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firecracker@cleetus Wo war das?
Im gymnasialen Umfeld fühlte ich mich ziemlich sicher. Da wurde alles mögliche gehört, dennoch wussten die meisten weder mit Britpop noch schwarzem Hiphop etwas anzufangen und haben mich eher belächelt und haben mir Ratschläge gegeben, wie oben eng, unten weit ginge nicht; man müsse das andersherum tragen. Als ich dann eine Reise nach NYC zur Backstreet-Boys-Pressekonferenz gewonnen hatte, galt ich als der Boyband-Fan schlechthin. Oh well. Gewaltvolle Auseinandersetzungen habe ich da nie mitbekommen. Nicht einmal Androhungen.
In meiner Wohngegend, wo ich aus dem Bus gestiegen bin, war das Gymnasium wohl eher verpönt.In Rosenheim, damals unter Jugendlichen noch komplett gewaltfrei. Ich bin mit einem Mini-Sammelbus zum normalen Bus gefahren und die gleichen Leute, die damals gegen Bildung waren indem sie höhere Schulen oder sogar am besten noch Universitäten (4 Jahre rumsitzen und saufen auf Steuerzahlerkosten) verunglimpft haben, stehen jetzt Montags ab 19:00 Uhr vorm Gemeindeamt, mit einer Kerze in der Hand , und protestieren gegen die Auswirkungen von Bildung bzw Wissenschaft.
Aber Rap und kulturelle Aneignung in Gestalt von weißen Jugendlichen war hier immer schon voll das Ding. Unweit gabs jahrelang den Chiemsee Reggae Summer, ein dreitägiges Festival mit richtig großen Stars, und von den 50.000 Besuchern liefen sicher 10.000 mit Dreads rum, jedes Dorf hatte seine eigene Reggae/Ragga/Dancehall-Band und wer da nicht dabei war, imitierte Bad Boy Records oder die G-Unit auf möglichst genaueste Weise. Problematisch war das nur im Bezug auf das Cringe-Level mit dem manche Leute ihre gewählte Subkultur vertraten. Niemals in Frage gestellt wurde, dass man als Weißer nicht das N-Wort rappt. (Auf der anderen Seite war „schwul“ auf dem Gymnasium ein komplett normales Synonym für scheiße/schlecht/mies.)
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WerbungcleetusAber Rap und kulturelle Aneignung in Gestalt von weißen Jugendlichen war hier immer schon voll das Ding. Unweit gabs jahrelang den Chiemsee Reggae Summer, ein dreitägiges Festival mit richtig großen Stars, und von den 50.000 Besuchern liefen sicher 10.000 mit Dreads rum, jedes Dorf hatte seine eigene Reggae/Ragga/Dancehall-Band und wer da nicht dabei war, imitierte Bad Boy Records oder die G-Unit auf möglichst genaueste Weise. Problematisch war das nur im Bezug auf das Cringe-Level mit dem manche Leute ihre gewählte Subkultur vertraten.
In Bayern, wer hätte das gedacht?
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Interessanter Thread. Danke.
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