Giant Sand – 15.07 Zeltfestival Kassel

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  • #25717  | PERMALINK

    buxfix

    Registriert seit: 04.03.2003

    Beiträge: 65

    Wahrscheinlich rollen alle NICHT-Sand-fans mit den Augen, aber Kassel war schon ein wahnsinniger Abschied von Deutschland für die jetzige Sommer-Tour! Hatte bisher ja nur glänzendes von den vorherigen Konzerten gehört (inkl. Jelle Kuipers Kommentar zu Münster: „it only can go downhill from here“) Da muss ich aber sagen: falsch gedacht und wenn’de weitergemischt hättest, dann hättest du es live erlebt)

    Eigentlich hab ich kein GS-Konzert erlebt, was sooo abwechslungsreich war (und ich hab einige erlebt) von Jazz, zu Folk – von Country zu Rock – der Kracher war für mich allerdings ein neues Stück mit Funk-Gitarre, Falsetto-Gesang a la Prince, dass mir ganz schummrig wurde, was der grauhaarige Herr noch so alles auf seine alten Tage machen will!!!
    Über 2 Stunden wurden hier alte Kracher, aktuelle Hits und wie so oft noch nicht veröffentliche Songs präsentiert, die vielleicht in zwei Monaten, einem Jahr oder niemals auf Platte erscheinen…

    Immerhin gibts dieses Jahr ein neues Projekt (namens Arizona Amp And Alternator), die letztes Jahr versprochene Gospel-Scheibe soll es vielleicht erst im Frühjahr 2006 geben – aber bis dahin is unser Klumpen Lehm schon wieder hunderte Mal um die Sonne geflogen (with remarkable speed), Howe hat neue Scheiben aufgenommen und genug Touren geplant, dass man ihn auf jeden Fall noch das ein oder andere Mal fragen kann, was so in der nächsten Zeit im gelbschen Kosmos angesagt sein wird!

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    #3434465  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,896

    Schöne Review, Danke Renee.:)

    Mal sehen, welche Eindrücke uns Mitch noch mitteilen wird.

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #3434467  | PERMALINK

    mitchryder

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 25,961

    Ja, es war ein gutes und großartiges Konzert… halt Jazz ;) . Obwohl die „red guitar“ mehr zum Einsatz kam als das Piano.

    Anreise:

    Zwei Stunden vorher war der Wettergott ziemlich böse auf Kassel, so daß selbst Giant Sand ihr Check erst kurz vor dem Konzert beenden konnte. Im Zelt ist es trocken, sagte ich mir und genoss die paar Sonnenstrahlen bis Konzertbeginn in nebengelegenen Biergarten.

    Atmosphäre:

    Einfach zuwenige Besucher, was mal wieder Rückschlüße auf die Kasseläner Geschmacksknospen zuläßt. Der Vorteil… viel Platz zum mittanzen und bewegen. Und doch hätte ich es mir ein wenig hitziger gewünscht.

    Auftritt:

    Etwas über 2 Stunden ohne Pause, was mir sehr gefallen hat. Zwar nur wenige, dafür aber auf den Abend eingehende Ansagen von Howe. Am Ende des Konzertes kam ein zweites Gewitter, was selbst Howe veranlaßte zu fragen: „Ist das wirklich ein Sommer?“ und ihn insprierte „Rain(y)“ zu singen. Schön war mal wieder der eigene Kopf der Band, die sich nicht immer vorschreiben ließ, was sie spielen sollten und so kam ich öfters an diesem Abend in den Genuss seine Nähe zu Waits zu spüren. Aber auch die Prägung durch Dylan wurde in den Folkparts deutlich und die eigenwillige Rock- bzw. Bluesmusik mit Anlehnung an die frühen Yardbirds machten nicht nur Freude, sondern lassen Rückschlüße auf die musikalische Sozialisierung der Band zu.

    Fazit:

    Beste Unterhaltung zu einem fairen Preis. Immer wieder gern, wenn die Qualität so bleibt. Ein Abend der mir in Erinnerung bleiben wird.

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    #3434469  | PERMALINK

    peter-schloenzke

    Registriert seit: 29.06.2005

    Beiträge: 47

    MitchRyderImmer wieder gern, wenn die Qualität so bleibt.

    Tickets bei Ebay ersteigert? ;)

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    Schlonztrös
    #3434471  | PERMALINK

    mitchryder

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 25,961

    Peter SchlönzkeTickets bei Ebay ersteigert? ;)

    Die Kulturfesteintrittspreise sind bei alle Konzerten moderat. Zwischen 13 und 17 €. Für Giant Sand habe ich 14 € bezahlt.

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    #3434473  | PERMALINK

    mitchryder

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 25,961

    Für krautathaus und buxfix… noch ein Foto aus der Veranstaltung:

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    #3434475  | PERMALINK

    mitchryder

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 25,961

    Auch hier die Pressestimme…

    Der Wüstenfuchs

    Howe Gelb und seine Band Giant Sand traten im Kasseler Kulturzelt auf

    Kassel. Um den großen Erfolg hat Howe Gelb in den vergangenen 25 Jahren stets ganz bewusst einen Bogen gemacht – was ja auch ein Erfolg ist. Der Sänger, Gitarrist und Songwriter aus Arizona gilt mit seiner Gruppe Giant Sand als Begründer des Desert Rocks, der sandigen Mischung aus Rock, Country, Folk und Grunge. Anders als seine ehemaligen Bandmitglieder Joey Burns und John Convertino, die mit ihrer Combo Calexico mittlerweile auf den ganz großen Bühnen zu Hause sind, ist die Anhängerschar von Giant Sand aber immer noch überschaubar. „Kommerziell erfolgreich zu sein“, hat Gelb kürzlich in einem Interview gesagt, „macht eher mehr Probleme, als dass es das Leben verbessert.“

    Mit dieser Anti-Haltung war Gelb am Freitagabend auch im Kasseler Kulturzelt erfolgreich. Das Zelt war gerade mal zur Hälfte gefüllt. Aber die Fans, die da waren, hatten ihre Freude an der Jazz-Nacht, die Gelb zwischen den Songs versprach und mit seinen drei Bandkollegen zwischen den Ansagen wahr machte. Gelb wechselte ständig zwischen Gitarre und Piano. Irgendwann fragte er die Fans, was sie als Nächstes hören wollten: „Gitarre oder Piano?“ Das Publikum entschied sich für das Saiteninstrument, dem Gelb wundersame Töne entlocken kann wie nur wenige. Aber Gelb setzte sich ans Piano und spielte ein Swing-Stück.

    So liebt er es. Gelb ist ein Anti-Populist. Seine Kunst besteht darin, sich meistens gegen den Mainstream zu entscheiden, dabei aber immer unterhaltsam zu sein. Seine Stücke bieten perfektes Songwriting wie das groovige „Shiver“ oder das zehnminütige „Blue Marble Girl“. Aber wenn man sich so richtig wohl fühlt, lässt Gelb das harmonische Klanggebäude einfach zusammenfallen. Giant Sand könnten den idealen Soundtrack für einen Tarantino-Film liefern.

    Gelb selbst sieht mit seinem Bart und seinem Hut ein bisschen aus wie Tom Waits, der größte Anti-Held unter den amerikanischen Pop-Stars. Es passt daher ins Bild, dass Gelb seine Stimme von einem Mikro verzerren lässt, damit er bisweilen auch so klingt wie Waits. Zwischendrin redet er wirres Zeug und lässt das Publikum am Ende einer völlig abgedrehten Version von „Ring of Fire“ den Refrain des Beatles-Hit „Hey Jude“ singen.

    Nach der dritten Zugabe und zwei Stunden verschwinden Giant Sand. Das Licht geht an, noch Minuten später singen die Fans „Hey Jude“. Gegen diesen Erfolg wird Gelb bestimmt nichts einzuwenden haben. Von Matthias Lohr

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    #3434477  | PERMALINK

    buxfix

    Registriert seit: 04.03.2003

    Beiträge: 65

    ach herrlich, das wär was, wenn Howe die Filmmusik für St. Quentin schreiben würde… Wahrscheinlich in 15 Jahren, wenn sich keine Sau mehr an Pulp Fiction und Jackie Brown erinnert – dann werden der Erfinder des WüstenRocks und der Erfinder des IndependentBrutaloFilms in die Geschichte eingehen – und posthum werden Giant Sand-Alben allesamt Platin erreichen und die Welt, wird sich frage, wieso sie sowas nicht schon vorher gehört hat – jaja, genauso wird es kommen.

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    Did you ever have one of these days, where you love the town you live in?
    #3434479  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,896

    Buxfix…und die Welt, wird sich fragen, wieso sie sowas nicht schon vorher gehört hat – jaja, genauso wird es kommen.

    Das wird auch irgendwann kommen…

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    #3434481  | PERMALINK

    bluezifer

    Registriert seit: 03.10.2004

    Beiträge: 3,546

    Finde es auch skurrile, unverständlich und tragisch, wie eine solch innovativen, originellen und schöpferischen Band kommerziell so ignoriert werden kann.

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    pavor nocturnus
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