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Das Leben kann manchmal so schön sein. Besonders wenn man bei einem Flaming Lips-Konzert war. Es gibt keine andere Band, die auch nur annähernd soviel Euphorie in mir hervorruft wie diese durchgeknallten Spinner, die es auch dieses Mal wieder geschafft haben, aus einem schnöden Konzert ein Erlebnis werden zu lassen, von dem man noch in Jahren schwärmen wird.
Die meist gehörte Frage vor dem Konzert war: „Hast du sie schon mal live gesehen?“ Immer im Sinne von „Weißt du denn, was auf dich zukommt?“ gestellt, denn ein Konzert der Flaming Lips ist alles andere als normal. Es gibt immer den ganz großen Budenzauber: Luftballons, Konfetti-Kanonen, Papierschlangen und kostümierte Tänzer (gestern waren es Weihnachtsmänner und Aliens) auf der Bühne. Der Band ist einfach jedes Mittel Recht, die Leute zu euphorisieren, sie dazu zu bringen, aus sich rauszukommen und den Moment zu feiern. Eine solche Ansammlung von erstaunt lachenden und glücklichen Gesichtern sieht man selten. Ich habe in meinem Kopf eine solch überwältigende Bilderflut, dass ich es noch gar nicht in Worte fassen kann. Ich versuche es ein anderes mal. Es war einfach ganz, ganz groß!
Die Fotos sind zwar nicht von gestern, geben aber die Atmosphäre treffend wieder:
Setlist (ungefähr so, wie bei den bisherigen Konzerten in diesem Jahr):
Race For The Prize
Free Radicals
Yoshimi Part 1
Yoshimi pt 2
Vein Of Stars
The Yeah Yeah Song
In The Morning Of The Magicians
The WAND
Cow/Duck Jam
The Spark That Bleed
She Don’t Use Jelly
Do You Realize ??
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Waiting for a Superman!
War Pigs--
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WerbungGroßartiger Abend in der Markthalle. Ein Festival für die Sinne. Mein Adrenalinaustoß nach dem Konzert hat verhindert, daß ich letzte Nach mehr als 4 Stunden schlafen konnte.
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ich beneide Euch um dieses vergnügen, sehr!
Schöner Bericht!
Gab’s denn mehr Zuschauerzuspruch als letztes Mal…?
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(We Don't Need This) Fascist Groove ThangDie Markthalle war ausverkauft und die Luft entsprechend schlecht. Lange kein Konzert mehr besucht wo fast alle Leute mit einem Dauerlächeln die Halle verlassen haben. (inkl. Miss Tina Toledo, die an mir vorbeischwebte…)
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die lustige lips-kapelle dürfte ruhig auch zwischenhalt in der schweiz machen…
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Ich kann da auch nur mit Euphorie argumentieren.
Wobei Coyne und Co. ja gegen erschwerte Bedingungen anmusizieren mussten, denn schön heiß ist es in der Markthalle gewesen. Die Hitze, der Nebel – was für eine Muffbude!
Nachdem das Hallenlicht schon lange brannte, konnten wir von der Straße aus immer noch die harten Fans innerhalb des Gebäudes jubilieren hören.--
"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)WAAAAAAAHH…war das großartig!!Ich bin immer noch nicht ganz bei mir… und wie observer (noch) nicht wirklich in der Lage, das Besondere am gestrigen Abend in Worte zu fassen. Ich weiß nur, dass noch keine Band es je geschafft hat, eine derartige Euphorie bei mir zu auszulösen und Unmengen an Endorphinen freizusetzen. Luftballons! Konfetti! Lichteffekte!Leinwand!Nebel!Kostüme!Reizüberflutung!Kindergeburtstag!!- Und all das in der intimen Atmosphäre der Markthalle…
So etwas einmal im Monat und man würde zu einem ausgeglicheren Menschen, da bin ich ganz sicher…;-)@joshua Tree: du hast mich gesehen und ich dich nicht?Wo bin ich denn an dir vorbei“geschwebt“?:-)
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!Ich stand mit ein paar Freunden nach dem Konzert an der Tür zum Vorraum. War aber gerade in einem Gespräch, als Du mit einem völlig verzücktem Gesichtsausdruck an mir vorbei gingst, sonst hätte ich hallo gesagt.
Es sieht so aus, als hätten das Konzert eine Beziehung gekittet die dabei war zu implodieren. Sehr schön.
:sonne:--
Die Flaming Lips wollen nichts Geringeres als die Welt zu verbessern. Zumindest für die 90 Minuten ihres Auftritts. Und es wird wohl immer ihr Geheimnis bleiben, wie sie es innerhalb von wenigen Sekunden schaffen, dass sich „Erwachsene“ so ausgelassen wie auf einem Kindergeburtstag benehmen. Die Menge an Luftballons, das Konfetti und die Eröffnung mit einem ihrer besten Songs „Race for the prize“ können es nicht allein sein. Es muß da noch ein anderes Geheimnis geben, das in den ersten Momenten des Konzerts bewirkt, sich aller Hemmungen zu entledigen und den Moment, nein: das Leben zu feiern.
Auf der Bühne stehen nur wenige Instrumente, alle in grellem Feuerwehr-Rot lackiert, die zudem von der Band unter dem ersten Jubel noch selbst aufgebaut werden. Nach professionellem Equipment sieht das nicht aus, auch die zahlreich eingesetzten Gimmicks wirken wie in Wayne Coynes Bastelkeller erschaffen. Nur dass sich dieser Hobbyraum wahrscheinlich in der Space-Kugel befindet, die in seinem Garten steht. Die Flaming Lips gehören nicht zu den Gruppen, die sich nur auf die Bühne stellen und ein beeindruckendes Konzert geben. Sie wollen ein Gemeinschaftserlebnis schaffen, einem LSD-Rausch vergleichbar alle Sinne mit Eindrücken zuballern und ein noch lange nachhaltendes Glücksgefühl erzeugen. Und wer sich da nicht hineinfallen lassen kann, wird sicherlich Gründe finden, am Auftritt rumzumäkeln: der Sound war nicht besonders gut, Wayne Coyne ist kein guter Live-Sänger und unerträglich heiß und stickig war es zudem auch noch. Aber was zählt das, wenn man trotzdem das Gefühl hat, dem Sammelsurium der glücklichsten Momente des Lebens ein paar weitere hinzufügen zu können.
Bis auf „She don`t use jelly“ und das Black Sabbath-Cover „War Pigs“ spielten sie nur Material der letzten drei Alben. Wobei auch die aktuellen Stücke, insbesondere der „Yeah Yeah Yeah-Song“ äußerst euphorisch aufgenommen wurden. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sie ihre sehr komplexen Studioproduktionen live so auf das Wesentliche reduzieren, dass es trotzdem funktioniert. Herausragend fand ich, wie auch schon bei der letzten Tour, den Drummer, der unglaublich energiegeladen und spannungsvoll spielen kann (Waiting for Superman!) und natürlich den Multiinstrumentalisten Steven Drozd, der zudem die ganzen Chorpassagen der Songs übernahm. Im Mittelpunkt stand aber natürlich Wayne Coyne, der als hervorragender Entertainer das Publikum animiert, jeden Quark mitzumachen und wahrscheinlich hätte auch nicht viel gefehlt und die Leute wären seiner Aufforderung gefolgt, sich bei der Hitze auszuziehen. So blieb es dabei, das man rumsprang, mitsang, mit Luftballons um sich warf und den Konfetti-Regen genoss. Auf der Leinwand liefen neben kurzen Filmsequenzen zumeist psychedelische Animationen und auf der Bühne tanzten links etwas mehr als ein halbes Dutzend Aliens, während sich rechts die Weihnachtsmänner verlustierten. Ob und was sie damit meinen, kann sich jeder selbst überlegen. Ich weiß es nicht. Auch die Atmosphäre in der Markthalle entzieht sich jeder näheren Beschreibung. Oder es klänge für Außenstehende lächerlich und nicht nachvollziehbar. Schräg vor mir stand ein Typ, dessen linker Unterarm fehlte und da man sich ja manchmal fiktive Lebensgeschichten im Kopf zusammenreimt, fand ich es äußerst rührend, wie er das gesamte Konzert über seine beiden Arme in den Konfettihimmel hob und feierte. Solch berauschende Momente wie bei „Do you realize“ werden sich auf ewig im Kopf einbrennen. Der Abend war pure Euphorie und noch eine Viertelstunde nach Konzertende standen die letzten 100 bis 200 Leute vor der Bühne und applaudierten.
Leider kamen wir noch nicht in den Genuß der bereits auf einem T-Shirt angekündigten neuen Laser-Show, bei der das Publikum auch die aktive Hauptrolle übernehmen soll. Wie das aussieht, hätte ich zu gern gesehen, es sind wohl aber noch nicht alle Sicherheitsfragen gekärt. So schrieb zumindest der Drummer am gleichen Tag in seinem Tour-Blog. Egal, vielleicht wird man es ja schon in Köln oder München erleben dürfen, wo sie im Juni auftreten. Unnötig zu erwähnen, dass jeder der da nicht hingeht, selber schuld ist.
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Wake up! It`s t-shirt weather.Da werde ich wohl doch nach Köln fahren! So gut wie sich das hier anhört!
Danke für den schönen Bericht!--
Ehre deine Fehler als versteckte Absicht! (Brian Eno) stone.fm Donnerstag, 26. Oktober 2006 20.00 Uhr "John Peel Special" von und mit Dirk Hansmann (grizzdrum) aus dem Studio Düsseldorf 21.30 Uhr "Auf den Geschmack gekommen – Teil IV" von und mit Daniel Voigt (paradise) aus dem Studio HelpsengrizzdrumDa werde ich wohl doch nach Köln fahren! So gut wie sich das hier anhört!
Das habe ich mir auch gerade überlegt. Mal sehen ob ich das zeitlich hinbekomme. Und natürlich auch von mir ein Dankeschön für den neugierig machenden Bericht, observer!
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You can't fool the flat man!Besser kann man das Konzert nicht beschreiben, es war umwerfend.
(@observer:Die Termine in Köln und München sind leider mitten in der Woche…)--
Darf ich mal ein klein wenig kritisch nachfragen..in diesem Jubelthread :) ?
Muss vorweg sagen/schreiben, das ich noch nie etwas bewusst von den Flaming Lips gehört habe ( also auch nicht live ).Hier, wie auch in anderen Boards, liest man meistens immer nur überwältigendes über die Show…Konfetti, Licht, Filme, Bunnies, Luftballons usw…aber selten über die MUSIK. Würde die band auch OHNE alldem schnickschnack funktionieren ? Live..? Was würde passieren,wenn die band ohne jegliche SHOW spielen würde..wären die leute auch so begeistert? Wären die hallen halb leer?
Das ganze erinnert mich ein wenig an KISS..als sie sich „abschminkten“ , liess das interesse doch erheblich nach ( sind natürlich andere dimensionen ), als sie wieder „masked“ waren..waren die hallen wieder voll.
Anderes besispiel: TUBES.Mit show= GrossesMedieninteresse..ohne show= naja…
Für mich werden die Flaming Lips zu sehr auf ihre liveSHOWS „reduziert“/festgenagelt.
Ich FREUE mich aber natürlich, das ihr die konzerte so genossen habt..will hier also nicht herumstänkern
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Der Vergleich mit den Tubes bzw. Kiss ist dann doch etwas arg 80er Hipster mäßig bemüht.
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Schlagwörter: The Flaming Lips
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