Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4534945  | PERMALINK

    klimov

    Registriert seit: 19.02.2007

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    „The Cut“ (Fatih Akin)

    Irgendwie unangenehm überraschend, dass Akin seine angekündigte Herzensangelegenheit in „melodramatisches Abenteuerkino“ packt. Die ersten Minuten erinnern gar an die kitschige Nostalgie eines Giuseppe Tornatore. Annehmbarer wird es, sobald einem durch den Stimmverlust der Hauptfigur ein Teil der Dialoge erspart wird.

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    #4534947  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

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    Zweite Sichtung, diesmal im Kino:

    „Heaven Knows What“ (Ben and Joshua Safdie)

    Hat bei mir noch mal deutlich zugelegt, insbesondere die akustische Ebene und nicht zuletzt die Musik von Isao Tomita waren im Kino eine Offenbarung.

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    #4534949  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

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    Footprints on the Moon – Le Orme
    (Regie: Luigi Bazzoni – Italien, 1975)

    Die Dolmetscherin Alice (Florinda Bolkan) verschwindet drei Tage spurlos, ohne dass sie sich nachher erinnern kann, wo sie war. Einem Traum folgend, reist sie zu einer fernöstlichen Insel, wo sie anscheinend jeder kennt. Beim Versuch, ihrem Doppelleben nachzuspüren, nimmt sie mehr und mehr die Persönlichkeit ihres geheimnisvollen ‚Alter ego‘ an.

    In seiner tieftraurigen Mondscheinsonate „Le Orme“ (Originaltitel) lässt Regisseur Luigi Bazzoni seinen Kameramann Vittorio Storaro (der ebenso an Dario Argentos „The Bird with the Crystal Plumage“ mitwirkte, wie er Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now“ ins Pantheon des Films fotografierte und stets aufs Neue mit Bernardo Bertolucci kollaborierte) großes Gewicht auf Architektur legen, die in einer heimlichen Hauptrolle die Einsamkeit herausstellt, welche die weibliche Protagonistin Alice (gespielt von Florinda Bolkan, einer brasilianischen Schauspielerin, die in Lucio Fulcis Giallo-Klassikern „A Lizard in a Woman’s Skin“ und „Don’t Torture a Duckling“ glänzen konnte) auf ihrer Suche nach der verlorenen Zeit vollständig umfängt.
    Von den stilistisch streng, funktional und einfach gehaltenen Bauten der Moderne, in denen wir Alice in ihrem Beruf als Synchronübersetzerin kennenlernen, hin zu dem reich ornamentierten und arabesk ausgestalteten Formenreichtum der Moscheen, ergänzt durch den Historismus einiger Hotelbauten, erliegt Storaros vitaler und dynamisch-bewegter Kamerablick den Ruinen einer vergangenen Zeit, die teilweise schon wieder an die undurchdringlichen Tiefen des Meeres verloren gehen.
    Alice fühlt sich in ihrer Großstadtumgebung nicht weniger isoliert, als in dem weitläufigen, aber kaum besuchten Hotelkomplex, in dem sie sich später wiederfindet. Ihre Tablettensucht hat sie ihren Job gekostet und – wie es aussieht – auch einen Teil ihrer Erinnerung. Eine zerschnippelte Ansichtskarte weckt schließlich ihre Neugierde.
    Zuvor werden wir Zeugen eines Traums, der den dubiosen Wissenschaftler Professor Blackmann (Klaus Kinski in einer kleinen Nebenrolle) zeigt, wie er einen Mann auf dem Mond zurücklässt und ihn seinem qualvollen Sterben preisgibt. Eine schaurige Sequenz, zu der Alice in ihren Tagträumen und Halluzinationen immer wieder zurückkehren wird. Sie hält den langsamen Tod des Astronauten für ein Fragment aus einem Sci-Fi-Film, den sie vor langer Zeit im Fernsehen gesehen hat. Freilich nicht ohne abzuschalten, da das Gesehene sie sehr verstörte. Dank Nicola Piovanis psychedelisch-bedrohlicher Orgelmusik färbt diese Szene auch stark auf den Zuschauer ab.
    Und so liegt schon nach wenigen Minuten ein äußerst beunruhigender und beklemmender Schatten über den Bildern, in denen sich ein offenkundig durchgenudelter und oft kolportierter Psychothrillerplot breitmachen will. Soll er doch – denn in „Le Orme“ geht es weniger um den „überraschenden“ Plottwist, der zum Schluss noch einmal alles über den Haufen wirft, sondern eher um die Projektion einer Erkrankung des Inneren, einer Depression, auf den Teil der Umwelt, den wir als unbelebt, und wenn schon nicht das, dann als unbeseelt wahrnehmen: Dies sind vor allem Gebäude, aber auch Landschaften, Kunst und Kunsthandwerk. So sehr Alice von ihren Mitmenschen abgeschottet ist, so gut lässt sich ihre tiefe Verzweiflung und der schleichende Verfolgungswahn in den Stimmungsfresken finden, die Luigi Bazzoni unter Zuhilfenahme der Bilder von Vittorio Storaro konstruiert, komponiert und schließlich mit Leben füllt. Einem verwirkten, einem verwelkenden Leben zwar, aber von einer Traurigkeit durchdrungen, die nur erfahrbar ist, wenn der Verlust tief empfunden werden kann, wenn das Verlorengegangene vorher geschätzt wurde.
    Die Geschichte an sich, die der Autor der Romanvorlage Mario Fanelli zusammen mit Luigi Bazzoni zu einem Drehbuch verarbeitete, ist höchst gewöhnlich und sollte niemanden abschrecken. „Le Orme“ kann sich auf seiner außerweltliche, gespenstische Atmosphäre verlassen, wie kaum ein anderer Film. Der paranoide Ton beginnt als kaum wahrnehmbares Sirren, das im Verlauf der Handlung irritierend lauter wird, um schließlich in einem scheußlichen Getöse zu implodieren, das dennoch nicht aus dem Hintergrund in die architektonisch dominierten Hauptaufnahmen eilt, sondern erneut Nicola Piovanis bedrückendem Score den Vortritt lässt, um dem Gefühl des völligen Verlassenseins ein letztes Mal die Bühne zu bereiten.
    Das angstfiebernde Finale sucht im Thriller seinesgleichen – und in der psychologischen Wirkung gibt es sicherlich nur eine Hand voll ähnlich intensiver Filme. Mir kommt Andrzej Zulawskis „Possession“ in den Sinn, der aber größere Kaliber und lautes Getöse auffahren muss, um ähnlich beklemmend zu enden. Die Furcht davor, einsam und elend sterben zu müssen, konzentriert als künstlerisch gestalteter Spannungsfilm, der das Verblassen und Vergehen eines Universums dokumentiert, stellvertretend für 7 Milliarden weitere Universen.

    Trailer

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    #4534951  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    „Der Räuber“ (Benjamin Heisenberg)

    Großartig!

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    #4534953  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    Miller – Deadpool

    Insgesamt adequate Verfilmung, die ersten 10 Minuten sind grandios. Ein Extra-Stern für Juice Newton.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #4534955  | PERMALINK

    klimov

    Registriert seit: 19.02.2007

    Beiträge: 344

    „Eastern Boys“ (Robin Campillo) ***1/2-****
    „Digging for Fire – Tim und Lee“ (Joe Swanberg) ***-***1/2
    „Zoolander“ (Ben Stiller) **1/2-***
    „The End of the Tour“ (James Ponsoldt) **1/2
    „Deathgasm“ (Jason Lei Howden) **1/2

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    #4534957  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    Vor ein paar Tagen habe ich Love & Mercy gesehen. Heute vor 50 Jahren wurde Pet Sounds veröffentlicht. Guter Anlass, hier mal ein paar Worte zu schreiben.

    Love & Mercy (Bill Pohlad, 2014)

    Mein kalifornischer Alptraum …

    … so hieß eine Autobiografie des Beach Boys Kopfes Brian Wilson mit deutschem Titel (im Original: Wouldn’t It Be Nice). Von dieser Autobiografie distanzierte sich BW aber später, da er zum Entstehungszeitpunkt unter dem Einfluss seines Psychotherapeuten Dr. Eugene Landy stand, der die Biografie in seinem eigenen Sinne zurechtbog.

    Der Titel „Mein kalifornischer Alptraum“ könnte aber auch gut für dieses Biopic taugen. Der ebenso geniale wie manische und perfektionistische Musiker Brian Wilson driftet in den späten 60ern ausgebrannt und von Streitereien mit seinen Bandkollegen zermürbt immer weiter in eine Welt von paranoiden Wahnvorstellungen und Drogen- und Fresssucht und verschwindet jahrelang von der Bildfläche. Durch das herrische Regime des manipulativen Dr. Landy kommt er zwar Jahre später wieder auf die Beine, gerät aber in dessen Abhängigkeit. Der Zusammenbruch selbst und der Beginn der Therapie wird im Film nicht gezeigt. Stattdessen springt der Film zwischen den 60er und den 80er Jahren, also zwischen Vorher und Nachher, hin und her. Ein interessanter Kniff, der auch noch dadurch verstärkt wird, dass der junge und der alte BW von zwei verschiedenen Schauspielern (Paul Dano bzw. John Cusack) gespielt wird.

    Für das Drehbuch ist Oren Moverman verantwortlich, der auch schon das Bob Dylan-Biopic I’m Not There schrieb. Vielleicht ist die Idee, den Protagonisten von verschiedenen Darstellern spielen zu lassen von da übernommen? Jedenfalls sind der BW der 60er und der BW der 80er zwei verschiedene Menschen, die eine Metamorphose durchgemacht haben. Vor allem Paul Dano (BW, der Jüngere) ist großartig und auch John Cusack (BW, der Ältere) liefert eine überzeugende Leistung ab.

    Love & Mercy ist Faction, mit einem wahrscheinlich recht hohen Wahrheitsgehalt. Ob aber die blonde Autoverkäuferin Melinda Ledbetter, die sich 1986 in BW verliebt, ihn tatsächlich wie ein gottgesandter Engel allein aus den Klauen von Dr. Landy befreite oder ob seine Familie auch Anteil hatte, sei dahingestellt. Und ob das wirklich so ein Happy End war? In jedem Fall ist Love & Mercy ein beeindruckendes Psychogramm der gequälten Künstlerseele Brian Wilson. In Anbetracht der grotesken Ereignisse in BWs widersprüchlichen Leben, der extremen Höhen und Tiefen von Weltruhm und Selbstmordversuchen, überschäumender Kreativität und tiefer Depression, Kontroll- und Drogensucht würde ich mir aber fast einen Film wünschen, der noch tiefer in diese Abgründe eintaucht. Es mag Voyeurismus sein, aber ich will dann doch mal den 3 Zentner-Brian Wilson der 70er Jahre verwahrlost in seinem Bett liegen sehen.

    Danach unbedingt Pet Sounds anhören! Die Darstellung der Studioaufnahmen zu diesem Album sind ein Höhepunkt des Filmes.

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    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #4534959  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Blau ist eine warme Farbe (Abdellatif Kechiche, 2013) ****
    Love & Mercy (Bill Pohlad, 2014)

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    #4534961  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,575

    Big Trouble In Little China ****

    Großartig!

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #4534963  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    12 Years A Slave (Steve McQueen, 2013) ****1/2

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    ...but everybody wants you to be just like them                              Contre la guerre    
    #4534965  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Red, White & Blue
    (Regie: Simon Rumley – Großbritannien/USA, 2010)

    Das Leben von Erica ist ein einziger Rausch, bestehend aus Partynächten, Alkohol und Sex mit fremden Männern. Erica lebt ein emotional verkrüppeltes Leben auf der Überholspur, immer auf der Suche nach wahrer Wärme. Als sie den schweigsamen und merkwürdig erscheinenden Nate kennenlernt, scheint sich in ihrem Leben zum ersten Mal ein wenig Hoffnung auf ein Dasein abseits der Trostlosigkeit abzuzeichnen. Doch es ist der Beginn eines Kreislaufes des Verderbens, aus dem niemand als Gewinner hervorgehen wird…

    Im durchschnittlichsten Durchschnittsbürger, der großes Vertrauen in Polizei und Justiz setzt, solange sie ihm nicht wegen Verkehrsregelwidrigkeiten oder Nachbarschaftsstreits in die Quere kommen, wächst ganz leise, still und heimlich eine Rachsucht heran, die man nur mit den passenden Gründen aufpäppeln muss, um Selbstjustizdramen in Gang zu setzen, die jeglicher Beschreibung spotten. Man denke z.B. an Väter oder Mütter, die ihre kleinen Söhne oder Töchter an Sexualstrafstäter verlieren. Es scheint Konsens zu sein, in Fällen dieser Art, zu jeder Art von Gartenwerkzeug oder Waffe greifen zu dürfen, um den Täter auf möglichst grausame Art zur Strecke zu bringen. Er soll während seines qualvollen Todes ja etwas für die Zukunft lernen, nicht wahr? Der gutbürgerliche Maskenball scheint in keiner Situation eher außer Tritt geraten zu können. Ein wunderbares Beispiel waren die Reaktionen auf Marianne Bachmeier, die 1981 den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal eigenmächtig hinrichtete. Selbst vor laufender Kamera erregte sich die Volksseele noch mit stolz geschwellter Brust, und behauptete, ähnlich oder genau so handeln zu wollen. Einige Jahre später befürwortete man dann Folter seitens der Polizei, um den verschwundenen Jakob von Metzler finden zu können. Keine Frage: Die erstaunlich laut schweigende Mehrheit reiht sich in die Schreckensgalerie ihrer Großmütter und -väter ein, die langhaarigen „Gammlern“ auf der Straße noch damit drohten, vergast zu werden.
    In „Red, White & Blue“ will uns Regisseur Simon Rumley („The Living And The Dead“) erneut diesen unvernünftigen Hassklumpen vorführen, der sich aus allen Schichten der Bevölkerung speist. Aber wozu? Es gibt genügend Filme, die dieses Thema behandeln und uns das Schlechte im Menschen gleich eimer- und literweise vor die Füße kotzen. Und viele davon sind nicht halb so feige wie Rumleys fünfte Leinwandarbeit, die erst einen unglaubwürdigen Brei aus Krebs, HIV, Kindesmissbrauch, keimender Psychopathie und Suizid anrühren muss, um dann endlich die Gewalt, die wir (angeblich) sehen wollen, zu entfesseln. Natürlich im grimmigen Naturalismus, den sich der „torture porn“ auf die Fahnen geschrieben hat: Kein Platz für Phantasie, kein Platz für eine Flucht oder neue Gedanken. Hier soll gestorben werden. Und zwar möglichst wie im „echten“ Leben – oder wie sich viele Menschen eben vorstellen, dass man im „echten“ Leben stirbt.
    Das ist ziemlich schade, denn eigentlich macht „Red, White & Blue“ von Beginn an alles richtig. Er nimmt sich Zeit, seine Figuren vorzustellen. Dies geschieht wortkarg und verdichtet, durch dissonante Klaviermusik verstärkt. Mit breitem Pinselstrich entstehen lebhafte Echos von Menschen, die am äußeren Rand der US-amerikanischen Gesellschaft leben und eigentlich viel zu interessant sind, um sie schnöde zu verhackstücken. Die nüchterne Optik lebt von den warmen Farben des größtenteils in Austin, Texas gedrehten Films; hingerotzter Garagenrock beleuchtet die nächtlichen Seiten der Stadt. Jeder Charakter birgt Entwicklungspotential, das schließlich nicht abgerufen wird, weil Regisseur Simon Rumley entschied, dass hier eine blutrünstige Tragödie über die Bühne gehen soll. In nicht ganz 100 Minuten gelangt das Publikum von einem zwanglosen Samstagabendbums zu einem herausgerissenen Rückgrat und einer guten Hand voll Leichen.
    Dramaturgisch tadellos konstruiert, durchgehend spannend und mit ein paar Überraschungen, die nicht grotesk wirken, sondern dem Verlauf der Abwärtsspirale folgen, trampelt „Red, White & Blue“ den Pfad breit, der für Drama/Thriller-Konstrukte dieser Art so typisch erscheint, ohne vom Weg abzukommen, ohne links und rechts zu schauen. Daraus erwächst kurioserweise ein weiterer Vorteil, denn die Geradlinigkeit des Films entwickelt sich zu seiner Stärke: Der endgültige Rächer (ja, es gibt gleich mehrere Leute, die offene Rechnungen begleichen wollen) vertritt eine No-Bullshit-Politik, die kaum Raum für Gezeter und Gejammer lässt.
    Warum die Geschichte letztendlich dann so blutig eskaliert, wie sie es tut, versucht Rumley mit ein paar Psychoplattitüden, die natürlich in der Kindheit der Opfer/Täter gesucht und gefunden werden, zu erklären – und genau an dieser Stelle beißt sich die Katze wieder in den Schwanz: Es sind alles lahme Ausflüchte, um Menschen zeigen zu können, die anderen Menschen Grauenhaftes antun.
    „Red, White & Blue“ ist ein überzeugender Mix aus Thriller und Drama, der auch Elemente des „torture porn“ beinhaltet, und über weite Strecken prächtig unterhält. Das gesamte Unternehmen gerät aber gefährlich ins Wanken, weil der Regisseur nicht zu seiner Faszination für Gewalt und das Böse im Menschen stehen will oder kann, und sich deshalb eines schlecht geschneiderten Deckmäntelchens aus verbrämten Rachemotiven bedient, das diesen Fehler nicht ausreichend kaschiert. Eine ehrlichere Variante von „Red, White & Blue“ würde das (auf dem Cover der DVD versprochene) magengrubenhebende, nihilistische Meisterwerk ergeben. So bleibt unterm Strich ein (r)echt guter Film.

    Trailer

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    #4534967  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,237

    THE TREE OF LIFE (Terrence Malick, 2011) ****1/2

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    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #4534969  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Franz Fuchs – Ein Patriot (Elisabeth Scharang, 2007)

    und gestern mit Pootie:

    Polytechnique (Denis Villeneuve; 2009)

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    #4534971  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    Gestern im Kino:

    „Stella da Falla“ (Reto Andrea Savoldelli)

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    Flow like a harpoon daily and nightly
    #4534973  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    Dude, wo denn? Bescheid sagen!

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    A Kiss in the Dreamhouse  
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