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Anonym
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War ein etwas merkwürdiger, aber auch grossartiger Abend gestern in der Musikhalle in Hamburg. Befrackte Bedienstete, die einem den Weg weisen und in dem schnieken Gebäude, in dem ja in erster Linie Klassikkonzerte gegeben werden, ein muffeliger Fischgeruch, als ob am Abend zuvor die Fischereiinnung ihren Jahresball absolviert hat. Bier gab es nur im Foyer und durfte nicht in den Saal mitgenommen werden. Das Rauchverbot wurde zumindest auf der Bühne konsequent ignoriert. Ignoriert habe ich auch den russsischen Trickfilm und mir statt dessen die KCRW CD gekauft. Merkwürdig das Publikum, das hälftig aus Indievolk, daneben aus Schweinerockpublikum und Klassikabonennten bestand, die sich sicherlich gewundert haben. Nach dem kurzweiligen Ausschnitt aus der Eels-DVD ging es dann endlich los. Die ersten 6 Songs aus dem aktuellen Album, das ich zur Zeit fast gar nicht hören kann, waren gleichzeitig die berührendsten und „schwersten“ Stücke im Konzert. Mich hat es jedenfalls in den Sitz gepresst und manchmal ist es gut, wenn man im Konzert einfach irgendwo im Dunkeln sitzt. Hinzu kam, dass die Bühne in der Musikhalle in sich geschlossen, tief eingelassen ist – zumindest die erste halbe Stunde hatte ich den Eindruck, die Musik kommt aus einem Grab. Erst nach „my beloved monster“ wurde es etwas entspannter. E. bevorzugt offensichtlich mehrere „Schatzi`s“, jedenfalls waren wir gestern auch auserwählt. Zwischendurch gab es teilweise recht lange Ansagen – E überlegte lang und breit, wann er denn das letzte Mal in Hamburg war. „September 2001“, kam es aus dem Publikum, „War keine gute Zeit, mit dem Flugzeug zu reisen“, von der Bühne. Na ja. Die Songauswahl dürfte ähnlich wie in Zürich gewesen sein. Das Konzept mit den Streichern funktioniert, allerdings wohl wirklich nur in einem Rahmen wie dem gestrigen. Nur gegen Ende wurde es etwas zuviel, als die Streicher improvisieren – war es bei „Flyswatter“? Versöhnlich wieder der Abschluß mit einer schönen Version von „things the grandchildren should know“.
Ein Konzert, das nicht gerade Frohsinn weckte, das ich aber im Nachhinein nicht missen möchte. Der heutige Abend mit Oasis wird bestimmt leichter. ;)
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