Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
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AutorBeiträge
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mozzaDie Rolle an sich ist nicht krass, aber wie Keitel das spielt, ist sehr gut. Das ist für mein Empfinden vollkommen authentisch. Und das bekommen nur wenige hin. Ein – natürlich damals schon – überaus renommierter Schauspieler, ein Star, der kein Gedöns macht. Keitel kann nicht nur Psychopathen spielen, sondern auch ganz normale Typen und beides überzeugend. Das schaffen nicht viele. Zudem hat er keine „signature moves“ etc.
Überlege gerade, wann ich ihn das letzte Mal in einer aktuelleren Produktion gesehen habe. Das müsste The Painted Bird gewesen sein. Auf jeden Fall sehe ich Keitel ebenfalls sehr gerne.
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WerbungIch weiß spontan nicht, welcher der aktuellste Film ist, in dem ich Keitel sah. Abgesehen davon, hast du sicherlich sowieso mehr Filme mit Keitel gesehen als ich (und generell mehr Filme). Aber immerhin weiß ich jetzt, warum ich so wenig Filme sehe, das kann ich auffächern in folgende Gründe:
a) Meine Aufmerksamkeitsspanne war mal besser
b) Schiss. Ich habe Bedenken vor emotional wuchtigen Filmen (die könnten mein neurales Netz überlasten) und vor Horror-Filmen etc. sowiesoKeitel ist uneitel. Er ist in der Lage, in den Figuren, die er spielt, zu verschwinden, ohne dass er im Grunde sich selber spielt oder zitiert, wie es andere Schauspiel-Legenden immer wieder mal machen, sei es gewollt oder ungewollt.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollHast du wirklich Bedenken, ein Film könnte „bleibende Schäden“ hinterlassen? Oder ist es einfach nur Bequemlichkeit, um eine Auseinandersetzung vermeiden zu können? Für mich stellt das einen Teil des Reizes dar, mir alles Mögliche an den Kopf ballern zu lassen. Dann soll es mich eben überfordern, kränken oder erschüttern. Lieber Film, sei bitte ein safe space invader.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.„Bleibende Schäden“ ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich nehme da tatsächlich Rücksicht auf meine Verfassung. Auseinandersetzung ist an sich etwas Gutes. Ich setze mich aber lieber mit dem Kalkwerk auseinander als mit Terrifier.
In beiden Werken geht es um Gewalt (bei Terrifier in erster Linie), aber wenn es so holzhammermäßig rüberkommt, bin ich raus.Ich bin aber auch generell vermutlich zu zartbesaitet für so grobes Zeugs.. im ersten Alien-Film hatte ich die ganze Zeit Schiss, dass der Katze etwas passiert, das hat mir den ganzen Film verhunzt.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollDu weißt doch, dass in den klassischen Hollywood-Thrillern weder Haustiere noch Kinder sterben…
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelDu weißt doch, dass in den klassischen Hollywood-Thrillern weder Haustiere noch Kinder sterben…
Jetzt, wo du es sagst, klingt es einleuchtend. Aber das hatte ich nicht auf dem Schirm.
Ich bin ja auch nicht generell gegen Gewalt in Filmen, es muss nur die aus meiner Sicht Richtigen treffen.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollmozza …es muss nur die aus meiner Sicht Richtigen treffen.
Magst du I Kill Children von den Dead Kennedys?
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmel
mozza …es muss nur die aus meiner Sicht Richtigen treffen.
Magst du I Kill Children von den Dead Kennedys?
Den Song kenne ich nicht. Hab mir gerade die Lyrics durchgelesen. Natürlich ist das bewusst plakativ-provokant, aber das ist mir zu platt.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll„Tardes de soledad“ (Albert Serra, 2024)
Der (nicht mehr ganz) neue Film von Albert Serra porträtiert den Torrero Andrés Roca Rey, einen der besten seiner Zunft, über gut zwei Stunden (und drei Jahre Drehzeit hinweg) mittels entsprechenden Framings aus nächster Nähe. Roca erinnert dabei mehr als nur ein wenig an den jungen Tom Cruise. Tatsächlich fällt es nicht schwer, sich Tom Cruise mit einer ähnlichen, dauerhaft schulterklopfenden Entourage vorzustellen.
Die Sprache ist dabei oft derb. Auffällig ist vor allem, dass Roca ständig riesige cojones attestiert werden. Man könnte das wahlweise auf den Machismo schieben oder auf unterschwellige Homoerotik, aber vielleicht müssen die Herren sich das auch deshalb so oft gegenseitig versichern, weil sie ständig mit gigantischen Bullenklöten konfrontiert werden.
Vieles wirkt auf Außenstehende seltsam oder gar grotesk, beispielsweise das Ankleiden im Hotelzimmer – irgendeine Rezension zog einen Vergleich zu Auftrittsvorbereitungen von Drag Queens. Das ist den Drag Queens gegenüber vielleicht etwas unfair, aber wenn man die entsprechende Szene sieht: yep, passt! Auch die gockeligen Bewegungen in der Arena unter extremer Körperspannung muten seltsam an – in manchen Momenten erinnert das an Schlaganfall-Opfer.
Die Stierkampfszenen mit blutigen Close-Ups sind teilweise schwer zu ertragen, aber das ist ja auch das Mindeste. Ich persönlich habe mich dabei auf die Seite der Stiere geschlagen und ja, mich gefreut, wenn Roca mal erwischt wurde (keine größeren Verletzungen). Ein Anti-Stierkampffilm ist „Tardes de soledad“ trotzdem nicht – wie soll das auch gehen, wenn der Film einen Matador über die gesamte Spielzeit so in den Mittelpunkt stellt. Kritiker ziehen, wenig überraschend, Vergleiche zu „Zidane, un portrait du 21e siècle“, der auf ähnliche Art und Weise Zinedine Zidane per Kamera-Framing über 90 Minuten auf dem Fußballplatz isolierte.--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"talkinghead2
mozzaAusbilder Sergeant Hartmann war kein Freund von sog. Kuschelpädagogik. Gespielt von R. Lee Ermey, der selber US-Marine war. Der Spruch mit dem Kopf abreißen und in den Hals scheißen ist hängengeblieben. Das nenne ich mal ein gelungenes sprachliches Bild.
Es gab da aus meiner Sicht noch wesentlich originellere Sprüche von Ausbilder Hartmann: „Ich wusste garnicht, dass man Scheiße so hoch stapeln kann“ oder „Aus Texas kommen nur Schwule und Stiere und nach einem Stier sehen mir nicht aus“ Das scheint aber nicht den Humor eines kiffenden Krankenpflegers zu treffen …
Ich hätte Fragen. Aber ich fürchte die Antworten. Also belassen wir es dabei.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameDefinitiv kein Film für Tierfreunde. Ich bin da bei Morrissey – „The Bullfighter Dies“
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll -
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