Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #12502589  | PERMALINK

    talkinghead2

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    Ein Mann namens Ove (Hannes Holm, 2015) ****1/2

    Ove ist seit dem Tod seiner Frau in tiefer Trauer, weiß mit seinem Leben nichts mehr anzufangen und will sich das Leben nehmen, was immer wieder misslingt. Nebenbei ist Ove aber auch der „Blockwart“ in seiner Siedlung, der penibel auf die Einhaltung jeder Regel achtet … bis sich alles ändert.

    So sehenswert, wie das Buch lesenswert ist.

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    #12502653  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Zuletzt gesehen:

    House of the Long Shadows (Regie: Pete Walker – Großbritannien, 1982) 5/10
    Bad Lieutenant (Regie: Abel Ferrara – USA, 1992) [Re-Watch] 9/10

    Vincent Price, Christopher Lee, Peter Cushing und John Carradine in einer Cannon-Produktion unter der Regie von Pete Walker. Fünf Meister ihres Fachs, die sich hier auf seltsame Weise alle gegenseitig neutralisieren. Pete Walker (Frightmare) sei entschuldigt, immerhin ist House of the Long Shadows nur eine Auftragsproduktion. Mediokre murder mistery mit einem der unnötigsten Plot-Twists, brav von A nach B fotografiert.

    Abel Ferrara dreht die Filme, welche Martin Scorsese nur mit spitzen Fingern anfassen würde – wenn sie nicht gleich furchtbare Alpträume bei ihm auslösen. Bad Lieutenant verliert bei wiederholter Sichtung nichts von seiner Klasse, vielleicht mit Harvey Keitels bester darstellerischer Leistung.

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    #12503751  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Außerdem gesehen:

    The Proposition (Regie: John Hillcoat – Australien/Großbritannien, 2005) 8,5/10
    Das weiße Band: Eine deutsche Kindergeschichte (Regie: Michael Haneke – Österreich/Deutschland/Frankreich/Italien, 2009) 8,5/10

    Wenn Nick Cave ein Drehbuch verfasst, sind natürlich auch die Buschbanditen und Kopfgeldjäger Poeten. Überhaupt verzichtet er auf allzu eindeutige Beweggründe seiner Figuren. Deren Motive scheinen angenehm ambivalent, eine Überambition lässt er schlichtweg nicht zu: Die „Zivilisierung“ von Ur-Einwohnern, Verbrechern und arbeitender Klasse durch Privatmoral des britischen Bürgertums scheitert krachend. (In einer starken Szene wendet sich ein Aborigine von seinem „Herrn“ ab und lässt die Stiefel der Zivilisation gleich mit im Staub zurück.)
    Ein roher und gewalttätiger Western in exquisiten, romantisch überhöhten Bildern von Australien, getragen vom Soundtrack aus den Händen von (ebenfalls) Nick Cave und Warren Ellis, der eine für Cave typische Akkordfolge am Klavier wiederholt auftauchen lässt, in passenden Momenten aber auch geräuschvoll tobt.
    Für mich, der das Western-Genre nur beiläufig verfolgt, ein eindeutiges Highlight!

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    #12504055  | PERMALINK

    talkinghead2

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    Beiträge: 4,485

    Mal wieder:

    Full Metal Jacket (Stanley Kubrick, 1987) *****

    Dialog zwischen einem Major und Joker:

    „Warum packen Sie nicht mit an und machen mit bis zu unserem Endsieg?“

    … „In jedem dieser Schlitzaugen steckt ein Amerikaner, der aus ihm raus will!“

    Einfach grandios, dieser Film.

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    #12504065  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

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    Ausbilder Sergeant Hartmann war kein Freund von sog. Kuschelpädagogik. Gespielt von R. Lee Ermey, der selber US-Marine war.
    Der Spruch mit dem Kopf abreißen und in den Hals scheißen ist hängengeblieben. Das nenne ich mal ein gelungenes sprachliches Bild.

    --

    Going down in Kackbratzentown
    #12504079  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

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    Einer der Filme, die auch in meiner Begründung für die Wehrdienstverweigerung Erwähnung fand.

    --

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    #12504083  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

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    Ernsthaft? Das haben die durchgehen lassen? ;-)

    So unsympathisch finde ich den im Film dargestellten Protagonisten gar nicht, weil er versuchte, die Soldaten auf den menschenverachtenden Wahnsinn so gut es geht vorzubereiten. Das ist die ungeschminkte Wahrheit (wie man so sagt) mit etwas knackig pointierter Übertreibungsrhetorik. Ich finde es schade, dass diese Figur relativ schnell aus dem Film verschwindet, weil sie von einem auszubildenden Soldaten erschossen wird, für dessen sozio-psychologische Degenerierung vor allem das Militär- und Kriegssystem verantwortlich ist; der Ausbilder ist dann nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

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    Going down in Kackbratzentown
    #12504085  | PERMALINK

    motoerwolf

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    Das war nur ein sehr kurzer Passus, in dem ich einige Filme, Bücher (z.B. Im Westen nichts Neues), aber auch Lieder (War) angeführt habe, die meine (damalige) Sicht auf das Militär geprägt haben. Das 1993/94, als wir alle dachten, der ewige Frieden sei angebrochen. Wahrscheinlich hatten die für mich eh wenig Verwendung beim Bund, während ich als Zivi in der Pflege ja nützlich war.

    zuletzt geändert von motoerwolf

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    #12504097  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

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    motoerwolfDas war nur ein sehr kurzer Passus, in dem ich einige Filme, Bücher (z.B. Im Westen nichts Neues), aber auch Lieder (War) angeführt habe, die meine (damalige) Sicht auf das Militär geprägt haben. Das 1993/94, als wir alle dachten, der ewige Frieden sei angebrochen. Wahrscheinlich hatten die für mich eh wenig Verwendung beim Bund, während ich als Zivi in der Pflege ja nützlich war.

    Ich wollte das schon seit längerer Zeit mal schreiben, jetzt passt es. Ich habe für deine Arbeit einen extrem großen Respekt. Das ist nicht nur außerordentlich wichtige Arbeit, sondern auch fordernde in vielfacher Ansicht und es gibt nicht viele Menschen, die das machen wollen und vor allem auch, machen können. Fachwissen, Akribie, fast schon Aufopferung für Mitmenschen, die auf Hilfe angewiesen sind, finde ich bemerkenswert.

    --

    Going down in Kackbratzentown
    #12504101  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

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    mozzaAusbilder Sergeant Hartmann war kein Freund von sog. Kuschelpädagogik. Gespielt von R. Lee Ermey, der selber US-Marine war.
    Der Spruch mit dem Kopf abreißen und in den Hals scheißen ist hängengeblieben. Das nenne ich mal ein gelungenes sprachliches Bild.

    Es gab da aus meiner Sicht noch wesentlich originellere Sprüche von Ausbilder Hartmann:

    „Ich wusste garnicht, dass man Scheiße so hoch stapeln kann“ oder

    „Aus Texas kommen nur Schwule und Stiere und nach einem Stier sehen mir nicht aus“

    Das scheint aber nicht den Humor eines kiffenden Krankenpflegers zu treffen …

    --

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    #12504103  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

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    Diskriminierender Humor gegen bestimmte Gruppen ist nicht so meins, muss ich ganz klar sagen (bezieht sich auf das zweite Filmzitat, das du angebracht hast).

    Dann schon eher das hier: „Sie sind so hässlich, Sie könnten glatt ein modernes Kunstwerk sein“.
    Ich habe es mit moderner Kunst nicht so….

    --

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    #12504105  | PERMALINK

    talkinghead2

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    Hm, es waren Sprüche von Ausbildern des Militärs in den 60ern als Vorbereitung auf den Vietnamkrieg.

    Die Zeiten haben sich (zum Glück) geändert, aber ein Film, der diese Zeit beleuchtet, sollte schon am Originalton bleiben.

    --

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    #12504107  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

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    pfingstluemmelZuletzt gesehen:  Abel Ferrara dreht die Filme, welche Martin Scorsese nur mit spitzen Fingern anfassen würde – wenn sie nicht gleich furchtbare Alpträume bei ihm auslösen. Bad Lieutenant verliert bei wiederholter Sichtung nichts von seiner Klasse, vielleicht mit Harvey Keitels bester darstellerischer Leistung.

    Besser als in From Dusk Till Dawn?

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    #12504111  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    mozza

    pfingstluemmelZuletzt gesehen: Abel Ferrara dreht die Filme, welche Martin Scorsese nur mit spitzen Fingern anfassen würde – wenn sie nicht gleich furchtbare Alpträume bei ihm auslösen. Bad Lieutenant verliert bei wiederholter Sichtung nichts von seiner Klasse, vielleicht mit Harvey Keitels bester darstellerischer Leistung.

    Besser als in From Dusk Till Dawn?

    In From Dusk Till Dawn macht er ja nichts Besonderes, außer auf den Überraschungseffekt zu setzen, dass der verhutzelte Priester im Namen des HERRn in den Arsch treten kann.

    --

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    #12504117  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

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    Die Rolle an sich ist nicht krass, aber wie Keitel das spielt, ist sehr gut. Das ist für mein Empfinden vollkommen authentisch. Und das bekommen nur wenige hin. Ein – natürlich damals schon – überaus renommierter Schauspieler, ein Star, der kein Gedöns macht.
    Keitel kann nicht nur Psychopathen spielen, sondern auch ganz normale Typen und beides überzeugend. Das schaffen nicht viele. Zudem hat er keine „signature moves“ etc.

    --

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