Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4506761  | PERMALINK

    kluese

    Registriert seit: 23.02.2003

    Beiträge: 1,504

    The Tree of Life.
    Es gab salziges Popcorn.

    --

    »Oh yeah, the world turned upside down.« »I hope I didn't brain my damage.«
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #4506763  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,184

    Bodacious Cowboy@nail75: Soweit ich weiß, wollte Malick ursprünglich über Heidegger promovieren.

    Ok, danke für den Hinweis. :-)

    O’@nail75: Schön, dass du Tree Of Life immerhin ein paar „gelungene Szenen“ bescheinigst, bevor du ihn mit deinem Oberstufen-Religionswissen aushebelst. Für einen kurzen Moment dachte ich nämlich, Tree Of Life sei ein audio-visuell brillant inszeniertes Meisterstück, dass in träumerischen Sequenzen das langsame Absterben einer unschuldigen Kindheit porträtiert, der gerade in seinen diesseitigen, alltäglichsten Momenten am stärksten ist, der vorrangig nicht irgendwelchen religiösen Zusammenhänge erklären will, sondern auffordert, das Leben zu genießen und zu lieben. Aber nein, es macht hier vielmehr Sinn, mit aller Vehemenz die „religiös-esoterischen“ Seiten zu zerpflügen, denn „geschmackloses“ „kosmisches Hintergrundrauschen“ das sollte jedem klar, sein, hinterlässt heutzutage Mindestens einen „faden Beigeschmack“. Es kann ja nicht angehen, dass für manche Menschen die Entstehung der Erde immer noch mehr ist als ein wissenschaftlich erklärbarer Urknall, oder das in Momenten der tiefsten Trauer ein Hinwendung zu Gott geschehen kann.Mehr will der Film in der Richtung doch nicht darstellen. Wer ist in Momenten tiefen Schmerzes schon rational? Wer kann beim Anblick der Schönheit der Erde nicht an etwas Übernatürliches glauben? Es geht doch hier nicht um irgendwelche Rechtfertigungsversuche Malicks, wie Gott Leid zulassen kann. Ganz im Gegenteil: das Thema Theodizee ist im Film nämlich nach genau 5 Sekunden abgehandelt. In Schriftform ganz am Anfang des Filmes.

    tina toledoNatürlich kann und darf das angehen. Aber es muss doch in Deutschland im Jahre 2011 ebenso zu akzeptieren sein, dass Menschen sich von sakralem Kitsch unangenehm berührt fühlen, ohne dass man das gleich persönlich nimmt und „peinlicher Beitrag“ oder Ähnliches schreiben muss, oder?

    Ich schließe mich tinas Aussage an. Bei einem so anspruchsvollen und komplexen Film sind mit Sicherheit verschiedene Ansichten vertretbar. Außerdem finde ich es unredlich, dass Du einen Teil eines Beitrags in Anführungszeichen setzt und damit so tust, als würdest Du mich zitieren, obwohl das nicht der Fall ist.

    Aus meiner Sicht ist Deine Interpretation des Films unhaltbar. Die Familie ist vor der Tragödie bereits religiös – klar, Amerika in den 1950ern, das ist ja nicht überraschend. Die Hinwendung zu Gott nach dem Tod ist im Film kaum/nicht erkennbar, stattdessen wird wiederholt die Frage aufgegriffen, wie Gott das zulassen konnte. Und das ist das klassische Theodizeeproblem. Dass das Leid am Ende aufgelöst wird, indem alle im Himmel wiedervereinigt werden, missfällt mir. Das ist mir zu kitschig und zu billig.

    Das Portrait der Familie und das „Absterben der unschuldigen Kindheit“ ist schon irgendwie gut dargestellt, aber mir zu maniriert und dadurch letztlich unglaubwürdig. Ich hatte – gerade in den Dialogen zwischen Mutter und Sohn – nie den Eindruck, dass da ein Kind spricht. Das mag gewollt sein, aber mich störte das. Die Szenen der Kinder untereinander gefielen mir besser, aber insgesamt waren sie mir schlichtweg zu lang und dadurch ermüdend.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #4506765  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „Liebe ist kälter als der Tod“ (Rainer Werner Fassbinder, 1969) *****

    Für einen Erstling wirklich äusserst erstaunlich. Eine Referenzszene, die mir aufgefallen ist: Die mit dem Polizisten auf dem Motorrad erinnert doch stark an die Szene aus „Psycho“, zumal Franz ja im Film über „Psycho“ spricht. Eine Frage zu der Szene im Supermarkt: Wurde die ohne Wissen der Kunden gedreht? Mir kam es so vor, als ob einige recht überrascht waren… Toller Film, fraglos. Was mir noch auffiel: Die Kamera ist oft in Bewegung, dreht sich, fährt eine gerade Strecke, und das obwohl Ballhaus (dessen Markenzeichen dieser Stil ja ist), erst bei „Whitey“ hinzu kam.

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #4506767  | PERMALINK

    obee

    Registriert seit: 30.03.2011

    Beiträge: 1,043

    nail75

    Ich schließe mich tinas Aussage an. Bei einem so anspruchsvollen und komplexen Film sind mit Sicherheit verschiedene Ansichten vertretbar. Außerdem finde ich es unredlich, dass Du einen Teil eines Beitrags in Anführungszeichen setzt und damit so tust, als würdest Du mich zitieren, obwohl das nicht der Fall ist.

    Das mit den Anführungszeichen hatte ich eigentlich erst angegeben, ist wohl beim Streichen einer kleineren Passage mit rausgerutscht, sorry.

    Soul Kitchen (Fatih Akin) ***1/2

    --

    Once you figure out what a joke everything is, being the Comedian's the only thing that makes sense.
    #4506769  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

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    Get Carter (Mike Hodges, 1971) * * * *

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #4506771  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,733

    scorechaserDie Kamera ist oft in Bewegung

    Habe ich komplett anders in Erinnerung (von der Supermarktszene mal abgesehen).

    Selbst, im Kino: „Solaris“ von Andrej Tarkowski (Sowjetunion 1972). 10/10.

    --

    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
    #4506773  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    FifteenJugglersHabe ich komplett anders in Erinnerung (von der Supermarktszene mal abgesehen).

    Nur als Beispiel: Anfang der Verhörszene, die „Psycho“-Referenzszene mit dem Polizisten auf dem Motorrad, eben die Supermarktszene.

    Zuletzt gesehen:

    „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ (Rainer Werner Fassbinder, 1972) ****1/2

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #4506775  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,411

    FifteenJugglersSelbst, im Kino: „Solaris“ von Andrej Tarkowski (Sowjetunion 1972). 10/10.

    Neid, neid! Ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich den gesehen habe!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #4506777  | PERMALINK

    tisc

    Registriert seit: 18.05.2008

    Beiträge: 453

    the social network – david fincher * * * 1/2
    &
    point blank – john boorman * * * * *

    --

    #4506779  | PERMALINK

    Anonym
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    Beiträge: 0

    scorechaserDie Kamera ist oft in Bewegung

    Bis auf die von dir genannte Sequenz im Supermarkt wohl eher nicht. Aber es war ja auch schon wieder recht spät bei der erneuten Filmsichtung ;-)

    --

    #4506781  | PERMALINK

    juergen-willi

    Registriert seit: 10.05.2007

    Beiträge: 2,289

    D.O.A. (Rudolph Mate, 1950) ***1/2
    Starker Beginn. Ein Mann meldet der Polizei einen Mord.
    An sich nichts ungewöhnliches. Hier allerdings schon.
    „Who was murdered?“ „I was“. Dann die große Rückblende.

    --

    #4506783  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    pinchBis auf die von dir genannte Sequenz im Supermarkt wohl eher nicht. Aber es war ja auch schon wieder recht spät bei der erneuten Filmsichtung ;-)

    Ich habe doch ein paar andere Szenen genannt, oder nicht? Bewegt sich da die Kamera, ja oder nein?

    http://www.youtube.com/watch?v=JKlu5679d5Q

    Oder hier der komplette Film, bei dem man die Szenen auch noch mal nachprüfen kann.

    http://www.youtube.com/watch?v=0ZrxwLkeTKw

    Nein, ich habe den Film nicht auf Youtube gesehen. ZB die Verhörszene bei der Polizei ab 00:50. Ok, oft ist vielleicht ein bißchen übertrieben, aber mir kam es halt so vor.

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #4506785  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    scorechaserIch habe doch ein paar andere Szenen genannt, oder nicht? Bewegt sich da die Kamera, ja oder nein?

    Nein.

    --

    #4506787  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    Auf der Landstraße? Da bewegt sich die Kamera wohl auch nicht, oder? Das habe ich wohl nur geträumt… Oder anders gefragt: Was ist für Dich eine Kamerabewegung? Sie fährt bei der Landstraßenszene vor den 3 vor, bei der Verhörszene am Anfang fährt die Kamera von links nach rechts. Oder die Straßenfahrt bei Nacht. Aber egal, das habe ich mir halt alles nur eingebildet, ok.

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #4506789  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Stimmt, sie bewegt sich ein paar Zentimeter und steht bei der Szene auf der Landstraße offensichtlich auf einem Dolly. Aber die vorwiegend starren und theatralischen Einstellung in LIEBE IST KÄLTER ALS DER TOD (und somit auch in KATZELMACHER und WARNUNG VOR EINER HEILIGEN NUTTE) sind für dich also Merkmale, dass „die Kamera oft in Bewegung“ ist? Na denn…

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