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Get Well Soon, das Haus, Ludwigshafen, 19. Dezember 2007
Es ist selten, dass ein deutscher Musiker bereits vor der Veröffentlichung seines Debütalbums ein solches Medieninteresse erregt, wie es Konstantin Gropper, der seine Musik unter dem Namen Get Well Soon veröffentlicht, entgegengebracht wird. Sein am 18. Januar 2008 erscheinendes Erstlingswerk ist bereits Album des Monats im Musikexpress und erhielt auch in anderen Publikationen, wie dem Rolling Stone, wohlwollende Besprechungen. Dementsprechend gespannt durfte man auf den Auftritt des Absolventen der Mannheimer Popakademie im Kulturzentrum das Haus in Ludwigshafen sein.
Im gut gefüllten kleinen Saal des Hauses, der den Namen dôme trägt, hatte sich am Mittwochabend vergangener Woche ein vornehmlich junges Publikum versammelt, um Gropper und seine sechsköpfige Band zu erleben. Der Jahreszeit angemessen präsentierten Get Well Soon ein Programm das zum einen aus Liedern der beiden Weihnachts-EPs besteht, die sie in den letzten beiden Jahren veröffentlicht haben und zum anderen aus Songs vom Debütalbum besteht. Wirklich große musikalische Unterschiede bestehen zwischen den beiden Sets jedoch nicht. Laut rockende Stücke wechseln sich ab mit elegischen Popsongs, so dass Gropper ebenso seine empfindsame wie seine entschlossene und kraftvolle Seite zu zeigen vermag. Zudem erweist er sich als variabler Sänger, der über eine breite Palette von Ausdrucksmöglichkeiten verfügt und seine in englischer Sprache geschriebenen Lieder akzentfrei singt.
Der bemerkenswerteste Aspekt des Konzertes ist allerdings Groppers Talent für ausgefeilte Arrangements, die er (möglicherweise gemeinsam mit seiner Band?) für seine Lieder geschrieben hat. Mit Gitarren, Schlagzeug und Bass schaffen Get Well Soon einen dichten, druckvollen und energetischen Klang, der durch den Einsatz von Bläsern, Violine, Klavier und Xylophon ergänzt wird. Durch den gezielten Einsatz dieser Instrumente gelingen erst die feinen Akzentuierungen, in der Groppers Musik ihre volle Stärke entfaltet. In Bezug auf die Arrangements wählt er selten den direkten Weg, etwa indem er die Band lautstark vorwärts treibt, sondern entscheidet sich häufig für Umwege, indem er beispielsweise Dynamik und Tempo variiert, bestimmte Instrumente zurücknimmt und andere in den Vordergrund rückt. Oft endet ein Lied gänzlich anders, als es das Intro suggeriert und dazwischen liegt eine musikalische Achterbahnfahrt, komplett mit dramatischen Steigerungen, Tempo- und Dynamikwechseln. Dadurch entsteht in Lieder wie beispielsweise Green Island oder I Sold My Hands ein vielseitiges Klangbild, das immer überraschend und frisch wirkt.
Bei aller Lust für unterschiedliche musikalische Formen und Gesangsstile und seinem unzweifelhaften Talent als Songwriter, erweckt Gropper jedoch manchmal den Eindruck, dass sich allzu freigiebig bei bekannten Vorbildern bedient. Zu verschiedenen Zeitpunkten denkt man an Beirut, Calexico, Radiohead oder Arcade Fire und fragt sich, ob er vielleicht einfach noch nicht seine individuelle, unverwechselbare Stimme gefunden hat, obwohl Ansätze dafür in großer Zahl existieren. Die Tatsache, dass Gropper über die Fähigkeit verfügt, viele verschiedene Arrangements zu schreiben und wie eine ganze Reihe verschiedener Sänger zu klingen, sollte ihn nicht dazu verführen, allen Versuchungen nachzugeben und sich damit dem Vorwurf der Beliebigkeit auszusetzen.
Die Kritik an Groppers Vorgehensweise sollte jedoch nicht zu weit getrieben werden, denn zu engagiert, ja mitreißend agieren der junge Künstler und seine Band auf der Bühne. Get Well Soon gelingt es jedenfalls ein neunzigminütiges Konzert auf sehr hohem musikalischen Niveau zu spielen und damit das Publikum wirklich zu begeistern. Man kann davon ausgehen, dass die Band viele Monate hart gearbeitet hat, um in so überzeugender Weise als harmonische Einheit aufzutreten. Wenn die Begeisterung des Ludwigshafener Publikums einen Maßstab darstellt, dann wird der Band auch nationaler und internationaler Erfolg vergönnt sein. Die Aufmerksamkeit, die Get Well Soon augenblicklich von vielen Seiten erhält, ist jedenfalls absolut berechtigt.
Setlist:
Weihnachtslieder: Ride The Supersleigh – It’s Just Friendly Fire – Christmas In Adventure Parks – You’re Using All Your Senses Just For Being Sad – Listen! Those Lost At Sea Sing A Song On Christmas – Green Island Never Turns White – Dear Tempest-Tossed! Dear Weakened! –„Normale” Lieder: Prelude – We Are Safe Inside While They Burn Down Our House – You/Aurora/You/Seaside – People Magazine Front Cover – If This Hat Is Missing I Have Gone Hunting – Viscontin, 1972 – Tick Tack! Goes My Automatic Heart – I Sold My Hands For Food So Please Feed Me
Zugabe:
Take It With Me – Lost In The Mountains (Of The Heart)--
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WerbungDanke für den Bericht, nail. Meine Vorfreude auf „Rest Now…“ steigt im Moment von Minute zu Minute!
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Die Worte der Weisheit trugen uns so weit wie nie...nail75der bemerkenswerteste Aspekt des Konzertes ist allerdings Groppers Talent für ausgefeilte Arrangements, die er (möglicherweise gemeinsam mit seiner Band?) für seine Lieder geschrieben hat. Mit Gitarren, Schlagzeug und Bass schaffen Get Well Soon einen dichten, druckvollen und energetischen Klang, der durch den Einsatz von Bläsern, Violine, Klavier und Xylophon ergänzt wird. Durch den gezielten Einsatz dieser Instrumente gelingen erst die feinen Akzentuierungen, in der Groppers Musik ihre volle Stärke entfaltet. In Bezug auf die Arrangements wählt er selten den direkten Weg, etwa indem er die Band lautstark vorwärts treibt, sondern entscheidet sich häufig für Umwege, indem er beispielsweise Dynamik und Tempo variiert, bestimmte Instrumente zurücknimmt und andere in den Vordergrund rückt. Oft endet ein Lied gänzlich anders, als es das Intro suggeriert und dazwischen liegt eine musikalische Achterbahnfahrt, komplett mit dramatischen Steigerungen, Tempo- und Dynamikwechseln. Dadurch entsteht in Lieder wie beispielsweise Green Island oder I Sold My Hands ein vielseitiges Klangbild, das immer überraschend und frisch wirkt…
Die Kritik an Groppers Vorgehensweise sollte jedoch nicht zu weit getrieben werden, denn zu engagiert, ja mitreißend agieren der junge Künstler und seine Band auf der Bühne. Get Well Soon gelingt es jedenfalls ein neunzigminütiges Konzert auf sehr hohem musikalischen Niveau zu spielen und damit das Publikum wirklich zu begeistern…
Klingt als wenn du dort mit einem breiten, zufriedenen Lächeln herausgegangen bist. :) Deine Review lässt mich hier sitzen und denken „das willst du auch haben, warum um alles in der Welt warst du nicht auf einem der Konzerte? Die nächste Tour verpasst du ganz sicher nicht“. Wirklich sehr gut geschrieben, nail. Wenn du es mit all den anderen Konzerten vergleichst die du in diesem Jahr gesehen hast, wie schneiden „Get Well Soon“ da ab? War es das perfekte Konzert?
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Ja, genauso war es, ich habe wirklich oft während des Konzertes gelächelt. Es war nicht das perfekte Konzert, aber ein sehr gutes und definitiv **** wert. Du wirst bestimmt Gelegenheit haben, GWS bald in Deiner Nähe zu erleben und dann solltest Du unbedingt auch berichten. Ich würde sie mir auf jeden Fall nochmals ansehen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ich hoffe, es wird eine kleine Tour Mitte des Jahres geben und dann schau ich sie mir an und werd berichten…
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@nail75: Interessanter Bericht, scheint ein guter Gig gewesen zu sein.
Hab eine etwas andere Frage, die aber auch mit der Band zu tun hat.Hast Du Dich mal etwas ausführlicher mit dem Konstantin über sein Studium in Mannheim an der Popaka unterhalten? Ich habe mal einen Artikel gelesen, da schien er nicht grade angetan gewesen zu sein. Hast Du anderen Rückmeldungen? Die Band finde ich übrigens auch spannend. Beobachte sie schon ne ganze Weile, als Konstantin noch mit anderer Besetzung und unter anderen Bandname unterwegs war.
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Wie gesagt: Mir hat der Auftritt gut gefallen.
Im neuen Rolling Stone ist ein Artikel über Gropper und seinen nicht gerade überbordenden Enthusiasmus für die Popakademie. Ich verfüge dahingehend aber nicht über weitere Informationen weder was Gropper (mit dem ich noch nie ein Wort gewechselt habe) noch was sonst irgendeinen Studenten der Popakademie betrifft.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Der Artikel war da etwas einseitig gehalten, wie ich finde.
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Hey hausmeister_p,
ich dachte ich bin hier im Rolling Stone-Online, habt ihr nichts mit dem Heft zu tun? :lach:Klar der Bericht im Heft war schon etwas deutlich, aber man hatte wenigstens mal den Eindruck, dass jemand das sagt, was er meint und nicht irgendwelche Sprechblasen wiedergibt. Wie auch immer, es ist doch erfreulich, dass bei Get Well Soon trotz der popmusikalischen Dauer-Design-Behandlung an dier Starschmiede in Mannheim was ganz hübsches rauskam oder übrig geblieben ist, was nicht nach Popdesign klingt.;-)
MM
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Habe am Freitag ein paar Songs aus dem neuen Album gehört, macht lust auf mehr.:dance:
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Ich war jetzt schon auf mehreren Get well soon Konzerten und bin noch nie enttäuscht worden. Im Gegenteil: ich könnte mir das ständig anschauen… Glücklicherweise kommen Konstantin Gropper und einige seiner Musiker aus meiner Gegend, was mich hoffen lässt, dass ich sie noch öfters sehen werde!
Mitte April ist wohl wieder eine längere Tour geplant!--
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