Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
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AutorBeiträge
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mepGerade erst zum ersten Mal gesehen, oder besternst du auch Filme, die du bereits häufiger gesehen hast ?
Ich besterne auch Filme, die ich schon öfter gesehen habe. Die Blu Ray ist wirklich phänomenal gut. Der Film sieht aus, als wäre er letztes Jahr gedreht.
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Detachment von Tony KayeKennt jemand Kayes „Lake Of Fire“?
scorechaserDer Film sieht aus, als wäre er letztes Jahr gedreht.
Also viel schlechter als vor 35 Jahren?
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon Dynamite
Detachment von Tony KayeKennt jemand Kayes „Lake Of Fire“?
Also viel schlechter als vor 35 Jahren?
Ich habe so einen Kommentar erwartet.
Nein, der Film sieht kristallklar aus, einfach atemberaubend. Natürlich kann man jetzt die Pros uind Contras von Vorher und Nachher disskutieren, aber die Bildqualität hat mich schon umgehauen. Aber ich glaube, Du und Blu Ray werden nie wirklich Freunde…
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra01.02.13
Nochmal: „Beasts Of The Southern Wild“ von Benh Zeitlin (USA 2012)
03.02.13
„Iwans Kindheit“ von Andrej Tarkowskij (Sowjetunion 1962)
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Kika
(Regie: Pedro Almodóvar – Frankreich/Spanien, 1993)Die narbengesichtige Reality-TV-Moderatorin Andrea Caracortada ist ständig auf der Jagd nach grausamen Alltagssensationen. Die verführerisch-naive Kika ist Kosmetikerin und weckt durch ihre Behandlung Ramón von den Toten auf. Die beiden verlieben sich, obwohl sie sich eigentlich nicht verstehen. Kika schläft aber auch mit Ramóns Stiefvater, und zwischendurch wird sie von einem Pornostar vergewaltigt. Um sie herum öffnet sich ein Abgrund aus Perversion, Mord und Eifersucht – und Caracortada ist mit ihrer Kamera stets zur Stelle…
„Kika“ ist mein erster Film von Pedro Almodóvar und wie vielen anderen, war mir die grelle Farbgebung zu Beginn erstmal suspekt, da es für mich (auf den ersten Blick) so aussah, dass sie den Film unnötig trashig und billig wirken lässt. Hat man sich darauf eingelassen, merkt man, dass dies weniger durcheinander und planlos ist, als man zunächst vermutete, wenn etwa die Bettwäsche während der Vergewaltigung und Kleid und Knebel der Haushälterin (zwei Frauen, die man gegen ihren Willen zur „Kooperation“ zwingt) ein sehr ähnliches rot-weißes Muster zeigen.
Almodóvar beginnt seine Groteske/Farce in hohem Tempo und kommentiert über den Film verteilt das Verlangen des Publikums nach Sex und Gewalt in Literatur, Kino und Fernsehen. Erstaunlicherweise hält er das wohl für ein Pulp-Phänomen, denn hier treten nur vernarbte Reality-TV-Moderatorinnen auf oder üble Groschen- und Kolportageromanschreiber – die sogenannte „Hochkultur“ wird komplett ausgespart.
Diese Szenen der Kritik machen aber einen Heidenspaß, etwa wenn der Pornodarsteller und Serienvergewaltiger vor der Polizei (die ihre Arbeit so macht, wie sie sie aus dem Fernsehen kennt) über den Balkon flieht, dabei unbedingt noch einen vierten Orgasmus erreichen will und der sensationsgeilen TV-Moderatorin, die früher Psychologin war, ins Gesicht wichst. Damit hat Almodóvar seinen Standpunkt unumstößlich klargemacht, abgesehen davon, dass die Beziehung von Gewalttätern und Boulevardjournalisten eine treffende Darstellung erfährt.
Die teilweise sehr abgefahrenen Kostüme (z.B. der Kamera-Suit) wurden in Zusammenarbeit von J.P. Gaultier und Gianni Versace entworfen, während des Films bekommt man Musik von Kurt Weill und Bernard Hermann zu hören (einen Auszug aus „Psycho“), nicht nur zur musikalischen Untermalung der Szene, sondern auch als festen Bezug im Plot.
Im dritten Viertel von „Kika“ scheint dem Regisseur etwas die Puste ausgegangen zu sein, er driftet in gewöhnlichere Thrillergefilde ab, die er mit dem Schluss des Films aber wieder aufwerten kann.
„Kika“ ist eine bunte, laute und überdrehte Farce, die sich mit der Darstellung von Sex und Gewalt in der Unterhaltung beschäftigt und dabei das Kunststück schafft, selbst ein Teil des Pulp-Zirkels zu werden. Sie hat mich auf weitere Filme von Pedro Almodóvar neugierig gemacht.Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=dK9qQ9w_Gww
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
The Burrowers
(Regie: J.T. Petty – USA, 2008)1879: Zwei Pionierfamilien werden des Nachts von Unbekannten überfallen, die eine komplett ausgelöscht, Mitglieder der anderen von den Angreifern verschleppt, darunter auch die Verlobte von Fergus Coffey (Karl Geary). Zusammen mit den Indianerkriegsveteranen William Parcher (William Mapother) und John Clay (Clancy Brown) stellt er eine Posse zusammen, um die Entführer zu suchen. Die Siedler gehen davon aus, dass es sich dabei um Indianer handelt, ebenso der Armeetreck von Henry Victor (Doug Hutchison), den man kurz nach Antritt der Reise trifft. Doch schon bald müssen die arroganten Weißen feststellen, dass draußen in der Prärie noch ganz andere, nicht menschliche Gefahren lauern…
Nicht oft stößt man auf Filme, die Horrorthemen in einem Western-Setting abhandeln; „The Burrowers“ von J.T. Petty ist solch ein seltenes Exemplar.
Man hält sich über weite Teile des Films an die von Stephen King in „Danse Macabre“ aufgestellte Prämisse, dass der Schrecken weitaus effektiver ist, wenn er hinter der geschlossenen Tür stattfindet, dem Leser oder Zuschauer also nicht direkt präsentiert wird. Erst im letzten Viertel des Films kann man einen ausführlicheren Blick auf die Monster/Kreaturen werfen, die ihren Appetit mit paralysierten Cowboys und Indianern stillen. Für einen Low-Budget-Film (er kostete ca. 6 Millionen Dollar) sind die Creature FX ok, leider wird man immer wieder an „Tremors“ erinnert, dessen „Sandwürmer“ einfach die besseren Monster sind.
Dafür kann „The Burrowers“ mit einer dichten Atmosphäre punkten und ist um einiges düsterer als „Tremors“, ohne vollkommen auf Humor verzichten zu müssen. Die Figuren entsprechen den üblichen Western-Schablonen, werden durch die guten Darsteller aber mit eigenem Leben erfüllt.
Fast sämtliche Gewalteinlagen hat man sich für das Finale aufgespart, dort wird dann aber gepfählt und gespießt, dass es am Rande des Overkills ist. Wären die „Wühler“ nicht so verdammt fies und eklig, man könnte beinahe Mitleid mit ihnen haben.
„The Burrowers“ verteilt außerdem kleine Seitenhiebe, indem er die Vorurteile gegenüber Indianern und (ehemaligen) schwarzen Sklaven, sowie den Sadismus des US-amerikanischen Militärs ausstellt. Dies gipfelt alles im Ende, das nicht schön ist, aber in Anbetracht der Umstände konsequent zu sein scheint. Hat man schon über den Film verteilt einige tolle Soundtrack-Momente erlebt, bringt das von Grant Campbell gesungene und im Text leicht veränderte Schlaflied „All The Pretty Horses“ (Campbell klingt leicht nach Tom Waits in seiner „Mule Variations“-Phase) über dem Abspann die Verzweiflung, die „The Burrowers“ auch innewohnt, auf den Punkt.Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=HaaMPMrg8oY
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The Expendables 2 ***
Kann man sich mit ein paar Dosenbier sicher noch schöner saufen.Safe **1/2
Gescheiterter Ex-Boxer-ex-Cop, dem man alles genommen hat, kümmert sich im Großstadtdschungel von New York um ein überdurchschnittlich intelligentes, chinesisches Waisenkind. Gemeinsam gehen sie durch einige Höhen und Tiefen, sie hilft ihm schließlich über den Verlust seiner Frau hinwegzukommen, er findet eine Hochbegabten-Schule in Seattle für sie und so treten die beiden am Ende einen Roadtrip ins Glück an, zu welchem sie als Freunde gestartet sind und als Vater und Tochter ankommen werden.--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block„Warm Bodies“ (Jonathan Levine, 2012) ***1/2
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraVorhin im Kino:
Bonjour Tristesse (Otto Preminger, USA 1958)
Nicht übel … ein paar Hommagen ans französische Kino und wohl mehr als ein paar Dinge, die Godard, Truffaut und Co. wenig später aufgriffen … aber kein wirklich grosser Film. Müssige Frage, aber würde man ihn anders bewerten, wenn die nouvelle vague ihn nicht wenig später weggefegt hätte? Klar, er ist spannend aufgebaut, das Spiel mit Farbe und Schwarz/Weiss ist interessant, Seberg betörend (aber auch nervig manchmal, die Balance zwischen verzogener Göre und Naivchen gelingt der Figur nicht immer, dünkt mich).
Sehr schön allerdings der Auftritt von Juliette Gréco!Dann, mit einigem Abstand, daheim auf DVD:
Les Stances à Sophie (Moshé Mizrahi, FR/CA 1971)
Wow! Quite a surprise, einen so tollen Film hatte ich nun echt nicht erwartet. Bulle Ogier gefiel mir schauspielerisch sehr gut, aber Bernadette Lafont … :liebe:
Der Soundtrack des Art Ensemble of Chicago ist natürlich grandios, auch wenn die Musik im Film fast immer viel zu schnell ausgeblendet wird.
Einiges war andererseits nicht so gut, manches (auch von Lafont) recht schlecht gespielt, wohl zu rasch gedreht, als dass man daran hätte feilen können. Auch der Unfall, das „Week-end“-Zitat, fiel nicht sonderlich überzeugend aus … überhaupt, für die Fahrszenen hätte man mal rasch ein paar Jahre vorspulen und bei Claude Lelouch („C’était un rendez-vous“, 1976) in die Lehre gehen sollen … aber egal, ein starker Film!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
The Master von Paul Thomas AndersonRiesig.
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon Dynamite
The Master von Paul Thomas AndersonRiesig.
Da bin ich total gespannt drauf. Wie würdest du ihn qualitativ in Andersons Gesamtwerk einordnen?
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MatzWie würdest du ihn qualitativ in Andersons Gesamtwerk einordnen?
Definitely on top. „The Master“ ist klassisches (New) Hollywood mit aller Wucht und ausgespielter Ambition: Süffige Bildkompositionen auf 60mm, expressives Melodram & abstraktes Charakterstück, ein Motion Picture in gut sichtbaren, weißen Lettern, das lebendig, aufregend, sexy, bigger than life sein will und visuell seinen Ideen nicht hinterherhinkt. Kleinlaut ist der Film nicht.
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon DynamiteDefinitely on top. „The Master“ ist klassisches (New) Hollywood mit aller Wucht und ausgespielter Ambition: Süffige Bildkompositionen auf 60mm, expressives Melodram & abstraktes Charakterstück, ein Motion Picture in gut sichtbaren, weißen Lettern, das lebendig, aufregend, sexy, bigger than life sein will und visuell seinen Ideen nicht hinterherhinkt. Kleinlaut ist der Film nicht.
Wow, das klingt richtig gut. Mir gefiel ja bisher jeder Anderson, wobei ich Magnolia und Punch Drunk Love eher im oberen Mittelfeld einordnen würde, während die beiden von zwei wirklichen Meisterwerken umrahmt werden.
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Auf „The Master“ bin ich auch sowas von gespannt. PTA ist einer meiner Lieblingsregisseure, und ich bin auch riesig gespannt auf seine Thomas Pynchon Verfilmung „Inherent Vice“.
Meine LieblingsPTAs:
1. There Will Be Blood
2. Boogie Nights
3. Magnolia
4. Punch Drunk Love
5. Hard Eight--
"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Caprascorechaser
Meine LieblingsPTAs:1. There Will Be Blood
2. Boogie Nights
3. Magnolia
4. Punch Drunk Love
5. Hard EightExakt mein Ranking. Hard Eight kenne ich allerdings nicht.
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