Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4525313  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    Napoleon DynamiteJa, du hast recht. Das ist so ein unnötiger Reflex, der immer wieder mal voreilig greift, wenn man einen Film unbedingt empfehlen möchte.

    Ach was, es lebe der Überschwang!

    Napoleon Dynamite
    Mit Sonic

    The Kings Of Summer von Jordan Vogt-Roberts

    Wie ist der, der klang erstmal nicht so interessant?

    Napoleon Dynamite
    Falls ihr eine Briefpost-Human Centipede bauen wollt, bin ich gerne der nächste Adressat. […]

    Machen wir.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #4525315  | PERMALINK

    joshua-tree
    Back from the Grave

    Registriert seit: 17.05.2005

    Beiträge: 17,455

    lathoWieso denn das, der ist doch gar nicht schlecht?

    Aber leider bei weitem nicht so gut wie ich es mir bei McQuarrie erhofft habe. Cruise ist komplett fehlbesetzt. Seine körperliche Statur passt nicht zu der Figur. Herzog ist grauenhaft und eigentlich komplett überflüssig in dem Film, ebenso wie Robert Duvall.

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    #4525317  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    latho
    Wie ist der, der klang erstmal nicht so interessant?

    Sympathisch. Die größte Erkenntnis war allerdings die, dass Ron Swanson wie ein 40 Jahre älterer Pacey aussieht:

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    A Kiss in the Dreamhouse  
    #4525319  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Der rote Rausch
    (Regie: Wolfgang Schleif – Deutschland, 1962)

    Josef Stief (Klaus Kinski) bricht aus einer psychiatrischen Anstalt aus. Landarbeiter finden ihn im Schilf und halten ihn für einen politischen Flüchtling. In ständiger Angst, entdeckt zu werden, beginnt Stief sich unter dem Namen Martin Waldner als Mechaniker bei einem Bauern (Jochen Brockmann) und dessen Tochter Katrin (Brigitte Grothum) einzuleben, deren Verehrer Karl (Sieghardt Rupp) ihn jedoch eher feindselig betrachtet. Während er der Polizeifahndung zu entkommen sucht, muss Stief gleichzeitig die inneren Dämonen bekämpfen, die ihn einst zum vierfachen Mörder werden ließen.

    Im letzten Jahr machte der Name Klaus Kinski vor allem in Verbindung mit Anschuldigungen seiner Töchter, die ihn des sexuellen Missbrauchs bezichtigten, große Schlagzeilen. Damit verbunden war die gehässige Feststellung, dass Kinski kein echter Künstler, sondern bestenfalls ein Wahnsinniger sei, der es irgendwie auf die Bühnen der Theater und die Kinoleinwände gebracht hatte.
    Doch 2013 veröffentlichte Filmjuwelen schließlich auch „Der rote Rausch“, einen Kinofilm aus dem Jahre 1962, der Anfang der 60er von der Kritik verissen und vom Publikum ignoriert wurde. Das ZDF unternahm 1967 einen wenig beachteten Ausstrahlungsversuch und der Film sollte als verschollen gelten, bis er 2002 wiederentdeckt wurde. Das Interessante daran: Hier spielt Klaus Kinski seine erste große Hauptrolle – einen geisteskranken Verbrecher.
    Seine Physis kann der Lieblingsfeind Werner Herzogs nicht verleugnen. Die unheilvollen, großen Augen rollen und starren, sie fackeln im Wahnsinn. Auch die dünne, leise Stimme, die immer zum Zerreißen gespannt wirkt, die stets einen bedrohlichen Unterton anschlägt, wenn sie nicht im Gebrüll seiner Ausbrüche versinkt, ist hier schon so vorhanden, wie man sie auch in späteren Filmen schätzen oder ablehnen wird. Es zuckt verräterisch um den Mund.
    Trotzdem erlebt man in „Der rote Rausch“ einen weitaus weniger chargierenden Kinski, als den aus den etwa zur gleichen Zeit entstehenden Edgar Wallace-Verfilmungen. Die Verletzlichkeit des Charakters Josef Stief wird deutlich. Er ist ein nach Zuneigung gierender Mensch, der in einem furchtbaren Zustand lebt: Man hat ihn in einem Heim für kriminelle Geisteskranke eingesperrt und ihm medizinisch die Erinnerung an seine Taten genommen. Er ist gefangen und weiß nicht warum.
    Regisseur Wolfgang Schleif, der eher für leichte, unverfängliche Unterhaltungskost wie die „Immenhof“-Filme bekannt ist (und zur Zeit des NS-Regimes am Schnitt von „Jud Süß“ beteiligt war), verfolgt Josef Stiefs Ausbruch und lässt diesen halb tot vor Angst und Erschöpfung durch ein riesiges Schilf irren. Hier entstehen die stimmungsvollsten Bilder des Films, hier wird auch das Finale stattfinden und die Rückkehr Josef Stiefs einläuten, umrahmt von einem großflächigen Schilfbrand.
    Eines der Hauptthemen, die in „Der rote Rausch“ angeschnitten werden, ist der Umgang mit geisteskranken Verbrechern. Leider bleiben die Argumente gegen die Blutgier von Staatsgewalt und Landbevölkerung eher dünn, argumentiert Stiefs behandelnder Arzt doch ebenso einseitig, wie wenig überlegt damit, dass Stief krank sei – und daher für seine Taten nichts könne.
    Genauso bitter muss der vierfache Frauenmörder erleben, dass es, abseits von einer Strohmannrolle in Beziehungsgeflechten und Intrigen, keinen Platz für ihn in der Welt außerhalb seines deprimierenden Gefängnisses gibt.
    Auch wenn man noch kleinere Hinweise auf den Kalten Krieg, die Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs und das Familienbild der damaligen Zeit erkennen kann, bleiben die Szenen in der Dorfgemeinschaft oft nur eine lästige Unterbrechung, bis Kinski sich wieder in seine verzweifelten Alleinauftritte einfindet, die durchaus melancholisch-komisches Potenzial haben, ähnlich der Szenen, die Ringo in Richard Lesters Beatles-Klassiker „A Hard Day’s Night“ alleine bestreitet.
    „Der rote Rausch“ ist ein solider Mix aus Kriminalfilm und Drama in der ländlichen Umgebung Nachkriegsdeutschlands, der vor allem mit den Szenen im Schilf zu Beginn und zum Ende des Films punkten kann. Nachteilig wirkt sich das hastig niedergeschrieben wirkende Plädoyer für einen menschlichen Umgang mit kriminellen Straftätern aus, weil es über ein paar wenig einleuchtend geschilderte Allgemeinplätze nicht hinausgeht – trotzdem besitzen diese Szenen ein emotionale Kraft, sie verpuffen nicht ungehört.
    Und schließlich ist „Der rote Rausch“ auch ein Film für Klaus Kinski-Fans. Die Apologeten von Wahnsinn und Vergewaltigung wird man auch hiermit nicht umstimmen können.

    Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=Jcd-Gpm3qpE

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    #4525321  | PERMALINK

    visions

    Registriert seit: 05.04.2006

    Beiträge: 11,780

    Matrix * * * * 1/2 – 5 Sterne

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    #4525323  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „Anchorman – The Legend Continues“ (Adam McKay, 2013) ****

    Sehr, sehr lustig, und das Finale toppt den Film um einiges. Habe mich sehr amüsiert, und das eigentlich durchgängig. Jetzt mal den ersten schauen. Der Star des Filmes ist aber Steve Carrell, großartig!

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    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #4525325  | PERMALINK

    genosse-schulz

    Registriert seit: 06.01.2009

    Beiträge: 5,321

    Wolf Of Wall Street, Scorsese, 2013, ***1/2

    Casino meets Catch Me If You Can.

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    I hunt alone
    #4525327  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,343

    Kanto Wanderer (Kanto mushuku) (Seijun Suzuki, JP 1963)

    Ein wenig schade, diesen melancholischen Film nicht in der korrekten chronologischen Reihenfolge sehen zu können … aber damn, was klage ich da überhaupt – Suzuki hat hier alles im Griff, der Soundtrack ist weniger yé-yé und Hawaii, die Bilder nicht mehr von einer überbordendenen barocken Wollust sondern wundervoll durchdacht – und der Effekt wenn etwa in der Szene, die oben zu sehen ist, die Hintergrundfarbe wechselt umso wirkungsvoller – man erklärt das immerhin noch ansatzweise filmisch, indem die Papierwände umgestossen werden … warum es dahinter rot ist, ist dann der Vorstellung des Betrachtes überlassen – Realismus ist nichts, worum Suzuki sich schert … und dennoch sind seine Filme lowdown and dirty und echte Gangsterfilme – das macht sie wohl gerade so faszinierend, dass sie zugleich alle Grenzen sprengen aber dennoch nicht aus dem Genre auszubrechen bemüht sind.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #4525329  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

    Beiträge: 655


    Arrivano Django e Sartana… è la fine (Demofilo Fidani, 1970)

    Westmänner sind eben auch nur kleine Kinder, die infantile Hampeleien aufführen, stundenlang durch die Gegend reiten, sich prügeln und hysterisch rumschreien. Fidani, der unterschätzte Revisionist!

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    We are all failures, at least the best of us are.
    #4525331  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Mit Candy:

    Malizia (Salvatore Samperi)

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    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #4525333  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

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    Beiträge: 19,059

    :liebe:

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    Flow like a harpoon daily and nightly
    #4525335  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    DER GETEILTE HIMMEL (Konrad Wolf, 1964)

    Formal und inhaltlich überragend!

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    #4525337  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

    Beiträge: 655

    Il mio nome è Mallory… M come morte (Mario Moroni, 1971)

    Wow, was für ein Heuler! Reaktionär, formelhaft und langweilig.

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    We are all failures, at least the best of us are.
    #4525339  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    THE WOLF OF WALL STREET (Martin Scorsese, 2013)

    Wunderbar, wie der Yuppie-Scum hier sein Fett wegbekommt. Quasi ein CASINO der Stock-Broker-Generation. Insgesamt aber doch alles ein bisschen zu überreizt, zu kalkuliert und zu sehr auf stilisierten Irrsinn bedacht. Das nervt spätestens nach der Hälfte der Spielzeit ein wenig. Dennoch der beste Scorsese-Film seit Jahren.

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    #4525341  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    pinchDennoch der beste Scorsese-Film seit Jahren.

    Wie gefiel dir „Hugo“?


    Advise & Consent von Otto Preminger

    Vielleicht will ja niemand etwas lernen, aber falls doch: Nirgends kann man besser studieren, wie Filme ohne jegliches Gramm Fett zuviel aussehen als bei Preminger. Nichts ist überladen, nichts wird unnötig dramatisiert, keine aufdringliche Musik, keine umständlichen Dialoge, Verzicht auf ästhetische Spielereien. Und weil sich weder seine Noirs in den 40ern, die Thriller und Kammerspiele in den 60ern oder selbst sein letzter Film, „The Human Factor“ von 1979, an Moden anbiederten, wirkt das Material heute noch so frisch wie gerade aus der Kamera entnommen. Preminger hatte nie einen Stil, der ältlich werden konnte. Perfekt.

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    A Kiss in the Dreamhouse  
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