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Kanto Wanderer (Kanto mushuku) (Seijun Suzuki, JP 1963)
Ein wenig schade, diesen melancholischen Film nicht in der korrekten chronologischen Reihenfolge sehen zu können … aber damn, was klage ich da überhaupt – Suzuki hat hier alles im Griff, der Soundtrack ist weniger yé-yé und Hawaii, die Bilder nicht mehr von einer überbordendenen barocken Wollust sondern wundervoll durchdacht – und der Effekt wenn etwa in der Szene, die oben zu sehen ist, die Hintergrundfarbe wechselt umso wirkungsvoller – man erklärt das immerhin noch ansatzweise filmisch, indem die Papierwände umgestossen werden … warum es dahinter rot ist, ist dann der Vorstellung des Betrachtes überlassen – Realismus ist nichts, worum Suzuki sich schert … und dennoch sind seine Filme lowdown and dirty und echte Gangsterfilme – das macht sie wohl gerade so faszinierend, dass sie zugleich alle Grenzen sprengen aber dennoch nicht aus dem Genre auszubrechen bemüht sind.
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