Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4520869  | PERMALINK

    hotblack-desiato

    Registriert seit: 11.11.2008

    Beiträge: 8,595

    Hier gab es so einige die den Film gut fanden

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    ~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~
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    #4520871  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    Okay, davon kenne ich aber niemand persönlich. Bisher musste ich den Film schon einige Male als das bisherige Hauptwerk von J-Law verteidigen (mit dem Hinweis darauf, dass die Konkurrenz „Like Crazy“ heißt, und nicht etwa „Winter’s Bone“ oder „Silver Linings Playbook“). Aber umso besser, wenn das Wort schon längst draußen ist!

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    A Kiss in the Dreamhouse  
    #4520873  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    Napoleon DynamiteYay! Ich dachte schon, ich bin der einzige, der den Film toll findet.

    Alles was ich an „Battle Royale“ aufgesetzt und blöd fand‘, funktioniert und berührt hier und erschreckt wirklich.

    Und über die FSK 12 Freigabe rätsele ich immer noch.

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #4520875  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    Napoleon DynamiteOkay, davon kenne ich aber niemand persönlich.

    Ich glaube, wir sind uns schon mal begegnet.

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    #4520877  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Lärm & Wut
    (Regie: Jean-Claude Brisseau – Frankreich, 1988)

    Irgendwo in den sozialschwachen Betonvorstädten von Paris lebt der 13jährige Bruno, ein verträumter Junge mit seiner Mutter, die er fast nie sieht, da sie ständig arbeiten muß. Bruno ist phantasievoll und lebt nicht selten in einer Traumwelt, in der ihm eine in weiß gekleidete Frau erscheint.
    In der Schule freundet sich Bruno mit dem wilden Jean-Roger an, einem Jungen aus zerrüttetem Haus, der machen kann, was er will. Als eine halb entmutigte Lehrerin dem talentierten Bruno Extrastunden geben will, kommt es durch den eifersüchtigen Jean-Roger zu einer Katastrophe…

    Nicolas Sarkozy, Ehemann von Carla Bruni von eher schlichtem Gemüt und kleiner Gestalt, bezeichnete die jugendlichen Bewohner der Pariser Vorstädte als „bande de racaille“, also als Pack und Gesindel, während die gleichgültige Politik der bürgerlichen Mitte dieser gerade um die Ohren flog. Crack wurde ebenfalls erst dann zum Problem, als dessen Auswirkungen die weiße Mittelschicht betrafen.
    Dabei gab es genügend Vorwarnungen: Etwa zehn Jahre zuvor „La Haine“ von Matthieu Kassovitz, der mit echten Bildern der Krawalle startete, die durch die Hinrichtung eines dunkelhäutigen Einwohners der Banlieue in einem Polizeirevier ausgelöst wurden.
    Noch einmal sieben Jahre zuvor setzte Regisseur Jean-Claude Brisseau seine Erfahrungen als Lehrer in sozialen Brennpunkten im Film „De bruit et de fureur“ (Originaltitel) um. Wegen der ungeschönten und offensiven Darstellung der Gewalt in den Vierteln, musste er sich viel Kritik gefallen lassen, in Interviews betont er aber, dass er eher „untertrieben als übertrieben“ habe.
    Im Gegensatz zu amerikanischen Milieufilmen wie „Boyz N Tha Hood“ oder „Menace II Society“ ist die Banlieue bei Brisseau kein mythisch überhöhter Ort, in dem Dreck und Sterben immer auch Glamour haben und fast erstrebenswert wirken. Er lässt die Kamera lieber das Viertel sezieren und zeigt die riesigen Blocks, die von künstlich erschaffenen Inseln des Grüns umgeben sind, wie einen monolithischen, außerirdischen Fremdkörper, der die von der Stadt Ausgespuckten auffängt und einsaugt, ihnen die Flucht verwehrt wie in einem Gefängnis. Der Charme des Kasernenhofs aus dem Kopf des Architekten in Beton gegossen.
    Es wird auch deutlich, dass die in der Banlieue lebenden Menschen weder Pack noch Gesindel sind, sondern die von der herrschenden Klasse ausgenutzten, verletzten und dann weggeworfenen Untertanen, die sich keinen Illusionen über das Leben und schon gar nicht der bürgerlichen Heuchelei hingeben.
    Die Hauptfigur Bruno ist ein gutes Beispiel, wie sich eine trostlose Umgebung auf den Menschen auswirkt. Er ist eigentlich ein sanfter, verträumter und recht intelligenter Junge, der Spaß an Literatur und Kunst hat. Durch die ständige Abwesenheit der Mutter und die rauhen Sitten im Block, den fehlenden Halt ohne eine grobe Orientierung, rutscht er in die bösen Streiche und Gebräuche seiner Umgebung, die wenig später für seinen Klassenkameraden Jean-Roger in einer Jugendgang enden.
    Immer wieder taucht in den fantastischen Sequenzen von „Lärm & Wut“ eine engelähnliche Gestalt auf, die sowohl einem pubertären Bedürfnis Ausdruck verleihen kann, als auch eine Projektion der abwesenden Mutter darstellt. Diese schwarzhaarige Frau in Begleitung eines großen Greifvogels bedingt auch Brunos Entscheidung zum Schluss des Films.
    Die Darsteller sind gut ausgewählt, die Bilder von „Lärm & Wut“ wirken lange nach, außerdem zeigt Jean-Claude Brisseau eine wunderbare filmische Umsetzung des Elternspruchs „Wenn dieser oder jener aus dem Fenster springt, springst du dann auch?“.
    Das Ende liegt schwer im Magen, erzählt jedoch auch von Erlösung und einem kleinen Hoffnungsschimmer, dass nicht jeder Platz, der von Menschen bevölkert wird, ein so trostloser wie die Pariser Banlieu Seine-Saint-Denis sein muss.

    Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=_G5_nusV9WI

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    #4520879  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ruinen
    (Regie: Carter Smith – Australien/Deutschland/USA, 2008)

    Während ihres Urlaubs in Cancún, Mexiko treffen die vier amerikanischen Freunde Amy (Jena Malone), ihr Freund Jeff (Jonathan Tucker), Eric (Shawn Ashmore) und dessen Freundin Stacy (Laura Ramsey) auf den Deutschen Mathias (Joe Anderson). Zwischen Flirts, Strand und Alkohol erzählt er ihnen, dass sein Bruder Heinrich vor einigen Tagen zu einer alten Ausgrabungsstätte in den tiefsten Urwald aufgebrochen ist, um dort zu helfen. Er hinterließ nur eine Karte, damit Mathias nachkommen kann. Die zwei Pärchen entschließen sich, ihn dorthin zu begleiten, da er seitdem nichts mehr von Heinrich gehört hat. Außerdem können sie noch den Griechen Dimitri (Dimitri Baveas), der kaum ein Wort Englisch spricht, für die Reise begeistern.
    Nach einer kurzen Autofahrt und einer anschließenden Wanderung finden sie im Dschungel den Pfad zu der Ausgrabungsstätte, wie er auf der Karte beschrieben wurde und an dessen Ende sie auf eine Lichtung treten: vor ihnen befindet sich ein mit einer unbekannten Ranke bewachsener, uralter Tempel. Als sie den ersten Schritt hinaufsteigen, ist es zu spät um umzukehren, denn ankommende Mayas umzingeln hinter ihnen die Ruine und versperren den Rückweg. Sie wissen nicht, wieso die Mayas sich so verhalten, und gehen notgedrungen weiter – weiter in den schlimmsten Albtraum ihres Lebens…

    Carter Smith macht es dem Zuschauer nicht leicht, lässt er „Ruinen“ doch wie einen x-beliebigen neuzeitlichen Horrorfilm beginnen. Schnöselige Studenten, die ihre Ferien am Strand verbringen. Sonne, Schnaps und Sex. Dies führt zu dem Impuls die Bande einfach im Pool der Hotelanlage ertränken zu wollen, bevor sie auch nur in die Nähe des Maya-Tempels mit dem urzeitlichen Geheimnis kommt.
    Doch Durchhalten wird belohnt, denn Smith inszeniert stimmungsvoll und gekonnt, wenn auch in konventionellen Bahnen. Er hat ein Gespür für spannende Szenen und das Maya-Setting ist bei weitem nicht so ausgelutscht wie diverse Sommercamps an diversen Seen. Außerdem gibt es hier nicht nur eine externe, nicht-menschliche Bedrohung, sondern auch die Gruppe unter sich und die Ureinwohner des Dschungels stellen eine Gefahr dar.
    In Deutschland wurde nur die R-Rated-Fassung veröffentlicht, die etwas weniger Gewalt und ein positiveres Ende als die Unrated-Fassung enthält, aber trotzdem nicht mit sehr rohen und brutalen Szenen geizt. Bei der FSK würfelte man an diesem Tag die Freigaben mal wieder aus, anders kann man sich nicht erklären, dass „Ruinen“ mit einer FSK 16 durchkam und man dem völlig harmlosen Remake von „My Bloody Valentine 3D“ die Freigabe verweigerte. Später sollte dieser von der BPjM sogar auf Liste B indiziert werden.
    Neben Kopfschüssen und Penetrationen durch Pfeil und Bogen, fährt „Ruinen“ auch einen gebrochenen Rücken, eine fiese Fleischwunde, eine sehr harte Amputation und diverse Schlitzereien auf. Gorehounds dürfen sich freuen: Größtenteils handgemacht suppt das Blut der Protagonisten in, auf und um den Tempel herum in den Boden ein.
    Ohne spoilern zu wollen, muss ich aber auf einen groben Schnitzer hinweisen, der viel von der Atmosphäre von „Ruinen“ kaputt macht: Zu ihrer Unterhaltung spielen an diesem Abend nämlich Bo Delaire & The Chanting Flowers Of Evil am Fuße der Pyramide. Das urzeitliche Böse sollte manchmal besser einen Imageberater konsultieren.

    Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=R0Na2xhhttU

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    #4520881  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

    Beiträge: 655

    Spring Breakers (Harmony Korine, 2012) * * * * *

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    We are all failures, at least the best of us are.
    #4520883  | PERMALINK

    bodacious-cowboy

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 3,580

    Dirty Dancing von Emile Ardolino (1987) * * * 1/2

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    #4520885  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    candycolouredclown
    Teens Think ‘Spring Breakers’ Is the Worst Movie Ever Made

    Lustig. Als Teen hielt ich Kids für den schlechtesten Film aller Zeiten. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #4520887  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Napoleon DynamiteYay! Ich dachte schon, ich bin der einzige, der den Film toll findet.

    Ich fand den Film schon auch toll, aber das Schnittgewitter in den ersten Minuten hat mich genervt.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #4520889  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    Napoleon DynamiteYay! Ich dachte schon, ich bin der einzige, der den Film toll findet.

    Napoleon DynamiteOkay, davon kenne ich aber niemand persönlich. Bisher musste ich den Film schon einige Male als das bisherige Hauptwerk von J-Law verteidigen (mit dem Hinweis darauf, dass die Konkurrenz „Like Crazy“ heißt, und nicht etwa „Winter’s Bone“ oder „Silver Linings Playbook“). Aber umso besser, wenn das Wort schon längst draußen ist!

    Schlecht fand ich ihn auch nicht, aber in Teilen doch etwas routiniert heruntergedreht, zu glatt und in der Charakterzeichnung etwas zu vorhersehbar. Wobei ich Like Crazy noch nicht kenne, Winter’s Bone gut fand und Silver Linings Playbook so lala.

    candycolouredclownAlles was ich an „Battle Royale“ aufgesetzt und blöd fand‘, funktioniert und berührt hier und erschreckt wirklich.

    Und über die FSK 12 Freigabe rätsele ich immer noch.

    Der Film ist aber schon deutlich entschärft, was die Gewaltszenen angeht.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #4520891  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    latho
    Der Film ist aber schon deutlich entschrft, was die Gewaltszenen angeht.

    Ok, aber wie das Gezeigte eine 12er Freigabe bekommen konnte, ist für mir schwer nachvollziehbar. In dem Alter hätte ich Albträume danach gehabt!

    Und wo wir gerade bei FSK 12 sind, gestern gesehen:

    „Fish Tank“ (Andrea Arnold)

    --

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    #4520893  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    candycolouredclownOk, aber wie das Gezeigte eine 12er Freigabe bekommen konnte, ist für mir schwer nachvollziehbar. In dem Alter hätte ich Albträume danach gehabt!

    Und wo wir gerade bei FSK 12 sind, gestern gesehen:

    „Fish Tank“ (Andrea Arnold)

    Freigabe für alle Altersklassen!

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #4520895  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,343

    candycolouredclownOk, aber wie das Gezeigte eine 12er Freigabe bekommen konnte, ist für mir schwer nachvollziehbar. In dem Alter hätte ich Albträume danach gehabt!

    Die Freigabe ab 12 ist in meinen Augen sowieso extrem unsinnig definiert, denn das hier

    Parental Guidance (PG): FSK ab 12 – mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
    Haben Filme die Kennzeichnung „FSK ab 12 freigegeben“ erhalten, kann auch Kindern im Alter von sechs Jahren aufwärts der Einlass zur Vorstellung gewährt werden, wenn sie von einer personensorgeberechtigen Person begleitet werden. (Quelle: www.fsk.de)

    wird scheinbar bei der Vergabe ganz selten berücksichtigt. Ich hätte mir daher für die FSK 12-Freigabe gewünscht, daß es zwei deutlich differenzierte Label gibt, eines für FSK 12 und eines für FSK 12 PG.

    --

    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #4520897  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,597

    02.04.12

    „Lucifer Rising“ von Kenneth Anger (USA, Großbritannien, Deutschland 1972). Bin mir immer noch nicht sicher, was ich von dem Film halten soll. Irgendwo schon beeindruckend, aber dieses Um-sich-Schmeißen mit diversesten Okkult-Symbolen nervt etwas. Insgesamt sieht der Film aus wie verfilmter Classic Rock, Prog Rock, und überhaupt dr.music-Musik.

    „L’inferno“ von Bertolini, Padovan und de Liguoro (Italien, Großbritannien 1911). Angeblich der erste Langfilm des italienischen Kinos. Adäquate Umsetzung des ersten Teils von Dantes „Commedia“. Dazu gab’s den Tangerine Dream-Soundtrack. Der ist o.k., aber es ginge sicher besser.

    --

    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
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