein.

    Fallensteller
    Schläfst Du jetzt mir mir, bevor ich wegfahr,
    damit ich nicht vergesse, wie das ist?
    Damit sich jede andere Berührung
    an Deiner Kenntnis meiner Haut bemißt?

    Stört Dich Kopf an Kopf mein heißer Atem?
    Siehst Du mir beim Keuchen ins Gesicht?
    Woran denkst Du, wenn zum Schluß mein Auge
    größer wird und überläuft und bricht?

    Wir sind Fallensteller und wir sind die Beute.
    Wir sind doch alles aufgeklärte Leute.

    Hast Du für mich niemals Haß empfunden?
    Hast Du, wenn ich fort bin, nie Besuch?
    Hast Du in den kalten dunklen Stunden
    nie auf Deinen Lippen einen Fluch?

    Stellst Du meine Treue nie in Frage?
    Traust Du mir den Absprung gar nicht zu?
    Geht es Dir noch nahe, wenn ich sage:
    was ich such, bist immer wieder Du?
    […]

    Kommentar:
    Ok, es ist nicht leicht, sich wie Rambo zu fühlen und wie Goofy auszusehen (das Bild habe ich von Jürgen von der Lippe) und wenn es denn so sein soll, sind die ersten vier Zeilen eine wunderbare Einleitung für einen Abend allein oder aber die versteckte Aufforderung für Hemmungslosigkeit. Hängt wohl vom Gegenüber ab. Im zweiten Teil der Strophe vor dem Refrain müssen alle Fragen rhetorisch gemeint sein, wer will auf so was Antworten, respektiv antworten ohne zu verletzen? Die Musik ist genauso hastend, wie der fernwehbedingte hormonelle Hochstand. In der zweiten Strophe geht diese blöde Fragerei weiter. Willst du reden oder…? Was für ein Fallensteller. Es gibt Fallen, die fallen gar nicht auf. Die Musik bleibt leicht und tut nicht weh, der Schluss ist Zeitschinden und Spielerei.

    Dies ist Klaus
    Dies ist Klaus.
    Klaus hat lange Haare.
    Klaus kennt sich aus.
    Alter dreißig Jahre.
    Dies ist ein Haus.
    Hier geht Klaus
    einmal die Woche
    rein und wieder raus.
    Vor diesem Haus
    stehen viele grüne Wagen.
    Der von Klaus ist schwarz.
    Aber das hat nichts zu sagen.
    Klaus fährt seit kurzem
    Golf GTI.
    Das Lenkrad ist weiß.
    Im Winter fährt er Ski.
    Dies ist Klaus.
    Besondere Kennzeichen: Keine.
    Dies ist Klaus.
    Dies ist Klaus
    auf der Demo in Bonn.
    Sein Halstuch ist lila.
    Jetzt macht er sich davon.
    Dies ist Klaus
    beim Staatsbesuch.
    Er trägt einen Knüppel
    und kein lila Tuch.
    Dies ist Klaus.
    Besondere Kennzeichen: Keine.
    Dies ist Klaus.
    Klaus hat eine Freundin.
    Sie hat nicht viel zu lachen.
    Klaus sagt oft zu ihr:
    Einer muß es ja machen.

    Kommentar:
    Dies ist Heinz.

    Du wirst kleiner, wenn du weinst
    Du wirst immer nur noch kleiner, wenn Du weinst.
    Irgendwann hat Dich sogar Dein Schatten satt.
    Wenn Du's nicht allmählich besser mit Dir meinst,
    findest Du bald nicht mal mehr im Spiegel statt.
    Du wirst immer nur noch kleiner, wenn Du weinst,
    bis dann gar nichts mehr zum Lieben übrig bleibt.
    Bis man trostlos zwischen bitterkalten Fingern
    letztes Mitleid wie ein welkes Blatt zerreibt.
    Ich hab nie gesagt, Du mußt, um mich zu mögen,
    mich ganz verstehen.
    Ich hab nie gesagt, ich mag Dich gerne leiden
    sehen.
    […]

    Kommentar:
    Der mit Abstand gelungenste Text auf diesem Album, passend zur tröstenden Musik. Leider eignet sich der einleitende Satz nicht zur eigenen Verwendung, aber man kann sich dann daran erinnern. Immerhin. Hier werden Bilder projiziert, die die schmerzhaften Momente einer Liebesbeziehung (es gibt ja keine, betrachtet man sich nicht als Staat) gut widerspiegeln. Nur diese musikalische Neckerei mit der Pause zwischen „leiden“ und „sehen“ ist zwar Kunzes Markenzeichen, aber eben oder deshalb albern und platt. Es dient nicht dem Song, es dient nur einem müden „na, die Kurve hat er aber gerade noch mal hingekriegt“. Im Refrain ist es ermüdend. Und „unsere gute Sache“ ist prädestiniert zur Einblendung eines Spendenkontos. Vielleicht für notleidende Wortklauber.

    Packt sie und zerhackt sie
    Ich bin 25 oder 50 oder 5,
    steh in der Kurve, seit ich wimpelschwingen konnt.
    Ich kämpf mit Fahrradketten, Schraubenschlüsseln, Schlagring oder Dolch
    gegen Knappen, Frösche und Borussenfront.
    Mein Zuhause ist ein Strafraum. Auswärts ohne Punktgewinn.
    Ich hab mein Leben lang nur Gelb und Rot gesehn.
    Doch der Rasen ist grün, und nach dem Spiel ist immer vor dem nächsten.
    Wir haben's drauf, wir werden niemals untergehn.
    Packt sie
    Packt sie
    Packt sie und zerhackt sie
    Dieser Globus ist ein Fußball, und er trudelt durch das All.
    Wenn ich der Trainer wär, dann würde ich verrückt.
    Ich glaub, ich könnt den Wunsch nicht unterdrücken und ich hätt schon längst
    die blaue Erde in das schwarze Loch gekickt.
    […]

    Kommentar:
    Ganz klein steht da drunter : Warnung, vom Gebrauch als Hymne ist abzuraten. Das ist ungefähr so originell, wie die Zettel bei Überraschungseiern mit dem Zusatz „Bitte lesen und aufbewahren“. Wir haben mittlerweile schon ganze Ordner voll abgehefteter Warnhinweise.
    Warum macht er eine Hymne, um sie dann doch nicht zu wollen? Ach Ironie. Aber was hat denn Weltpolitik mit Fußball zu tun? Warum denn immer noch eine Aussage? Ich wünschte, er hätte alle Prolls beschimpft, aber dann wäre die Stadthalle nicht mehr ausverkauft gewesen. Und die Musik? Immerhin war der VfL Osnabrück zu der Zeit in der zweiten Liga (vor 2000 Zuschauern, Frauen und Mädchen haben freien Eintritt). Die wären schön zusammen gerückt und hätten einen Chor wie bei Pink Floyds „Fearless“ gemacht. Dies hier klingt so steril. Und wer Oooh auch noch im Textbuch abdruckt verachtet seine Hörer.

    Madagaskar
    Die haben das doch gar nicht gewollt
    die wollten die doch alle exportieren
    der andere Befehl kam doch ganz spät
    […]
    die könnten jetzt doch alle
    in Madagaskar sitzen
    schön warm, und überhaupt auch viel mehr Platz
    der ganze Zweite Weltkrieg
    ein Gegenstand von Witzen
    und über unser Land kein böser Satz
    […]

    Kommentar:
    Da fällt mir wirklich nichts mehr zu ein. Wer hat was nicht gewollt? Di eRussen wollten gar nicht die Olympischen Spiele 1984 boykottieren? Ach, die haben sich nur verfahren? Ach so, dass war gar nicht gemeint. Nebulös rumgeplaudert ist auch faseln. Aufgeklärte Jugendliche stecken ihre Köpfe zusammen: „Das ist Ironie, Sarkasmus, Zynismus. Die höchste Form einer Absage“ Brabbel Brabbel. Ja, kann sein, aber ohne Halbwertzeit. Selbst wenn ich mich erinnern möchte, bleibt nur ein schales „Na und?“. Die Musik stilisiert sich zum Schluss zu einem Gesang, wie ich es sonst von Johnny Clegg besser höre. Das hat er doch gar nicht gewollt. Der wollte uns doch nur los sein.

    Brennende Hände
    Irgendwann mach ich Dir umwerfend klar,
    was ich unter Liebe versteh.
    Jedenfalls nicht französisches Kino
    oder Stöckelschuhe voll Schnee.

    […]

    Wir werden uns nicht unbekannt!
    Das ist noch nicht das Ende!
    Wir treffen uns in Feuerland
    und reichen uns brennende Hände.

    Kommentar:
    Ich möchte mal wissen, was HRK unter Liebe versteht. Aufgerissene Kondompackungen in Stundenhotels in Bahnhofsnähe mit billigen Prostituierten oder lieber Diskussionsabende mit anschließender Dia-Show mit Bildern aus der Antarktis? [Platz für weitere Definitionen]. Irgendwann mach ich dir umwerfend klar… Man könnte auch sagen: Wir müssen reden. Früher fand ich solche Sätze gar nicht mal so aufgesetzt, aber nachdem ich schreiben und vor allem lesen gelernt habe, musste ich feststellen, dass dies hier wirklich nur Vorschulromantik ist. Wieder so ein Song, der den Hörer nicht mitnimmt. Aber große Melodien mit noch größerer Dramatik hat es. Passt schon.

    Abschließend komme ich zu einem ganz überraschendem Ergebnis. Es ist eigentlich nur ein guter Song drauf, trotzdem würde ich dem Album vier Sterne geben. Unglaublich, denn selbst alle Bilder sind schrecklich. Vielleicht gab es in den 80ern nichts besseres anzuziehen, aber dann macht es ja auch immer die Kombination. Vielleicht wäre nackt besser gewesen oder nur Gitarre oder nur Brille… wer weiß es.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #933517  | PERMALINK

    moontear

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    Originally posted by KritikersLiebling@18 Jun 2004, 18:51
    Kommentar:
    Da fällt mir wirklich nichts mehr zu ein. Wer hat was nicht gewollt? Di eRussen wollten gar nicht die Olympischen Spiele 1984 boykottieren? Ach, die haben sich nur verfahren? Ach so, dass war gar nicht gemeint. Nebulös rumgeplaudert ist auch faseln. Aufgeklärte Jugendliche stecken ihre Köpfe zusammen: „Das ist Ironie, Sarkasmus, Zynismus. Die höchste Form einer Absage“ Brabbel Brabbel. Ja, kann sein, aber ohne Halbwertzeit. Selbst wenn ich mich erinnern möchte, bleibt nur ein schales „Na und?“. Die Musik stilisiert sich zum Schluss zu einem Gesang, wie ich es sonst von Johnny Clegg besser höre. Das hat er doch gar nicht gewollt. Der wollte uns doch nur los sein.

    Im Text geht es meines Erachtens nach um den Holocaust.

    Das Album an sich hat mir früher auch weit besser gefallen als jetzt. Eigentlich hebt es sich nur durch den (einen) Hit „Dein ist mein ganzes Herz“ von der Masse der Kunze-Alben heraus, Durchschnitt.

    Aber wieder sehr schön, KL, weiter so! :)

    --

    If I'd lived my life by what others were thinkin', the heart inside me would've died.[/FONT] [/SIZE][/FONT][/COLOR]
    #933519  | PERMALINK

    kritikersliebling

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    Ja sicher Holocaust, aber ohne jetzt das Thema zu intensivieren, mal nachgefragt, was das für eine Herangehensweise ist? Und als Voruwrf: HRK sprenkelt doch so gern, wieso verklappt er hier seine Wortspiele in die intellektuelle Brühe der Aufgeklärten, anstatt mal Klartext zu schreiben. Dieses entschuldigende „Die haben das doch gar nicht gewollt…“ ist doch grausame Gedankenmasturbation.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #933521  | PERMALINK

    moontear

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    Originally posted by KritikersLiebling@18 Jun 2004, 19:11
    Ja sicher Holocaust, aber ohne jetzt das Thema zu intensivieren, mal nachgefragt, was das für eine Herangehensweise ist? Und als Voruwrf: HRK sprenkelt doch so gern, wieso verklappt er hier seine Wortspiele in die intellektuelle Brühe der Aufgeklärten, anstatt mal Klartext zu schreiben. Dieses entschuldigende „Die haben das doch gar nicht gewollt…“ ist doch grausame Gedankenmasturbation.

    Das Stück hat vom Inhalt her schon Potential, doch die Art wie HRK es aufbereitet ist wirklich nicht das Wahre. Er redet drumherum, stimmt. Es hätte eine zynische Abrechnung mit den Ewiggestrigen-Aber-Adolf-hat-die-Autobahn-gebaut-Herrschaften werden können.
    Wurde es aber nicht. Schade.

    --

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    #933523  | PERMALINK

    declan-macmanus

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    So weit ich weiß gab es tatsächlich mal einen Plan, die Juden nach Madagaskar zu verschiffen – als sonnigere Endlösung sozusagen.

    KL, sehr schöne Kommentare, auch wenn ich (wie auch schon bei „Reine Nervensache“) nicht mit allem einverstanden bin. Besonders der letzte Teil bleibt mir raätselhaft – nur ein gutes Lied, aber trotzdem 4 Sterne, weil das ganze Nicht-Gute so schön zusammengestellt ist?

    --

    Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
    #933525  | PERMALINK

    kritikersliebling

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    Nennen wir es Gnade des ersten Kontakts. Ich habe es jahrelang einfach so hingenommen, bis hier mal einer nachgefragt hat. Ja, und trotzdem vier Sterne für eine gute Unterhaltung. Es muss mir ja nicht peinlich sein, so zu texten.

    --

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    #933527  | PERMALINK

    declan-macmanus

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    Originally posted by KritikersLiebling@18 Jun 2004, 19:16
    Nennen wir es Gnade des ersten Kontakts. Ich habe es jahrelang einfach so hingenommen, bis hier mal einer nachgefragt hat. Ja, und trotzdem vier Sterne für eine gute Unterhaltung. Es muss mir ja nicht peinlich sein, so zu texten.

    Gott bewahre – aber vielleicht sollte es Dir peinlich sein, so schlecht Getextetem 4 Sterne zu geben. Aber nur zu, mit Jugendlieben ist man gnädiger als mit anderen.

    Gute Unterhaltung allerdings stelle ich mir anders vor (nein, ich meine auch nicht das gleichnamige Kunze-Album, das enthält nämlich nicht weniger Nicht-Gutes).

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    #933529  | PERMALINK

    kritikersliebling

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    Ich gebe Kunze vier Sterne, um mir wenigstens dreikommafünf zu geben, obwohl ich weiß, dass ich besser bin.

    --

    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
    #933531  | PERMALINK

    declan-macmanus

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    Originally posted by KritikersLiebling@18 Jun 2004, 19:25
    Ich gebe Kunze vier Sterne, um mir wenigstens dreikommafünf zu geben, obwohl ich weiß, dass ich besser bin.

    Trau Dich, spring über Deinen Schatten, lass die Jugendliebe sein, was sie in Wirklichkeit ist: nur 1 Stern. Ich habe mich auch loslösen können.

    Du kannst Deine eigenen Sterne doch nicht ein Leben lang hinter Kunzes verstecken!

    --

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    #933533  | PERMALINK

    kritikersliebling

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    Nein, keine Jugendliebe ist plötzlich weniger wert, nur weil sich mein Horizont erweitert hat. Außerdem weiß ich noch nicht, was mich auf den folgenden Alben erwartet. Wie wird es mir dort gehen. Nein, ich schimpfe, aber verraten, das kann ich nicht.

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