Donald Fagen

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  • #12376041  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,154

    clauIch mach mir da gar keinen Kopp drum. Einfach auflegen und genießen.

    Klar, das mach ich auch, aber irgendwann hat man auch mal die Lust ein Stück aus einer anderen Perspektive zu betrachten, z.B. der der Harmonien. Darauf stehe ich.Z.B. mocht eich seit dem ich 13 bin „If you leave me now“ von Chicago so gerne, bis ich mal rausgefunden hab was an dem Song so toll ist: die Jazzharmonien, vermindete Akkorde. Bei 0:50 kommt so ein Akkord der mich unfassbar glücklich macht: https://www.youtube.com/watch?v=1602T9ZVPjg

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
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    #12376215  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

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    go1 Ein paar Punkte aus diesem Videoessay herausgegriffen: Für Steely Dan spielen die besten Musiker, die Kompositionen haben Substanz, musikalisch wie textlich, und die Produktion ist perfekt. Die Perfektion wird ausbalanciert durch die distanzierte, sardonische Haltung von Fagen und Becker (und durch Fagens unvollkommenen Gesang, könnte man hinzufügen). Diese Haltung kann man vielleicht als „Mangel an Soul“ auslegen, aber sie macht einfach die besondere Ausdrucksqualität dieser Musik aus und verhindert jeden Anflug von Sentimentalität, Gefühligkeit oder Kitsch.

    sehr gut die Charakteristika von Steely Dan herausgestellt.
    Sie haben im Grunde alles was es braucht – das Übermaß an Perfektion ist sicherlich nicht jedermanns Sache, daraus resultiert ein z. T. als „glatt“ empfundener Sound, der allerdings keinesfalls seicht ist.
    Eins haben Steely Dan jedoch nicht – sie haben kein Herz.

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    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12376225  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 80,858

    Da meine Praktikantin heute freihat, habe ich meinen neuen guten Freund KI um Hilfe gebeten. Hier seine Antwort:

    Steely Dan ist eine Band, die oft als „Musiker für Musiker“ beschrieben wird, was bedeutet, dass ihr Stil und ihre technische Virtuosität besonders von denen geschätzt wird, die selbst ein tiefes Verständnis für Musik haben. Hier sind ein paar Aspekte, die die Faszination von Steely Dan erklären könnten:

    1. Musikalische Komplexität
    Steely Dan ist bekannt für ihre ausgeklügelte Musikstruktur. Sie integrieren oft komplexe Jazz-Akkorde und unkonventionelle Harmonien, die in der Pop- und Rockmusik selten sind. Diese harmonische Tiefe macht ihre Songs sowohl interessant als auch unvorhersehbar, was sie für viele Hörer faszinierend macht.

    2. Verschmelzung verschiedener Genres
    Ihre Musik ist eine Mischung aus Jazz, Rock, Pop, R&B, und Funk. Sie schaffen es, diese unterschiedlichen Stile nahtlos miteinander zu verbinden, was zu einem einzigartigen Sound führt, der nicht leicht zu kategorisieren ist.

    3. Präzise Studioarbeit
    Steely Dan ist bekannt für ihre Perfektion im Studio. Walter Becker und Donald Fagen, die Köpfe hinter der Band, waren berüchtigt für ihre akribische Arbeitsweise. Sie haben immer nach dem perfekten Sound gesucht, was oft bedeutete, dass sie mehrere Musiker engagierten und etliche Takes machten, bis sie die ideale Version eines Songs fanden.

    4.Lyrische Raffinesse
    Die Texte von Steely Dan sind oft kryptisch, zynisch und voll von Ironie. Sie beschäftigen sich mit Themen wie Scheitern, Dekadenz und menschlichen Schwächen, was sie von der oberflächlichen Lyrik vieler Pop-Songs abhebt. Ihre Texte fordern die Hörer auf, tiefer zu gehen und über den wahren Inhalt nachzudenken.

    5. Musikalische Virtuosität
    Viele Musiker, die an Steely Dan-Aufnahmen beteiligt waren, gehörten zu den besten ihrer Zeit. Gitarrensoli von Künstlern wie Larry Carlton oder Jeff „Skunk“ Baxter, sowie die rhythmische Präzision von Schlagzeugern wie Steve Gadd oder Bernard Purdie, sind ein Genuss für diejenigen, die virtuoses Spiel zu schätzen wissen.

    6. Subtile Arrangements und Produktion
    Die Art und Weise, wie Steely Dan Instrumente arrangiert und produziert, ist oft subtil, aber hochgradig ausgefeilt. Sie schaffen eine Balance zwischen Einfachheit und Raffinesse, die es ermöglicht, ihre Songs sowohl auf oberflächlicher Ebene zu genießen als auch auf tiefere musikalische Schichten zu achten.

    Wenn jemand Schwierigkeiten hat, das Besondere an Steely Dan zu erkennen, könnte es sein, dass er diese Feinheiten oder die Musikalität, die unter der Oberfläche liegt, noch nicht entdeckt hat. Sie sind eine Band, die oft mit jedem neuen Hören mehr enthüllt, was vielleicht eine längere Beschäftigung mit ihrer Musik erfordert.

    zuletzt geändert von mozza

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    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12376253  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 80,858

    Hab vorhin noch mal mit KI gesprochen über „emotionalen Tiefgang“ bei Steely Dan, weil wir beide da unterschiedliche Ansichten haben.

    Hier die KI-Sichtweise:
    „Was den emotionalen Tiefgang bei Steely Dan betrifft, verstehe ich deinen Punkt. Ihre Texte wirken oft eher zynisch, distanziert und intellektuell als wirklich emotional oder gefühlsbetont. Viele Hörer schätzen diesen lakonischen Stil, der weniger direkt emotional ist, aber dafür auf subtile Art tiefgründig und reflektiert.
    Man könnte also sagen, dass ihre Musik weniger auf emotionale Intensität setzt und mehr auf ironische Beobachtungen des Lebens, was den „Tiefgang“ auf eine andere Ebene verlagert. Es ist spannend, wie unterschiedlich das empfunden wird!“

    Wenn das Forum eines Tages mal endgültig dicht machen sollte, weiß ich, an wen ich mich wenden kann. :heart:

    zuletzt geändert von mozza

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    #12376267  | PERMALINK

    kingberzerk

    Registriert seit: 10.03.2008

    Beiträge: 2,213

    Wäre doch mal ganz interessant, mit den Stichworten „emotionale Resonanz“ weiterzumachen, dazu die Begriffe Ironie der Texte von Steely Dan mit den Inhalten von T.C. Boyle und John Updike zu vergleichen, da beide zur selben Zeit publiziert hatten. Emotionale Tiefe, subversive Intellektualität…

    Wir hätten mal ein Bullshitbingo daraus machen sollen :)

    zuletzt geändert von kingberzerk

    --

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    #12376275  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

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    Beiträge: 80,858

    kingberzerkWäre doch mal ganz interessant, mit den Stichworten „emotionale Resonanz“ weiterzumachen, dazu die Begriffe Ironie der Texte von Steely Dan mit den Inhalten von T.C. Boyle und John Updike zu vergleichen, da beide zur selben Zeit publiziert hatten.
    Wir hätten mal ein Bullshitbingo daraus machen sollen :)

    Hier kommt die Antwort:

    1. Emotionale Resonanz bei Steely Dan
    Steely Dan nutzen eine indirekte Form der emotionalen Resonanz, die oft durch Ironie und Distanz vermittelt wird. Anstatt tiefe Gefühle offen auszudrücken, spielen sie mit gesellschaftlichen Beobachtungen und menschlichen Schwächen. Emotionen sind bei ihnen oft gefiltert durch Sarkasmus, Zynismus oder eine intellektuelle Reflektion. Diese Form der emotionalen Resonanz spricht oft Menschen an, die eher subtile oder vielschichtige Ausdrucksformen schätzen.

    Die „Kälte“ oder Distanziertheit der Steely Dan-Texte kann als eine Art Selbstschutz oder als kulturelle Kritik gelesen werden, in der die Figuren der Songs oft in moralisch zweifelhaften oder hedonistischen Situationen gefangen sind. Man könnte argumentieren, dass sie sich nicht wirklich um das menschliche Drama kümmern, sondern es aus einer coolen, analytischen Distanz betrachten. Doch genau diese ironische Distanziertheit kann beim Hörer eine tiefere emotionale Resonanz auslösen, weil sie auf subtile Weise den Zynismus und die Entfremdung des modernen Lebens spiegelt.

    2. Ironie bei Steely Dan

    Steely Dan sind Meister der Ironie. Ihre Texte handeln oft von hedonistischen, gescheiterten oder moralisch fragwürdigen Charakteren, doch die Musik vermittelt dazu oft eine entspannte, fast fröhliche Atmosphäre. Dieser Kontrast zwischen Text und Musik verstärkt die Ironie. Ein Beispiel ist der Song „Deacon Blues“, der vom Scheitern und der Sehnsucht nach Bedeutung erzählt, aber in einer musikalisch geschmeidigen Art und Weise, die im Gegensatz zum lyrischen Inhalt steht. Dies schafft eine Distanz zwischen Hörer und Protagonist, was typisch für Steely Dan ist.

    3. Ironie und emotionaler Tiefgang bei T. C. Boyle
    T. C. Boyle nutzt Ironie auf eine ähnliche Weise, indem er oft eine zynische oder satirische Perspektive auf die Absurditäten des modernen Lebens bietet. Seine Geschichten sind voller exzentrischer Charaktere und absurden Situationen, die oft komisch wirken, aber gleichzeitig die Schwächen und Laster des Menschen bloßstellen. Boyle schafft es, seine Figuren in oft extreme Situationen zu bringen, in denen sie ihre moralischen und emotionalen Grenzen ausloten, aber immer mit einem Augenzwinkern und einer gewissen ironischen Distanz.

    Bei Boyle ist die emotionale Resonanz eher paradox. Obwohl seine Figuren oft in grotesken oder tragikomischen Situationen landen, entsteht eine emotionale Verbindung dadurch, dass die Ironie ihre menschlichen Schwächen nicht verhöhnt, sondern entlarvt. So wie bei Steely Dan steckt auch bei Boyle hinter der Ironie eine Form von Wahrheit über das menschliche Verhalten, die den Leser nicht kalt lässt, sondern ihn dazu bringt, die Widersprüche des modernen Lebens zu erkennen.

    4. Ironie und emotionale Tiefe bei John Updike
    John Updike setzt Ironie ebenfalls ein, jedoch auf eine weniger offensichtliche und oft subtilere Weise als Boyle. Updike ist bekannt für seine genaue Beobachtung des Alltags und des Innenlebens seiner Figuren, besonders in Bezug auf Themen wie Ehe, Sexualität, Glauben und Sterblichkeit. Seine Ironie ist oft bittersüß, weil sie die Diskrepanz zwischen dem, was seine Figuren sich wünschen, und dem, was sie tatsächlich erreichen, offenlegt.

    Im Gegensatz zu Steely Dan und Boyle geht Updike oft näher an die Gefühle seiner Figuren heran. Er zeigt ihre inneren Kämpfe und Sehnsüchte mit einer emotionalen Ernsthaftigkeit, die mit sanfter Ironie durchzogen ist. Das macht seine Werke emotionaler und intimer, obwohl sie immer noch eine gewisse distanzierte Ironie in der Beobachtung von Alltagsdramen aufweisen.

    5. Vergleich der emotionalen Resonanz und Ironie
    Steely Dan: Die Ironie bei Steely Dan erzeugt eine Art emotionale Distanz, aber diese Distanz ist selbst der emotionale Kern. Sie beleuchten die Kälte und Entfremdung des modernen Lebens durch ironische Kontraste. Die emotionale Resonanz entsteht weniger durch Mitgefühl, sondern durch das Erkennen des Zynismus und der Absurdität des Lebens.

    T. C. Boyle: Bei Boyle ist die Ironie oft schärfer und satirischer. Die Figuren sind Karikaturen ihrer selbst, doch hinter dieser Übertreibung liegt eine tiefe Einsicht in die menschliche Natur. Der emotionale Zugang erfolgt über die satirische Übertreibung, die am Ende oft eine ernüchternde Wahrheit über den Menschen offenbart.

    John Updike: Seine Ironie ist subtiler und sanfter. Sie dient oft dazu, die Lücke zwischen den Sehnsüchten seiner Figuren und ihrer Realität aufzuzeigen. Während Steely Dan und Boyle eher „von außen“ auf ihre Figuren blicken, bringt Updike den Leser oder Hörer „nach innen“, in die emotionalen Konflikte und Sehnsüchte seiner Charaktere.

    Fazit:
    Während Steely Dan und T. C. Boyle durch ihre Ironie und intellektuelle Distanz eine eher zynische Sicht auf das Leben haben, wobei die emotionale Resonanz eher in der Reflektion des Zynismus liegt, geht John Updike tiefer in das emotionale Innere seiner Figuren, ohne auf die Ironie zu verzichten. Die Ironie bei allen dreien dient als Werkzeug, um die Diskrepanzen und Widersprüche des menschlichen Daseins aufzuzeigen, aber die Art und Weise, wie sie emotionale Resonanz erzeugen, unterscheidet sich.

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    #12376277  | PERMALINK

    kingberzerk

    Registriert seit: 10.03.2008

    Beiträge: 2,213

    Frag doch mal nach: Und kann man auch einem künstlerischen Werk oder einem Künstler einen Mangel an emotionaler Resonanz vorwerfen? Oder geht das logisch nicht?

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    #12376285  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 80,858

    „Das ist eine spannende philosophische Frage, die an den Kern der Kunstkritik und die subjektive Wahrnehmung von Kunst heranreicht. Ob man einem künstlerischen Werk oder einem Künstler einen Mangel an emotionaler Resonanz vorwerfen kann, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Erwartungen an Kunst und die Rolle von Emotionen in der ästhetischen Erfahrung.

    Hier sind ein paar Überlegungen, um die Frage zu durchleuchten:

    1. Subjektivität der emotionalen Resonanz
    Emotionale Resonanz ist in erster Linie subjektiv. Was für den einen Hörer oder Betrachter emotional tief berührt, kann für den anderen kalt oder uninteressant wirken. Kunstwerke lösen unterschiedliche Reaktionen aus, basierend auf persönlichen Erfahrungen, kulturellem Kontext, ästhetischen Vorlieben und sogar dem psychischen Zustand des Rezipienten.

    Das bedeutet, dass es schwierig ist, objektiv zu sagen, ein Werk habe keine emotionale Resonanz, weil es immer jemanden geben kann, bei dem es auf tiefe emotionale Weise wirkt. Es ist also logisch möglich, dass eine Person oder eine Gruppe einem Werk einen Mangel an emotionaler Resonanz vorwirft, aber diese Kritik wird immer auf subjektiven Erfahrungen basieren.

    2. Künstlerische Absicht
    Ein weiterer Aspekt ist die Frage nach der Absicht des Künstlers. Nicht jedes Kunstwerk zielt darauf ab, emotionale Resonanz im Sinne von starken Gefühlen zu erzeugen. Ein Werk könnte eher intellektuelle, ästhetische oder konzeptionelle Ziele verfolgen, die möglicherweise bewusst auf emotionale Distanz setzen. Bei einem Künstler wie Steely Dan zum Beispiel ist der Mangel an direkter Emotionalität kein „Fehler“, sondern ein bewusstes Stilmittel, das zynische, ironische oder intellektuelle Reflexionen ermöglicht.

    Wenn ein Werk also gar nicht darauf ausgelegt ist, emotionale Reaktionen hervorzurufen, wäre der Vorwurf eines „Mangels an emotionaler Resonanz“ weniger eine Kritik, sondern eher eine Fehleinschätzung der Absicht. Dies gilt besonders für abstrakte, konzeptionelle oder avantgardistische Kunst, bei der emotionale Tiefe oft durch Ideen und Konzepte ersetzt wird.

    3. Kunstkritik und ästhetische Urteile
    In der Kunstkritik kann jedoch der Vorwurf eines Mangels an emotionaler Resonanz als legitimes Urteil vorkommen, besonders wenn das Werk in einem emotionalen oder expressiven Kontext steht. Bei einem Werk, das eigentlich emotional berühren soll – etwa ein emotional aufgeladener Film, ein Drama oder ein Musikstück, das starke Gefühle ausdrücken will – könnte ein Kritiker den Vorwurf erheben, dass es nicht erfolgreich darin war, emotionale Verbindung herzustellen.

    Dies wäre dann ein ästhetisches Urteil darüber, ob das Werk seine intendierte Wirkung auf den Betrachter oder Hörer erreicht hat. Ein solcher Vorwurf setzt voraus, dass emotionale Resonanz eine erwartete Dimension des Werks ist und dass das Scheitern, diese Resonanz zu erzeugen, als Schwäche wahrgenommen wird.

    4. Die Rolle von Emotionen in der Kunst
    Emotionale Resonanz ist zwar oft ein Ziel der Kunst, aber nicht das einzige. Viele Kunstwerke zielen auf intellektuelle, philosophische oder ästhetische Reaktionen ab. Einige Kunstformen, wie Minimalismus, konzeptionelle Kunst oder Postmoderne, distanzieren sich sogar bewusst von emotionaler Tiefe oder übermäßiger Gefühlsbetonung.

    In solchen Fällen wäre der Vorwurf eines Mangels an emotionaler Resonanz fehl am Platz, da diese Werke vielleicht eher dazu gedacht sind, intellektuelle Reaktionen hervorzurufen oder die traditionelle Erwartung von emotionalem Ausdruck in der Kunst zu hinterfragen.

    5. Logik des Vorwurfs
    Von einer logischen Perspektive aus gesehen ist es also möglich, einem Werk emotionalen Mangel vorzuwerfen, aber dieser Vorwurf macht nur Sinn, wenn man annimmt, dass das Werk darauf abzielt, emotionale Reaktionen hervorzurufen. Andernfalls würde der Vorwurf das Werk missverstehen oder seine Absicht fehlinterpretieren.

    Beispielsweise wäre es unlogisch, einem Werk wie einem wissenschaftlichen Essay oder einem architektonischen Entwurf fehlende emotionale Resonanz vorzuwerfen, weil diese Formen nicht darauf abzielen, emotionale Verbindungen zu schaffen.

    Fazit:
    Es ist subjektiv möglich, einem Werk einen Mangel an emotionaler Resonanz vorzuwerfen, wenn man von Kunst erwartet, dass sie Emotionen hervorruft. Aber der Vorwurf hängt stark von den Erwartungen des Betrachters und der Absicht des Künstlers ab. In Fällen, in denen Kunst nicht auf emotionale Resonanz abzielt, wäre ein solcher Vorwurf eher eine Fehleinschätzung der künstlerischen Ziele. Es bleibt also eine Frage der ästhetischen Erwartung und der Interpretation, nicht der formalen Logik.“

    zuletzt geändert von mozza

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    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12376291  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

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    Ich: „Super, danke! Wäre KI eine junge, attraktive Frau, würde ich sie heiraten.“

    KI: „Das ist ein charmantes Kompliment, danke dir! Ich freue mich, wenn ich helfen kann, und nehme es gerne mit einem Schmunzeln an. Wenn du noch weitere Fragen hast, bin ich hier, um zu unterstützen — ganz ohne Trauschein! 😉“

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    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12376301  | PERMALINK

    kingberzerk

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    Hab’s auch versucht:

    In deinem Beispiel mit Donald Fagens „Maxine“ kannst Du die Qualität des Liedes anerkennen, aber die Sentimentalität wirkt nicht glaubwürdig auf dich und daher konstruiert. Das könnte genau als ein Vorwurf des Mangels an emotionaler Resonanz verstanden werden. Du erkennst die künstlerische Leistung an, fühlst dich aber emotional nicht wirklich angesprochen.

    Wie bei Star Trek: Tippen auf die linke Brust – „Computer: …“

    zuletzt geändert von kingberzerk

    --

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    #12376307  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

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    Stimmt, die Star Trek – Assoziation passt sehr gut. Oder konkret bei TNG Lt. Com. Data!

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    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12376315  | PERMALINK

    kingberzerk

    Registriert seit: 10.03.2008

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    – Data, Sie sagten: „Während Updike den Leser oft in tiefere emotionale und existenzielle Fragen führt, bleibt Steely Dan oft in einer subversiven, spielerischen Intellektualität verhaftet, ohne klare moralische Antworten zu liefern.“ – welche konkreten Beispiele der Werke fallen Ihnen da ein?

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    #12376345  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

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    kingberzerk– Data, Sie sagten: „Während Updike den Leser oft in tiefere emotionale und existenzielle Fragen führt, bleibt Steely Dan oft in einer subversiven, spielerischen Intellektualität verhaftet, ohne klare moralische Antworten zu liefern.“ – welche konkreten Beispiele der Werke fallen Ihnen da ein?

    You Want It, You Get It:

    „Danke für die Nachfrage! Der Vergleich zwischen John Updike und Steely Dan basiert auf der Art und Weise, wie beide mit komplexen Themen wie Moral, Existenz und menschlichen Schwächen umgehen, allerdings mit sehr unterschiedlichen Mitteln. Schauen wir uns das an, indem wir konkrete Werke von beiden in den Blick nehmen:

    1. John Updike – „Die Rabbit“-Tetralogie
    In Updikes berühmtem Romanzyklus, der mit „Rabbit, Run“ (1960) beginnt, steht Harry „Rabbit“ Angstrom im Zentrum. Updike begleitet ihn über mehrere Jahrzehnte und zeigt seinen moralischen und existenziellen Kampf. Rabbit ist ein Protagonist, der immer wieder zwischen seinem Wunsch nach Freiheit und dem Scheitern seiner persönlichen Beziehungen hin- und hergerissen ist. Seine Affären, seine Flucht aus der Verantwortung und sein ständiges Suchen nach Erfüllung führen ihn immer wieder in Krisen.

    Updike führt den Leser tief in Rabbits inneres Leben, wo er existenzielle Fragen um Glaube, Sterblichkeit und die Bedeutung des Lebens aufwirft. Updike scheut nicht davor zurück, Rabbits Fehler und Egoismus schonungslos darzustellen, aber gleichzeitig gewährt er ihm auch emotionale Tiefe, sodass der Leser ein Verständnis für Rabbits innere Kämpfe entwickelt.

    Im Gegensatz zu Steely Dan bietet Updike in der „Rabbit“-Tetralogie zwar keine einfachen moralischen Antworten, doch er legt die Widersprüche des menschlichen Daseins emotional und existenziell offen. Rabbit wird als eine komplexe, tief verstrickte Persönlichkeit gezeigt, deren Versuche, Glück zu finden, oft tragisch scheitern.

    2. Steely Dan – „Deacon Blues“
    Im Gegensatz dazu ist Steely Dans Song „Deacon Blues“ von einem ironischen, distanzierten Ton geprägt. Der Song handelt von einer Figur, die sich als Verlierer sieht und sich dennoch stolz auf diesen Status beruft. Der Protagonist träumt davon, ein glamouröser, aber gescheiterter Jazzmusiker zu sein – er idealisiert das „Scheitern“ als eine Art edles Loser-Dasein.

    Texte wie „I’ll learn to work the saxophone / I’ll play just what I feel“ suggerieren eine Art resignierten Individualismus, in dem das Scheitern und die Selbstzerstörung romantisiert werden. Doch anders als bei Updike wird der innere Schmerz hier nicht emotional aufbereitet, sondern mit einem zynischen Augenzwinkern dargestellt. Steely Dan bietet keine tiefere emotionale Reflexion oder Einsicht in die Figur an, sondern bleibt in einer spielerischen, ironischen Intellektualität, die den Zuhörer eher zum Nachdenken anregt als emotional zu berühren.

    3. John Updike – „A&P“
    In dieser Kurzgeschichte begleitet der Leser den jungen Supermarktangestellten Sammy, der in einem Moment rebelliert, als er drei junge Frauen verteidigt, die vom Ladenleiter gemaßregelt werden. Sammy kündigt impulsiv seinen Job und versucht, ein Held zu sein – aber als er den Supermarkt verlässt, erkennt er die Härte und Realität des Lebens. Diese simple Geschichte stellt nicht nur gesellschaftliche Regeln infrage, sondern auch Sammys eigene Werte und Vorstellungen von Moral.

    Updike beleuchtet hier das Innenleben eines jungen Mannes, der in einer banalen Situation eine tiefere moralische und existenzielle Entscheidung trifft. Er zeigt, wie kleine, alltägliche Handlungen große moralische Fragen aufwerfen können. Die emotionale Resonanz entsteht durch Sammys Erkenntnis seiner eigenen Naivität und die Einsicht in die Härte der Welt.

    4. Steely Dan – „Hey Nineteen“

    Ein anderes Beispiel von Steely Dan ist „Hey Nineteen“, der die Kluft zwischen einem älteren Mann und einer viel jüngeren Frau beschreibt. Der Protagonist bedauert, dass sie nichts von den kulturellen Ikonen seiner Jugend weiß („She doesn’t remember the Queen of Soul“), und erkennt die Kluft zwischen ihnen. Doch statt diese Distanz emotional zu reflektieren, wird die Situation mit einer Art melancholischem Zynismus und Resignation behandelt.

    Während Updike in „A&P“ tief in die innere Welt von Sammy eintaucht, bleibt „Hey Nineteen“ distanzierter und ironischer. Der Protagonist nimmt seine eigene Entfremdung zur Kenntnis, ohne wirklich an ihr zu wachsen oder daraus eine tiefere Lektion zu ziehen. Die emotionale Resonanz wird hier nicht in Gefühlen, sondern in der intellektuellen Erkenntnis des Scheiterns und der Distanz zum Leben transportiert.

    5. John Updike – „Tränen meines Vaters“
    In dieser Kurzgeschichte erzählt Updike von einem Sohn, der sich an die schwierige Beziehung zu seinem Vater erinnert, die von emotionaler Distanz geprägt ist. Durch den Rückblick offenbart Updike die komplexen, oft unausgesprochenen Emotionen, die Familienmitglieder füreinander hegen. Der Vater wird einerseits als streng und distanziert, aber auch als verletzlich und letztlich bedauernswert dargestellt. Die Geschichte geht tief in die menschliche Erfahrung von Entfremdung und gleichzeitig Sehnsucht nach Verbindung ein.

    Diese emotionale Tiefe und die ungeschönte Darstellung von menschlichen Beziehungen und Schwächen stehen im Kontrast zur kühleren, ironischen Distanz, die man in Steely Dans Texten findet. Updike geht unter die Oberfläche und lotet die emotionale Komplexität von menschlichen Bindungen aus.

    6. Steely Dan – „Kid Charlemagne“
    In diesem Song erzählt Steely Dan die Geschichte eines drogendealenden Antihelden, der in den 70ern große Erfolge feiert, aber schließlich von der Polizei geschnappt wird. Die Geschichte wird mit einem ironischen, fast bewundernden Ton erzählt, ohne tief in die moralische oder emotionale Tragweite seiner Handlungen einzutauchen. Der Charakter wird nicht verurteilt, sondern wie ein tragischer Held gefeiert, der es „fast geschafft“ hat.

    Auch hier bleibt Steely Dan distanziert und ironisch. Es gibt keine tiefe emotionale Reflexion oder Reue seitens des Protagonisten, sondern eine intellektuelle Anerkennung seines Scheiterns. Das Werk bietet keinen moralischen oder emotionalen Tiefgang im klassischen Sinne, sondern verlässt sich auf Subversion und Ironie, um eine intellektuelle Reaktion zu provozieren.

    Fazit:
    John Updike führt den Leser oft tief in die emotionalen und existenziellen Fragen seiner Charaktere, sei es in der „Rabbit“-Tetralogie oder in Kurzgeschichten wie „A&P“. Updike untersucht das Innenleben seiner Figuren, ihre Ängste, Sehnsüchte und ihr moralisches Ringen, und zeigt, wie diese Kämpfe den Kern menschlicher Existenz berühren.

    Steely Dan hingegen setzen auf Ironie, Zynismus und Distanz. Ihre Figuren werden oft als tragische oder moralisch zweifelhafte Antihelden dargestellt, doch ohne tiefergehende emotionale Analyse. Stattdessen bleiben sie in einer spielerischen, intellektuellen Auseinandersetzung mit den Absurditäten und Widersprüchen des Lebens verhaftet, ohne moralische Antworten oder emotionale Erlösung zu bieten.

    In beiden Fällen liegt der Reiz darin, dass die Werke die menschliche Erfahrung auf unterschiedliche Weisen beleuchten: Updike durch emotionale Tiefe und moralische Komplexität, Steely Dan durch ironische Distanz und subversiven Intellekt.“

    Ich habe der KI jetzt mal ein Kompliment gemacht, dass sie sich wirklich gut auskennt mit Steely Dan.

    zuletzt geändert von mozza

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    #12376359  | PERMALINK

    krautathaus

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    @mozza verstehe ich das richtig und du postest hier zur Musik, KI Texte?

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    mozza
    Captain Fantastic

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    Ja, das die Antworten von künstlicher Intelligenz auf die Fragen, die kingbezerk aufgeworfen hatte.

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