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Fever Ray – Fever Ray – Vinyl / CD / Digital Download – Rabid Records – 2009
Die besten Platten kommen aus dem Nichts, erwischen einen unvorbereitet und von hinten, um Dich dann sofort gefangen zu nehmen und nicht mehr loszulassen. Mein Dank gilt hier Nachtmahr, der „If I Had A Heart“ im „Song des Tages“ Thread vorgestellt hat und Carrot Flower, die mich erst mit der Nase drauf stoßen musste. Ohne die beiden hätte ich diese wundervolle Musik vielleicht nicht entdeckt.
Fever Ray, das ist Karin Dreijer Andersson aus Schweden, ihres Zeichens eine Hälfte des Elektronik-Duos „The Knife“, das seit Anfang der Noughties (sic!) Alben auf dem eigenem Label Rabid Records veröffentlicht. Fever Ray ist nun ihr neuestes Projekt und ihr erstes Solo-Album.
Ich will mich nicht mit langen Beschreibungen der Musik aufhalten, das können andere besser, darum ein Link zur Fever Ray Homepage und den da gesammelten Reviews des Albums. Nur soviel, schaut man sich das tolle Cover an, verrät es schon einiges über die Musik. Das Album ist dunkel, mystisch, atmosphärisch, hier und da funkeln die Sterne. Es ist elektronischer Pop, in sich geschlossen, in seinen eigenen Umlaufbahnen kreisend und zum Träumen einladend. Über allen schwebt ihre oft verfremdete und dann wieder glasklare Stimme. Eine Platte, die verzaubert, dich in ihren Bann zieht und sich mit Sicherheit am Ende des Jahres ganz oben bei meinen Favoriten einfindet. Ach ja, handgemacht ist hier wohl wenig bis nichts, es dürfte schwierig werden die Songs am Lagerfeuer zu spielen.
Genug des überschwenglichen Lobes, go with the flow!
Anspieltipps gibt es keine, das würde den Songs nicht gerecht werden. „When I Grow Up“ ist sicher der Ohrwurm der Platte, die anderen Songs müssen sich jedoch nicht verstecken. Schaut euch die Videos an, kauft euch das Album und lasst euch ruhig mal in den Rücken schießen…
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WerbungToller Service, foe, und eine zutreffende Charakterisierung dieser Musik!
Kannst du bereits Alben von The Knife empfehlen?
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationCarrot FlowerKannst du bereits Alben von The Knife empfehlen?
Ich habe zwei: Deep Cuts, das mir nicht so recht gefällt: zu „humorvoll“ auf eine Art, die mir nichts gibt (da ist allerdings „Heartbeats“ drauf, ihr bekanntester Song), und Silent Shout, größtenteils ernst, düster und mit dem hitverdächtigen „Marble House“. Das halte ich für empfehlenswert, auch wenn mir nicht jeder Track gefällt.
Im Moment begeistert mich Fever Ray aber mehr (und mir geht’s wie foe: Dein Text über „If I had a Heart“ hat mich dazu gebracht, mir das Album anzuhören). Ich finde die Platte ganz phantastisch. Sie hat zwar keine tanzbaren Beats und keine offensichtlichen Hits wie „Marble House“, aber einen Sound zum Verlieben. Ich höre einige Anklänge an Kraftwerk und habe ein, zwei Mal auch an Bowie/Eno gedacht, an Kate Bush und Japan. Den verfremdeten Gesang kennt man von The Knife, ansonsten sind manche Passagen näher dran an So this is Goodbye von Junior Boys als an Silent Shout. Die Musik ist getragen und dunkel (acht der zehn Tracks sind eher ruhig gehalten), voller Nachtstimmungen, somnambul und entrückt. Gut produziert. Ein sehr attraktiver Sound. Auch das Artwork ist schön.
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To Hell with PovertyDas Album ist wirklich ganz nett geworden. Bewegt sich bewertungstechnisch im Mittelfeld. Der Song „Triangle Walks“ hat es mir aber so richtig angetan.
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Carrot FlowerToller Service, foe, und eine zutreffende Charakterisierung dieser Musik!
Danke. Ab und an muss auch mal ein Album in diesem Unterforum besprochen/vorgestellt werden, das den Weg zu meinen Ohren findet. Wenn’s kein anderer macht, muss ich halt selber dafür sorgen. In der Regel interessieren die von mir vorgestellten Alben nicht wirklich viele bzw. ist zumindestens die Reaktion eher dürftig. Bei der letzten Vorstellung (Handsome Furs – face control) gab’s zwar einige Zaungäste, aber (eigentlich) keine Reaktionen. Ist nicht so schlimm, spiele ich halt alleine, obwohl es anders natürlich schöner wäre. Immerhin sorgt’s für ein bisschen Farbe jenseits der Forums-Favoriten.
:sonne:
Carrot FlowerKannst du bereits Alben von The Knife empfehlen?
Noch nicht. Das Debut („The Knife“) und „Silent Shout“ sind geordert. Wie man liest, soll sich der Sound des Geschwisterduos einigermaßen deutlich von Fever Ray abheben. Würde ja zu Go1 Ausführungen passen, ich habe jedoch noch nichts gehört.
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foe.Bei der letzten Vorstellung (Handsome Furs – face control) gab’s zwar einige Zaungäste, aber (eigentlich) keine Reaktionen.
Eine sehr gute Platte! Kann ich nur weiterempfehlen…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausAlso, mich interessiert das Album … :lol:
Ist hoffentlich spätestens morgen Abend in meinem Briefkasten … seit „Silent Shout“ von The Knife (2006) sind Veröffentlichungen von Karin Dreijer Andersson Pflicht für mich … dieses Album hat mich damals ziemlich (positiv) überrascht, da ich von der Band nie zuvor gehört hatte … sah zufällig mal auf gotv das Video zu „We Share Our Mother’s Health“ und war gebannt … sehr düstere (und sagen wir mal: entartete) Electronic mit der unvergleichlichen Stimme von Karin Dreijer Andersson … muss man mögen (oder auch nicht) … „Silent Shout“ ist für mich immer noch ein absolutes Top-Album aus 2006 (*****).
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Wenn ich mich richtig erinnere, hat Carrot Fever Ray bereits mal in SdT vorgestellt. Manchmal braucht es aber einen zweiten Schubs. Danke foe. Auch für den schönen Text.
Von der MySpace-Seite gefällt mir „If I had a heart“ sehr gut, von „Keep the streets empty for me“ bin ich begeistert. Werde demnächst im Plattenladen mal intensiv reinhören.
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Sehr ansprechend, die Stücke auf mySpace. Und vielen Dank für den Tipp, foe. Solche Anregungen machen das Forum wirklich bunter und damit auch reicher.
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smash! cut! freeze!Siehst du, foe, du musst nicht allein im Sandkasten spielen, und hier haut auch keiner mit Schippchen!
Das Album habe ich nun viermal gehört und bin sehr angetan, auch, wenn „If I Had A Heart“ für mich deutlich herausragt (das hat mich schon beim allerersten Hören von hinten am Nacken gepackt). Der Sound ist sehr experimentierfreudig und abwechslungsreich, und der manchmal nasale und rotzige Gesang (der tatsächlich bei einigen Tracks an Kate Bush erinnert, bei anderen aber auch an Cyndi Lauper) bereichert die dunkle Farbpalette um ein paar buntere Töne. Auch die Verfremdung der Stimme empfinde ich als tolle Idee, bis hin zur kompletten Schieflage bei „Concrete Walls“.
Mehr bald, Arbeit, Arbeit, Arbeit…
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationCarrot FlowerSiehst du, foe, du musst nicht allein im Sandkasten spielen, und hier haut auch keiner mit Schippchen!
Hab‘ ich zu arg auf die Tränendrüse gedrückt? Soll ja auch nicht sein, alleine macht halt nicht so viel Spaß…
…aber wenn einer kommt und mit Schippchen haut, dann gibt’s mit dem Bagger! :roll:--
foeHab‘ ich zu arg auf die Tränendrüse gedrückt?
Iwo. Wollte nur darauf hinweisen, dass der Thread sich doch gut entwickelt. Den leichten Frust, dass emphatische Rufe unbeantwortet bleiben, kennt hier aber wohl jeder.
Nebensandkästen sind mir übrigens oft viel angenehmer, weil die Diskussion übersichtlich bleibt und der Umgang meist weniger wallend ist--
the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationFEVER RAY – Keep The Streets Empty For Me
Wenn man das an dieser Stelle tun darf, möchte ich auf die wunderschöne, kluge und düstere Graphic-Comic-Serie BLACK HOLE von Charles Burns hinweisen. Der hat für das Cover des Albums von Fever Ray gesorgt und seine Zeichnungen aus den erwähnten Comic-Alben kommen auch im Video-Clip zu “Keep The Streets Empty For Me” vor.
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So lange du hier nicht auf imaginäre Springsteen-DVDs hinweist
Das Albumcover ist übrigens nur gründlichst von Burns inspiriert, es stammt laut Booklet von Martin Ander.
Und das Gesicht hat er nach meinem Dafürhalten etwas verhunzt, sie sieht definitiv nicht so schweinebackig aus. Aber vielleicht soll es so brutal wirken.In diesem Fall ist das ganze visuelle Drumherum sehr gelungen, denn es korrespondiert mit der Musik. Ich war auch sehr angetan von den beiden offiziellen Videos.
Gestern wurde das Album auf RadioEins vorgestellt („Album der Woche“). In einem Interview sagte K., dass ihre Musik doch auch sehr licht und optimistisch sei. Sie habe sich schließlich inspirieren lassen von den Erfahrungen, die sie als frischgebackene Mutter gemacht habe. Ich hoffe nur, sie spielt ihren Kindern das Album nicht abends als Einschlafhilfe vor. Für mich ist dessen Grundstimmung durchaus märchenhaft, aber es sind Märchen, die in Sümpfen, Erdlöchern und in der Kanalisation spielen.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationCarrot Flower(„Album der Woche“)
Bei ByteFM trug das Album letzte Woche ebenfalls diesen Titel und die Kritiken der Presse sind überwiegend positiv (das Album hat einen 82er Score bei metacritic). Entwickelt sich hier etwa gerade ein Hype? Mein erster Höreindruck ist aber ebenfalls sehr positiv, das Album wird die nächsten Tage gekauft.
Ich fand übrigens Andreas Borcholtes Kommentar auf Spiegel Online sehr passend:
„[…]Zu den strahlenden, blütenreinen Hippie-Visionen von Fleet Foxes oder School of Seven Bells verhält sich dieses düstere Nachtgewächs wie ein negatives Spiegelbild. So rätselhaft, verdorben und schwarzmagisch wie das an die Comics von Charles Burns angelehnte Cover-Artwork.“
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You can't fool the flat man! -
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