Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4532123  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

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    Wachowski / Wachowski – Jupiter Ascending. Bestürzend schlecht.

    --

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    #4532125  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,533

    lathoWachowski / Wachowski – Jupiter Ascending. Bestürzend schlecht.

    Was hast du erwartet? Das die Wachowskis optisch glänzen können, sonst aber nicht viel, haben sie doch schon mit ihrem Opus magnum, der Matrix-Trilogie gezeigt. Zumindest in meinen Augen ist diese das wohl am stärksten überbewertete filmische Werk seit Ewigkeiten, und seit dem habe ich um die weiteren Filme mit Wachowski-Beteiligung einen großen Bogen gemacht. Ausnahme war V for Vendetta, den ich sogar für ganz annehmbar halte. Allerdings eher trotz, nicht wegen des Wachowski-Drehbuches. Und während ich hier schreibe fällt mir mal wieder auf, daß ich den Moore-Comic noch immer nicht kenne. Damn it!

    --

    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #4532127  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

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    Beiträge: 21,869

    Ich fand „Jupiter Ascending“ sehr okay. Um wirklich gute Filme zu drehen, bräuchten die Wachowski-Geschwister eben stets jemanden wie Tykwer, der eine hinreichende Sensibilität für Dialoge besitzt.

    motörwolfDass die Wachowskis optisch glänzen können, sonst aber nicht viel, haben sie doch schon mit ihrem Opus magnum, der Matrix-Trilogie gezeigt.

    „Optisch glänzen“ zu können, ist doch auch schon sehr viel.

    Nick Longhetti
    Eine Sleaze-Variante von „Adieu au langage“ (minus 3D), ein anderer vergleichbarer Film fällt mir spontan nicht ein und warum auch, finde ich diesen Vergleich doch sehr passend – wie Godard, sein fränzösischer Bruder im Geiste, war Franco jemand, der bis zuletzt nach neuen Möglichkeiten des filmischen Ausdrucks suchte.

    Yeah! Wobei: Sleazy ist „Adieu au langage“ ja auch, vielleicht besteht der Unterschied tatsächlich nur in der Anwendung von 3D…

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #4532129  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 38,459

    motörwolfWas hast du erwartet? Das die Wachowskis optisch glänzen können, sonst aber nicht viel, haben sie doch schon mit ihrem Opus magnum, der Matrix-Trilogie gezeigt. Zumindest in meinen Augen ist diese das wohl am stärksten überbewertete filmische Werk seit Ewigkeiten, und seit dem habe ich um die weiteren Filme mit Wachowski-Beteiligung einen großen Bogen gemacht. Ausnahme war V for Vendetta, den ich sogar für ganz annehmbar halte. Allerdings eher trotz, nicht wegen des Wachowski-Drehbuches. Und während ich hier schreibe fällt mir mal wieder auf, daß ich den Moore-Comic noch immer nicht kenne. Damn it!

    Wenn du den kennst, gefällt dir der Film auch nicht mehr. Matrix fand ich damals gut, inzwischen immer noch ok. Die Bildwelten, die die zwei da aufbauen waren wirklich etwas neues und sehr stilbildend. Cloud Atlas war auch ok, allein schon wegen der Ambition, so eine Vorlage umzusetzen.

    Napoleon DynamiteIch fand „Jupiter Ascending“ sehr okay. Um wirklich gute Filme zu drehen, bräuchten die Wachowski-Geschwister eben stets jemanden wie Tykwer, der eine hinreichende Sensibilität für Dialoge besitzt.

    Wahrscheinlich. Die Handlung – eigentlich Aschenputtel mit CGI – kennt man ja von den beiden, aber dem wurde ja nicht viel hinzugefügt. Dialoge, genau, klischeehaft, wenig Ecken in der Handlung, nur immerfort Verfolgungs-Ballereien und dann ist der Film so grob zerschnitten, dass ich glaube, der sollte ursprünglich mal doppelt so lang sein. Und das fängt die Regie nicht auf, kann sie auch wahrscheinlich kaum auffangen, wenn man nur die money shots drin lässt.

    Napoleon Dynamite
    „Optisch glänzen“ zu können, ist doch auch schon sehr viel.

    Wobei ich die Optik von Raumschiffen etc. eben inzwischen auch schon kenne – bei manchen Szenen hatte ich das Gefühl, das wären Outtakes aus den Matrix-Filmen. Aber immerhin: ein männlicher Held, der eigentlich man’s best friend ist und ein Macguffin, der

    [SPOILER]aus destillierten Menschen besteht und den Mila Kunis vor Schreck auf den Boden fallen lässt,

    das ist schon ein Stern mehr wert.

    --

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    #4532131  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

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    candycolouredclownDas sind die spanischen DVDs, oder?

    Ja, die hier: http://internationalordersonly.blogspot.com.es/2015/04/both-crypt-of-condemned-dvds-together.html.
    Gute Qualität und schönes Bonusmaterial, aber gebrannt.

    genosse schulzAch, Quatsch. Bitte mehr!

    Oh, danke!

    Napoleon Dynamite
    Yeah! Wobei: Sleazy ist „Adieu au langage“ ja auch, vielleicht besteht der Unterschied tatsächlich nur in der Anwendung von 3D…

    Das war auch eher auf die jeweilige Reputation der beiden Regisseure gemünzt, denn während Godards Film völlig zu Recht gefeiert wurde, steht Franco doch immer noch sehr im Giftschrank der seriösen Filmkritik; dabei ähnelt sich ihr Kino, wie ich finde, schon seit vielen Jahrzehnten sehr.

    Gestern im Fernsehen:

    Vyšší princip (Jirí Krejcík, 1960)

    Der unersättliche Lebensdurst vergleichbarer tschechischer Filme über die deutsche Besetzung geht diesem hier leider des Öfteren etwas ab (möglicherweise hat aber auch die piefige deutsche Synchronisation damit zu tun), trotz größerer Redseligkeit aber ziemlich gelungen.

    Und für Napo:

    --

    We are all failures, at least the best of us are.
    #4532133  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

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    „Fräulein Veronika“ (Veit Harlan)

    Putzig!

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    #4532135  | PERMALINK

    jjhum

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    lathoWachowski / Wachowski – Jupiter Ascending. Bestürzend schlecht.

    Das geht mir genauso. Dabei wollte ich nur simpel ohne hohen Anspruch unterhalten werden. Aber der Film hat mir keinen Spaß gemacht.

    --

    #4532137  | PERMALINK

    candycolouredclown
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    „Kvarteret korpen – Das Rabenviertel“ (Bo Widerberg)

    Und Widerberg enttäuscht mich immer noch nicht. Im Gegenteil, er begeistert weiterhin und seine Dialoge gehören zu den wunderbarsten überhaupt. Tja, und Thommy Berggren… :liebe_2:

    --

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    #4532139  | PERMALINK

    misch
    Here, There and Everywhere

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    Dredd (Travis, 2012)

    Fuck Yeah!

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    In an ocean of noise, I first heard your voice. Now who here among us still believes in choice? - Not I!
    #4532141  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Coherence
    (Regie: James Ward Byrkit – USA, 2013)

    Acht Freunde treffen sich nach längerer Zeit mal wieder zum Essen. Dass am selben Abend ein Komet nahe der Erde vorbeifliegt, findet zunächst nur am Rande Beachtung. Als aber die Mobiltelefone plötzlich verrückt spielen und im ganzen Viertel der Strom ausfällt, werden erste Zweifel wach, ob es sich tatsächlich nur um ein harmloses Himmelsphänomen handelt. Doch ein Notstromgenerator schafft Abhilfe und die Zweifel sind schnell zerstreut. Bis jemandem ein paar Straßen weiter ein zweites Haus auffällt, das offensichtlich als einziges im Viertel ebenfalls noch Strom hat. Und dann das Klopfen an der Tür, und dann diese seltsame Nachricht in vertrauter Handschrift, und dann…wie gut kennst du eigentlich deine Freunde?

    Lasst uns doch mal einen Film ohne Drehbuch, Story und Dialog machen. Nein, halt, lasst uns doch einen Film machen, den Akteuren aber ein Script, die Geschichte und die Dialoge vorenthalten. So weit der Grundriss der Idee des Regisseurs James Ward Byrkit zu seinem Debütfilm. Vorher als Co-Autor von „Rango“ in Erscheinung getreten, einem Animationsfilm, dessen ganzer Entstehungsprozess minutiös vorgegeben war, möchte er in „Coherence“ sich und seinem Team (das vorwiegend aus acht Schauspielern bestand, die auch Produktionsaufgaben übernahmen) größtmögliche Freiheit lassen.
    So bekommen die Darsteller zu Beginn jedes Drehtages (von denen es ingesamt fünf gab) ein knappes Blatt Papier mit Informationen zu Kernhandlungen und -äußerungen ihrer Figur. Ohne zu wissen, was in den Anweisungen der Kollegen steht, ohne auch nur erahnen zu können, wie das Finale aussieht und wie das am Ende alles zusammenpassen soll, folgen sie der Direktive und improvisieren einen Großteil der Dialoge. Von Seiten der Schauspieler bedeutet ihre Freiheit vor allem einen großen Vertrauensvorschuss in das Talent von James Ward Byrkit und seinem Mitautoren Alex Manugian. Nur diese beiden kennen alle Eckpfeiler der Geschichte und das aufregende Finale. Die Schauspieler selbst erfuhren die komplette Geschichte erst bei der Ur-Aufführung von „Coherence“.
    Ich stelle mir vor, dass die Ungewissheit, die die Schauspieler am Set erwartete, anfangs lähmend gewirkt haben kann, andererseits ist es sehr viel spannender, dem Verlauf, ähnlich wie der Zuschauer, folgen zu können. Die Idee machte es nötig, chronologisch zu drehen und so enträtselten die Mitwirkenden Tag für Tag ein Stückchen mehr, in welcher Art von Film sie da eigentlich mitspielen.
    Am Anfang steht die Dinnerparty einer Gruppe Menschen aus der Mittelschicht der USA, die sich gerade in oder am Beginn ihrer Midlife Crisis befinden. Genau an diesem Abend passiert der (fiktive) Millernsche Komet die Erde und sorgt für seltsame Fehlfunktionen elektrischer Geräte und einen breit angelegten Stromausfall.
    Dies gibt den Autoren die Chance eine der Filmfiguren die wahren Ereignisse von Tunguska (Sibirien) und die wiederum fiktiven in Finnland rekapitulieren zu lassen: Bemerkenswerte Fälle von Gruselgeschichten um Verwirrung, Zerstörung und Tod – ausgelöst durch Kometen. Gleichzeitig wird die Grundlage aus gescheiterten Beziehungen und vertanen beruflichen Chancen bereitet, die zusammen mit dem „Was wäre wenn…ich mich in dieser oder jener Situation anders verhalten hätte?“ auf das Finale von „Coherence“ zusteuert.
    Vorher aber erwarten den Zuschauer achtzig Minuten Hochspannung und ein unglaublich gruseliges Setting, inklusive des ein oder anderen „scare jumps“. Im gewöhnlichen Horror- und Gruselfilm meist ausgelöst durch die Katze, die links ins Bild springt, hier durch Schrödingers Katze in ihrer viel zitierten Kiste.
    Es ist schwer etwas über die Handlung zu erzählen, ohne den Film zu spoilern. Vielleicht reicht daher dieser Gedanke aus: Kann die Neugier, die Kiste zu öffnen, die Katze töten, auch wenn man selbst die Katze ist? Und was, wenn die vermeintliche Realität dann doch in die andere Zustandsrichtung kollabiert? Und was, wenn es nicht nur eine Realität gibt, sondern viele?
    Mit minimalsten visuellen Mitteln – tragbare Kameras, Schwarzblenden und ein Wohnzimmersetting bilden den Mittelpunkt des Films, der durch wenige Außenaufnahmen (z.B. vom Kometen) ergänzt wird – versteht Regisseur James Ward Byrkit es, ein völlig faszinierendes Gedankengebilde zum Leben zu erwecken. Ohne Actionsequenzen, ohne vordergründigen Suspense ist „Coherence“ einer der spannendsten Filme, die ich in letzter Zeit sah. Ohne einen schwarzen Mann oder eine übernatürliche Entität einer der gruseligsten Filme der letzten fünfzehn Jahre.
    Wenn man will, liefert „Coherence“ auch Denkanstöße zu gesellschaftlichen Fragen. Hier wird nicht nur jede Figur auf sich selbst, ihren Charakter, ihre Vorzüge und Fehler zurückgeworfen, auch die miese Eigenschaft des Menschen Probleme mit Gewalt und Hinterlist zu lösen, wird ausgiebig beleuchtet. (Kleiner Spoiler: In einer der großartigsten Szenen beschließt eine Figur ihren „Gegenpart“ zu eliminieren. Gleichzeitig fällt ihr siedendheiß ein, dass dieser einen ähnlichen Gedanken haben muss. Ein Dilemma!)
    Und das Beste: „Coherence“ ist kein aufgeblasener und verquaster Laberquark, sondern interessant, „outright creepy“ und packend. Eine „home invasion“ der philosophischen Art in der „twilight zone“. Someone feed that cat a red herring!

    Trailer

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    #4532143  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,393

    Eyes Wide Shut (Stanley Kubrick, 1999) * * * *

    Ex Machina (Alex Garland, 2015) * * *

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #4532145  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,869


    Mad Max: Fury Road von George Miller

    Erfüllt alle Sehnsüchte, die reines Kino jenseits von Erzählzwängen erwecken kann – and then some. Wenn man sich „Fury Road“ und Malicks „Knight Of Cups“ als vertikale Linien vorstellt und diese längs miteinander verbindet, dann entsteht ein Feld, in dem all die Dinge enthalten sind, die ich 2015 auf der Leiwand sehen möchte.

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    A Kiss in the Dreamhouse  
    #4532147  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,063

    Hach, ich kanns auch kaum noch erwarten! Gehe Montag ins Kino.

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    Flow like a harpoon daily and nightly
    #4532149  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 38,459

    Endlich mal wieder:

    Scorcese – Taxi Driver

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    #4532151  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,193

    Napoleon Dynamite
    Mad Max: Fury Road von George Miller

    Wie ist denn das Bild in 3D, Napo? Freu‘ mich schon riesig.

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
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