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AutorBeiträge
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TheMagneticFieldWoran mag das liegen?
ohne das neue Album schon beurteilen zu können, würde ich sagen, an der doch sehr einzigartigen Karriere, die ja in dem Zusammenhang von den meisten Schreibern zurecht wieder in Erinnerung gerufen und beleuchtet wird .. vielleicht auch, weil hier eben doch auch einiges an Reminiszenzen zu vernehmen ist
irgendwo bin ich in den letzten Tagen auch auf diese schöne Seite (Bowie’s Golden Years 1970-1980) gelenkt worden, wo auch einige der beteiligten Musiker interessantes zur Entstehung einzelner Songs sagen
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WerbungZappa1Ich habe den Artikel heute beim Frühstück gelesen, dann nochmal, dann noch ein drittes mal, verstanden habe ich ihn nicht. Ich habe keine Ahnung, was Herr Diederichsen uns sagen will.
Vielleicht wollte er nur sagen, dass in einer Zeit der wachsenden psychischen Probleme (was früher Volkskrankheit „Rücken“ war, wird immer mehr und mehr Volkskrankheit „Kopf“) und der optischen und akkustischen Reizüberflutung, der perfekt funktionierende Bowie-Ansatz der 70er-Jahre mit seinem Zusammenführen verschiedener Stile zu einer „neuen“ Art Rockmusik, Hand in Hand gehend mit der Erfindung schillerndster bunter Figuren, einfach nicht mehr funktionieren würde. Somit hält er vielleicht auch ein neues Album Bowies, dass rückblickend die verschiedenen Stile seiner früheren Werke vereinigt für weniger spannend, als eins, das den Fokus etwas mehr auf die „glamouröse Gebrechlichkeit“ des ersten Lebenszeichens „Where Are We Now?“gelegt hätte. So in etwa hab ich den Kern der Intention verstanden, ob das so gemeint war weiß ich natürlich auch nicht. Und ob er Recht hat, noch weniger, denn wie gesagt, ich warte noch auf die LP.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!TheMagneticField Somit hält er vielleicht auch ein neues Album Bowies, dass rückblickend die verschiedenen Stile seiner früheren Werke vereinigt für weniger spannend, als eins, das den Fokus etwas mehr auf die „glamouröse Gebrechlichkeit“ des ersten Lebenszeichens „Where Are We Now?“gelegt hätte….
so in etwa verstehe ich es auch. Er begründet Bowies Ausnahmestellung in den 70ern mit seiner Fähigkeit zur Synthese („ein schwieriges Geschäft“) , während er auf dem neuen Album nur ein Nebeneinander verschiedener Stilelemente seiner Vergangenheit ausmachen kann. Er hätte wohl lieber ein von „glamouröser Gebrechlichkeit“ geprägtes Alterswerk gehört als eine Rückkehr zum „Prinzip der Buntheit“. Insofern spricht er dem neuen Werk sowas wie „zeitgenössische Relevanz“ ab, die er bei Young, Cohen oder Scott Walker, wie auch immer, sehen kann.
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Aha. Das würde dann also bedeuten, dass in Zeiten abgekoppelt-anomischer Arbeitslosigkeit die Songs auf den Alben älterer Rockstars nur noch dann zeitgenössisch relevant sind, wenn sie glamourös gebrechlich sind? Ich meine jetzt die Songs, nicht die Rockstars.;)
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)MistadobalinaAha. Das würde dann also bedeuten, dass in Zeiten abgekoppelt-anomischer Arbeitslosigkeit die Songs auf den Alben älterer Rockstars nur noch dann zeitgenössisch relevant sind, wenn sie glamourös gebrechlich sind? Ich meine jetzt die Songs, nicht die Rockstars.:)
ja, kann man so interpretieren. Anscheinend hatte DD ein anderes Konzept für Bowie´s Comeback vorbereitet…
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MistadobalinaAha. Das würde dann also bedeuten, dass in Zeiten abgekoppelt-anomischer Arbeitslosigkeit die Songs auf den Alben älterer Rockstars nur noch dann zeitgenössisch relevant sind, wenn sie glamourös gebrechlich sind? Ich meine jetzt die Songs, nicht die Rockstars.;)
Hähä.:lol:
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TheMagneticFieldDas machen ja bis dato komischerweise die Wenigsten, in den Rezensionen, die ich bisher gelesen habe. Woran mag das liegen?
Man müsste dann wohl einfach ehrlich sein und sagen, dass das musikalisch äußerst durchschnittlich tönt – so jedenfalls meine Meinung nach wenigen Höreindrücken. Aber das Comeback-Album einer Legende (warum eigentlich?) darf natürlich nicht öde sein (warum eigentlich?).
Spin gibt 5/10 und schreibt unter anderem:
The Next Day is an album that didn’t need to be made. Plenty of his contemporaries — including Elton and the Stones — still release albums at his level of craft, a couple of which sundry publications have even patted on the head and cited in year-end lists. But because Bowie requires context and reactive poses for vitality — and uses distance as a muse — his albums don’t function as mere singer-songwriter collections; they demand to be accepted as statements. He can’t, at 66, suddenly cultivate a new imaginary universe commensurate with the demands of such an infamous style thief and aesthetic flâneur. Does he still require vampiric devotion at the level described in „The Stars (Are Out Tonight)“? For Bowie, abjuring histrionics is impossible, but emulating the quieter mischief of Luis Buñuel and Leonard Cohen — to cite two far more vital septuagenarians — would be creepy as fuck, too.
In other words, it’s difficult to imagine a context in which new Bowie product would work. Reality capped a decade of false starts and dead ends that often produced thrilling music; it was a bourbon before bed. The Next Day asks fans to pretend those years of courageous dormancy didn’t exist.
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Do you believe in Rock n Roll?Der Autor vermag das neue Album nicht als das zu akzeptieren, was es ist: ein neues Album von Bowie. Es ist Bowies Entscheidung, ob und wenn er ein Album veröffentlicht und die persönlichen Befindlichkeiten von Alfred Soto sollten dabei keine Rolle spielen. Am Ende fühlt sich Soto auch noch bemüßigt, alle möglichen Bowie-Alben im gesamten Multiversum vorsorglich ihre Existenzberechtigung abzusprechen. Das geht dann doch etwas weit.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Wenn ich das hier so durchlese, kann ich mich nur wiederholen: Die Schreiber drehen unglaubliche geistige Pirouetten, und die Phantasiebegabten unter den Lesern drehen mit. Und das alles wegen einer ganz normalen Rock’n’Roll-Platte.
Im Übrigen habe ich schon länger den Verdacht, dass die meisten Schreiberlinge vor allem deshalb nicht über die Musik schreiben, weil sie davon einfach nichts verstehen…--
"Du nicht, Schickelgruber!" (Der Wendepunkt, Klaus Mann)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
AnitaIm Übrigen habe ich schon länger den Verdacht, dass die meisten Schreiberlinge vor allem deshalb nicht über die Musik schreiben, weil sie davon einfach nichts verstehen…
genau, die Leute, die was von Musik verstehen, die tummeln sich nämlich in Internetforen. Und dann sind halt manchmal Alben gut, die einem nicht gefallen (dafür aber anderen), und manchmal sind Alben gut, die einem gefallen (anderen aber nicht).
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AnitaUnd das alles wegen einer ganz normalen Rock’n’Roll-Platte.
Ohne Kontextualisieren ist doch diese Platte kaum eine wirkliche Besprechung wert, oder? Und gerade bei älteren Künstern geht es vielleicht gar nicht anders. Wenn ein unbekannter Künstler so ein Album raushauen würde, wäre es doch für viele völlig uninteressant. Erst der Bowie-Faktor macht es doch zum Event. Ist ja bei Dylan ähnlich. Wobei dessen neuere Alben komplett aus der Zeit fallen, das Bowie-Ding tönt jedoch leider ziemlich gegenwartsnah.
Also mich haben die beiden Videos musikalisch und optisch völlig kalt gelassen. Das erste war ne halbwegs okay Neil-Young-Ballade und das zweite Ding ein zahnloser Rockversuch. Aber, wie gesagt, ich habe auch nie verstanden, was an Herrn Bowie jemals so außergewöhnlich gewesen sein soll. Im Fußball wäre er für mich so ein Spieler, der keine wirkliche Position hat, aber überall mal aushelfen kann. Mal ein wenig Glam, mal ein wenig Rock, mal ein wenig Pop – aber nirgends ist er Chef, macht es besser als alle anderen. Mir ist die Figur David Bowie irgendwie sympathisch – aber muskalisch lässt er mich dann doch kalt.
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Do you believe in Rock n Roll?captain kiddMan müsste dann wohl einfach ehrlich sein und sagen, dass das musikalisch äußerst durchschnittlich tönt – so jedenfalls meine Meinung nach wenigen Höreindrücken. Aber das Comeback-Album einer Legende (warum eigentlich?) darf natürlich nicht öde sein (warum eigentlich?).
Mal ne Frage….was sind für Dich wenige Höreindrücke….doch hoffentlich nicht diese 7,83 Sekunden Hörproben für MP3 Bestellungen.
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Exile on Main Street wird vollkommen überbewertetOnkelllouMal ne Frage….was sind für Dich wenige Höreindrücke….doch hoffentlich nicht diese 7,83 Sekunden Hörproben für MP3 Bestellungen.
Diverse Male die beiden Videos plus ein Schnelldurchlauf heute im Laden.
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Do you believe in Rock n Roll?captain kiddDiverse Male die beiden Videos plus ein Schnelldurchlauf heute im Laden.
Echt….so wie bei CD Playern wo die lauteste Stelle auf der CD gesucht wurde um dann das Kasettendeck auszusteuern:lol:
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Exile on Main Street wird vollkommen überbewertetOnkelllouEcht….so wie bei CD Playern wo die lauteste Stelle auf der CD gesucht wurde um dann das Kasettendeck auszusteuern:lol:
Hehe, ähnlich. Aber es gibt so viel Musik, da muss ich mich schnell entscheiden zwischen gut und schlecht. Und die Bowie war für mich schlecht. AOR-Rock mit selbstreferentiellen Texten. Nicht meins.
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Do you believe in Rock n Roll? -
Schlagwörter: David Bowie
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