Das Schlagzeug im Jazz

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  • #2698793  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    THELONICAMax Roach war auch ein sehr guter Leader/Co-Leader, schon mit Clifford Brown zusammen.
    Er hat häufig ganz eigene Projekte gefunden/entwickelt und oft mit passenden Leuten zusammengearbeitet (Rollins, Lincoln, Little, Draper…).
    Das wird leider auch nicht immer ausreichend gewürdigt.

    JA! Das Brown-Roach-Quintett war ja meines Wissens eigentlich sowieso das Roach-Quintett. Die ganze Reihe von Mercury und Argo Alben nach Brownies Tod, dann die Atlantics… geht neben Blakey wohl als Drummer/Bandleader etwas unter, aber ist geradesofein und als Drummer mit auch lieber als Blakey!

    Ich hab mich damals, als er starb, hier und hier mal ausgiebig geäussert zu seiner Musik.

    Max Roach hören:

    Charlie Parker – die Savoy-Session und die Dial NYC Sessions
    Study in Brown
    Sonny Rollins – Freedom Suite
    Newport ’58
    The Many Sides of Max
    Sonny Rollins – Saxophone Colossus
    Quiet As It’s Kept
    Long As You’re Living Yours
    Max Roach – We Insist! Freedom Now Suite
    Max Roach Trio featuring the Legendary Hasaan
    Percussion Bitter Suite
    It’s Time
    Lift Every Voice and Sing
    Archie Shepp/Max Roach – The Long March
    Cecil Taylor/Max Roach – The Historic Concerts
    To The Max

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #2698795  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    Von Max Roach habe ich lustige Platte mit Clark Terry.

    --

    #2698797  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    alexischickelustige Platte mit Clark Terry.

    Ja, leider ist Terry wohl immer so lustig gewesen. Dabei kann er auch ein wunderbar ernstzunehmender Musiker mit Vision sein.

    Ergänzung zu Max Roach hören: Max Roach plays Charlie Parker (mit u.a. Kenny Dorham)

    --

    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #2698799  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,179

    katharsisErgänzung zu Max Roach hören: Max Roach plays Charlie Parker (mit u.a. Kenny Dorham)

    Hab da ein wenig gefiltert… eigentlich sind ja fast alle Alben jener Jahre sehr hörenswert – also ca. 1955-1964 oder so, beim End-Datum bin ich weniger sicher, müsste auch die Atlantics mal wieder anhören. Die Mercury, Argo, Time (unter Leitung von Tommy Turrentine) und Prestige-Alben sind alle zumindest gut, viele davon sehr gut!
    Die Band mit Tommy und Stanley Turrentine sowie Julian Priester verdient zudem besondere Erwähnung. Sie geht wohl neben den hochkarätiger besetzen vorangegangenen (Dorham, Rollins, Mobley, Little) und nachfolgenden (Little, Dolphy, Hawkins) eher etwas unter, aber die drei Bläser sind einzigartig in der Kombination, alle drei mit äusserst vokalem, stimmhaften Sound, was perfekt in den Roach’schen Kosmos passt!

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    #2698801  | PERMALINK

    jazzdrummer

    Registriert seit: 24.11.2010

    Beiträge: 1

    Tach allerseits, bin ganz neu hier, daher bitte ich um Nachsicht…
    Gab ja schon viel zu lesen hier, auch Unsinn wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf:
    Grundsätzlich sollte man vielleicht mal unterscheiden zwischen dem, was den eigenen Geschmack betrifft – und dem was handwerklich und musikalisch/ historisch schlicht den Tatsachen entspricht. Als Beispiel, ich persönlich mag Art Blakey nicht, der spielt mir zu „rustikal“ – aber das macht ihn jetzt nicht unwichtig oder überbewertet. Auch er hat seinen wichtigen Platz, obwohl es zigtausende gibt, die ihm technisch weit überlegen sind. Aber Technik ist nicht alles, auch beim Schlagzeug nicht. Und wenn dann hier geschrieben wird, dass z.B. Joe Morello oder Shelly Manne nichts sind, ist das Unsinn und lässt sich in vielerlei Hinsicht widerlegen. Man kann eben Elvin Jones und Louie Bellson schlecht vergleichen, genausowenig Charlie Parker und Paul Desmond.
    Wenn man einen Blick auf die Geburtsjahre dieser Ausnahmemusiker wirft, weiss man meistens auch ganz schnell warum.

    --

    If you want to play melody, you need timpani, I think. Gene Krupa (1909-1973)
    #2698803  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,179

    JazzDrummerTach allerseits, bin ganz neu hier, daher bitte ich um Nachsicht…

    Willkommen! Hoffe Du schaust Dich ein wenig um und nimmst hie und da aktiv teil, jede Belebung ist willkommen!

    JazzDrummerGab ja schon viel zu lesen hier, auch Unsinn wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf

    :bier:

    JazzDrummerUnd wenn dann hier geschrieben wird, dass z.B. Joe Morello oder Shelly Manne nichts sind, ist das Unsinn und lässt sich in vielerlei Hinsicht widerlegen.

    und gleich nochmal: :bier:

    --

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    #2698805  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    JazzDrummerTach allerseits, bin ganz neu hier, daher bitte ich um Nachsicht…

    Auch er hat seinen wichtigen Platz, obwohl es zigtausende gibt, die ihm technisch weit überlegen sind.

    Auch von mir herzlich willkommen! :-)

    Die andere zitierte Aussage halte ich jedoch für Unfug. Mit dem übrigen hast Du recht, aber „zigtausende“ ist mir dann doch etwas zu hoch gegriffen.
    Noch dazu, weil man Technik doch nicht einfach so generalisieren kann, oder?

    --

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    #2698807  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Momentan laufen irgendwie alle Threads aus dem Ruder und überall geht’s plötzlich um Allgemeines… aber egal, zur Technik: In welchem Masse sie prägend für die Spielweise sein soll, darüber gehen die Meinungen wohl weit auseinander. Als Daumenregel halte ich es damit, dass sie nie Selbstzweck sein sollte sondern ein blosses Mittel zum Zweck. Das wiederum führt in vielen Fällen zur Unvergleichbarkeit verschiedener Musiker – ist Hank Mobley schlechter als John Coltrane? Völlig falsch gestellte Frage, denn eigentlich geht’s darum: setzt Hank Mobley seine eigenen technischen Möglichkeiten so in Musik um, dass ein Ganzes entsteht, das Sinn macht, das etwas rundes und in sich gültiges ergibt, oder eben nicht. Es gibt Musiker mit (scheinbar) limitierteren technischen Fertigkeiten, denen es aber durchaus gelingt, etwas gültiges zu produzieren – dazu mag man Blakey von mir aus zählen, ich halte ihn rein vom technischen her auch einem Roach oder Elvin oder Philly Joe für unterlegen, aber eben: was macht das schon aus? Blakey hatte seine Messengers, er trieb sie zu Höchstleistungen, stachelte sie an, sorgte für einen fetten guten Swing… und dafür war sein Spiel perfekt.

    Eine Fusznote, wenn ich schon dabei bin: ich mag ja mittlerweile Oscar Peterson gerne. War bis vor ca. 1,5 Jahren ganz anders… er oder Phineas Newborn sind wohl Leute, bei denen viele Hörer die Technik als übermässig im Vordergrund stehend wahrehmen, vielleicht – hélas! – gehört da auch Art Tatum dazu… aber das muss am Ende jedeR mit sich selber ausmachen!

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    #2698809  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    Ich habe gestern im Radio leider nur sehr kurz ein Interview mit Jimmy Cobb verfolgt. Ich muss mal später nachsehen, ob ich davon einen Podcast finde.
    Jedenfalls hat er in einem Nebensatz Art Blakey als einen aggressiven Drummer bezeichnet. Das fand‘ ich sehr interessant…

    --

    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #2698811  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Beiträge: 68,179

    Agressiv… das würd ich bei Blakey vielleicht so um 1964/65 herum vage hören – „Free for All“, „Indestructible“… sonst wär das eher, wie ich Philly Joe beschreiben würde.

    Noch eine Antwort aufs Cobb-Bashing weiter oben: die guten Leute sollen sich mal die 1961er Aufnahmen mit Miles anhören, besonders die Live-Aufnahme aus der Carnegie Hall! Es gibt da nämlich Momente, in denen Cobb schon fast die Leichtigkeit und zugleich Dichte vorwegnimmt, die später Tony Williams im „second quintet“ perfektioniert hat!

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    #2698813  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    Den Hinweis auf die Aggressivität konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen. Allerdings kenne ich auch nur einen Bruchteil des Outputs und erst recht keine späteren Einspielungen. Die genannten LPs aus der späteren Blue Note-Schaffensperiode sind durchaus ein passendes Beispiel, da Blakeys perkussiver Ansatz in anderer Form zu hören ist. Präsenter, drängender, nicht mehr so leicht, dadurch vielleicht auch aggressiver? Dazu müsste ich jetzt erstmal chronologisch Blakey hören!

    Das Aufgreifen von Jimmy Cobb hat mich veranlasst, mal in seine Diskographie zu sehen. Bewusst ist Cobb stets mit Kind of Blue verknüpft, allerdings wusste ich auch, dass das Trio Kelly/Chambers/Cobb um 1960 zu einer der vielbeschäftigsten Rhythmusgruppen avanciert ist. Dennoch war ich erstaunt, auf welchen tollen Sessions Cobb letztlich spielte.
    Wayne Shorters Erstling etwa, Wynton’s „Kelly Blue“, Bobby Timmons, Dorothy Ashby oder auch das sehr gute „Gettin‘ Together“ von Paul Gonsalves sowie auf essentiellen Aufnahmen von Davis und Coltrane. Und noch etliches mehr.
    Dadurch kann man nicht kausal behaupten, dass Cobb ein guter Techniker und ein exzellenter Drummer ist. Dennoch sind das alles Einspielungen, die erheblich durch sein luftiges und dezentes Spiel profitieren.
    Nicht zuletzt durch seine Beteiligung in einer der effektivsten Working units ist das Bashing alles andere als nachvollziehbar und fundiert.

    --

    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #2698815  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Beiträge: 68,179

    [Noah] Howard eventually moved to New York and Europe, but James Black, a drummer from his hometown, remains one of that city’s underground heroes. The New Orleans ‚funk‘ beat is so unique that even Berry Gordy, the Motown president, made reconnaissance trips to secure it for his recordings; James Black is one of its major exponents. He plays with a kind of nonchalant arrogance, and is considered to be a ‚musicians‘ musician‘ in New Orleans, a label he slightly resents but one that ensures he is seldom out of work. He left New Orleans with a rhythm-and-blues pianist called Joe Jones. During six years in and out of the city, he worked with Cannonball Adderley, Horace Silver, Yusef Lateef and Lionel Hampton. He was one of the musicians who chose to return, although with his talent and credentials, he could have made it anywhere.
    His initial experiences in New York illustrate the way the unproven musician must operate on arrival. He was befriended by two men – the late Frank Haynes, the tenor player, who taught him all a musician needed to know in the city, and Brian Perry, ‚a drummer of sorts who was really a pimp‘, who had another speciality. ‚Brian showed me all about the other parts of the action, the gangsters and whatever. I looked around and I’d say, „Wow – New York!“‚
    Black’s main contact, though, was Wilbert Hogan, the New Orleans drummer who worked with Lionel Hampton and Ray Charles. Walking down Broadway together one days, Hogan pointed out Hampton to the younger man and proceeded to collar him. ‚Gates, this is James Black, a drummer from my hometown. He’s a bad motherfucker,‘ announced Hogan. ‚Why don’t you let this cat come by and audition for a job? He needs one.‘ Hampton’s reply was ‚OK, Wilbert, if you say so, he’s good.‘ Black made the audition and got the job.
    ‚Wilbert Hogan was sort of like my passport, otherwise I probably wouldn’t have gotten into anything. He was in with all the local cats and they all knew and respected him. By me being from New Orleans we had a mutual admiration thing going – he’d just pull me on in.‘ Black remembers the other musicians as being ’sort of friendly‘, but most were indifferent. At first he thought their attitudes stemmed from dislike, later he realised it was fear of competition. ‚I used to ask could I sit in and some would say „No!“ But some would say OK, so I’d sit in and do it. And them cats’d be looking at me strangely and saying, „Yeah, that was pretty good.“ They’d growl „thank you“ and and that’d be that. Nobody wants to lose their job and if there’s anything you can do to keep somebody from taking it, you’re going to do it. So they look at you like, „Here comes another one, maybe we can discourage him and send him back.“ But I wasn’t very easily discouraged.
    Noah Howard, returning home after two years in the army, found New Orleans stifling in spite of its charm and had to leave. To James Black it was ‚the Big Easy‘ after the tension and squalor of New York. ‚I was ready to go at a moment’s notice all the time, but here I can relax, kick my shoes off, and walk down the street in my undershirt if I want to.‘ He also noticed that the most talented musicians were often the ones who worked the least, while those who could just about scrape by would always be on the bandstand. To stay off the breadline, he formulated an aggressive technique for dealing with clubowners. ‚If you just sit there and wait, you’ll never get anywhere. You got to be able to go in and grab a cat by the collar and say, „I’m so-and-so – give me a job!“ And, „If you don’t give me a job, I’ll burn your place down“ – so to speak.‘

    ~ Valerie Wilmer: As Serious as Your Life. John Coltrane and Beyond. London 1992 (erstmals 1977), S. 141f.

    Black (1940-1988) ist u.a. auf den grossartigen „Live at Pep’s“ Alben von Yusef Lateef sowie dessen Studio-Alben „Psychicemotus“ und „1984“ (schade, dass das wie weitere Lateef-Impulse-Alben es nie ins CD-Zeitalter geschafft haben!) und auch Nat Adderleys „In the Bag“ zu hören.
    Die Credits bei Allmusic sind wenig hilfreich, das sie voller Composer-Credits sind, die mit diesem James Black vermutlich gar nichts zu tun haben.

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    #2698817  | PERMALINK

    thelonica

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    #2698819  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    #2698821  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandriceMonkey Puzzle

    Kennst Du die?

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