Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Eels- Zürich 02.06.05
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„Schatzi“
Es war Punkt 19:15, als das Publikum in den grossen Theatersaal im Volkhaus eingelassen wurde. Ein prächtiger, alter Saal mit einer schönen Wand- und Deckenverzierung und einem grossen Balkon. Genau der richtige Ort, für einen beeindruckenden Abend mit Mr. E. Ein E der aber anfangs auf sich warten liess. Na ja, immerhin wurde dem Publikum mit einem russischen Trickfilm und einer kurzen Vorschau auf die bald erscheinende DVD „rock hard times“, die Wartezeit etwas versüsst. Wobei auch einige Pfiffe zu hören waren, was ich den Leuten, bei einer Wartezeit von 20 Minuten zwischen den beiden Filmchen auch nicht wirklich übel nehmen kann. Um etwa 21:10 senkte sich dann aber der weisse Vorhang und das Konzert begann. Wie auch Knopfdruck schien das ganze Publikum, mich eingeschlossen, plötzlich wie verzaubert. Alle horchten wir den wunderbaren Klängen von „Theme from blinking lights“ und „Dust of ages“, die den Anfang machten. Es geht doch, es geht doch, sagte ich mir innerlich. „Eels with strings“, war überzeugend. Wie schon auf dem Album verliehen die Streicher den Songs des neuen Albums den richtigen „Touch“.
Es folgten 3-4 weitere, eher ruhigere Songs vom neuen Album (u.a. das wunderbare Blinking lights (for me) oder das ergreifende son of a bitch) bis E dann in die bewährte Trickkiste zurückgriff und mit „Dirty Girl“ oder „My beloved Monster“ ältere Songs auspackte, die dem Publikum anscheinend nur allzu Gut bekannten waren und laute Jubelrufe hervorriefen. Spätestens hier, war auch beim Letzten im Saal das Eis gebrochen. E und seine Musik schufen eine Atmosphäre, die den ganzen Saal zu schweben lassen schien.
So wäre mir eigentlich auch nicht aufgefallen, was mir nach dem ¼ des Konzerts vielleicht ein wenig gefällt hätte, bis Chet, der sich bisher unter anderem, mit Bogen an einer Säge zu schaffen gemacht hatte, sich an eine alte Blechtonne setzte und zu seinen Sticks griff. Das dabei ein so abgefahrener, rockiger Sound herauskam, hätte wohl niemand erwartet und macht die darauf folgenden Songs, speziell „Trouble with dreams“ zu einem ganz besonderen Erlebnis. Warum ein Schlagzeug nehmen, wenn man eine Blechtonne und dazu noch einen alten Koffer hatte, auf die man eindreschen kann? Und schliesslich das Rockhighlight des ganzen Abends für mich: E meint es wäre Zeit zu Bett zu gehen kündet einen Gute- Nacht Song an. Etwas verwirrt schaut man sich im Publikum an. Einzelne Zwischenrufe sind zu hören und dann plötzlich erklingt ein mir wohl bekanntes Gitarrenriff. Von wegen Schlaflied! Das war „Dog Faced Boy“, unter dem der ganze Saal einzubrechen drohte. Die Überraschung war gelungen!
Dabei durften natürlich die für E so typischen Witzchen zwischen den einzelnen Songs, nicht fehlen. So sprach uns E den ganzen Abend über nur mit „Schatzi „ an und gab auch sonst viele witzige und sarkastische Bemerkungen von sich. So meinte er nach 1 1/2 Stunden Konzert, dass der nächste Song nun der letzte, ja überhaupt allerletzte Song wäre. Darauf folgten Pfiffe aus dem Publikum, worauf E meinte, wir sollten erst abwarten. Der nächste sei sicherlich sooo schlecht, dass wir gar keine Zugabe mehr möchten. Er begann den Song ( Souljacker Pt.2) spielte 2-3 Töne, hörte auf zu spielen und meinte, der Song wäre aber schon jetzt verdammt grossartig!
Und von wegen keine Zugabe! Noch ganze dreimal schafften wir es, mit Standing Ovation und lauten Jubelrufen, E und seine Truppe auf die Bühne zurückzuholen, wobei er uns dann unter anderem noch zwei Daisies- Songs (Flyswatter und Grace Kelly Blues) zum Besten gab. Die Chemie zwischen E und Publikum schien zu stimmen und als er dann nach der 3. Zugabe, immer noch frenetisch gefeiert und bejubelt wurde, schien er sichtlich berührt. Zumindest für knappe 2 Stunden waren wir sein „Schatzi“ gewesen und er versprach auch sogleich seienm „Schatzi“ Postkarten zu schicken und bald wieder zurückzukommen. Schon jetzt danke ich ihm dafür.
Ansonsten bleibt zu sagen, dass das Konzert meine Erwartungen mehr als erfüllt hat. Dabei war es keine einfache Ausgangssituation. Nachdem ich nun schon über 3 Jahre Fan bin und das Konzert in der Schweiz 2003 leider verpasst hatte (blöde Abiturreise) waren der Druck und die Erwartungen an dieses Konzert riesig gewesen. Bis auf eine kurze Phase im Mittelteil des Konzerts, als E, 4 eher ruhigere Songs (ohne Zweifel wunderbare Songs mit wunderbaren Melodien) hintereinander gespielt hatte und etwas die Durchmischung von ruhigeren und rockigeren Songs verloren ging, ist an dem Konzert wirklich nichts zu bemängeln. Was ich 2003 verpasst hatte, wurde nun so richtig kräftig nachgeholt. Ein grossartiger Abend mit einem gut gelaunten Mr. E und seinen Strings. Also bitte, jede sich noch bietende Konzertmöglichkeit nutzen. Ihr werdet es nicht bereuen!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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War ein etwas merkwürdiger, aber auch grossartiger Abend gestern in der Musikhalle in Hamburg. Befrackte Bedienstete, die einem den Weg weisen und in dem schnieken Gebäude, in dem ja in erster Linie Klassikkonzerte gegeben werden, ein muffeliger Fischgeruch, als ob am Abend zuvor die Fischereiinnung ihren Jahresball absolviert hat. Bier gab es nur im Foyer und durfte nicht in den Saal mitgenommen werden. Das Rauchverbot wurde zumindest auf der Bühne konsequent ignoriert. Ignoriert habe ich auch den russsischen Trickfilm und mir statt dessen die KCRW CD gekauft. Merkwürdig das Publikum, das hälftig aus Indievolk, daneben aus Schweinerockpublikum und Klassikabonennten bestand, die sich sicherlich gewundert haben. Nach dem kurzweiligen Ausschnitt aus der Eels-DVD ging es dann endlich los. Die ersten 6 Songs aus dem aktuellen Album, das ich zur Zeit fast gar nicht hören kann, waren gleichzeitig die berührendsten und „schwersten“ Stücke im Konzert. Mich hat es jedenfalls in den Sitz gepresst und manchmal ist es gut, wenn man im Konzert einfach irgendwo im Dunkeln sitzt. Hinzu kam, dass die Bühne in der Musikhalle in sich geschlossen, tief eingelassen ist – zumindest die erste halbe Stunde hatte ich den Eindruck, die Musik kommt aus einem Grab. Erst nach „my beloved monster“ wurde es etwas entspannter. E. bevorzugt offensichtlich mehrere „Schatzi`s“, jedenfalls waren wir gestern auch auserwählt. Zwischendurch gab es teilweise recht lange Ansagen – E überlegte lang und breit, wann er denn das letzte Mal in Hamburg war. „September 2001“, kam es aus dem Publikum, „War keine gute Zeit, mit dem Flugzeug zu reisen“, von der Bühne. Na ja. Die Songauswahl dürfte ähnlich wie in Zürich gewesen sein. Das Konzept mit den Streichern funktioniert, allerdings wohl wirklich nur in einem Rahmen wie dem gestrigen. Nur gegen Ende wurde es etwas zuviel, als die Streicher improvisieren – war es bei „Flyswatter“? Versöhnlich wieder der Abschluß mit einer schönen Version von „things the grandchildren should know“.
Ein Konzert, das nicht gerade Frohsinn weckte, das ich aber im Nachhinein nicht missen möchte. Der heutige Abend mit Oasis wird bestimmt leichter. ;)--
songbirdDer heutige Abend mit Oasis wird bestimmt leichter. ;)
bestimmt :lol:
aber schöner bericht songbird. gefällt mir gut. war übrigens tatsächlich „flyswatter“, wo sie (nicht nur die streicher) improvisiert haben. war mir auch ein wenig zuviel.
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONAhier gibts das ganze münchen konzert. leider dauerts auch ein weilchen, bis mans hat. Eels in München 1. Juni 2005
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