Elbow – 14.07.2017 Stimmen Festival Lörrach (Ort: Basel, Adelsheim)

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  • #10227941  | PERMALINK

    penguincafeorchestra

    Registriert seit: 21.04.2003

    Beiträge: 2,435

    Hier in meiner Gegend muss man sehr oft nehmen, was man kriegt. Elbow kannte ich vorher nur vom Namen her. Also hatte ich mir rechtzeitig vorher 3 Alben (The seldom seen kid, The take off and landing of everything, Leaders of the world) der Band zugelegt, um mich vorzubereiten. So wie es scheint, waren das für das Konzert die wichtigsten Alben, zumindest konnte ich die Hälfte der Songs identifizieren.

    Die Location war auf jeden Fall sehr stimmungsvoll: Der Domplatz in Arlesheim. Ich mag diese Stadtfestivals, wo die Bühne von Häusern eingerahmt wird. Das Wetter war perfekt, 24°c, Abendsonne mit leichter Brise, Frontrow, sehr angenehm. Der Voract Jordan Prince war jetzt nicht schlecht, aber die Songs hatten irgendwie kein Gewicht. Netter Typ mit netter Band und netten Songs, aber kein Charisma. Der Unterschied wurde sofort klar als Guy Garvey und seine Mannen auf die Bühne kamen. Gut gelaunt aber doch konzentriert. Bis auf ……Guy Garvey spielt beim ersten Song Gitarre und setzt einen einfachen Riff völlig in den Sand, legt das Ding weg und lacht und singt weiter. Später meint er, dass ihm das schon am Abend vorher an der selben Stelle passiert sei. Dadurch bricht das Eis sofort und die Stimmung wird richtig heimelig. Seine Gitarre wird also nicht mehr zum Einsatz kommen, Mark Potter reicht aber völlig aus. Garvey macht immer kleinere Ansagen zu den Songs wie „This is a song about Trains, i love Trains…“. Ich denke sofort an die deutsche Bahn und ihre Verspätungsorgien, aber das kennt das mehrheitlich schweizerische Publikum ja gar nicht. Bei denen kommen die Dinger immer pünktlich. Ich rufe also nichts herein. Später meint er auch, dass das Schweizer Publikum besser mitsingt, er hat recht, ich singe nie mit ;-) ! Garvey ist aber auch ein guter Animateur. Mit seinen ausladenden Gesten lädt er alle ein und es wirkt nicht einstudiert, obwohl er das wohl jeden Abend macht. Immer wieder müssen die Hände hochgehen und es sind auch viele textsichere Langzeitfans da, die ihm folgen. Die Bässe kommen fett, aber angenehm, man merkt, dass viele ihrer Songs aus einem Muster bestehen, auf das Garvey seine Texte und Gesangslinien legt (Jetzt läuft gerade „Hotel Istanbul“ im Hintergrund, ich komme plötzlich drauf, an was mich das erinnert, „Tomorrow never knows“ !). Er ist das Zentrum, dass alles mit Leben erfüllt. Ein großer Menschenfreund, der eine Feierlichkeit ausstrahlt, die ansteckend ist. Und so wird das dann zu einem unglaublich schönen Sommerabend, den auch die Band genießt. Ich bin zwar schon vorher etwas platt (Long day at the office), aber die zwei Stunden vergehen wie im Flug. Höhepunkte sind natürlich „One day like this“, das den Hauptpart beendet, und „Grounds for divorce“ mit seinem fetten Gitarrenriff. Gut kommen auch „My sad Captains“ oder „New York Morning“.  Mittendrin erklingen plötzlich kurz die Glocken, das passt.  23:00 Uhr ist dann Nachtruhe und ich kämpfe mich dann mit Bus und Tram nach Hause über die Grenze. Wirklich zu empfehlen, meine Arbeitskollegen, die nicht mitgegangen sind, haben sicherlich etwas verpasst.

    Als nächstes steht mal wieder Lambchop auf dem Programm.

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    #10228379  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 18,959

    @penguincafeorchestra: Hast Du mitbekommen, wer bei Elbow jetzt live trommelt, nachdem der Drummer weg ist?

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #10228445  | PERMALINK

    penguincafeorchestra

    Registriert seit: 21.04.2003

    Beiträge: 2,435

    Du hast recht. Ich habe mich gewundert, wieso auf den Youtubevideos immer ein anderer Drummer (Richard Jupp) zu sehen ist. Alex Reeves heißt der Ersatzmann. Hat seine Sache gut gemacht. Er hat anscheinend schon auf dem Soloalbum von Garvey getrommelt.

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    I used to be darker, then I got lighter, then I got dark again
    #10229173  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 18,959

    @penguincafeorchestra: Danke für die Info. Ja, auf Garveys Soloalbum spielt einer auch schon sehr passend, aber dezent Schlagzeug. – Ich habe Elbow vor ein paar Jahren hier in München live gesehen, allerdings drinnen. Ich war sehr angetan, weil es schwer ist, die relativ fragile Musik live wiederzugeben. Klingt, als wäre das in Basel auch gelungen.

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #10229183  | PERMALINK

    penguincafeorchestra

    Registriert seit: 21.04.2003

    Beiträge: 2,435

    Auf Platte klingen sie durchaus fragiler, da kommen auch Bass und Schlagzeug nicht so hart. Aber seine Stimme wurde gut nach vorne gemischt, so dass man jedes Wort verstehen konnte. Bei solchen Songs wie „Lippy Kids“ ist das ja zentral. Ich fand, dass ein guter Kompromiss gefunden wurde.

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    I used to be darker, then I got lighter, then I got dark again
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