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MOE, könntest du beim nächsten Mal dazu schreiben, wer den Text geschrieben hat. Ich weiß zwar, dass es Distelmeyer war, aber manch einer möchte bestimmt nicht unbedingt Rätsel raten. Mal davon abgesehen, finde ich, gehört dert Text allenfalls unter beste Songtexte und nicht in die Forumsanthologie.
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WerbungOriginally posted by Dominick Birdsey@14 Nov 2004, 12:14
MOE, könntest du beim nächsten Mal dazu schreiben, wer den Text geschrieben hat. Ich weiß zwar, dass es Distelmeyer war, aber manch einer möchte bestimmt nicht unbedingt Rätsel raten. Mal davon abgesehen, finde ich, gehört dert Text allenfalls unter beste Songtexte und nicht in die Forumsanthologie.Hältst Du den Text für nicht anthologiewürdig, weil Du ihn nicht gut genug findest? Ein Songtext ist er ja eigentlich nicht – Distelmeyer rezitiert ihn ja nur, ohne Musik.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Originally posted by Dominick Birdsey@14 Nov 2004, 11:14
MOE, könntest du beim nächsten Mal dazu schreiben, wer den Text geschrieben hat. Ich weiß zwar, dass es Distelmeyer war, aber manch einer möchte bestimmt nicht unbedingt Rätsel raten. Mal davon abgesehen, finde ich, gehört dert Text allenfalls unter beste Songtexte und nicht in die Forumsanthologie.Mach ich doch gerne. ;) Und du schreibst das nächste mal deine Kritik etwas grösser, damit sie alle lesen können oder schreibst mir eine nette Pn. ok? ;)
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONAOriginally posted by muffkimuffki@14 Nov 2004, 15:00
Hältst Du den Text für nicht anthologiewürdig, weil Du ihn nicht gut genug findest?Ich halte nahezu keinen einzigen Songtext für anthologiewürdig.
MOE, der Text ist deshalb klein, weil es nicht mein Hauptanliegen ist und zweitens meine kleine unbedeutende Meinung. Und weil es keine Kritik an dich ist, schreibe ich dir auch keine PN.
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Originally posted by Dominick Birdsey@14 Nov 2004, 16:32
Ich halte nahezu keinen einzigen Songtext für anthologiewürdig.Interessant, aber ich mache mal besser per PN weiter, damit der Thread nicht zugemüllt wird.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]die gedichte dieses mannes sind unbrauchbar
zunächst
rieb ich eines in meine glatze.
vergeblich. es förderte nicht meinen haarwuchs.daraufhin
betupfte ich mit einem meine pickel. diese
erreichten binnen zwei tagen die größe mittlerer kartoffeln.
die ärzte staunten.daraufhin
schlug ich zwei in die pfanne.
etwas misstrauisch, aß ich nicht selber.
daran starb mein hund.daraufhin
benützte ich eines als schutzmittel.
dafür bezahlte ich die abtreibung.daraufhin
klemmte ich eines ins auge
und betrat einen besseren klub.
der portier
stellte mir ein bein, dass ich hinschlug.daraufhin
fällte ich obiges urteil.(Ernst Jandl)
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Originally posted by Dominick Birdsey@14 Nov 2004, 15:32
Ich halte nahezu keinen einzigen Songtext für anthologiewürdig.Warum eigentlich nicht? Früher wurde Lyrik doch auch gesungen.
(also, wir haben grundsätzlich einen anderen Thread für Songtexte, der dafür am besten benutzt werden sollte)--
Der Hecht
Ein Hecht, vom heiligen Anton
bekehrt, beschloß, samt Frau und Sohn,
am vegetarischen Gedanken
moralisch sich emporzuranken.
Er aß seit jenem nur noch dies:
Seegras, Seerose und Seegrieß.
Doch Grieß, Gras, Rose floß, o Graus,
entsetzlich wieder hinten aus.
Der ganze Teich ward angesteckt.
Fünfhundert Fische sind verreckt.
Doch Sankt Anton, gerufen eilig,
sprach nichts als: Heilig! Heilig! Heilig!(Christian Morgenstern)
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONAEs sitzt ein Vogel auf dem Leim,
Er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher.Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frißt,
So will ich keine Zeit verlieren,
Will noch ein wenig quinquillieren
Und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel scheint mir, hat Humor.(Wilhelm Busch)
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONAKüssende schießende Bäume
Die Bäume, jene wie erwartet,
Sie küssen fast krank!
Sie schießen!
Judith, staune!
Freude auf Erden!
Bäume!
Küssende Bäume in endloser Zeit.Und bei gleicher Ausgangslage entstanden:
Küssender grüßender Baum
Die Bäume, jene wie gesagt,
Sie küssen ach so seidig!
Sie grüßen!
Judith, bedenke!
Oh liebliches Glück!
Baum!
Küssender Baum für Judith.(beide von Poetron 4.1)
Wer seinen Computer auch mal so schön dichten lassen möchte: http://www.poetron-zone.de/poetron/p41/posteu.html
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„Kreuzberg ist so hart, dass sogar die Steine sagen: Wir sind zu weich für die Strasse. So hart ist Kreuzberg.“ (Catee)liebende bebende Haeuser
Die Haeuser, jene wie gesagt,
Sie lieben im Prinzip auch herzlich!
Sie beben!
Sebastian, fliehe!
Wo ist der Retter?!
Haeuser!
Liebende Haeuser forever.(Poetron (V4.1))
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONAAN ANNA BLUME – 1919
Oh Du, Geliebte meiner 27 Sinne, ich liebe Dir!
Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, —- wir?
Das gehört beiläufig nicht hierher!
Wer bist Du, ungezähltes Frauenzimmer, Du bist, bist Du?
Die Leute sagen, Du wärest.
Lass sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht.Du trägst den Hut auf Deinen Füssen
und wanderst auf die Hände,
Auf den Händen wanderst Du.Halloh, Deine roten Kleider, in weisse Falten zersägt,
Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich Dir.
Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, —– wir?
Das gehört beiläufig in die kalte Glut!
Anna Blume, rote Anna Blume, wie sagen die Leute?Preisfrage:
1. Anna Blume hat ein Vogel,
2. Anna Blume ist rot.
3. Welche Farbe hat der Vogel?Blau ist die Farbe Deines gelben Haares,
Rot ist die Farbe Deines grünen Vogels.
Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid,
Du liebes grünes Tier, ich liebe Dir!
Du Deiner Dich Dir, ich Dir, Du mir, —- wir!
Das gehört beiläufig in die —- Glutenkiste.Anna Blume, Anna, A—-N—-N—-A!
Ich träufle Deinen Namen.
Dein Name tropft wie weiches Rindertalg.
Weisst Du es Anna, weisst Du es schon,
Man kann Dich auch von hinten lesen.
Und Du, Du Herrlichste von allen,
Du bist von hinten, wie von vorne:
A——N——N——A.
Rindertalg träufelt STREICHELN über meinen Rücken.
Anna Blume,
Du tropfes Tier,
Ich——-liebe——-Dir!(kurt schwitters)
Um mal nach Längerem diesen Thread fortzuführen, ein Gedicht von Richard Huelsenbeck.
Huelsenbeck war 1916 Mitbegründer des berühmten Zürcher Cabaret Voltaire und damit neben u.a. Hugo Ball, Hans Arp und Tristan Tzara eine der wichtigsten Figuren des Dadaismus‘. Huga Ball sprach von ihm als den „Dada-Trommler“, denn Huelsenbeck plädierte stets für die Verstärkung des Rhythmus und war fasziniert vom sog. „Negerrhythmus“, der seine Gedichtsvorträge meist begleitete. Und viele der wenigen Gedichte, die ich von ihm kenne, begeistern mich auch gerade durch ihren Rhythmus. Man darf sie natürlich nicht lautlos lesen, man muss sie schon hören, man muss sie sich selbst ein wenig vortragen, denn zum Vortragen wurden sie konzipiert. So z.B. das wunderbare „Ebene“. Da das aber etwas zu lang ist um es an dieser Stelle zu zitieren (ist mir auch zu viel es abzutippen), folgt das Gedicht „Ende der Welt“ von Huelsenbeck. Dieses ist zwar weniger „mitreißend“, aber ich mag es auch sehr in seinem perspektivlosem Bilder-Chaos.Ende der Welt
Soweit ist es nun tatsächlich mit dieser Welt gekommen
Auf den Telegraphenstangen sitzen die Kühe und spielen Schach
So melancholisch singt der Kakadu unter den Röcken der spanischen
Tänzerin wie ein Stabstrompeter und die Kanonen jammern
den ganzen Tag
Das ist die Landschaft in Lila von der Herr Mayer sprach als er das
Auge verlor
Nur mit der Feuerwehr ist die Nachtmahr aus dem Salon zu vertreiben
aber alle Schläuche sind entzwei
Ja ja Sonja da sehen Sie die Zelluloidpuppe als Wechselbalg an
und schreien: God save the king
Der ganze Monistenbund ist auf dem Dampfer „Meyerbeer“ versammelt
doch nur der Steuermann hat eine Ahnung vom hohen C
Ich ziehe den anatomischen Atlas aus meiner Zehe
ein ernsthaftes Studium beginnt
Habt ihr die Fische gesehen die im Cutaway vor der Opera stehen
schon zween Nächte und zween Tage?
Ach Ach Ihr großen Teufel – ach ach Ihr Imker und Platzkommandanten
Wille wau wau wau Wille wo wo wo wer weiß heute nicht was unser
Vater Homer gedichtet hat
Ich halte den Krieg und den Frieden in meiner Toga aber ich
entscheide mich für den Cherry-Brandy flip
Heute weiß keiner ob er morgen gewesen ist
Mit dem Sargdeckel schlägt man den Takt dazu
Wenn doch nur einer den Mut hätte der Trambahn die Schwanzfedern
auszureißen es ist eine große Zeit
Die Zoologieprofessoren sammeln sich im Wiesengrund
Sie wehren den Regenbogen mit den Handtellern ab
Der große Magier legt die Tomaten auf seine Stirn
Füllest wieder Busch und Schloß
Pfeift der Rehbock hüpft das Roß
(Wer sollte da nicht blödsinnig werden)--
Oh, ich sehe gerade, das vorangegangene Gedicht, das klienicum hier reingestellt hatte, ist von Kurt Schwitters. Wirklich Genaues kann ich zu der Sache nicht sagen, aber mit Schwitters hatte Huelsenbeck mal eine heftige Auseinandersetzung, die u.a. zu Schwitters Gedicht „Huelsendada“ führte.
Dass ich nun ausgerechnet Huelsenbeck auf Schwitters folgend poste, ist reiner Zufall.--
Mann, dein Pferd
ist nichts wert.
Hier: das Bein
ist zu klein.
Dort: das Ohr
steht nicht vor.
Da: der Gaul
hat kein Maul.
Schau: der Schwanz
fehlt ihm ganz.
Und es trabt
nicht so recht,
denn das Pferd
ist ein – Specht!
Du viel dumm,
ich viel klug.
Hugh!(Robert „Winnetou“ Gernhardt)
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